Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Einfache Hausmittel können bei Ohrenschmerzen eine exzellente Wirkung erzielen, falls ernsthafte Erkrankungen auszuschließen sind. Plötzlich auftretende Ohrenschmerzen zeigen meistens eine Mittelohrentzündung (Otitis) an. Diese geht mit Fieber sowie starken Schmerzen einher und sollte unbedingt von einem Facharzt untersucht werden. Bei unkomplizierten Ohrenentzündungen oder als Therapiebegleitung, können Hausmittel optimal bei Ohrenschmerzen eingesetzt werden.

Welche Hausmittel helfen gegen Ohrenschmerzen?

Ohrenschmerzen und Ohrenentzündungen sollten von einem HNO-Arzt untersucht und behandelt werden.

Meistens werden akute Ohrenschmerzen von Abgeschlagenheit, Fieber sowie weiteren Erkältungssymptomen begleitet. Innerhalb der Naturheilkunde stehen Maßnahmen zur Verfügung, welche die Selbstheilungskräfte unterstützen sowie den Organismus entlasten.

Dazu gehören während der ersten Erkrankungstage beispielsweise Fastentage, an denen lediglich verdünnte Säfte erlaubt sind und eine strenge Bettruhe. Mild anführende Tees wie beispielsweise Sennesblätter sollten regelmäßig angewandt werden, um den Körper von Giftstoffen zu befreien. Fieber ist zwar als Abwehrmaßnahme des Körpers erwünscht, bei sehr hohen Temperaturen sind jedoch nächtliche Wadenwickel empfehlenswert, um das Fieber zu senken.

Wickel/Umschläge mit Zwiebeln sind wohl das bekannteste Hausmittel. Zwiebeln verfügen über starke ätherische Öle, welche auch beim Zwiebelschneiden das Augentränen hervorrufen. Im besonderen sind die intensiv desinfizierenden Senföle gegen die Ohrenentzündung wirksam. Für einen simplen Zwiebelumschlag wird eine Zwiebel gehackt, auf Stoff (Verbandsstoff) verteilt und unmittelbar hinter das schmerzende Ohr gelegt.

Mithilfe einer Mütze/Kopftuch lässt sich der Zwiebelumschlag befestigen und sollte für ungefähr 30 Minuten einwirken. Als Alternative können die Zwiebelstücke in einen ausgemusterten Strumpf gefüllt oder eine dicke Zwiebelscheibe roh hinter der Ohrmuschel platziert werden. Zwiebeln können zudem auch in die Form von Ohrentropfen gebracht werden.

Rohe Zwiebelstückchen mithilfe einer Knoblauchpresse auspressen und den Saft beispielsweise in Pipettenfläschchen abfüllen. Ein Teelöffel des Zwiebelsaftes wird in das betroffene Ohr geträufelt. Mittels eines Wattebauches wird nun abgedichtet, damit das Ohr vor Zugluft geschützt ist und der Zwiebelsaft im Ohr verbleibt. Mit der gleichen Menge Knoblauchsaft wird ein ebenso gutes Ergebnis erzielt.

Schnelle Hilfe

Speziell bei leichten Ohrenschmerzen ist der Wunsch nach Wärme groß. Hierfür eignet sich die Wärmetherapie der Naturheilkunde. Ohrendampf wird bei chronischen Ohrenschmerzen empfohlen. Hierfür wird ein Wasserkessel benötigt, über dessen Tülle ein Gummischlauch platziert wird.

Das Wasser im Wasserkessel erhitzt sich und der Gummischlauch wird zum Andampfen mit einem sicherem Abstand an das erkrankte Ohr gehalten. Ein wärmender Umschlag kann beispielsweise aus gemahlenem Senfmehl angefertigt werden. Es wird mithilfe warmen Wassers in einen Brei verwandelt und auf Verbandsstoff/Tuch aufgetragen.

Zwiebeln in einem Umschlag auf das schmerzende Ohr gelegt und die Beschwerden werden weniger.

Der Senfmehlumschlag ist lediglich einmal pro Tag für maximal 15 Minuten aufzulegen, da sonst die ätherischen Öle Hautreizungen hervorrufen können. Tritt starkes Brennen auf, ist er früher zu entfernen.

Weitere warme beziehungsweise heiße Anwendungen, welche sich als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen eignen, sind zum Beispiel Kamillen- oder Leinsamenaufschläge wie auch Auflagen aus erwärmten Bockshornklee oder Öl. Ebenso kann am Beginn der Ohrenentzündung ein kalter Wickel mit Heilerde helfen. Kaltes Wasser wird hierfür mit Heilerde vermischt und mithilfe eines Leinen- oder Bauwolltuches hinter dem betreffenden Ohr positioniert bis er antrocknet.


Alternative Heilmittel

Um Ohrenschmerzen vorzubeugen sollte stets Zugluft sowie kalter Wind am Kopf gemieden werden. Nach dem Schwimmen oder Haare waschen sind die Ohreingänge immer sorgfältig abzutrocknen. Besteht eine Erkältung/Schnupfen müssen die Nasensekrete vollständig ablaufen können, um zu verhindern, dass die Keime die Gehörgänge besiedeln.

Ayurveda (traditionelle indische Heilkunde) wird als Prophylaxe gegen Ohrenschmerzen empfohlen. Jeden Tag einen Tropfen Mandel- oder Sesamöl in die einzelnen Ohren zu träufeln soll hier Genesung bewirken. Um Ohrenschmerzen mit Kräutertee zu begegnen, eignet sich beispielsweise eine Mischung von Angelikawurzel, Holunder- und Lindenblüten sowie Attichwurzel. Der schweißtreibende Tee eignet sich speziell bei Ohrenschmerzen und Erkältungen mit Fieber.

Pfefferminze und Königskerze bringen dagegen bewährt bei Ohrenschmerzen eine Linderung. Ein weiteres nachweislich wirkendes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen ist frisch gepresster Apfelsinen- oder Zitronensaft. Er kann mit Traubenzucker oder Honigwasser vermischt werden und bringt neben den medizinischen Wirkstoffen auch die dringend benötigte Flüssigkeitsmenge in den Körper.

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