Gartenbohne

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gartenbohne, die auch grüne Bohne genannt wird, ist nicht nur eine bekannte Gemüsepflanze, sondern auch ein altes Heilmittel. Sie hat eine vielfältige Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Viele körperliche Beschwerden lassen sich schon mit einfachen Tees aus Gartenbohnen-Hülsen oder dem Konsum angedünsteter oder kurzzeitig gekochter Bohnen lindern.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Gartenbohne wissen

Die Gartenbohne, die auch grüne Bohne genannt wird, ist nicht nur eine bekannte Gemüsepflanze, sondern auch ein altes Heilmittel. Sie hat eine vielfältige Wirkung auf die menschliche Gesundheit.

Die Gartenbohne stammt ursprünglich aus Südamerika. Der älteste archäologische Beleg für ihre Existenz dort stammt aus einer peruanischen Höhle aus der Zeit um 6.000 v. Chr. Die Stammmutter der Gartenbohne ist wahrscheinlich die wilde Sorte Phaseolus aborigineus.

Schon die Azteken und Inkas nutzen ihre Samen und Früchte für medizinische Zwecke. Von dort gelangte die Gemüsepflanze nach Nordamerika. In Europa kommt sie seit dem 16. Jh. vor. Heute gibt es sie in fast allen Ländern der Erde. Die Bohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Phaseolus vulgaris ist eine einjährige Pflanze, die hierzulande in zwei Arten vorkommt. Beide haben 3-zählige Laubblätter und seitlich aus den Blattachseln wachsende Triebe. Die Stangenbohne windet sich an einer Kletterhilfe bis zu einer Höhe von 4 Metern nach oben.

Die Buschbohne bildet lediglich kleine Büsche von etwa 60 cm Höhe. Die gelblichen, weißen oder violetten 2 cm großen Blüten sind wechselständig angeordnet und stehen traubenförmig zusammen. Die Früchte der Gartenbohne haben meist grüne Hülsen von 5 bis 25 cm Länge. Sie enthalten nierenförmige Samen, die meist weiß, aber auch bräunlich sind. Die Hülsen werden im Herbst geerntet und ohne Samen in der Sonne getrocknet.

Bedeutung für die Gesundheit

Gartenbohnen haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Sie können zur Behandlung diverser Erkrankungen, aber auch zur Vorbeugung eingesetzt werden. Bohnenhülsen sind schwach harntreibend und können so Harnwegsinfektionen, Harnsteine und Harngrieß beseitigen.

Die Erreger und die mineralischen Salze werden einfach renal ausgeschieden. Außerdem sind die Hülsen-Inhaltsstoffe auch bei Gicht hilfreich. Die entzündlichen Stoffe werden auf dem schnellsten Weg ausgeleitet. Für die Anwendung als Diuretikum erhielt die Gartenbohne von der Kommission E eine positive Bewertung. Ein Tee aus Bohnen-Hülsen wirkt auch blutzuckersenkend: Gartenbohnen haben einen niedrigen glykämischen Index und lassen den Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit nur geringfügig ansteigen. Daher sind sie zur Vorbeugung von Diabetes Typ-2 geeignet. Um den erhöhten Cholesterinspiegel zu senken, nimmt der Patient täglich eine halbe Tasse zubereitete Bohnen als mehrwöchige Kur zu sich.

Gegen rheumatische Erkrankungen hilft die 3-wöchige Einnahme von 70 ml Gartenbohnen-Hülsen-Saft täglich. Die in dem Gemüse enthaltenen Flavonoide verhindern eine Verklumpung der Thrombozyten im Blut und die Oxidation von Cholesterin. So kann das Thrombose-Risiko verringert und das Auftreten von Arteriosklerose schon im Vorfeld verhindert werden. Dank des hohen verdauungsfördernden Ballaststoffanteils in den Gartenbohnen-Hülsen werden karzinogene Substanzen schnell über den Stuhlgang abtransportiert. Dasselbe geschieht mit überschüssigem Cholesterin. Dadurch wird der Blutfettspiegel gesenkt. Die antioxidativen Stoffe in den Bohnen-Hülsen neutralisieren die gefährlichen freien Radikale, die die Zellen zu Krebszellen entarten lassen und können sogar die zelleigene DNA vor oxidativen Schäden bewahren.

Außerdem kann der Anwender mit Gartenbohnen Heilanwendungen noch Hauterkrankungen (Ekzeme, Juckreiz, Ausschläge), Herzerkrankungen, Ischiasbeschwerden, Wassersucht und Ödeme, Albuminurie (Eiweißausscheidung über den Harn) und Lebererkrankungen wirkungsvoll lindern. Dazu nimmt er einfach das entsprechende Mittel in der vorgeschriebenen Dosierung über mindestens mehrere Wochen ein. Gartenbohnen-Hülsen können auch eine Reduktionsdiät unterstützen, da sie kalorienarm sind und ein starkes Sättigungsgefühl herbeiführen. 40 g getrocknete Bohnen-Hülsen werden 10 Minuten mit 1 l Wasser aufgekocht und 45 Minuten lang ziehen gelassen.

Nach dem Abseihen trinkt der Patient 5 große Tassen täglich 10 Tage lang, wenn er an Albuminurie leidet. Für normale Anwendungen (Entwässerung, Diabetes) reichen 1 EL Hülsen auf 150 ml Wasser. Nach 15 Minuten wird der gefilterte Tee 2- bis 3-mal täglich getrunken.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 31 Fettgehalt 0,1 g
Cholesterin 0 mg Natrium 6 mg
Kalium 209 mg Kohlenhydrate 7 g
Ballaststoffe 3,4 g Eiweiß 1,8 g

Wegen ihres hohen Eiweißgehalts (20%) wird sie auch als Eiweißpflanze bezeichnet. Daher gehört sie in Mittel- und Südamerika zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.

Gartenbohnen-Hülsen enthalten Aminosäuren wie Arginin, Flavonoide, Kieselsäure, Chromsalze, Hemicellulose, Trigonellin, Asparagin, Lysin, Cholin, Tyrosin, Monoaminofettsäuren, Phaseolin, Phaseolosid A, Triterpen-Triglukosid, Beta-Carotin, die Vitamine B2, B6, C, E, Folsäure, Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Medizinisch genutzt werden Gartenbohnen in Form von getrockneten Hülsen ohne Samen (5 bis 15 g täglich), standardisierten Fertigarzneimitteln (Extrakt) und dem homöopathischen Phaseolus vulgaris aus der ganzen frischen Bohnenpflanze (Globuli, Dilution, Tabletten) bei der Indikation Herzschwäche.

Unverträglichkeiten & Allergien

Grüne Bohnen sollten nicht roh verzehrt werden, da sie hohe Mengen des giftigen Lektins Phaseolin enthalten. Am besten werden sie kurz aufgekocht oder angedünstet verzehrt. Dann sind die Wirksubstanzen auch noch fast vollständig vorhanden. Bei rohem Verzehr kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Schock und Hypokaliämie kommen.

Bei Menschen mit einer Bohnen-Allergie kann der physische Kontakt mit den Hülsen eine Dermatitis verursachen. Diabetiker sollten medizinische Bohnen Anwendungen nur in Absprache mit ihrem behandelnden Arzt durchführen. Die Blutzuckersenkung kann eine Anpassung der Insulindosis erforderlich machen. Personen mit niedrigem Blutdruck sollten Bohnen-Produkte nur in geringer Menge verzehren. Bei manchen Menschen verursacht die Einnahme von Gartenbohnen Mitteln eine vermehrte Gasbildung im Darm. Zur Erleichterung der Beschwerden empfiehlt es sich, Fenchel oder Kümmel zusammen mit den Bohnen zu verzehren. Sie entspannen die Darmmuskulatur.


Einkaufs- & Küchentipps

Die Gartenbohne ist in Deutschland regional von Juni bis Oktober erhältlich. Gartenbohnen lassen sich aber bis zu 12 Monate einfrieren, so können sie auch noch im Winter genossen werden. Zum Einfrieren sollten vorzugsweise kleine zarte Exemplare mit einer maximalen Länge von zehn cm verwendet werden. Bevor die Bohnen in der Gefriertruhe landen, wird empfohlen, sie zwei bis drei Minuten zu blanchieren.

Bohnen sollten grundsätzlich nicht roh verzehrt werden, da das giftige Phasin Magenschmerzen und Entzündungen auslösen kann. Durch das Kochen wird die giftige Wirkung des Phasins aufgehoben. Vor dem Kochen bzw. Garen werden die Bohnen gewaschen und eventuelle Fäden entfernt, dann garen sie zwischen 15 und 40 Minuten im heißen Wasser. Damit die grünen Bohnen nicht ihre schöne grüne Farbe verlieren, schreckt man sie nach dem Garkochen mit viel kaltem Wasser ab und bereitet sie erst dann mit Sauce oder Butter zu.

Zubereitungstipps

Gartenbohnen lassen sich sowohl warm als auch hervorragend kalt in einem Salat zubereiten. So etwa ein Bohnensalat mit Vinaigrette. Dafür werden die Bohnen gegart und anschließend mit der Vinaigrette vermengt. Diese besteht etwa aus feinen Zwiebelwürfeln, Knoblauch, frischen Kräutern (Dill und Schnittlauch), Zitronensaft, Essig und Öl sowie Salz und Pfeffer.

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