Muskulöse und athletische Strandfigur für Männer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Auf Sylt, Usedom, Rügen und überall dort, wo das Meer oder der See zum Baden einläd, pirschen in den feinsten Restaurants sogenannte Playboys durch das Revier. Heute trifft man zudem ihre sommerverwöhnten Ableger, die Strandlöwen, bei ihrem Pirschgang durch die herbe Strandlandschaft. Sie tun dies entweder allein oder falls es sich noch um sehr junge Exemplare handelt, in kleinen aber um so auffälligeren Gruppen.

Bodybuilder & Playboys am Strand

Je nach Lebensalter verlangen Muskeln eine differenzierte und regelmäßige sportliche Betätigung, die freilich Zeit, Geduld und vor allem Schweiß kostet.

Von ihren Vorfahren, den besagten Playboys haben sie noch den geschmeidigen Gang und die meist stylisch zurecht gemachte Frisur beibehalten, ansonsten aber hat ihr Äußeres eine tief gehende Wandlung erfahren. Vom geckenhaft herausgeputzten Anzug ist nur die knappe Badeshort - wenn überhaupt - geblieben und statt einer Blume im Knopfloch, wird unübersehbar eine eigenwillige Oberkörperkonstruktion zur Schau getrogen: Gewaltige Brustmuskeln beherrschen die Szene, massiges Fleisch liegt auf Schultern wie festgewordene Eierpampe, und Bizepsmuskeln wachsen zu Größen, über die der Laie nur staunen und der Fachmann sich wundern kann.

Die Höhen und Tiefen der sonderlichen Anatomie werden von den Reflexen der Sommersonne umspielt, als ob ihr Träger soeben einem Nußöl-Bade entsprungen sei. Wenn der Muskelmann oder Bodybuilder aber gar mit eingezogenem Bauch und gedehnter Brust versonnen die Hände faltet oder die Arme verschränkt, dann ist der Augenblick gekommen, wo selbst sportive Betrachter sich für entwickungsbedürftig halten und Medizinstudenten noch etwas lernen können.

Beginnen doch nun die Bodybuilder unter der Ölhaut zu rollen und zu beben, neue Erhebungen steigen auf, wo niemand sie erwartet, die seitliche Thoraxwand verwandelt sich in ein Fischgrätenmuster, und dem Bizepsberg scheint die Haut zu eng. Da wendet sich der Feriengast mit Grausen, und manch einer, der weniger gut gepolstert ist, mag heimlich hinter der nächsten Düne die ersten Kraftübungen beginnen.

Nun könnte es ja sein, dass die eine oder andere unserer Leserinnen sich mit dem Rufe: "Auf nach Sylt!" sogleich ans Kofferpacken macht. Verständlich, findet man doch selten so herrlichen Sandstrand wie an unseren Küsten. Sollte man jedoch erst durch diese Zeilen den besonderen Reiz unserer Nord- und Ostseebäder entdeckt haben, kann der Koffer getrost wieder ausgepack werden. Denn Muskelmänner, mit solchen anatomischen Besonderheiten ausgestattet, sind bei uns selten und deshalb schwer zu haben.

Wozu dienen Muskeln ?

Häufiger dagegen, scheint mir, ist der Typ des Nachwuchs-Tarzans, der durch Haltung, Gangart und Getue keinen Zweifel daran lässt, dass Männlichkeit sich am Umfang der Muskelmasse beweisen müsse. Und wer hat schon etwas gegen Muskeln? Doch höchstens derjenige, der keine hat.

Muskeln dienen der Bewegung und der Beweglichkeit. Das kann man, falls man genug Energie hat, an sich selbst probieren. Jedoch nicht jede Bewegungsart ist für die Muskulatur von gleich großer Bedeutung. Die Fortbewegung beim Autofahren zum Beispiel kommt durch die Verbrennung eines Benzin-Luftgemisches zustande und hat mit explosiven Muskelkräften nichts zu tun.

Bewegung und Beweglichkeit lassen sich im Muskel vereinigen mit Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Diese Eigenschaften kommen aber leider nicht von ungefähr, sondern wollen zielstrebig erworben sein.

Je nach Lebensalter verlangen sie eine differenzierte und regelmäßige sportliche Betätigung, die freilich Zeit, Geduld und vor allem Schweiß kostet. Dafür schenken sie aber auch das Bewußtsein, stets genügend Kraftreserven für alle Belastungen des Alltags zu haben. Sicherlich ein schönes Gefühl, doch niemand wird deshalb auf die Idee kommen, sich als Gesundheitsprotz zu zeigen. Nun lassen sich auch solche Muskeln erzeugen, die zu nichts anderem nutze sind, als dass man sie bestaunen kenn. Für Leistungen, die Ausdauer und Schnelligkeit verlangen, sind sie ebenso untauglich wie Papiermuskeln, und ihre Kraftentfaltung ist, trotz ihres ungeheuren Volumens, vergleichsweise nur gering.


Muskelaufbau & Muskeltraining

Denn Leistungssteigerung ist immer das Ergebnis eines konsequenten Trainings aller Organsysteme, nicht nur der Muskulatur. Herz, Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel, Nervensystem, um nur einige zu nennen, sind in gleicher Weise daran beteiligt und bedürfen daher ebenso der regelmäßiger Übung. Unter normalen Berufsbedingungen muss der Mensch nämlich nicht mehr als zwanzig Prozent seiner Gesamtkräfte einsetzen, achtzig Prozent stehen ihm also als Reservekräfte zur Verfügung. Ein Teil davon kann ohne große Willensanstrengung ausgeschöpft werden, der andere dagegen lässt sich nur unter Einsatz erheblicher Willensimpulse im Rahmen eines entsprechenden Trainings ausnutzen.

Den Muskelprotz bzw. Bodybuilder kümmert das indessen wenig. Ihm kommt es ja nur auf die äußere Form an. Geschickte Sprachschöpfer haben daher für die Methode, die aus der mickrigen Hühnerbrust ein athletisches Wunder zu schaffen verspricht, das feine Wort Formsport (Isometrisches Training) gefunden. Darunter versteht man ein isometrisches Krafttraining, bei dem eine möglichst hohe Muskelspannung gegen einen Widerstand hervorgerufen wird. Die Muskelbelastung erfolgt also ohne Bewegung. Die Übungen sind übrigens keine Erfindung des Bodybuilding, sondern seit langem als Teil des sportlichen Hochleistungstrainings bekannt.

Da die Bodybuilder die Spannungsübungen aber zum Selbstzweck erhoben und so vom übrigen sportlichen Training isolierten, gelingt ihnen damit auch immer nur eine auf Normalbetrachter komisch wirkende, abnorme Nachahmung einer sportlichen Figur. Und dennoch, die Erkenntnis, dass die Welt nicht nur aus Linien, sondern auch aus Kurven besteht, scheint in einigen Köpfen das körperliche Idealbild nich nur der Frau, sondern auch das des Mannes bzw. solcher, die es werden wollen, gewandelt zu haben.

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