Neuseeländer Spinat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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In früheren Zeiten, als Spinat noch nicht küchenfertig in den Supermarktregalen lag, wurde der Neuseeländer Spinat als Ersatz für den echten Spinat sehr geschätzt. Denn im Gegensatz zu echtem Spinat schosst er bei warmen Temperaturen nicht und liefert somit vom Frühsommer bis in den Herbst hinein essbare Blätter.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Neuseeländer Spinat wissen

Wie der echte Spinat enthält auch Neuseeländer Spinat Oxalsäure und Saponine, die ihm einen leicht bitteren Geschmack verleihen. Allerdings ist der Gehalt an Bitterstoffen im Vergleich zu den klassischen Spinatpflanzen geringer.

Wie der Name verrät, stammt der Neuseeländer Spinat aus Neuseeland. Aber auch an den Küsten Australiens, Tasmaniens und Japans kommt das mit dem Eiskraut verwandte Gewächs vor. Trotz des recht ähnlichen Aromas ist das Blattgemüse nicht mit dem zu den Gänsefußgewächsen verwandten Spinat verwandt, sondern gehört zu den Mittagsblumen (Aizoaceae).

Der lateinische Name der Pflanze lautet Tetragonia tetragonioides. Neuseeländer Spinat ist ein einjähriges Kraut, das zwischen Juli und Oktober Saison hat und regelmäßig beerntet werden muss. Verwendet werden vor allem die dicken, saftigen Blätter und Triebspitzen, wobei das Blattgemüse bei uns im Handel eher selten erhältlich ist. Das Gemüse verdirbt nach der Ernte schnell. Sie können das schmackhafte Gemüse jedoch unkompliziert im eigenen Garten und sogar auf dem Balkon anbauen. Bei der Aussaat im Frühjahr ist zu beachten, dass die großen hartschaligen Samen der frostempfindlichen Pflanze sehr langsam keimen.

So ist von einer Direktsaat abzuraten, da bis zur ersten Ernte zu viel Zeit vergehen würde. Die zunächst recht mickrigen Pflänzchen gedeihen am besten an einem sonnigen Standort mit nährstoffreichem, humosem Boden und entwickeln sich zu imposanten Gewächsen, die pro Pflanze etwa einen Quadratmeter Erde bedecken. Um eine schmackhafte, andauernde und reiche Ernte zu sichern, müssen die Pflanzen regelmäßig beerntet werden. Nur so wachsen ständig neue Triebspitzen, die weich und fein schmecken. Sowohl roh als Salat als auch wie Spinat zubereitet, sind die dreieckigen, fleischigen Blätter eine köstliche Alternative zur Tiefkühlware.

Der Neuseeländer Spinat gedeiht sogar als Kübelpflanze und ermöglicht somit die Spinaternte auf dem Balkon. Das Aroma ist dem des echten Spinats recht ähnlich, nur kräftiger.

Bedeutung für die Gesundheit

100 Gramm Neuseeländer Spinat enthält bis zu 30 Milligramm Vitamin C, zudem, wie fast alle grünen Blattgemüse, außerdem das Provitamin A, Vitamin E und verschiedene Vitamine aus der B-Gruppe (vor allem Vitamin B2, welches auch als Riboflavin bekannt ist), reichlich Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen.

Des Weiteren enthält Neuseeländer Spinat Kalium. Wie der echte Spinat enthält auch Neuseeländer Spinat Oxalsäure und Saponine, die ihm einen leicht bitteren Geschmack verleihen. Allerdings ist der Gehalt an Bitterstoffen im Vergleich zu den klassischen Spinatpflanzen geringer, weshalb Kinder dieses Blattgemüse meist vorziehen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Frischer Neuseeländer Spinat enthält viele für den Körper und die Gesundheit wertvollen Vitamine und Mineralstoffe, aber nur sehr wenige Kalorien. 100 Gramm der frischen, unverarbeiteten Triebspitzen enthalten ca. 21 Kilokalorien. Auch der Gehalt an Eiweißen und Kohlenhydraten ist mit zwei bzw. drei Gramm sehr niedrig. Aus diesem Grund eignet sich das Blattgemüse hervorragend für eine gesunde und bewusste Ernährungsweise, sollte jedoch nicht mit zu viel Fett (z. B. Sahne) zubereitet werden.

Des Weiteren enthalten 100 Gramm Neuseeländer Spinat bis zu 180 Milligramm Magnesium, 150 Milligramm Phosphor und 60 Milligramm Kalzium. Der Eisengehalt ist mit durchschnittlich 2,6 Milligramm sehr gering. Somit decken nur 100 Gramm dieses Gemüses etwa die Hälfte des Tagesbedarfs an Magnesium (gemäß DGE sollten Erwachsene ab 25 Jahren täglich 350 Milligramm Magnesium zu sich nehmen), etwa ein Siebtel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen an Phosphor (laut DGE 700 Milligramm) und sogar das Dreifache des Tagesbedarfs an Vitamin C (gemäß DGE 10 Milligramm).

Unverträglichkeiten & Allergien

Wer auf Oxalsäure empfindlich reagiert, sollte den Neuseeländer Spinat meiden oder diesen mit kalziumhaltigen Lebensmitteln kombinieren, beispielsweise mit einem Glas Milch, Quark oder einem Joghurtdressing. Das Kalzium in der Milch neutralisiert die bittere Oxalsäure. Vorsicht ist auch in regnerischen, kalten Sommern mit wenigen Sonnentagen geboten, denn Neuseeländer Spinat entwickelt unter sonnenarmen Wachstumsbedingungen hohe Nitratwerte. Aus demselben Grund sollte das Gemüse im Garten an möglichst vollsonnigen Standorten kultiviert werden.


Einkaufs- & Küchentipps

In der Küche verwenden Sie ausschließlich die jungen, etwa bis zehn Zentimeter langen Triebspitzen mit vier bis fünf dunkelgrünen, dicken Blättern daran. Beernten Sie die Pflanzen möglichst frühzeitig und oft, denn je häufiger Sie die Triebspitzen schneiden, desto mehr verzweigt sich das Gewächs und ermöglicht eine umso bessere Ernte.

Der geerntete Neuseeländer Spinat hält sich allerdings nur wenige Stunden nach der Ernte im Kühlschrank frisch, weshalb Sie ihn sofort im Anschluss verarbeiten sollten. Für eine kurzfristige Aufbewahrung bis zum Verbrauch schlagen Sie den geernteten Neuseeländer Spinat am besten in ein feuchtes Küchentuch und packen ihn in das Gemüsefach Ihres Kühlschranks. Die geringe Haltbarkeit ist übrigens der Hauptgrund dafür, dass das Gemüse im Supermarkt nicht erhältlich ist. Die frischen Blätter werden entweder als Salat oder wie herkömmlicher Spinat zubereitet. Dafür blanchieren Sie die Triebe mit den Blättern entweder im Ganzen oder fein geschnitten kurz in kochendem Wasser.

Anschließend lässt sich der Neuseeländer Spinat haltbar machen, indem Sie ihn einfrieren. Natürlich ist auch eine frische Zubereitung als Blattgemüse möglich. Roh als Salat schmecken vor allem die frühsommerlichen Blätter, sie sind besonders zart und geschmacksintensiv. Für den Rohverzehr sollten Sie die Blätter von den zäheren Stängeln abzupfen. Auch werden die Blätter umso fester, desto später sie geerntet werden. Deshalb eignet sich im Spätsommer oder Herbst geernteter Neuseeländer Spinat vor allem zum Blanchieren, Dünsten oder auch Kochen. Zur Vorbereitung genügt es, die Blätter unter fließendem Wasser abzuwaschen und anschließend mit einem Küchentuch trocken zu tupfen oder in einer Salatschleuder zu trocknen.

Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Blätter und Triebe des Neuseeländer Spinats längst nicht so stark zusammenfallen wie die des in dieser Hinsicht nicht besonders ergiebigen herkömmlichen Spinats. Aufgrund des enthaltenen Nitrats sollte der Neuseeländer Spinat ebenso wie der deutsche Spinat nicht aufgewärmt werden.

Zubereitungstipps

Der Neuseeländer Spinat gehört botanisch zwar nicht zu den Spinatpflanzen, kann jedoch wie Spinatgemüse zubereitet werden. Der Begriff „Spinatgemüse“ stammt nicht aus der Botanik, sondern aus der Küche. Er beschreibt eine Zubereitungsart.

Typischerweise werden beim Spinatgemüse die Blätter mit oder ohne Stängel gedünstet, gekocht oder blanchiert. Zum Dünsten eignen sich Flüssigkeiten wie Öl, Wasser oder Brühe, wobei die Garzeit bei allen Arten der Zubereitung mit maximal acht bis zehn Minuten sehr kurz ist. Zudem sind viele der im Neuseeländer Spinat enthaltenen Vitamine – etwa das Vitamin C – hitzeempfindlich, weshalb eine kurze Garzeit in wenig Flüssigkeit zu empfehlen ist.

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