Hausmittel gegen Nasenbluten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Meist sieht Nasenbluten schlimmer aus, als es eigentlich ist. Schon wenige Bluttropfen aus der Nase können mehrere Taschentücher tränken. Als Ursache für Nasenbluten können unter anderem Nasenprellungen, Nasenbohren (vor allem bei Kleinkindern auch Gegenstände, die in die Nase gesteckt werden) oder auch Nebenwirkungen von blutverdünnenden Medikamenten (z. B. ASS) in Frage kommen.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Nasenbluten?

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Nasenbluten. Klicken, um zu vergrößern.

Generell entsteht Nasenbluten nur selten, wenn die Nasenschleimhäute ausreichend befeuchtet werden. Wichtig hierfür ist eine ausreichende Zufuhr von mindestens 2 Litern Flüssigkeit pro Tag.

Vor allem in der kalten Jahreszeit sollte die Raumluft durch die Heizung nicht zu trocken sein, unter Umständen kann hierbei ein Raumbefeuchter oder auch ein Verdunster dabei hilfreich sein. Auch die Verwendung von salzhaltigem Nasenspray kann zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut beitragen. Die so genannte Kochsalzlösung kann mit einem Teelöffel Salz auf 500 ml abgekochtem Wasser sehr leicht selbst hergestellt werden.

Ist das Nasenbluten vorbei, sollte zumindest für kurze Zeit Husten, Niesen oder auch Nase putzen möglichst vermieden werden, da die Blutung ansonsten durch die Lösung eines Blutpfropfens wieder erneut beginnen kann.

Schnelle Hilfe

Als schnelle Hilfe bei Nasenbluten können Eisbeutel in den Nacken gelegt oder auch Hamamelis-Kompressen auf das blutende Nasenloch gehalten werden. Durch die kühlende Wirkung verlangsamt sich der Blutstrom aufgrund der sich zusammenziehenden Blutgefäße.

Das eigentlich einfachste Mittel gegen Nasenbluten ist das Zudrücken der Nase für etwa 10 Minuten in vorgebeugter Haltung. Hilft auch das nicht gegen das Nasenbluten, kann etwas Gaze in das Nasenloch gestopft werden. Auch hier sollte die Nase weiterhin zugedrückt werden.

Die Gaze sollte dann noch etwa 2 Stunden in der Nase verbleiben, auch wenn das Nasenbluten bereits vorüber ist. Wenn auch dann die Blutung noch nicht aufhört, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Der Arzt wird das Blutgefäß dann professionell behandeln und in der Regel veröden.

Neben rezeptpflichtigen sowie auch rezeptfreien Medikamenten gibt es gegen Nasenbluten auch gut wirksame Hausmittel. So können Zitronensaft und/oder Lavendelöl auf einen Wattebausch oder ein Stück Papiertaschentuch geträufelt und in die Nasenöffnung gesteckt werden. Auch Vitamin C ist ein bewährtes Hausmittel und dient der Stärkung der Wände der Blutgefäße. Zudem ist ein Bestandteil des Kollagens, welches für eine feuchte Schleimhaut der Nase sorgt.

Vitamin C ist unter anderem in Orangen, Kiwis oder auch Grapefruit sowie in verschiedenen Gemüsesorten enthalten. Weiterhin sind in der Apotheke auch Präparate mit Flavonoid erhältlich, die eine gefäßabdichtende Wirkung besitzen.

Leiden Menschen an häufigem und auch grundlosem Nasenbluten, einem sehr starken Nasenbluten, unter Bluthochdruck, einer Nierenerkrankung, Blutgerinnungsstörungen oder auch Arteriosklerose, sollte bei Nasenbluten, das länger als 10 Minuten anhält, dringend ein Arzt konsultiert werden.

Tritt Nasenbluten nach einem Schlag auf den Kopf auf und ist außerdem wässrig, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da wässriges Blut auch auf Gehirnflüssigkeit hinweisen kann. Auch Patienten, die an Morbus Osler leiden, sollten mit Nasenbluten vorsichtig umgehen. Bei Morbus Osler handelt es sich um eine Gefäßerweiterung in Nase, Lungen oder auch Gehirn, die genetisch bedingt ist.

Ein Wattebausch getränkt in Lavendelöl bietet schnelle Hilfe.

Auch für diese Betroffenen gelten die gleichen vorbeugenden Maßnahmen wie Feuchthaltung der Nasenschleimhaut oder auch eine gesunde Ernährung mit viel Vitamin C.

Auch bei Morbus-Osler-Patienten kann die Verödung der Gefäße eine Lösung des Problems „Nasenbluten“ sein. Es wird beobachtet, dass vor allem ältere Menschen zunehmend an Nasenbluten leiden. Das liegt vor allem daran, dass mit steigendem Alter die Gefäße brüchiger werden. Hier kann die Untersuchung durch einen Internisten angezeigt sein, um das Problem des Nasenblutens zu beheben.


Veraltete Hausmittel

Generell gilt bei Nasenbluten: Ruhe bewahren und den Kopf nicht in den Nacken legen. Früher war dies oft ein bewährtes Hausmittel. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass sich die Blutung in Rückenlage sowie bei einem Zurücklegen des Kopfes in den Nacken verstärkt.

Außerdem läuft oft auch Blut bis in den Rachen, was zwar ungefährlich, aber in der Regel unangenehm ist und unter Umständen auch zu Übelkeit in Verbindung mit Erbrechen führen kann.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Nasenbluten

Nasenbluten kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter trockene Luft, Verletzungen, Infektionen oder andere medizinische Zustände. Während schwere oder wiederkehrende Fälle von Nasenbluten eine medizinische Untersuchung erfordern, können bestimmte Heilpflanzen helfen, leichte Blutungen zu stillen und die Nasenschleimhaut zu beruhigen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit dieser Heilpflanzen von Person zu Person variieren kann und sie nicht als Ersatz für professionelle medizinische Behandlung bei schwerem Nasenbluten angesehen werden sollten.

  • Hamamelis (Hamamelis virginiana): Auch bekannt als Zaubernuss, besitzt adstringierende Eigenschaften, die helfen können, kleine Blutgefäße zu verengen und Blutungen zu reduzieren.
  • Ringelblume (Calendula officinalis): Ringelblume hat entzündungshemmende und heilende Wirkungen, die die Heilung der Nasenschleimhaut unterstützen können.
  • Schafgarbe (Achillea millefolium): Traditionell wird Schafgarbe bei verschiedenen Blutungen eingesetzt, da sie Blut stillen und bei der Wundheilung helfen kann.
  • Salbei (Salvia officinalis): Salbei hat antiseptische und adstringierende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Nasenbluten nützlich sein können.
  • Eibisch (Althaea officinalis): Eibischwurzel kann aufgrund ihrer schleimstoffreichen Zusammensetzung beruhigend auf die Schleimhäute wirken und somit bei Nasenbluten unterstützend sein.
  • Aloe Vera (Aloe barbadensis miller): Das Gel von Aloe Vera kann helfen, die Nasenschleimhaut zu befeuchten und zu beruhigen, was besonders bei Nasenbluten durch Trockenheit hilfreich ist.
  • Kamille (Matricaria chamomilla): Kamille besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, gereizte Nasenschleimhäute zu beruhigen und die Heilung zu fördern.

Bevor Sie Heilpflanzen zur Behandlung von Nasenbluten verwenden, sollten Sie sicherstellen, dass Sie nicht allergisch darauf reagieren und dass die Anwendung keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hat, die Sie möglicherweise einnehmen.

Die Anwendung sollte vorsichtig erfolgen, insbesondere bei der Behandlung von Nasenschleimhäuten. In Fällen, in denen Nasenbluten häufig auftritt oder schwer zu kontrollieren ist, ist es wichtig, medizinischen Rat einzuholen, um zugrunde liegende Ursachen auszuschließen.

7 wirksame Tipps bei Nasenbluten

Nasenbluten kann unerwartet und aus verschiedenen Gründen auftreten. Hier sind sieben praktische Tipps und Hausmittel, die helfen können, Nasenbluten effektiv zu behandeln und vorzubeugen, ohne dabei auf Heilpflanzen zurückzugreifen:

  • Vornüber beugen und drücken: Neigen Sie Ihren Kopf leicht nach vorne und drücken Sie die weichen Teile der Nase zusammen (unterhalb der Nasenbrücke). Halten Sie den Druck für etwa 10 Minuten aufrecht. Das Vorbeugen verhindert, dass Blut in den Rachen fließt.
  • Kalte Kompressen: Legen Sie eine kalte Kompresse oder ein Eispack in ein Tuch gewickelt auf die Nase und die Nasenbrücke. Die Kälte kann helfen, die Blutgefäße zu verengen und die Blutung zu stoppen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Luft kann Nasenbluten verursachen oder verschlimmern. Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, besonders im Winter, um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen zu erhöhen.
  • Nasensalbe: Eine sanfte Anwendung von Vaseline oder einer anderen feuchtigkeitsspendenden Nasensalbe im Inneren der Nasenlöcher kann helfen, die Nasenschleimhäute feucht zu halten und Risse zu vermeiden.
  • Hydratation: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, die Schleimhäute feucht zu halten. Trinken Sie regelmäßig Wasser über den Tag verteilt.
  • Nase schonen: Vermeiden Sie es, sich die Nase kräftig zu putzen oder in den Nasenlöchern zu bohren, da dies die empfindlichen Blutgefäße in der Nase reizen und zu Blutungen führen kann.
  • Raumluft reinigen: Staub und Allergene in der Luft können die Nasenschleimhäute reizen. Regelmäßiges Staubwischen und der Einsatz von Luftreinigern können helfen, die Luftqualität in Ihrem Wohn- oder Arbeitsbereich zu verbessern.

Diese Tipps können in vielen Fällen von Nasenbluten hilfreich sein. Wenn jedoch das Nasenbluten häufig auftritt, schwer zu kontrollieren ist oder mit anderen Symptomen wie Schwindel einhergeht, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um mögliche zugrunde liegende Gesundheitsprobleme auszuschließen.

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