Kopfsalat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Kopfsalat wird in Österreich auch Häuptlsalat genannt und gehört zur Gruppe der Gartensalate (Lactuca sativa). Die Achse des Salats ist gestaucht und die Blätter bilden einen Kopf aus mehreren Blattlagen, die an Rosenköpfe erinnern. Er gehört seit jeher zu den beliebtesten Salatsorten, wurde in den letzten Jahren allerdings von anderen Sorten von seinem ersten Platz verdrängt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kopfsalat wissen

Der Kalorien- und Fettgehalt von Kopfsalat ist sehr gering. Aus diesem Grund ist der Salat bei vielen sehr beliebt. Zudem besitzt er einen recht hohen Gehalt an Ballaststoffen.

Bei dem Kopfsalat handelt es sich – botanisch gesehen – um eine ein- bis zweijährige Pflanze. Sie besitzt eine lange Pfahlwurzel mit Blatt-Rosette. Später bilden sich verzweigte Blütenstände mit gelben Blüten. Der geschlossene Kopf wird durch die stark gestauchte Sprossachse erzeugt, an der die stängelumfassenden Salatblätter sitzen.

Die äußeren Blätter biegen sich nach außen, die Form ist abgeflacht. Zumeist weisen die Blätter eine größere Breite als Länge auf. Die Oberfläche ist nicht glatt, sondern runzlig, fühlt sich aber dennoch weich und etwas ölig an. Die übliche Färbung des Kopfsalats ist grün, wobei die äußeren Blätter eine dunklere und kräftigere Färbung besitzen als die inneren. Die sind in der Regel hellgrün bis weißlich. Allerdings gibt es auch Kopfsalatarten, die rote und gelbe Blätter aufweisen. In der Blütezeit verlängert sich die Achse. Je nach Sorte bleiben die Köpfe im Sommer eher geschlossen als andere. Manche bilden schnell Blüten.

Vermutungen zufolge stammt der Kopfsalat vom wilden Lattich (Lactuca serriola) ab. Hierbei handelt es sich um eine Steppenpflanze, die sich in Vorderasien und Südeuropa findet. Der Kopfsalat besitzt eine lange Tradition und wurde bereits in der ägyptischen, griechischen und römischen Antike verspeist. Ab dem 8. Jahrhundert findet er sich in Aufzeichnungen zur Zeit Karls des Großen. Unter der Bezeichnung Lactuca wurde er im Mittelalter verwendet, wobei die genaue Zubereitung nicht bekannt ist. Erste Abbildungen finden sich in Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts. Die erste bekannte stammt von Joachim Camerarius. Am Hof von Ludwig XIV. wurde der Kopfsalat geschützt angebaut, da die Anfrage sehr hoch war.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden von Friedrich Alefeld 44 Kopfsalatsorten beschrieben, von denen heute allerdings nicht mehr alle in Deutschland erhältlich sind.

Angebaut wird Kopfsalat einerseits im Freien und andererseits in Gewächshäusern. Daher ist er ganzjährlich erhältlich, wobei bei den im Treibhaus angebauten Köpfen vermehrt ein erhöhter Nitratgehalt nachgewiesen wurde. Dieser kann die Versorgung der Organe mit Sauerstoff beeinträchtigen. Zudem wird ihm nachgesagt, krebsfördernd zu sein. Aus diesem Grund wird Kopfsalat aus freiem Anbau empfohlen. Dieser ist in Deutschland ab Mai erhältlich und findet sich den ganzen Sommer über in den Supermärkten. In einigen Ländern wird der Kopfsalat auch als Gemüse verwendet. Aufgrund seines Geschmacks wird er auch als Buttersalat bezeichnet. Erntefrisch besitzt er eine buttrige Konsistenz und einen würzigen Geschmack.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Kalorien- und Fettgehalt von Kopfsalat ist sehr gering. Aus diesem Grund ist der Salat bei vielen sehr beliebt. Zudem besitzt er einen recht hohen Gehalt an Ballaststoffen.

Dem hingegen ist der Vitamingehalt eher gering. Die meisten anderen Salatsorten weisen einen größeren Anteil an verschiedenen Vitaminen auf als der Kopfsalat. Trotzdem besitzt er eine nicht geringe Menge an Vitamin A, was sich positiv auf die Haut und die Augen auswirkt. Kopfsalat ist – entgegen weitläufiger Meinung – nicht so gesund wie im Volksmund behauptet wird, ist allerdings durchaus schmackhaft bei entsprechender Zubereitung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 Gramm Kopfsalat besitzen rund 14 Kalorien. Der Salat besteht zu 96 Prozent aus Wasser. Daneben enthalten 100 Gramm circa 1,25 Gramm Proteine, nur 0,21 Gramm Fett und 0,5 Gramm Ballaststoffe. Außerdem weist dieselbe Menge Kopfsalat 7 Milligramm Natrium, 11 Milligramm Magnesium, 26 Milligramm Phosphor und noch einmal das Zehnfache an Kalium auf. Die Menge an Eisen beträgt etwa 1,8 Milligramm und die an Kalzium rund 35 Milligramm.

Unverträglichkeiten & Allergien

Prinzipiell können Unverträglichkeiten oder Allergien gegen jedes Nahrungsmittel auftreten. So ist es auch beim Kopfsalat, wobei hier entsprechende Unverträglichkeiten eher selten auftreten, was auch auf den hohen Gehalt an Wasser zurückzuführen ist.


Einkaufs- & Küchentipps

Beim Einkauf von Kopfsalat sollte darauf geachtet werden, ob die Schnittfläche des Strunks noch frisch aussieht oder sich verfärbt hat. Ist sie braun oder noch dunkler, liegt der Kopf bereits eine Weile. Kopfsalat hält sich nicht lange, weshalb er nach dem Einkauf recht zügig verzehrt werden sollte. Er ist sehr empfindlich und neigt dazu, schnell zu faulen und zu welken. Bei der Ernte ist Fingerspitzengefühl nötig.

Aufgrund dessen sollte auch bei der Lagerung entsprechend vorsichtig vorgegangen werden. Wer nicht vor hat, den Salat am gleichen oder nächsten Tag zu verzehren, kann versuchen, ihn mit Wasser zu besprühen und mit Papier einzuwickeln. So sollte er sich im Gemüsefach des Kühlschranks zumindest ein paar Tage halten.

Um Kopfsalat vorzubereiten werden zunächst die Außenblätter entfernt, die vielleicht nicht mehr ganz frisch erscheinen. Diese werden entsorgt. Dann wird das dicke Strunkende entfernt, woraufhin die einzelnen Blätter vom Strunk abgelöst werden können. Dies geschieht nach und nach. Wer die festen, inneren Blätter lieber mag, kann die äußeren Blätter ebenfalls entsorgen – allerdings enthalten die kräftig grünen Blätter die meisten Inhaltsstoffe. Der Kopfsalat sollte in jedem Fall gewaschen werden.

Danach kann er beispielsweise mit einer Salatschleuder trocken geschleudert werden. Je nach Rezept werden die Blätter zerrupft oder klein geschnitten. Besonders beliebt sind die hellen, kleinen Herzen des Kopfsalats, welche knackfrisch sein sollten.

Zubereitungstipps

Der Kopfsalat wird vor allem für gemischte oder rein grüne Salate verwendet. Seit Jahrhunderten war er die erste Wahl als Beilage zu Fisch, Fleisch oder anderen Gerichten. Er lässt sich gut mit anderen Salatsorten kombinieren und kann auch mit Tomaten, Gurken oder Radieschen gemischt und angerichtet werden. Zum Kopfsalat passen verschiedene Dressings. So eigenen sich Joghurt-Kräuter-Dressings aber auch Essig-Öl wird häufig verwendet. In Teilen Deutschlands wird Kopfsalat mit einer süßen Soße serviert.

Bei kalten Gerichten wird der Salat außerdem häufig als Unterlage oder Dekoration verwendet. In Restaurants wertet er in Kombination mit anderen Salatsorten den Teller auf. Um Sandwiches zu belegen, ist Kopfsalat bis heute die erste Wahl. Das Gleiche gilt übrigens auch für belegte Brötchen. Daneben kann Kopfsalat auch gekocht werden. Ein Beispiel hierfür ist seine Verwendung in Erbsensuppe. Diese Methode ist in Deutschland eher unüblich, wird in anderen Ländern jedoch häufiger angewendet. Zudem lässt er sich auch in der asiatischen Küche einsetzen. Beispielsweise kann er als Füllung oder Hülle für Frühlings- oder Reispapierrollen dienen.

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