Gartenmelde

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gartenmelde wird auch als Spanischer Spinat oder Spanischer Salat bezeichnet. Für viele ist die Pflanze nicht mehr als Unkraut, dabei ist das Gemüse nicht nur gesund, sondern auch wohlschmeckend. Es ist ein enger Verwandter des Spinats und steckt voller Nährstoffe.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Gartenmelde wissen

Die Gartenmelde wird auch als Spanischer Spinat oder Spanischer Salat bezeichnet. Für viele ist die Pflanze nicht mehr als Unkraut, dabei ist das Gemüse nicht nur gesund, sondern auch wohlschmeckend.

Der botanische Name der Gartenmelde lautet Atriplex hortensis. Sie gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Zudem ist sie eine der ältesten Kulturpflanzen und wird zusätzlich auch als Salat- und Zierpflanze verwendet. 2000 wurde sie vom Naturschutzbund in Deutschland zur Nutzpflanze des Jahre gekürt.

Die einjährige krautige Pflanze wird bis zu 2,5 Meter hoch. Der Stängel ist aufrecht und grün gestreift. Oftmals ist er abstehend verzweigt und viereckig. Die oberirdischen Teile der Pflanze haben eine bemehlte Oberfläche und der Rand der Blätter ist entweder ganzrandig oder gezähnt. Wegen des Gewichts ist der Fruchtstand oft überhängend. Die Samen der Gartenmelde sind entweder gelbbraun oder schwarz, wobei die schwarze Variante erst nach zwei Jahren keimt. In unserem Breiten blüht die Gartenmelde zwischen Juli und September. Bestäubt wird die Gartenmelde durch Wind- oder Selbstbestäubung. Manche Insekten verteilen außerdem die Pollen.

Archöologischen Funden nach zu urteilen, war die Gartenmelde bereits den alten Griechen bekannt. Sie wurde bis Tibet und Bengalen angebaut. Die Wildform kommt daneben auch in Mittelasien vor. Wie Mangold wurde das Gemüse von den Römern nach Mitteleuropa gebracht. Als Nahrungsmittel wurde die Gartenmelde im 13. Jahrhundert vom Spinat etwas verdrängt.

Insbesondere im Rheinland wird sie allerdings bis heute in der Küche genutzt. Sie schmeckt etwas bitterer als Spinat, ist aber alles in allem milder. Ansonsten ähnelt der Geschmack ihrem Verwandten. Saisonal findet sich die Gartenmelde in den Sommermonaten. Ab Mai kann sie geerntet werden, wobei sie auch in Treibhäusern zu finden und daher das ganze Jahr erhältlich ist. Es sind verschiedene Sorten zu finden, wobei die Blätter entweder blaugrün oder rötlich gefärbt sind. Auf der Unterseite sind die Blätter kahl, auch der Oberseite besitzen sie feine Härchen.

Bedeutung für die Gesundheit

Ähnlich wie Spinat bringt auch die Gartenmelde einige gesunde Nährstoffe mit sich. Der Eisengehalt ist niedriger als bei ihrem Verwandten, allerdings auch nicht zu verachten. Die Gartenmelde ist besonders für die Muskeln und Nerven ein Segen, da sie einen hohen Magnesiumgehalt inne hat.

Hinzu kommt eine Reihe von Vitaminen, die helfen, den Tagesbedarf zu decken. Der Gehalt an Vitamin A ist höher als bei Spinat, während der Vitamin-C-Gehalt allerdings nur halb so hoch ist. Trotzdem ist die Gartenmelde eine willkommene und gesunde Abwechslung. In der Volksmedizin wird die Melde sogar äußerlich angewandt. In Form von Umschlägen, die mit dem Brei der Blätter bestrichen werden, hilft Gartenmelde in dieser Form gegen Quetschungen und Entzündungen. Daneben wurden die Blätter und Samen als Brech- und Abführmittel genutzt. Die Pflanze regte den Stoffwechsel an und wurde zudem gegen Nervosität eingesetzt. In der Volksmedizin fand die Gartenmelde außerdem Anwendung bei Lungenerkrankungen.

Obwohl das Gemüse in seiner Wildform vor allem an Mauern, auf Schuttplätzen und an Hecken wächst, ist es also keinesfalls zu verachten und bietet durchaus eine Alternative für Spinat.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Das Gemüse enthält sowohl Kohlenhydrate als auch Proteine. In 100 Gramm der Blätter sind rund 3 Gramm Kohlenhydrate enthalten sowie 2,3 Gramm Eiweiß. Daneben besitzt die Pflanze bei der gleichen Menge nur rund 26 Kalorien, weshalb sie sich besonders für Figurbewusste eignet. Der Fettgehalt liegt bei gerade einmal 0,3 Gramm. In 100 Gramm befinden sich außerdem rund 3 Gramm Ballaststoffe.

Daneben sind in der Gartenmelde Vitamin C und B enthalten. Außerdem beinhaltet sie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Die Inhaltsstoffe sind für die abführende Wirkung der Gartenmelde verantwortlich. Aus diesem Grund sollte sie bestenfalls nur in kleineren Mengen genossen werden.

Unverträglichkeiten & Allergien

Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Lebensmittel können immer wieder auftreten. Bei verschiedenen Gemüsesorten, zu denen auch die Gartenmelde gehört, treten diese allerdings eher selten auf. Viel mehr kann es zu Überreaktionen der Verdauung bei übermäßigem Konsum kommen.

Manche Menschen reagieren unter Umständen empfindlich auf das Gemüse und müssen mit Blähungen oder Durchfällen rechnen. Alles in allem ist die Gartenmelde zumeist aber gut verträglich. In absoluten Ausnahmefällen kann es bei Pollen-Allergikern zu Kreuzallergien kommen.


Einkaufs- & Küchentipps

Die Gartenmelde findet sich auf Wochenmärkten beispielsweise unter dem Namen „Rheinische Gartenmelde“ und wird sowohl auf dem Freiland als auch im Treibhaus angebaut.

Außerdem kann sie von Kundigen in der Natur gesammelt werden, da es bis heute Wildformen gibt. Die Form und Farbe der Blätter ist recht charakteristisch, weshalb eher selten Verwechselungen auftreten. Zur Aufbewahrung eignet sich das Gemüse allerdings eher nicht. Nach dem Sammeln oder Einkauf sollte es möglichst schnell verbraucht werden. Andernfalls wird es schnell schlecht. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann die Gartenmelde allerdings ein oder zwei Tage aufbewahrt werden.

Die Vor- und Zubereitung des Gemüses erfolgt ähnlich wie bei frischem Spinat. Die jungen Blätter können auch roh in Salaten verwendet werden. Am besten werden junge Pflanzen verwendet, die höchstens 20 Zentimeter hoch sind. Ihre Blätter sind besonders zart und können auch roh gegessen werden.

Zubereitungstipps

So eignen sie sich auch für Mischungen mit Blattsalaten. Eine andere Möglichkeit ist es, die Gartenmelde wie Spinat zu dünsten. Sie eignet sich als Beilage zu Geflügel, Eiern, Getreide oder Fisch. Vor dem Servieren wird sie einfach nach dem Waschen in einem Topf mit leicht gesalzenem Wasser gegeben. Nachdem die Blätter eingefallen sind, sind sie fertig. Die jungen Triebspitzen sind ebenfalls essbar und besitzen eine Reihe an gesunden Nährstoffen.

In Frankreich wird die Gartenmelde mit Sauerampfer gegessen. Die Farbe der roten Blätter bleibt auch nach dem Kochen erhalten, obwohl sie zum Färben von Suppen verwendet werden kann. Die Blätter geben Gerichten eine angenehm bitteren Geschmack. Viele Kinder ziehen die Gartenmelde Spinat vor, was vermutlich am geringeren Gehalt von Oxalsäure liegt.

Zusätzlich wird die Gartenmelde in Salaten als Blattschmuck genutzt. Ansonsten eignet sie sich in allen Kombinationen und Variationen, in denen auch Spinat verwendet wird. Wem das Gemüse zu bitter ist, kann es auch Blanchieren. Dadurch werden die Bitterstoffe gemildert. Die Samen können im Backofen oder in der Pfanne geröstet werden. Sie eignen sich als Streuwürze und können auch zum Backen verwendet werden.

Eine Rezeptidee ist es beispielsweise, die Gartenmelde zu Quiche zu verarbeiten. Dafür werden zusätzlich Naturjoghurt, Paprika, Gemüsebrühe, Zwiebeln und Schafskäse benötigt.

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