Reis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Reis ist ein Lebensmittel, das aus der Reispflanze gewonnen wird. Weltweit gehört Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Reis wissen

Reis ist ein Lebensmittel, das aus der Reispflanze gewonnen wird. Weltweit gehört Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ernährt sich zu großen Teilen von Reis. Der Reisanbau ist deshalb schon seit mehreren Jahrtausenden ein bedeutender Teil der Landwirtschaft.

Bereits vor mehr als 7000 Jahren wurden Reispflanzen in Asien angebaut. Zentrum des damaligen Reisanbaus waren in China die Täler des Jangtse. Der Reis wurde aus den beiden Wildformen Oryza rufipogon und Oryza nivara gezüchtet. Wild gewachsener Reis wurde schon rund 9000 Jahre v. Chr. gesammelt und verzehrt. Um 300 v. Chr. gelangten die Kenntnisse über den Reisanbau nach Japan. In Okinawa wurde Reis aber erst im Jahre 800 n. Chr. angebaut. In die USA gelangte Reis erst im späten 17. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert gelangte er nach Europa, wurde dort aber nur gegessen und nicht angebaut.

Heute wird Reis auf allen Kontinenten angebaut. Hauptanbaugebiete sind aber immer noch Indien, China und andere Länder in Südostasien. Weitere bedeutende Anbaugebiete befinden sich in den USA und im Norden Italiens. In Europa wird Reis zudem in Portugal, Spanien und Frankreich kultiviert.

Ursprünglich war der Reis eigentlich keine Wasserpflanze. Die Pflanze hat sich in den vielen Jahren der Züchtung an die Überflutung der Felder angepasst. Durch die Flutung sollen Unkräuter und Schädlinge vernichtet werden. In Regionen mit wenig Niederschlag oder im Gebirge wird Reis trocken angebaut. Rund 80 Prozent des gesamten Reises werden aber im Nassreisanbau erzeugt. Schätzungen zufolge gibt es mehr als 8000 verschiedene Reissorten. Die Reispflanzen werden je nach Sorte zwischen 80 und 160 Zentimetern hoch. Auf den schlanken grünen Halmen sitzen 10 bis 20 Rispen. In den Rispen befinden sich jeweils ungefähr 200 Reiskörner.

Grundsätzlich kann zwischen zwei Typen von Reis unterschieden werden. Reis mit hohem Klebeanteil wird nach dem Kochen eher breiartig. Reis mit weniger Klebeanteil bleibt hingegen locker und körnig. Beim Parboiled-Reis werden durch ein spezielles Verfahren fast 80 Prozent der enthaltenen Nährstoffe in das Korninnere gepresst. Diese Nährstoffe würden sonst beim Schälen des Reiskorns verloren gehen. Die schlanken Körner des Parboiled-Reises sind schneeweiß und haben einen trockenen und glasigen Kern. Eine spezielle Unterform des Parboiled-Reises ist der Avorio-Reis. Dieser italienische Mittelkornreis wird aufgrund der enthaltenen Stärke gerne für Puffer und Klöße genutzt.

Naturreis ist im Handel auch unter den Namen Vollkornreis oder Braunreis erhältlich. Der Langkornreis wird zwar enthülst, die wertvollen Inhaltsstoffe des Silberhäutchens bleiben aber erhalten. Der Naturreis hat einen kräftigen und leicht nussigen Geschmack. Er muss aber im Vergleich zum weißen Reis lange gegart werden.

Weißer Reis ist geschälter Reis ohne Silberhäutchen. Die Körner haben eine glatte und weiße Oberfläche. Auch Milchreis ist weißer Reis. Besonders beliebt ist der Basmati-Reis. Der aromatische und körnige Reis gehört zu den teuersten und edelsten Reissorten. Klebreis ist ein besonders stärkehaltiger Mittelkornreis. Er ist auch als Sushi-Reis bekannt. Die gegarten Körner kleben zusammen. Dieser Reis wird vor allem in Asien für süße und deftige Speisen genutzt.

Wildreis ist eine der teuersten Reissorten, gehört aber streng genommen nicht zur Getreidesorte Reis. Wildreiskörner sind die Samen eines bestimmten Wassergrases, das nur in Nordamerika und in Kanada wächst. Die schwarzen Körner müssen lange garen und haben ein kräftiges Nussaroma.

Bedeutung für die Gesundheit

Reis ist ein gesunder Sattmacher. Das Lebensmittel enthält kaum Fett, dafür aber viele komplexe Kohlenhydrate. Die Verdauung der komplexen Kohlenhydrate ist für den Körper komplizierter als die Verdauung von einfachen Kohlenhydraten.

Dadurch hält Reis länger satt. Zudem gehen mehr Nährstoffe über die Darmschleimhaut ins Blut über. Reis enthält viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Insbesondere Magnesium, Kalium und Mangan sind enthalten. Kalium wirkt entwässernd, sodass Reis auch gut zur Entschlackung genutzt werden kann. Die enthaltenen B-Vitamine sorgen dafür, dass das Nervensystem gut funktioniert. Eisen und Folsäure sind wichtig für die Blutbildung. Zudem enthält Reis verschiedene essenzielle Aminosäuren. Sie sind die Grundbausteine für viele Proteine und Enzyme im Körper.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm weißer Langkornreis
Kalorien 130 Fettgehalt 0,3 g
Cholesterin 0 mg Natrium 1 mg
Kalium 35 mg Kohlenhydrate 28 g
Eiweiß 2,7 g Ballaststoffe 0,4 g

Die Inhaltsstoffe von Reis sind abhängig von der Sorte, der Anbautechnik und dem Standort. Gemeinsam ist jedoch allen Reissorten der hohe Kohlenhydratanteil. 100 Gramm Reis enthalten durchschnittlich 78 Gramm Kohlenhydrate. 100 Gramm Reis setzen sich zudem aus etwa 13 Gramm Wasser, 0,3 Gramm Fett und 2,7 Gramm Eiweiß zusammen. Zusätzlich sind in den Reiskörnern Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium, Zink, Eisen und Magnesium enthalten. Auch Vitamine aus der B-Gruppe und Vitamin E stecken in den kleinen Körnern.

Unverträglichkeiten & Allergien

Obwohl ein Großteil der Weltbevölkerung überwiegend von Reis lebt, sind Allergien gegen Reis eher selten. Deshalb wird das Getreide auch als hypoallergen eingestuft und ist zudem Teil verschiedener Allergie- und Ausschlussdiäten.

Eine Reisallergie kann einerseits durch die Aufnahme von gekochtem Reis und andererseits auch durch die Inhalation der Dämpfe beim Kochvorgang ausgelöst werden. Bei gastrointestinaler Manifestation äußert sich die Allergie in Form von Durchfall und Erbrechen. Es kann aber auch zu Beteiligung des Zentralnervensystems oder zu urtikariellen Reaktionen kommen. Eine Reisallergie kann auch eine Rhinitis oder Asthma bronchiale verursachen. Bei Reisallergien konnten im Blut Antikörper gegen Gluteline und Globuline nachgewiesen werden. Beide Stoffe verlieren durch Erhitzen rund die Hälfte ihrer Allergenaktivität.

Im Säuglingsalter kann in seltenen Fällen das sogenannte Nahrungsproteininduzierte Enterokolitis-Syndrom (FPIES) beobachtet werden. Es handelt sich dabei um ein Krankheitsbild mit Durchfall und Erbrechen, das nach Reisgenuss auftritt.


Einkaufs- & Küchentipps

Reis lässt sich recht problemlos lagern. Das macht die Körner zu einer wertvollen Nahrungsressource. In einer trockenen und lichtgeschützten Umgebung kann Reis mehrere Jahre gelagert werden.

Gekochter Reis ist durch die Stärke und die enthaltene Feuchtigkeit hingegen leicht verderblich. Er sollte möglichst schnell verzehrt werden. Kühl und luftdicht verpackt hält er maximal zwei Tage. Natürlich lässt sich der gekochte Reis auch einfrieren. Bei Bedarf kann er dann in kochendem Wasser einfach wieder erhitzt werden.

Zubereitungstipps

Es gibt verschiedene Methoden, um Reis einfach und schmackhaft zuzubereiten. Langkornreis wird in der Regel als Wasserreis zubereitet. Dafür wird der Reis in kochendem Wasser aufgekocht und köchelt dann zugedeckt für 20 Minuten. Anschließend wird er in ein Sieb geschüttet.

Die Quellmethode ist eine schonendere Variante. Es bleiben mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Bei dieser Kochmethode wird nur so viel Wasser zum Reis gegeben, wie die Körner während der Garzeit aufnehmen können. Als Richtlinie gilt: 2 Tassen Wasser auf 1 Tasse Reis. Die einfachste Zubereitungsmethode ist sicherlich die Zubereitung im Kochbeutel. Hier muss der Beutel nur in heißes Wasser gegeben werden.

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