Kuhmilch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Milch ist seit jeher eines der Grundnahrungsmittel der Gesellschaft. Ob pur getrunken oder zum Kochen und Backen – Kuhmilch gilt als echter Allrounder in der Küche. Gewonnen wird sie, wie der Name schon sagt, aus den Milchdrüsen von Kühen, die damit auch ihre Neugeborenen säugen.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kuhmilch wissen

Kuhmilch hat aufgrund des Fettgehalts eine hohe Kalorienanzahl. Inzwischen werden bis zur Hälfte des täglichen Kalorienbedarfs über Milchprodukte aufgenommen.

Der Milchbegriff stammt aus dem Germanischen, ähnlich wie Molke und melken. Die Begrifflichkeiten haben sich über das Alt- und Mittelhochdeutsche entwickelt. Bei Milch im Allgemeinen handelt es sich um eine Nährflüssigkeit der Säugetiere.

Im Deutschen meint „Milch“ in erster Linie Kuhmilch, wobei es auch andere Milchsorten im Handel gibt. Dazu gehören beispielsweise Ziegen- oder Sojamilch. Bei anderen Milchsorten besteht innerhalb der Europäischen Union eine Regelung für die Ausweisung der genauen Bezeichnung.

Bereits vor 10.000 Jahren begann die Milchwirtschaft, als Ziege und Schafe domestiziert wurden. Zunächst war dies in Westasien der Fall. In Südosteuropa startete die Domestikation von Ur-Auerochsen vor 8.500 Jahren. In der Nahrungsmittelindustrie wird vorwiegend Kuhmilch gehandelt, aus der auch Milchprodukte wie Käse hergestellt werden. Bei einigen Kulturen sind Milchprodukte das hauptsächliche Nahrungsmittel. Dies gilt vor allem für Hirten- und Nomadenvölker.

2008 war Deutschland auf Platz 3 der Länder mit dem höchsten Milchkonsum. Kuhmilch ist das ganze Jahr über in Supermärkten erhältlich. Bis heute gibt es zudem Milchmänner, die zumeist Frischmilch gesondert verkaufen. So auch Bauern, die die Milch von eigenen Kühen nehmen. Rohmilch mit einem hohen Fettgehalt darf nur vom Hof des Erzeugers verkauft werden und ist unbehandelt. Vorzugsmilch hat meistens etwas weniger Fett und ist verpackt im Handel erhältlich. Vollmilch, fettarme Milch und Magermilch sind wärmebehandelt und haben einen sinkenden Fettgehalt. Zudem sind sie aufgrund besagter Behandlung länger haltbar.

Kuhmilch hat einen sehr eigenen Geschmack, der allerdings je nach Fettgehalt variiert und unterschiedlich bevorzugt wird.

Bedeutung für die Gesundheit

Kuhmilch hat aufgrund des Fettgehalts eine hohe Kalorienanzahl. Inzwischen werden bis zur Hälfte des täglichen Kalorienbedarfs über Milchprodukte aufgenommen. Dahin gegen stimmt es nicht, dass Milch unreine Haut verursacht – dies ist nur in Kombination mit Zucker der Fall.

Kuhmilch ist trotz des hohen Fettgehalts in Maßen gesund für den Körper. Sie enthält einige wichtige Nährstoffe, die der Körper benötigt, um gesund zu halten. So ist sie ein essentieller Kalziumspender, den der Mensch für die Knochen und Zähne benötigt. Außerdem enthält sie einige Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper ebenso braucht, um gesund zu bleiben. Sie wirkt sich sowohl auf den Muskelaufbau als auch auf den Stoffwechsel positiv aus.

Einigen Untersuchungen zufolge soll erhöhter Milchkonsum das Parkinsonrisiko erhöhen, wobei die Testergebnisse umstritten sind. Die 2011 erfolgte Kontrollstudie konnte diesen Zusammenhang nicht belegen.

Zusätzlich sollen Studien eine Verbindung zwischen hohem Milchkonsum und Prostatakrebs behandelt haben. Angeblich sollen hohe Kalzium Dosen (> 2000 mg/Tag) das Prostatakrebsrisiko erhöhen. Auf der anderen Seite soll laut des American Institute for Cancer Research Kuhmilch das Darmkrebsrisiko senken. Gerade bei Rohmilch sollte abgesehen davon auf die Keimbelastung der Milch geachtet werden, da es zu Infektionskrankheiten wie Salmonellose oder Darmtuberkulose kommen kann.

Alles in allem sind normale Konsummengen an Kuhmilch jedoch gesund und können bedenkenlos zugeführt werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 42 Fettgehalt 1 g
Cholesterin 5 mg Natrium 44 mg
Kalium 150 mg Kohlenhydrate 5 g
Eiweiß 3,4 g Vitamin C 0 mg

Kuhmilch besteht zu fast 90% aus Wasser. Ansonsten enthält sie rund 5% Kohlenhydrate, um die 4% Milchfett und 3,5% Eiweiße. Kuhmilch enthält 4,6% Lactose – also Milchzucker. Je nach Verarbeitung und Erhitzungsstufe wird der Fettgehalt in Kuhmilch beeinflusst. Rohmilch enthält im Schnitt 4,2% Fett, während die niedrigste Fettstufe nur noch 0,5% inne hat. Fettarme Milch besitzt aufgrund der Wärmebehandlung nur noch zwischen 1,5 und 1,8% Fett.

Unverträglichkeiten & Allergien

In Europa vertragen rund 90 % der Bevölkerung Kuhmilch. Weltweit kann allerdings nur ein Drittel der Menschen Milch ohne Beschwerden trinken. Insbesondere in Südostasien ist dies der Fall. Den Menschen fehlt das nötige Enzym, um die enthaltene Laktose zu verarbeiten. Der enthaltene Zucker wird nicht vertragen, was als Laktoseintoleranz bezeichnet wird. Die Folgen sind Blähungen und Bauchschmerzen, da der Zucker im Dickdarm gärt.

Andere Beschwerden können vermehrtes Aufstoßen, Übelkeit, Migräne, Kreislaufprobleme oder Koliken sein. Im Säuglingsalter verträgt nahezu jeder Mensch Milch – wenn auch vorwiegend Muttermilch. In diesem Alter wird das Enzym Lactase noch in ausreichenden Mengen produziert. Mit dem Alter geht dies allerdings zurück. Bei einigen Menschen sogar vollständig. In Europa allerdings führte eine Genmutation zur gesteigerten Verträglichkeit. Da Menschen früher auf Milch angewiesen waren, kam es zu einer Überversorgung, die die heutige Verträglichkeit bedingt.


Einkaufs- & Küchentipps

Trotz der höheren Belastung sollten besonders gesundheitsbewusste Menschen auf Rohmilch zurückgreifen. Bei der Haltbarmachung gehen einige Nährstoffe entweder teilweise oder gänzlich verloren.

Allerdings sollte hier auf den schnellen Verzehr geachtet werden, da sie nur wenige Tage haltbar ist. Wer dies nicht möchte, sollte Vollmilch der entrahmten vorziehen. Generell sollte bei Milch das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten werden. Nach dem Öffnen ist sie schnell zu verbrauchen, da sie ansonsten sauer wird. H-Milch kann nach dem Einkauf in einem dunklen Schrank oder Vorratsraum aufbewahrt werden. Wird sie geöffnet, muss sie allerdings in den Kühlschrank. Alle anderen Fettvariationen sollten von vornherein im Kühlschrank gelagert werden. Das Gleiche gilt auch für alle anderen Milchprodukte.

Sie sind empfindlich gegen Luft, Licht und Wärme. So mindert Licht unter anderem den Vitamingehalt und verschlechtert den Geschmack. Daneben sollte Kuhmilch nicht neben stark riechenden Lebensmitteln gelagert werden, da sie leicht Gerüche annimmt. Auch hierdurch wird der Geschmack verfälscht.

Zubereitungstipps

Kuhmilch dient als Zutat bei verschiedensten Gerichten und Süßspeisen. Sie wird beispielsweise für die Zubereitung von verschiedenen Kuchen, Waffeln oder Pfannkuchen verwendet und gibt in Verbindung mit Mehl und Zucker die nötige Konsistenz. Daneben wird Kuhmilch genutzt, um Milchreis aufzukochen.

Ansonsten kann aus Milch auch Quark hergestellt werden. Im Handel finden sich die unterschiedlichsten Milchprodukte. Darunter verschiedenste Käsesorten, die mit unterschiedlichen Methoden hergestellt werden. Auch Joghurt wird aus Milch hergestellt. Mascarpone, Remoulade und Schmand sind aus der Küche ebenso wenig wegzudenken wie Schlagsahne oder Buttermilch. Einiges davon lässt sich Zuhause selbst herstellen.

Mit Milch, Früchten und Eis kann im Sommer außerdem auch Speiseeis selbst gemacht werden. Es schmeckt nicht nur oftmals besser als gekauftes Eis, sondern ist auch um einiges gesünder, da der Zuckergehalt selbst bestimmt werden kann. Auch Schokolade oder Vanille können hinzu gegeben werden, um süßere Eissorten selbst herzustellen. Eine andere beliebte Möglichkeit sind Milchshakes, die ebenfalls mit Obst hergestellt werden.

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