Stevia

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Stevia handelt es sich um eine von Natur aus süß schmeckende Pflanze aus Südamerika. In vielen Ländern der Welt wird sie zu einem gesunden Süßungsmittel verarbeitet. Da Stevia weder Kalorien noch Zucker enthält, gilt es als natürlicher Ersatz für Zucker.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Stevia wissen

Stevia wird aus der Pflanze namens Stevia rebaudiana gewonnen und wird auch als Honig- oder Süßkraut bezeichnet. Bei den süßen Inhaltsstoffen der Steviapflanze, die aus den Blättern gewonnen werden, handelt es sich um Steviol. Die Blätter werden zunächst einmal getrocknet und anschließend werden die Inhaltsstoffe mit der Hilfe von Wasser oder Alkohol herausgelöst.

In der Herkunftsregion wird die Steviapflanze seit Jahrhunderten von den Menschen zum Süßen verwendet. In Europa hingegen wurde die Steviapflanze vor einigen Jahrzehnten erst eingeführt. Sie ist im Vergleich zum heimischen Rübenzucker 30 Mal süßer und dies, obwohl sie weder Kalorien noch Zucker enthält. Die konzentrierte Süße ist ungefähr 200 bis 300 Mal süßer als die von gewöhnlichem Haushaltszucker.

Stevia ist daher eine gesunde Alternative. Stevia wird in der Lebensmittelindustrie in verschiedenen Lebensmitteln, Speisen und Getränken verwendet, zum Beispiel in Müsli, Konfitüren, Schokoladenprodukten, Chips, Joghurt, Eis, Fischkonserven, Suppen, Brühen, Limonaden bis hin zum alkoholfreien Bier. Ob ein Produkt mit Stevia gesüßt wurde, zeigt sich anhand der E-Nummer (E 960).

Bedeutung für die Gesundheit

Seit jeher wird nach Lebensmitteln gesucht, die zwar süß schmecken, aber weder dick noch krank machen. Stevia ist gesünder als Zucker, der Krankheiten verursachen kann, beispielsweise Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Karies etc.

Mit Stevia können die Kalorien ganz erheblich verringert werden. Da Stevia keine Kalorien enthält, ist er auch für Diabetiker geeignet. Der Zuckerersatzstoff reguliert den Blutzuckerspiegel, soll den Blutdruck senken und schützt die Zähne vor einem Kariesbefall. Die in Stevia enthaltenen Mineralstoffe werden zum Beispiel zum Aufbau der gesunden Knochenstruktur, für ein gesundes Herz-Kreislauf-System, eine intakte Immunabwehr sowie zur Blutbildung benötigt. Die Spurenelemente, die in der Pflanze stecken, spielen beispielsweise beim physiologischen Auf- und Abbau der Energieträger, bei der Sauerstoffverwertung und der Funktion der Ausscheidungsorgane eine wichtige Rolle.

Das in Stevia enthaltene Vitamin C fungiert als Radikalfänger und wehrt zudem Infekte ab. Ein weiterer wertvoller Inhaltsstoff ist das Beta-Carotin (Vorläufer des Vitamin A), welches das Sehen unterstützt. Die Mischung der Proteine und Öle in Stevia soll außerdem auf die Haut einen positiven Effekt haben.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die gesunde Süße von Stevia kommt insbesondere von den Steviolglycosiden wie Steviosid. Sie schmecken zwar süß, aber belasten den Stoffwechsel nicht. Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören wertvolle Pflanzenöle und –proteine, mehr als 50 Prozent Kohlenhydrate, die vom Körper kalorienfrei verstoffwechselt werden. Zudem sind in Stevia Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie das Vitamin C, B1, das als Nervenvitamin gilt und Beta-Carotin enthalten.

Unverträglichkeiten & Allergien

Wer zu viele Produkte mit den Steviolglycosiden konsumiert, kann schnell an den Grenzbereich gelangen. Hier sind insbesondere Diabetiker, kalorienbewusste Damen und Kinder besonders gefährdet. Bei letzterer Personengruppe ergibt sich gern einmal ein Risiko, wenn sie viele mit Stevia gesüßte Limonaden trinkt. Eine dauerhafte Überdosierung kann gesundheitliche Probleme verursachen. Zudem kann Stevia mit bestimmten Medikamenten interagieren und unerwünschte Wirkungen verursachen.

In der Kombination mit Diabetes-Medikamenten ist Vorsicht geboten, da Stevia den Blutzuckerspiegel senkt. Der Blutzuckerspiegel könnte bei einer Überdosierung zu tief fallen. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Hypoglykämie. Auch bei der Einnahme von blutdrucksenkenden sollte ein Arzt zurate gezogen werden, da Stevia den Blutdruck senken kann. Auch schwangeren Frauen und stillenden Müttern wird empfohlen, vor dem Verzehr von Stevia mit einem Mediziner zu sprechen.


Einkaufs- & Küchentipps

Der Stevia-Markt boomt, seitdem der Zuckerersatzstoff in der EU zugelassen wurde. Die alternative Süße ist mittlerweile in nahezu allen Supermärkten, in gut sortierten Reformhäusern, Bioläden und auch im Internet erhältlich. Stevia ist in verschiedenen Varianten und Formen erhältlich, sodass unterschiedliche Produkte gekauft werden können.

Doch dabei ist Vorsicht geboten, da es auch viele Anbieter von vermeintlichen Schnäppchen gibt. Sie locken die Kunden mit günstigen Preisen, doch die Qualität der angebotenen Produkte ist oftmals minderwertig. Viele Produkte enthalten lediglich einzelne Extrakte der Pflanze und liefern daher nicht die gewünschte Nährstoffkombination der Stevia-Blätter. Um von einer effektiven Wirkung zu profitieren, sollten beim Kauf am besten die frischen oder alternativ die getrockneten Blätter bevorzugt werden, da sie den größten Gehalt an Nährstoffen liefern und am wenigsten verarbeitet sind.

Um sicher zu sein, dass die Stevia-Blätter frei von Pestiziden, Herbiziden und sonstigen chemischen Düngemitteln sind, ist es ratsam, Stevia-Blätter in einer Bio-Qualität auszuwählen. Für die Lagerung von Stevia gilt: Getrocknete Blätter, Stevia-Pulver und Granulat sollten kühl, dunkel und trocken in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Mit der optimalen Lagerung kann Stevia mehrere Monate lang haltbar sein.

Zubereitungstipps

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Stevia zu verwenden. Viele Nahrungsmittel, die täglich konsumiert werden, können statt mit Zucker mit Stevia gesüßt werden. Dazu gehören nicht nur alltägliche Getränke wie Kaffee oder Tee, sondern auch eine selbst gemachte Tomatensauce kann mit Stevia eine süße Note erhalten. Wer eine erfrischende, aber zuckerfreie und kalorienarme Limonade zubereiten möchte, kann etwas Zitronensaft in Wasser auspressen und der Flüssigkeit etwas Stevia hinzufügen.

Auch in Smoothies, die gern zum Frühstück getrunken werden und gern auch einmal eine Mahlzeit ersetzen können, kann Stevia wunderbar eingesetzt werden, wenn ein süßes Getränk gewünscht ist, aber Zucker vermieden werden soll. Zudem sättigen Smoothies mit Stevia besser und versorgen den Körper gleichzeitig mit einer Vielzahl an wertvollen Vitalstoffen. Hungerattacken wird somit auf eine köstliche und gesunde Weise vorgebeugt. Stevia eignet sich des Weiteren ausgezeichnet als Zuckerersatz beim Backen sowie um Marmeladen, Desserts und Eis herzustellen. Zu beachten ist dabei jedoch stets, dass in den verschiedenen Rezepten der üblicherweise verwendete Zucker nicht in den gleichen Teilen durch Stevia ersetzt wird, da die Mengenangaben anders sind.

Es ist wichtig, sich die Dosierungsempfehlungen genau zu beachten, da es sonst schnell zu süß werden kann. Bei Stevia geht es stets um Messerspitzen. Stevia kann im Allgemeinen sehr vielfältig genutzt werden. Ganz gleich, ob im Tee, Smoothie oder Joghurt, Stevia ist immer die gesunde Alternative zu herkömmlichem Haushaltszucker. Mit Stevia können ungesunde Süßungsmittel aus dem Speiseplan gestrichen werden. Gleichzeitig liefert Stevia eine gesunde Dichte an Nährstoffen, die über heilende Eigenschaften verfügen.

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