Cashew

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) aus der Familie der Sumachgewächse ist eine tropische Nutzpflanze. Bei seinen Früchten, die als Cashewkerne oder Cashewnüsse bezeichnet werden, handelt es sich botanisch nicht um Nüsse, sondern um Steinfrüchte.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Cashewnuss wissen

Bei den Früchten des Cashewbaums, die als Cashewkerne oder Cashewnüsse bezeichnet werden, handelt es sich botanisch nicht um Nüsse, sondern um Steinfrüchte.

Der Cashewbaum wurde zuerst im Nordosten Brasiliens entdeckt. Die Indianer gaben ihm den Namen Acaju („Nierenbaum“) wegen seiner nierenförmigen Früchte. Daraus leiteten die Portugiesen Caju oder Cajueiro ab. Die englische Bezeichnung Cashew ist heute weltweit gebräuchlich.

Cashewbäume werden in tropischen und subtropischen Regionen angebaut, hauptsächlich in Asien und Afrika. Ihre Ansprüche an Böden sind niedrig, sie gedeihen auch im Gebirge und auf sandigen Böden. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Dürreperioden zu überstehen. Ihre Höhe erreicht 7 bis 15 Meter. Aufgrund ihrer strauchartigen Form eignen sie sich auch als Schutz vor Wind und Erosion.

Die Weltproduktion beträgt fast drei Millionen Tonnen. Fast die Hälfte davon wird in Indien und Nigeria produziert. Für viele arme Länder ist die Cashew-Produktion ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, der gerade Kleinbauern das Überleben sichert.

Die Cashewfrucht besteht aus zwei Teilen, aus dem Cashew-Apfel und der eigentlichen Cashewfrucht. Der bis zu 10 cm lange, birnenförmig verdickte Fruchtstiel wird als Cashewapfel bezeichnet. Er duftet süß, schmeckt intensiv säuerlich und enthält viel Vitamin C. Da seine Schale empfindlich und die ganze Frucht schnell verderblich ist, wird er nicht international gehandelt, sondern gleich nach der Ernte weiterverarbeitet, In Brasilien meist zu Kaschusaft, Konfitüre, Wein und Essig, in Indien auch zu Schnaps.

Aus der eigentlichen, am Cashewapfel herabhängenden, nierenförmigen Cashewfrucht wird die Cashewnuss gewonnen. Die Gewinnung ist aufwändig: Die Nüsse werden geröstet, um die harte Schale knacken zu können. Das geschieht meistens von Hand und erfordert ausreichend Erntepersonal. Durch erneutes Erhitzen wird anschließend die Samenhaut entfernt.

Rohe Cashewnüsse sind ungenießbar. Ihre Schale enthält ein Öl, das zur äußeren Behandlung von Hautproblemen zum Einsatz kommt. In der Industrie wird es zu technischen Harzen, hitzebeständigem Gummi sowie zu Insektenschutzmitteln etwa gegen Termitenfraß verarbeitet. Auch zur Biodieselgewinnung wird es in Betracht gezogen. Das Schalenöl wird durch kurzes Abflammen von den Kernen entfernt. Soll die Rohkostqualität der Kerne erhalten bleiben, müssen sie von Hand von der Schale getrennt werden.

In den Handel kommen Cashew-Kerne ausschließlich geschält. Die hellbraunen bis weißen Kerne haben einen milden, süßlichen Geschmack und werden auch wegen ihrer weichen Konsistenz geschätzt. Cashew-Kerne sind das ganze Jahr über erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit

Eine Handvoll Cashewkerne ist ein beliebter, nährstoffreicher Snack für zwischendurch. Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, schätzen einen solchen Energieschub ebenso wie Freunde der Low-Carb-Ernährung.

Cashewkerne vertreiben auf gesunde Art den kleinen Hunger und gelten als "Nervennahrung". Dafür sorgen die B-Vitamine, die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern. Schließlich sollen Cashewkerne auch einer Krebserkrankung vorbeugen, diese Wirkung schreibt man den in der Nuss enthaltenen Phenolsäuren zu.

Cashewkerne haben mit 42 Prozent einen niedrigeren Fettgehalt als andere Nüsse. Sie sind reich an Vitaminen (A, B, D und E) und an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Außerdem liefern sie eine Reihe von Mineralstoffen. So enthalten sie einen hohen Anteil an Magnesium, das der Energiegewinnung dient und die Kontraktion von Herz und Muskeln unterstützt. Für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin ist Eisen erforderlich. Zum Aufbau der Knochen benötigt der Körper Phosphor. Darüber hinaus sind Cashewkerne ein wertvoller Lieferant der essentiellen Aminosäure Tryptophan, die der Körper zur Produktion des Neurotransmitters Serotonin braucht. Tryptophan gilt als „Glücksbotenstoff“ und wird gemeinsam mit Vitamin B6 bei der Behandlung von Depressionen eingesetzt.

Gegenwärtig wird erforscht, wie man Cashewäpfel in höherem Maße industriell verwerten könnte, da eine große Menge der Früchte nach der Ernte der Cashewnüsse auf den Feldern verrottet. Cashewäpfel sind reich an Vitamin C und an Tanninen und haben eine hohe antioxidative Wirkung. Das aus Cashewschalen gewonnene Öl wird in Afrika gegen Warzen und Hühneraugen eingesetzt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 553 Fettgehalt 44 g
Cholesterin 0 mg Natrium 12 mg
Kalium 660 mg Kohlenhydrate 30 g
Ballaststoffe 3,3 g Eiweiß 18 g

100 Gramm ungeröstete und ungesalzene Cashewkerne enthalten außerdem:

Unverträglichkeiten & Allergien

Cashewkerne verursachen seltener Allergien als andere Nussarten. Wenn jedoch Allergien auftreten, dann fallen die Reaktionen oft schwer aus und können bis zum anaphylaktischen Schock führen. Das gilt besonders für Kinder. Daher sollten Menschen, die unter einer Nussallergie leiden, besonders vorsichtig beim Genuss von Cashewkernen sein. Gelegentlich wurden auch Kreuzreaktionen beobachtet, zum Beispiel mit Pistazien und grünen Bohnen. Der Grund dafür ist, dass die Allergene der Cashewnüsse in ihrer Struktur den in Hülsenfrüchten enthaltenen Proteinen ähnlich sind.

Nach der EU-Verordnung muss zwar gekennzeichnet sein, wenn in Produkten Cashewnüsse enthalten sind. Da diese jedoch in vielseitigen Produkten Verwendung finden, nicht nur in Nahrungsmitteln wie Energieriegeln und Desserts, sondern auch in Körperpflegemitteln, sollte man sich im Zweifelsfall immer nach der Zusammensetzung erkundigen.


Einkaufs- & Küchentipps

Cashewkerne gibt es im Handel immer geschält und geröstet, darüber hinaus auch gesalzen, mit Paprika und Chili gewürzt oder karamellisiert.

Cashewkerne sind lange haltbar, solange sie in der verschlossenen Verpackung sind. Am besten lagert man sie kühl und trocken. Ist die Verpackung einmal angebrochen, sollte man auf luftdichten Verschluss achten und die Kerne bald verbrauchen.

Weitere Produkte sind das ölige Cashewmus, das man in Naturkostläden findet und das zum Verfeinern von vegetarischen Gerichten und Rohkost verwendet wird. Ein beliebter Brotaufstrich ist gesüßte Cashewcreme. Aus gerösteten Kernen und Sonnenblumenöl wird Cashewbutter hergestellt, die ebenfalls als Brotaufstrich und als Energiequelle für Leistungssportler dient. Reines Cashewöl hat einen feinen Geschmack, der an Mandelöl erinnert.

Zubereitungstipps

Cashewkerne lassen sich mit jeder Art von Gerichten kombinieren: Mit Rohkost und Salaten ebenso wie in Gemüsepfannen und Fleischgerichten, im Wok oder im Backofen. Sie werden zu Pesto und Aufstrichen, Saucen und Dips verarbeitet. Auch Desserts und Eis kann man aus ihnen zubereiten. Aufgrund ihrer weichen Konsistenz lassen sie sich gut zerkleinern.

Am aromatischsten sind Cashewkerne, wenn sie in der Pfanne leicht angeröstet werden. Das geschieht am besten bei mäßigen Temperaturen, damit sie nicht anbrennen.

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