Haselnuss

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Haselnüsse werden die Früchte des Haselstrauchs bezeichnet. Haselnüsse stammen zum größten Teil aus Kleinasien und Europa. Sie enthalten viele wichtige Nährstoffe und sind gemeinhin als Nervennahrung bekannt. Obwohl Haselnüsse im Allgemeinen gesundheitsfördernd sind, können sie Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Haselnuss wissen

Als Haselnüsse werden die Früchte des Haselstrauchs bezeichnet. Haselnüsse stammen zum größten Teil aus Kleinasien und Europa. Sie enthalten viele wichtige Nährstoffe und sind gemeinhin als Nervennahrung bekannt.

Der Haselnussstrauch, auch Gemeine Hasel genannt, gehört zu der Familie der Birkengewächse. Die Haselnüsse wachsen als Früchte am Haselstrauch und zählen im Gegensatz zu den Walnüssen oder Mandeln zu den „echten Nüssen“.

Hauptsächlich werden sie aus der Türkei importiert. Die Sträucher werden jedoch auch in anderen europäischen Ländern sowie in Asien oder den USA angebaut. In Deutschland lassen sich auch viele Haselnusssträucher in heimischen Gärten finden. Da die Hasel jedoch hierzulande nicht genug Früchte trägt, wird sie für den Handel nicht genutzt.

Es gibt zwei unterschiedliche Sorten von Haselnüssen: die Zellernüsse und die Lambertsnüsse. Während die Zellernüsse häufig in Deutschland wachsen, kommen die Lambertsnüsse meist aus den südlicheren Ländern. Durch die klimatisch optimalen Bedingungen ist diese Sorte süßlicher und schmackhafter. Insgesamt lässt sich der Geschmack der Haselnuss als herzhaft und würzig beschreiben. Der Strauch der Haselnuss erinnert an die Form eines Baumes. Er hat einen Stamm und kann bis zu sechs Meter hoch werden.

Die Hasel erblüht bereits im Februar bis März, überwiegend am Rand von dichten Wäldern oder auf Lichtungen. Obwohl die Erntezeit nur im September und Oktober ist, sind die Nüsse aufgrund der optimierten Produktions- und Lagerverhältnisse das ganze Jahr über im Handel erhältlich. Aber gerade im Herbst und Winter haben Haselnüsse hierzulande Saison und finden sich in nahezu jedem Supermarkt.

Bedeutung für die Gesundheit

Vor einiger Zeit galten Haselnüsse aufgrund ihrer Fette und der daraus resultierenden Kalorien noch als gesundheitsgefährdend. Doch obwohl sie durchaus sehr viele Fette und Öle enthalten, haben Wissenschaftler mittlerweile herausgefunden, dass sie sogar äußerst gesund und bedeutend für die allgemeine Ernährung sind.

Die Fette, die die Haselnuss enthält, bestehen überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren. Sie stellen die guten Fette dar, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und das Herz stärken können. Wichtig ist jedoch, dass man Nüsse in Maßen genießt. Bis zu 25 g dürfen pro Tag verzehrt werden. Das in den Haselnüssen enthaltene Magnesium kann das Nervensystem entspannen und den Blutdruck regulieren. Entzündungen können zusätzlich durch Magnesium verhindert werden.

Die enthaltene Folsäure trägt dazu bei, dass weniger Ablagerungen in den Arterien entstehen, sodass das Herz und die Blutgefäße geschützt werden. In Verbindung mit Kohlenhydraten können Nüsse den gewöhnlichen Blutzuckeranstieg vermindern und das damit verbundene Diabetes Risiko senken. Nüsse sind außerdem als Nervennahrung und Studentenfutter bekannt. Durch das Kauen der Nüsse wird die Gehirnaktivität angeregt. Der hohe Gehalt an Lecithine und Cholin stärkt die Gedächtnisleistung und reguliert die Nervenfunktion.

Bestimmte, in Haselnüssen enthaltene Aminosäuren, wandelt der menschliche Körper in den Botenstoff Serotonin um, welcher die Stimmung erhellt und gegen Depressionen hilft.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 Gramm Haselnüsse enthalten rund 650 kcal. Neben dem relativ hohen Fettgehalt von etwa 62 g pro 100 g bestehen Haselnüsse jedoch auch zu etwa 12% aus Eiweiß. Besonders für Vegetarier und Veganer sind sie somit eine bedeutende und unerlässliche Quelle für Proteine.

Zudem beinhaltet die Nuss viele wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Zink und Eisen. Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C, Folsäure und Beta-Carotin sind ebenfalls in beträchtlichen Mengen zu finden. Haselnüsse enthalten zudem viele Ballaststoffe, die für eine geregelte Verdauung von großer Bedeutung sind. Das in den Haselnüssen enthaltene Vitamin E verteidigt die Zellen zusätzlich gegen freie Radikale.

Unverträglichkeiten & Allergien

Haselnüsse können jedoch, wie andere Nüsse auch, für Allergiker sehr gefährlich werden. Vor allem Menschen, die positiv auf Birkenpollen reagieren, vertragen in vielen Fällen auch keine Haselnüsse. Das liegt daran, dass der Haselstrauch ein Birkengewächs ist und dieselben allgergieauslösenden Stoffe enthält wie die Birke. Diese nahe Verwandtschaft wird auch Kreuzallergie genannt und tritt sehr häufig auf.

Eine Unverträglichkeit zeigt sich häufig in Form von Magenbeschwerden, Durchfall oder Übelkeit. Aber auch Schwellungen im Mundbereich oder an den Augen, ein juckender Rachen oder Mund können nach dem Verzehr von Haselnüssen auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Anaphylaxie kommen, die unter Umständen lebensbedrohlich werden kann.


Einkaufs- & Küchentipps

Haselnüsse werden im Supermarkt zumeist geschält und ungeschält angeboten. Als Backzutat sind sie auch gemahlen oder gehackt erhältlich. Die Nüsse sollten aber in jedem Fall unbeschädigt sein und keine Hinweise auf Schimmel enthalten.

Denn wenn die Haselnüsse mit Schimmel befallen sind, bilden sich gesundheitsschädliche Giftstoffe, sodass diese in keinem Fall verzehrt werden dürfen. Im Netz verpackte sowie lose Nüsse sind weniger anfällig für Schimmelbildungen. Haselnüsse, welche in Plastikfolien angeboten werden, sollten hingegen vermieden werden, da sich dort vermehrt Flüssigkeit bildet, welche zu Schimmelbefall führt.

Haselnüsse mit Schale können einem einfachen Test unterzogen werden, um feststellen zu können, ob die Nuss noch frisch ist. Sollte es beim Schütteln in der Schale klappern, handelt es sich oft um bereits vertrocknete Nüsse. Zudem gilt, je größer sie ist, desto aromatischer ist die Nuss. Wenn die Nüsse geschält sind, haben sie eine weiße Haut. Leicht gelblich verfärbte Exemplare deuten darauf hin, dass es sich bereits um eine etwas ältere Nuss handelt. Diese schmecken zumeist ranzig oder haben kaum noch Geschmack.

Generell hält sich dieses Nahrungsmittel einige Monate. Jedoch sollten sowohl geschälte als auch ungeschälte Haselnüsse kühl und luftdicht aufbewahrt werden. Dazu eignet sich der Kühlschrank, der Keller oder wenig beheizte Räume am besten. Falls sich die Nüsse unter einer Plastikfolie befinden, sollte diese in jedem Fall entfernt werden.

Ganze Nüsse sollten als Zutat für einen Kuchen oder andere Gebäcke vorher besser gehackt oder zerkleinert werden. Als Snack für zwischendurch eignen sich die ganze Nüsse jedoch sehr gut.

Zubereitungstipps

Haselnüsse können sowohl süße Speisen als auch herzhafte Gerichte verfeinern. Gehackte oder gemahlene Nüsse werden meist als Backzutat verwendet. Ganze Haselnüsse können roh verzehrt oder aber auch geröstet oder kandiert werden. Werden die Haselnüsse etwa 10 Minuten im Ofen geröstet, sind sie schmackhafter, haben ein kräftigeres Aroma und die Haut lässt sich besser lösen. Dazu werden die Nüsse nach dem Rösten in einem Tuch aneinander gerieben, bis sich die Haut löst.

Auch Schnaps oder Likör lässt sich aus diesem Superfood herstellen. Damit kein bitterer Geschmack entsteht, muss die Schale sowie die Haut vollständig entfernt werden. Um das intensive Aroma nicht zu verlieren, sollten die Nüsse gleich nach der Verarbeitung weiterverarbeitet werden.

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