Hausmittel gegen eingeklemmte Nerven

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eingeklemmte Nerven zeigen sich durch einen plötzlich auftretenden Schmerz in der seitlichen Brustregion. Die betroffenen Nerven treten jeweils zwischen den Wirbeln aus dem Rückenmarkskanal aus und verlaufen dicht unterhalb der Rippen gemeinsam mit je einer Arterie und einer Vene. Häufig handelt es sich bei der Empfindung „eingeklemmte Nerven“ jedoch nicht tatsächlich um eine Einklemmung, sondern lediglich um eine Nervenreizung, die im Verlauf des Nerven stattfindet.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft bei eingeklemmten Nerven?

Regelmäßige Dehnungen und Sport wirken prophylaktisch gegen eingeklemmte Nerven.

Gegen eingeklemmte Nerven gibt es präventive, also vorbeugende Maßnahmen, und zum Anderen benötigt es ein paar Tricks, um den Schmerz, einmal aufgetreten, schnell verschwinden zu lassen.

Vorbeugend ist zu sagen, dass regelmäßige Bewegung der Wirbelsäule in alle Bewegungsrichtungen (also vor/zurück, seitwärts und Drehungen um die Achse) der Einklemmung von Nerven vorbeugen kann. Außerdem sollten Sie auch bei Rückenschmerzen weiterhin die Wirbelsäule bewegen, denn sonst verkrampfen sich die Muskeln dauerhaft und klemmen möglicherweise dadurch auch dauerhaft die durch sie verlaufenden Nerven ein.

Treten erste Verspannungen auf, können Massagen und die Behandlung mit Wärme helfen. Hierfür gibt es in der Apotheke frei verkäufliche Salben (Novalgin oder, deutlich stärker, Finalgon).

Ist der Nerv einmal eingeklemmt, so hilft vorsichtige Dehnung der entsprechenden Seite, um den Nerv wieder zu befreien. Dabei sollte man versuchen, „in den Schmerz hineinzuatmen“. Durch die Dehnung und das Hineinatmen wird der Schmerz zunächst stärker, jedoch lässt sich nur so die Verklemmung des Nerven lösen. Präventive Maßnahmen sind außerdem Sport, der die Muskulatur stärkt, ohne zuviel Belastung auf die Wirbelsäule auszuüben.

Schwimmen oder Kieser Rückentraining sind einfache Möglichkeiten die Rumpfmuskulatur zu stärken, so dass Nervenreizungen oder -einklemmungen seltener auftreten. Wichtig ist außerdem, die Muskulatur nach dem Sport immer zu dehnen. Sogenannte Myogellosen (Muskelverklebungen) können so vermieden werden - diese können ebenfalls zu Nervenreizungen führen. Zudem ist ein regelmäßig trainierter und gedehnter Muskel beweglicher und die Gefahr von Nervenreizung und -einklemmung sinkt.

Schnelle Hilfe

Schnelle Hilfe bei eingeklemmten Nerven ist eine sofortige Dehnung des entsprechenden Körperbereichs. Dabei entstehen zunächst deutlich stärkere Schmerzen, jedoch löst sich dadurch die Einklemmung des Nerven sofort.

Hilfreich kann es auch sein, von außen Druck auf die betreffende Stelle auszuüben, zum Beispiel mit der flachen Hand oder der Handkante. Das Wichtigste bei einem akut eingeklemmten Nerven ist, schnell zu handeln und gegen den Schmerz zu arbeiten.

Dabei muss in Kauf genommen werden, dass der Schmerz am Beginn der Behandlung zunächst stärker werden kann. Auf keinen Fall sollte bei einer Nerveneinklemmung eine bewegungsarme Haltung eingenommen werden - dadurch verstärkt sich der Schmerz und der Körper entwickelt ein „Schmerzgedächtnis“.

Alternative Heilmittel

Alternative Heilmittel gegen eingeklemmte Nerven sind schmerzstillende Tropfen (Bachblüten) oder homöopathische Medikamente. Außerdem helfen bei Muskelverspannungen und eingeklemmten Nerven in der Apotheke erhältliche Kirschkernkissen, die in der Mikrowelle erwärmt und anschließend aufgelegt werden, sowie Wärmflaschen.

Alternativen zu wärmenden Salben wie Finalgon oder Novalgin gibt es ebenfalls als homöopathische Varianten. Leidet ein Patient häufig unter eingeklemmten Nerven, so ist es wichtig, dass die Rückenmuskulatur gekräftigt wird. Der Klassiker ist das Kieser Training, jedoch ist auch jedes andere Fitnessstudio oder auch die eigene Wohnung bei entsprechender Anleitung geeignet, um die Rückenmuskulatur zu stärken.

Bei Stärkung der Rückenmuskulatur muss, um der Entwicklung eines Hohlkreuzes vorzubeugen, im gleichen Maße die Bauchmuskulatur trainiert werden. Außerdem unterstützt auch die Bauchmuskulatur eine aufrechte Haltung und damit eine Entlastung der Wirbelsäule.


7 wirksame Heilpflanzen gegen eigeklemmte Nerven

Eingeklemmte Nerven können Schmerzen, Taubheitsgefühle und andere unangenehme Symptome verursachen. Während es wichtig ist, solche Zustände medizinisch abklären zu lassen, können bestimmte Heilpflanzen unterstützend wirken, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Hier sind sieben Heilpflanzen, die traditionell zur Linderung von Symptomen eingeklemmter Nerven verwendet werden:

  • Arnika (Arnica montana): Arnika wird oft in Form von Salben und Gelen verwendet, um Schmerzen und Entzündungen bei einer Vielzahl von Beschwerden zu lindern, einschließlich bei eingeklemmten Nerven.
  • Kurkuma (Curcuma longa): Kurkuma enthält Curcumin, eine Verbindung mit starken entzündungshemmenden Eigenschaften, die helfen kann, die Schmerzen und Schwellungen, die mit eingeklemmten Nerven einhergehen, zu reduzieren.
  • Weidenrinde (Salix alba): Die Rinde der Weide enthält Salicin, eine Verbindung, die ähnlich wie Aspirin wirkt und bei der Schmerzlinderung helfen kann.
  • Brennnessel (Urtica dioica): Brennnessel wird traditionell zur Linderung von Schmerzen verwendet, einschließlich der durch eingeklemmte Nerven verursachten Schmerzen, möglicherweise durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Teufelskralle (Harpagophytum procumbens): Dieses Kraut wird oft bei Gelenkschmerzen und Entzündungen eingesetzt und kann auch bei Nervenschmerzen hilfreich sein.
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum): Johanniskrautöl wird äußerlich angewendet und ist bekannt für seine schmerzlindernden Eigenschaften, insbesondere bei Nervenschmerzen.
  • Pfefferminze (Mentha piperita): Pfefferminzöl hat eine kühlende Wirkung, die bei der Linderung von Schmerzen durch eingeklemmte Nerven helfen kann. Es wirkt auch entzündungshemmend.

Diese Heilpflanzen können in verschiedenen Formen, wie Tees, Tinkturen, Salben oder ätherischen Ölen, verwendet werden. Es ist jedoch wichtig, die Anwendung dieser natürlichen Mittel mit einem Arzt oder einem qualifizierten Gesundheitsdienstleister abzustimmen, insbesondere wenn bereits Medikamente eingenommen werden oder bei bestehenden gesundheitlichen Bedingungen, um unerwünschte Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen zu vermeiden.

7 wirksame Tipps bei eingeklemmten Nerven

Eingeklemmte Nerven können starke Schmerzen und Unbehagen verursachen. Während eine medizinische Bewertung wichtig ist, gibt es auch Hausmittel und praktische Tipps, die Linderung bieten können. Hier sind sieben wirksame Strategien:

  • Wärme- und Kältetherapie: Wechseln Sie zwischen Wärme- und Kälteanwendungen, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Eine Kältepackung kann die Schwellung mindern, während eine Wärmflasche oder ein warmes Tuch die Muskeln entspannen und die Durchblutung fördern kann.
  • Ruhe und Bewegung: Vermeiden Sie Überbelastung oder Bewegungen, die Schmerzen verschlimmern. Gleichzeitig ist sanfte Bewegung wichtig, um Steifheit zu vermeiden und die Heilung zu fördern. Leichte Dehnübungen können besonders hilfreich sein.
  • Ergonomische Anpassungen: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, um Belastungen zu minimieren. Die richtige Haltung und ergonomische Hilfsmittel können dazu beitragen, Druck auf den eingeklemmten Nerv zu reduzieren.
  • Massage: Sanfte Massagen können helfen, Verspannungen in den Muskeln zu lösen und den Druck auf den Nerv zu verringern. Professionelle physiotherapeutische Behandlungen können besonders wirksam sein.
  • Überprüfung der Schlafposition: Eine unterstützende Matratze und Kissen, die den Körper richtig ausrichten, können helfen, Druckpunkte zu entlasten und die Erholung über Nacht zu fördern.
  • Leichte Dehnübungen: Spezifische Dehnübungen können helfen, die Muskulatur zu entspannen und den Druck auf den Nerv zu verringern. Ein Physiotherapeut kann individuell angepasste Übungen empfehlen.
  • Natürliche Entzündungshemmer: Ernährungsumstellungen, die entzündungshemmende Lebensmittel einschließen, wie Omega-3-reiche Fische, Kurkuma, Ingwer und dunkelgrünes Blattgemüse, können zur allgemeinen Entzündungshemmung beitragen.

Bevor Sie diese Tipps anwenden, insbesondere wenn der Schmerz stark ist oder anhält, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren. Dies stellt sicher, dass eine korrekte Diagnose gestellt wird und dass die ausgewählten Behandlungsmethoden sicher und angemessen sind.

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