Hausmittel gegen Verbrennungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Verbrennungen können durch offenes Feuer, aber auch durch Verbrühungen, heiße Gase oder Dämpfe sowie durch starke Sonneneinstrahlung entstehen. Bei der Behandlung von Verbrennungen sind wichtige Regeln auch beim Einsatz von Hausmitteln zu beachten.

Was hilft gegen Verbrennungen?

Ein mit Aloe Vera getränktes Tuch auf die betroffenen Stellen gelegt, unterstützt den Heilungsprozess.

Die wichtigste Maßnahme nach einer Verbrennung ist die Kühlung der betroffenen Hautpartien, damit die Hitze in den ersten Minuten nach einer Brandverletzung nicht tiefer in das Gewebe eindringt.

Zu einem späteren Zeitpunkt bewirkt zugeführte Kälte nur noch die Linderung leichterer Schmerzen. Zur Kühlung sind sowohl fließendes Wasser als auch mit Wasser getränkte Baumwolltücher geeignet. Während kleinflächige Verbrennungen an der Luft austrocknen sollten, werden größere Brandwunden und auch Brandblasen mit sterilen Tüchern abgedeckt, um Infektionsgefahren abzuwenden. Wichtig ist hierbei die Verwendung von Tüchern, die keine Flusen bilden. In Verbandskästen befinden sich oft sterile Alufolien, mit denen sich Brandwunden ebenfalls abdecken lassen. Vor dem Verbinden werden die betroffenen Hautpartien gepolstert.

Die Berührung der Brandwunde mit der Hand ist zu vermeiden, damit keine Keime in die Wunde gelangen. Da Brandblasen die darunter befindliche Haut schützen, dürfen sie nicht aufgestochen werden. Bei Öffnung einer Brandblase besteht die Gefahr einer Infektion. Schmerzt eine Blase, so wird die Flüssigkeit ggf. durch einen Arzt abgesaugt. Bei kleineren und oberflächlichen Verbrennungen sind kühlende Salben erlaubt. Bei ausgedehnten Verbrennungen oder Brandwunden, die in tiefere Gewebeschichten reichen, erschweren Salben dagegen die ärztliche Diagnose und richten deshalb mehr Schaden als Nutzen an.

Salben, die einen Fettanteil enthalten, dürfen generell nicht verwendet werden, da sie die Wärme in der Verbrennungsstelle halten. Ist eine Verbrennung nach zehn bis vierzehn Tagen noch nicht ausgeheilt, so sollte ein Arzt konsultiert werden. Ein vorsichtiger Umgang mit Wasserdampf, heißen Gegenständen und offenem Feuer schützt vorbeugend gegen Verbrennungen. Sonnenbrand wird durch eine langsame Gewöhnung an die Sonne und die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit gutem Lichtschutzfaktor vermieden.

Schnelle Hilfe

Bei Verbrennungen muss die Haut sofort durch kalte Umschläge oder kaltes Wasser möglichst für etwa 15 bis 20 Minuten gekühlt werden. Von einer deutlich längeren Kühlung ist abzusehen, um Kälteschäden zu vermeiden. Bei Verbrennungen sollte das Wasser zunächst über die Kleidung laufen, bevor diese nach einer gewissen Abkühlung vom Körper entfernt wird.

Bei Verbrühungen dagegen wird die heiße Kleidung gewöhnlich sofort entfernt, um die Hitzeeinwirkung auf die Haut zu beenden. Ist die Kleidung des Verletzten mit der Wunde verklebt, so ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Zur Kühlung dürfen Eiswürfel oder Eiswasser nicht eingesetzt werden (da sie mit dem Risiko lokaler Erfrierungen verbunden sind), sondern ausschließlich kaltes und klares Leitungswasser. Unruhe, kalter Schweiß, Zittern oder Blässe sind Anzeichen eines Schocks. In diesem Fall sollten die Beine des Brandverletzten hoch gelagert werden, damit Blut zu den lebenswichtigen Körperorganen fließen kann.

Einengende Kleidungsstücke werden geöffnet. Vor einer drohenden Unterkühlung schützt das Zudecken eines Brandverletzten mit Rettungsdecken, herkömmlichen Decken oder warmer Kleidung. Verliert der Verletzte das Bewusstsein, so ist er in eine stabile Seitenlage zu bringen, damit seine Zunge nicht die Atemwege blockieren kann. Bei Aussetzen der Atmung müssen sofort Wiederbelebungsmaßnahmen, insbesondere eine Herzdruckmassage erfolgen.


Alternative Heilmittel

Als Kühlungsmittel in getränkten Baumwolltüchern kommen neben klarem Leitungswasser auch Lindenblütentee und Sauerkrautsaft in Betracht. Wie ein natürliches Pflaster wirkt das auf die Brandwunde gestrichene Eiweiß eines frischen Hühnereies, das die Brandwunde verklebt. Dies verhindert Infektionen und erleichtert die Bildung neuer Haut.

Die Enzyme des Eiweißes fördern die Wundheilung. Lindernd wirkt auch eine frische Zwiebelscheibe oder eine rohe Kartoffelscheibe auf der Brandwunde. Zu Kühlungszecken und um Schmerzen zu lindern, können Brandblasen, soweit sie nicht geöffnet sind, mit Quark oder Naturjoghurt bestrichen werden. Bei einer Verbrennung der Zunge hilft ein kühlender Schluck Sahne. Ein mit Aloe-vera-Saft getränktes Tuch, das auf die verbrannte Haut gelegt wird, verhindert die Bildung von Narben und unterstützt den Heilungsprozess.

Auf vermeintliche Hausmittel wie Mehl, Butter, Essig, Öl oder gar Zahnpasta sollte unbedingt verzichtet werden, um die Schmerzen nicht zu verschlimmern. Zudem wird die ärztliche Beurteilung einer derartig „behandelten“ Wunde erschwert. Hausmittel dürfen nur bei leichten Verbrennungen oder bei einer Erstversorgung im Notfall eingesetzt werden. Bei stärkeren Rötungen oder offensichtlich schwereren Verbrennungen ist sofort ein Arzt oder ein Rettungsdienst zu rufen.

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