Aprikose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Aprikosen werden im bairischen Sprachraum auch als Marillen bezeichnet. Sie gehören zur Untergattung der Prunus und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Bereits im alten Persien schwärmten die Menschen von der Frucht und betitelten sie als „Samen der Sonne“.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Aprikose wissen

Aprikosen kurbeln den Kreislauf an und töten Keime in den Verdauungsorganen. Zusätzlich soll der Wirkstoff Dimethylglycine gegen Kopfschmerzen und Migräne helfen.

Aprikosen wachsen in Form von Sträuchern oder kleinen Bäumen. Sie besitzen eine runde Krone und können bis zu sechs Meter hoch werden. In seltenen Fällen können sie auch zehn Meter hoch werden. Die Blätter der Aprikose sind kahl und weisen lediglich an den Nervenwinkeln auf der Blattunterseite eine Behaarung auf.

Die Blüten sind entweder einzeln oder paarweise angeordnet. Der Becher der Blüten ist becherförmig und mit einem weichen Flaum behaart. Die Aprikosen selbst sind zwischen vier und acht Zentimeter im Durchmesser. Ihre Form ist kugelig oder länglich. In der Regel sind sie hellgelb oder orangerot gefärbt und besitzen eine samtige Behaarung. Auf der Sonnenseite können Aprikosen punktiert oder karminrot gefleckt sein. Über die Länge der Frucht läuft eine Furche. Das Fruchtfleisch ist vom Steinkern gelöst, weshalb Kerne sich nach dem Teilen leichter entfernen lassen als bei Nektarinen oder Pfirsichen. Der Kern besitzt die Form einer Linse und ist rau. Er kann bis zu drei Zentimeter lang werden. Zwischen März und April liegt die Blütezeit.

Experten nach zufolge, stammt die Aprikose ursprünglich aus Armenien, wo sie bereits in der Antike angebaut wurde. Daher leitet sich auch ihr botanischer Name ab. Andere Quellen gehen von China oder Indien als Ursprungsland aus. Angebaut werden sie heute unter anderem in der ungarischen Tiefebene. Größere Anbaugebiete weiter im Norden sind beispielsweise Wachau in Niederösterreich, Südtirol oder das schweizerische Kanton Wallis. Der hauptsächliche Anbau von Aprikosen erfolgt heute in der Türkei, dem Iran und Usbekistan. Wirklich gut wachsen die Früchte nur bei trockenem und warmem Klima. Die meisten, in Deutschland verkaufen Aprikosen stammen aus Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland oder der Türkei. In Süddeutschland gedeihen Aprikosen allerdings auch in Deutschland.

Der Geschmack des Obstes hängt von seiner Reifezeit ab. Wenn der Erntezeitpunkt stimmt, schmecken sie aromatisch und etwas mandelartig. Sie sind süß und werden auch von Kindern gern gegessen. Mit Pech können sie allerdings auch fade und mehlig werden. In Deutschland werden Aprikosen im Juli geerntet, wobei sie im Laden bis in den Spätherbst zu finden sind. In den Mittelmeerländern sind sie im Mai erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Früchte schmecken nicht nur gut, sondern sind auch wirklich gesund. Sie wirkt sich positiv auf den Teint und die Haut an sich aus. Zudem beeinflusst sie das gesunde Wachstum von Haaren und Nägeln. Daneben stärkt sie das Immunsystem und hat eine antibakterielle Wirkung.

Aprikosen kurbeln den Kreislauf an und töten Keime in den Verdauungsorganen. Zusätzlich soll der Wirkstoff Dimethylglycine gegen Kopfschmerzen und Migräne helfen. Auch auf die Augen wirkt die Aprikose sich positiv aus. Die getrocknete Variante der Aprikose besitzt sogar fünfmal so viele Nährstoffe wie die frische Variante, weshalb sie sich besonders gut als Zwischensnack eignen, für den niemand ein schlechtes Gewissen haben muss. Allerdings müssen Figurbewusste sich dennoch über den sechsmal so hohen Kalorienanteil in getrockneten Früchten im Klaren sein.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 40 Fettgehalt 0,1 g
Cholesterin 0 mg Natrium 1 mg
Kalium 176 mg Kohlenhydrate 8,5 g
Eiweiß 1 g Vitamin C 10 mg

Frische Aprikosen weisen pro 100 Gramm gerade einmal rund 40 Kalorien auf, während getrocknete Aprikosen in der gleichen Menge schon mit 240 Kalorien zu Buche schlagen. In der gleichen Menge frischer Aprikosen sind 1 Gramm Eiweiß, 8,5 Gramm Kohlenhydrate und 1,5 Gramm Ballaststoffe enthalten. Dabei weisen sie gerade einmal 0,1 Gramm Fett auf. In Aprikosen sind außerdem eine Menge Vitamine und Mineralstoffe enthalten, sie sich entsprechend gesundheitsfördernd auf den Körper auswirken.

In 100 Gramm stecken beispielsweise 280 Mikrogramm Beta-Karotin. Das ist mehr als bei den meisten Früchten. Außerdem enthalten sie 10 Milligramm Vitamin C. Damit gehören sie zwar nicht zu den Spitzenreitern, lohnen sich aber dennoch. Andere enthaltene Vitamine sind Vitamin A und E, sowie mehrere E-Vitamine in geringen Mengen. Der Wassergehalt bei Aprikosen beträgt 85 %. In der Aprikose enthaltene Mineralstoffe sind daneben Eisen, Zink und Magnesium sowie Calcium, Kalium, Schwefel und Phosphor.

Unverträglichkeiten & Allergien

Aprikosen sind in allergologischer Hinsicht relevant. Systematisch auftretende Reaktionen beeinträchtigen vor allem den Kreislauf und die Haut. Bei manchen Personen kann es zu Atemproblemen kommen. Insbesondere bei Neurodermitikern und Asthmatikern sind Verschlechterungen des Hautbilds keine Seltenheit. Das Gleiche gilt zudem für Atembeschwerden. Zusätzlich kann es zu oralen Allergiesyndromen kommen.

Dabei kann die Mundschleimhaut anschwillen, es kann zu Schmerzen und Bläschenbildung kommen. Außerdem sind Rötungen und Brennen zu beobachten. Daneben bestehen Kreuzallergien zu Kirschen, Pflaumen, Pfirsichen und Mandeln. Daneben können Überempfindlichkeiten gegenüber Latex auftreten. Dieses Phänomen wird als Latex-Obst-Syndrom bezeichnet. Die Diagnosestellung bei Aprikosen-Allergien erfolgt über den Pricktest, den RAST oder den Scratchtest. Auch eine Provokation durch Einnahme der Testallergene ist möglich.


Einkaufs- & Küchentipps

Beim Kauf von Aprikosen sollte in erster Linie auf den Zustand der Haut geachtet werden. Ist sie prall, unverletzt und die Aprikosen relativ fest, können sie bedenkenlos gekauft werden. Am besten schmecken sie, wenn sie einen aromatischen und süßlichen Duft verströmen.

Dann sind sie reif und können sofort gegessen werden. Sind sie frisch, halten sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa eine Woche. Allerdings sollten sie bevorzugt schnell verbraucht werden, da sie mit der Zeit matschig und mehlig werden. Bei Zimmertemperatur sollte sie hingegen zügig verspeist werden und schmeckt im frischen Zustand besser als nach einigen Tagen des Kühllagerns. Aprikosen können nach dem Waschen entweder direkt gegessen werden oder sie werden aufgeschnitten und der Kern vorsichtig entfernt. Nach dem Halbieren lässt sich der Stein leicht lösen. Für verschiedene Rezepte können Aprikosen auch in Würfel oder Spalten geschnitten werden.

Zubereitungstipps

Häufig werden Aprikosen sind Kompott oder Konfitüren verarbeitet. Daneben sind sie besonders gut für Obstkuchen oder Fruchtsalate geeignet. Im Iran wird die Aprikose außerdem in herzhaften Gerichten verarbeitet. Dazu gehören Zubereitungen mit Lammfleisch oder Hähnchen.

Sie lassen sich daneben auch zu Kalb-Minutensteaks servieren. In der Grillsaison können auch Aprikosen-Curry-Soßen selbst gemacht und ausprobiert werden. Mit Fisch und Gemüse lassen Aprikosen sich genauso gut kombinieren wie mit anderen Obstsorten. Sie passen auch zu Quark und Joghurt. Desserts im Allgemeinen lassen sich mit Aprikosen besonders gut zubereiten, da sie ihnen nicht nur eine leckere, sondern auch gesunde Note verleihen.

Ein Tipp für Vegetarier ist zum Beispiel die Zubereitung von Tofuschnitten mit Aprikosen und Kürbiskernen. In Österreich werden sie außerdem als Knödel-Füllung verwendet. Diese wird beispielsweise mit Beerensauce serviert.

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