Eiskraut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Eiskraut ist eine essbare Pflanze aus der Familie der Mittagsblumengewächse. Das aus Afrika stammende Kraut kann auch in Europa angebaut werden und wird zumeist in Form von Salaten zubereitet. Es kann jedoch auch als Heilkraut eingesetzt werden, um Fieber zu bekämpfen oder die Haut zu pflegen.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Eiskraut wissen

Eiskraut trägt zu einer gesundheitsbewussten Ernährung bei, denn es enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Besonders für Menschen, die auf das Säure-Basen-Gleichgewicht ihres Körpers achten, sind Salate oder Gemüsebeilagen mit Eiskraut empfehlenswert.

Eiskraut trägt die lateinische Bezeichnung Mesembryanthemum crystallinum. Ihren landläufigen Namen „Eiskraut“ verdankt die auffällige Pflanze der Oberflächengestaltung ihrer Blätter und Stengel. Denn die saftig-grünen Teile des krautigen Gewächses wirken auf den Betrachter tatsächlich, als wären sie mit Tausenden winziger Eiskristalle überzogen.

Dieses Erscheinungsbild ist auf Salzablagerungen zurückzuführen, die sich beim Verdunsten von Feuchtigkeit auf der Oberfläche der Blätter und Stängel des Eiskrauts bilden. Die in Europa eher wenig bekannte Speisepflanze wird auch unter den Bezeichnungen Kristallkraut oder Eisblume vertrieben und stammt ursprünglich aus Südafrika. Heute ist sie jedoch auch im gesamten Mittelmeerraum zu finden und kann als einjährige Pflanze sogar in nördlicheren Regionen angebaut werden.

Dass es auch in gemäßigten Breiten gedeiht, verdankt das Eiskraut einem genetischen Vorteil: Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen, die im Schnitt zwei Chromosomensätze aufweisen, besitzt das Eiskraut über 120 Chromosomensätze. Dadurch kann sich das als sogenannte Kriechpflanze eingestufte Eiskraut den unterschiedlichsten Umständen anpassen.

Da es dank seiner Widerstandsfähigkeit und Anpassungsgabe sehr resistent ist, wird es auch als „Pflanze des Lebens“ bezeichnet. Eiskraut ist jedoch im Anbau sehr anspruchsvoll und benötigt einen möglichst nährstoffreichen, lehmig-sandigen Boden sowie einen sonnigen Standort. Unter optimalen Bedingungen hat es eine sehr lange Erntezeit, die von April bis September reicht. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, sollte es möglichst kurz vor dem Verzehr erst geerntet werden. Dazu werden die Blätter des Eiskrauts mit einem scharfen Messer abgeschnitten – die Pflanze selbst bleibt also im Boden. Sie bildet bereits kurz nach dem Abernten wieder frische Triebe. Geschmacklich spricht das Eiskraut vor allem Liebhaber herzhafter Salat- und Gemüsearten an. Es schmeckt leicht salzig bis säuerlich – und erinnert vom Geschmack her ein wenig an Spinat.

Bedeutung für die Gesundheit

Eiskraut trägt zu einer gesundheitsbewussten Ernährung bei, denn es enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Besonders für Menschen, die auf das Säure-Basen-Gleichgewicht ihres Körpers achten, sind Salate oder Gemüsebeilagen mit Eiskraut empfehlenswert.

Eiskraut stellt allgemein eine Bereicherung für die vegetarische oder vegane Küche dar. Auch als Beilage zu Fisch- oder Fleischgerichten ist es beliebt. Die vielseitig einsetzbare Speisepflanze versorgt den Organismus unter anderem mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Besonders wertvoll ist das Eiskraut, wenn es ganz frisch verarbeitet wird. Neben der Verwendung im Essen kann Eiskraut auch auf andere Weise gesundheitsfördernd eingesetzt werden: So ist das Auflegen von Eiskraut ein Hausmittel gegen Fieber. Dazu sollten die Blätter der Pflanze zerquetscht werden. Anschließend werden sie in an Stellen aufgelegt, an denen der Puls genommen wird – also beispielsweise am inneren Handgelenk oder am Hals.

Eine kleine Binde hält das fiebersenkende Naturmittel sicher an Ort und Stelle. Ebenfalls aus der Volksmedizin bekannt ist die Verwendung des Eiskrauts in Form von Auszügen zur Hautpflege. Dazu wird entweder ein alkoholischer Auszug oder ein Tee aus Eiskraut hergestellt und auf der Haut verrieben. Das kann gegen verschiedene Hautkrankheiten helfen und auch bei allgemein empfindlicher Haut genutzt werden. Aufgrund dieser Wirkung wird Eiskraut heute in zahlreichen Kosmetika verwendet.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Eiskraut zeichnet sich besonders durch einen hohen Anteil an Mineralsalzen in seinen Blättern aus. Vor allem Magnesium- und Natriumsalze sind reichlich in dieser Kulturpflanze zu finden. Die Konzentration dieser Stoffe ist umso höher, je nährstoffreicher der Boden ist, in dem das Eiskraut angebaut wird.

Über die Mineralstoffe hinaus wird es von Kennern auch wegen seines Anteils an hochwertigem Eiweiß und Fett und an wertvollen Vitaminen geschätzt. Der Nährwert des Eiskrauts entspricht in etwa dem des Neuseeländer Spinats. Dieser weist einen Brennwert von ca. 21 kcal pro 100 g auf. Die wertvollen Inhaltsstoffe kommen am besten zur Wirkung, wenn das Eiskraut als Salat zubereitet oder schonend gedünstet wird.

Unverträglichkeiten & Allergien

Allergische Reaktionen auf Eiskraut sind gemeinhin keine bekannt. Da es sich jedoch um ein natürliches Produkt handelt, können sie nie ausgeschlossen werden. Generell gilt Eiskraut jedoch als gut verträglich – und sogar als gesundheitsfördernd. So wird Creme mit Eiskraut-Auszügen beispielsweise sogar gezielt eingesetzt, um empfindliche Haut zu pflegen und zu beruhigen.


Einkaufs- & Küchentipps

Da das Eiskraut umso gesünder ist, je frischer es auf den Tisch kommt, sollte es erst kurz vor der Zubereitung geerntet werden. Studien zeigen, dass im Frühjahr gesätes Eiskraut nach ca. 10 bis 13 Wochen geerntet werden sollte. Denn dann ist es am vitalstoffreichsten.

Um die wertvolle Speisepflanze fest in das eigene Ernährungsprogramm einzubauen, empfiehlt sich deshalb die eigene Aufzucht des Eiskrauts. Das kann in einem sonnigen Gartenbeet geschehen oder auch in einem großen Topf auf dem Balkon. Da die Pflanze sofort nach dem Abschneiden der Blätter neu austreibt, ist den ganzen Sommer über stets für frisches Eiskraut gesorgt. Wer die Blätter jedoch im Handel einkauft, beispielsweise im gut sortierten Biomarkt, sollte sie möglichst schnell verbrauchen. Zur längeren Lagerung empfiehlt es sich, die Speisepflanze in den Kühlschrank zu legen. Dort kann sie über einige Zeit gelagert werden – jedoch nicht länger als vier Tage.

In der Küche wird das Eiskraut genauso verarbeitet wie alle anderen Salatsorten: Nach gründlichem Abspülen muss es nur gezupft und mit einem Dressing oder einer Vinaigrette abgeschmeckt werden, um es verzehrfertig zu machen. Eiskraut, das zum Kochen gedacht ist, kann auch tiefgefroren eingelagert werden.

Zubereitungstipps

Eiskraut wird bevorzugt zur Zubereitung von Salaten verwendet, da es bissfeste, saftige Blätter und Stängel hat. Sein leicht salzig-säuerlicher Geschmack hebt es von anderen Salatsorten ab. In Kombination mit einer Vinaigrette auf Zitronenbasis ist es beispielsweise äußerst schmackhaft. Ebenfalls eine wohlschmeckende Variante ist es, Eiskraut-Salat mit Zwiebeln zu einem herzhaften Gericht zu kombinieren.

In der französischen Gastronomie hat sich die Pflanze unter der Bezeichnung „ficoide glaciale“ einen festen Platz erobert. Es wird dort bevorzugt als Salatbeilage zu Fischgerichten oder Kreationen mit Meeresfrüchten gereicht. Neben der Verwendung als Salat ist das Eiskraut auch sehr gut als Gemüsebeilage geeignet. Es wird dazu einfach kurz gedünstet, um seine wertvollen Mineralien und Nährstoffe zu erhalten. In dieser Zubereitungsform ist Eiskraut dem Spinat sehr ähnlich – kann also ähnlich wie dieser verarbeitet werden.

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