Hausmittel gegen Juckreize

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Juckreiz kann mehrere Ursachen haben, wobei Insektenstiche, kleine Hautverletzungen, Ekzeme und Allergien zu den häufigsten Auslösern zählen. Gegen das nervenaufreibende Jucken und Kratzen helfen jedoch viele Hausmittel von Kälte über Salz bis zum Essig, die sich in nahezu jedem Haushalt befinden.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Juckreiz?

Ein Sud aus Zinnkraut kann mit einem Umschlag auf die Haut gelegt werden und Linderung gegen den Juckreiz bewirken.

Insbesondere die Küche bietet eine Vielzahl an Hausmitteln, die effektiv gegen Juckreiz helfen. Bei kleineren Hautpartien, etwa bei einem akuten Insektenstich, kann eine Kartoffel Linderung schaffen.

Die Kartoffel wird in Scheiben geschnitten, mit den Schnittseiten auf den juckenden Stich gelegt und durch eine Mullbinde oder ein Tuch fixiert. So verhält es sich auch mit einer halben Zwiebel, mit der die juckende Hautstelle abgerieben wird. Der rohe Zwiebelsaft wirkt darüber hinaus antibiotisch und entzündungshemmend, sodass auch Schwellungen und Entzündungen vermieden werden können.

Bei einem Juckreiz, der auf zu trockener Haut basiert, kann auch eine Banane zerdrückt und auf die Haut aufgetragen werden. Die entspannende und Feuchtigkeit spendende Wirkung der Banane wird noch unterstützt, wenn dem Bananen-Brei noch etwas fetthaltige Sahne zugefügt wird.

Großflächige Hautpartien, die den Juckreiz auslösen, können mit Umschlägen behandelt werden. So hat sich beispielsweise gegen den Juckreiz eines Sonnenbrandes ein Umschlag mit Quark oder Joghurt bewährt. Die Milchprodukte werden direkt auf der Haut aufgetragen und mit einem sauberen Tuch abgedeckt. Auch sensible Hauttypen profitieren von Umschlägen mit Essig- oder Zitronen-Wasser, wobei auch stark verdünnte Vollbäder infrage kommen.

Für einen Umschlag wird eine Konzentration von einem Esslöffel Essig oder Zitronensaft auf einen Liter Wasser empfohlen, während beim Vollbad jeweils drei Esslöffel als Zusatz ausreichen. Zu bevorzugen sind hierbei ökologisch einwandfreie Sorten, die nicht chemisch behandelt wurden. Essig und Zitronen verfügen über Säuren und Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirken. Durch den leicht sauren pH-Wert wird die Hautbarriere in ihrer Funktion gestärkt.

Schnelle Hilfe

Eine schnelle Hilfe gegen Juckreiz bietet Kälte. Insbesondere nach Insektenstichen ist es hilfreich, einen Eiswürfel für wenige Minuten auf die Stichfläche zu halten. Für die Behandlung größerer Hautflächen eignen sich Eisbeutel oder Cold-Packs aus der Kühltruhe. Ist kein Eis verfügbar, kann das betroffene Körperteil auch mehrmals unter kaltes Wasser gehalten werden. Die Kältetherapie lindert nicht nur den Juckreiz, sondern beugt auch Schwellungen vor.

Der chronische Juckreiz, der von vielen Allergien und Ekzemen ausgeht, kann kurzfristig durch einen Sud aus Schwarztee gelindert werden. Hierfür wird ein Tee aus 500 ml Wasser mit fünf Teebeuteln Schwarztee gekocht. Nach einer Ziehzeit von fünf Minuten werden die Teebeutel entnommen und der Sud zum Abkühlen gebracht.

Eine mit dem Tee getränkte Kompresse wird dann für fünf bis zehn Minuten auf die betroffene Hautstelle gelegt, wo der Tee-Umschlag seine kühlende, antibakterielle und heilende Wirkung entfalten kann. Die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe wirken darüber hinaus leicht austrocknend, sodass auch nässende Ekzeme und sogar Neurodermitis erfolgreich damit behandelt werden können.


Alternative Heilmittel

Zu den alternativen Heilmitteln gegen Juckreize gehören Wacholderbeer-, Rosmarin- und Teebaumöle, die wegen ihrer keimtötenden und wundheilenden Wirkungsweise in Waschungen, Umschlägen und Bädern gegen Juckreiz wirken.

Darüber hinaus gehört Zinnkraut mit seiner hohen Konzentration an Kieselsäure zu den alternativen Behandlungsmethoden. Aus einer Handvoll Zinnkraut und einem Liter Wasser sollte für 10 Minuten ein Sud gekocht werden, der nach dem Abkühlen als Umschlag auf die Haut gebracht wird. Der Zinnkraut-Umschlag bindet die Feuchtigkeit in der Haut und fördert sowohl die Wundheilung als auch die Zellerneuerung.

Letztendlich können Salzbäder gegen das lästige Jucken und Kratzen helfen. Für die Hautbehandlung bewährt haben sich Salze aus dem Toten Meer und dem Himalaja, wobei auch normales Meersalz oder Haushaltssalze ohne Jodzusatz Verwendung finden können. Für ein Vollbad reichen 400 Gramm Salz aus, wobei die Badetemperatur 38 Grad Celsius nicht überschreiten sollte. Empfohlen wird eine Badedauer von etwa 20 bis 25 Minuten zwei Mal in der Woche. Nach dem Bad sollte die Haut vorsichtig abgetrocknet und zur Unterstützung des Effekts mit pflegendem Johanniskrautöl eingerieben werden.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Juckreize

Juckreiz kann aus verschiedenen Gründen auftreten, einschließlich trockener Haut, allergischer Reaktionen und Hauterkrankungen wie Ekzeme oder Psoriasis. Bestimmte Heilpflanzen können helfen, den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen. Hier sind sieben effektive Heilpflanzen, die bei der Behandlung von Juckreiz helfen können:

  • Aloe Vera: Das Gel der Aloe-Vera-Pflanze ist bekannt für seine kühlenden und heilenden Eigenschaften. Es kann direkt auf die juckende Haut aufgetragen werden, um sofortige Linderung zu bieten und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Kamille: Kamille hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Eine Lotion oder ein Gel, das Kamillenextrakte enthält, kann auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um den Juckreiz zu mildern.
  • Ringelblume (Calendula): Ringelblume ist bekannt für ihre Fähigkeit, Hautirritationen zu beruhigen und die Hautregeneration zu fördern. Sie kann als Creme oder Salbe verwendet werden, um juckende Haut zu behandeln.
  • Pfefferminze: Das in Pfefferminze enthaltene Menthol bietet eine natürliche Kühlung, die den Juckreiz effektiv lindern kann. Pfefferminzöl verdünnt mit einem Trägeröl kann auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um eine schnelle Erleichterung zu schaffen.
  • Hafer: Hafer enthält Antioxidantien und entzündungshemmende Verbindungen, die besonders bei juckender und entzündeter Haut hilfreich sein können. Ein Haferbad oder das Auftragen von Produkten mit kolloidalem Hafer kann beruhigend wirken.
  • Witch Hazel (Zaubernuss): Witch Hazel ist ein natürliches Adstringens, das bei der Linderung von Juckreiz und Entzündungen helfen kann. Es kann als Tinktur oder in Lotionen verwendet werden, die direkt auf die Haut aufgetragen werden.
  • Lavendel: Lavendel hat natürliche antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften. Lavendelöl, gemischt mit einem Trägeröl, kann helfen, den Juckreiz zu beruhigen und gleichzeitig die Haut zu pflegen.

Diese Heilpflanzen bieten natürliche Alternativen zur Linderung von Juckreiz und können als Teil einer ganzheitlichen Behandlungsstrategie verwendet werden. Wie bei jeder Behandlung sollten Sie vor der Anwendung neuer Produkte oder Hausmittel sicherstellen, dass Sie keine Allergien gegen die Inhaltsstoffe haben.

7 wirksame Tipps bei Juckreizen

Juckreiz kann sehr unangenehm sein, aber es gibt verschiedene Tipps und Hausmittel, die Linderung schaffen können, ohne auf Heilpflanzen zurückzugreifen. Hier sind sieben wirksame Methoden:

  • Kühle Kompressen: Das Auflegen von kühlen, feuchten Tüchern auf die juckenden Bereiche kann sofort Linderung verschaffen. Die Kälte hilft, den Juckreiz zu reduzieren, indem sie die Nervenenden betäubt.
  • Backpulver: Ein Bad mit Backpulver kann bei Juckreiz helfen, besonders bei Windpocken oder anderen Hautausschlägen. Fügen Sie eine Tasse Backpulver zu einem Vollbad mit lauwarmem Wasser hinzu und baden Sie etwa 15 bis 20 Minuten.
  • Haferflockenbad: Kolloidales Hafermehl ist besonders wirksam bei juckender Haut. Ein Haferflockenbad beruhigt die Haut und reduziert Entzündungen. Geben Sie fein gemahlene Haferflocken in die Badewanne und baden Sie darin, um den Juckreiz zu lindern.
  • Kleidung aus Naturfasern: Tragen Sie lockere Kleidung aus Baumwolle oder anderen Naturfasern. Diese Materialien lassen die Haut atmen und reduzieren Reizungen, die Juckreiz verursachen können.
  • Feuchtigkeitscreme: Trockene Haut neigt eher zu Juckreiz. Regelmäßiges Auftragen von Feuchtigkeitscreme, besonders nach dem Duschen oder Baden, kann helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Juckreiz zu verhindern.
  • Kühles Duschen oder Baden: Heißes Wasser kann die Haut reizen und Juckreiz verschlimmern. Ein kühles Bad oder Dusche kann dagegen helfen, die Haut zu beruhigen.
  • Vermeiden von irritierenden Substanzen: Bestimmte Chemikalien, Düfte und Reinigungsmittel können Hautirritationen und Juckreiz verursachen. Vermeiden Sie Produkte, die Ihre Haut reizen, und wählen Sie hypoallergene oder für empfindliche Haut geeignete Produkte.

Diese Maßnahmen sind einfach umzusetzen und können effektiv dazu beitragen, den Juckreiz ohne Medikamente oder Heilpflanzen zu lindern. Bei anhaltendem oder schwerem Juckreiz ist jedoch eine ärztliche Untersuchung ratsam, um die zugrunde liegenden Ursachen zu klären und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

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