Tofu

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tofu wird in mehreren Herstellungsschritten aus Sojabohnen gewonnen. Das eiweißreiche Produkt ist ein Grundnahrungsmittel vieler asiatischer Staaten. In westlichen Ländern ist Tofu vor allem bei Veganern und Vegetariern als Fleischersatzprodukt sehr beliebt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Tofu wissen

Tofu wird in mehreren Herstellungsschritten aus Sojabohnen gewonnen. Das eiweißreiche Produkt ist ein Grundnahrungsmittel vieler asiatischer Staaten.

Tofu ist ein Lebensmittel das durch verschiedene Herstellungsschritte aus der Sojabohne gewonnen wird. Daher wird Tofu auch Bohnenquark oder Bohnenkäse genannt. Der Ursprung des Tofus ist nicht mehr sicher zurück verfolgbar. Es kann jedoch angenommen werden, dass das Produkt aus China kommt.

Dort wurde es bereits im 2. Jahrhundert vor Christus hergestellt. Allmählich verbreitete sich Tofu nach Korea und andere asiatische Staaten. In China, Japan, Vietnam, Korea und Thailand ist der Tofu heutzutage ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Auch in der westlichen Welt erfreut sich das Lebensmittel immer größerer Beliebtheit. Aufgrund seines hohen Eiweiß- und Eisengehalts ist Tofu in diesen Ländern besonders bei vegetarisch und vegan lebenden Menschen sehr beliebt. Hier wird der Tofu als Fleischersatzprodukt verwendet. Tofu wird aus weißem Sojabohnenteig hergestellt. Die Produktion aus dunklem Teig ist eher selten. Zur Herstellung ist es wichtig, dass die Proteinbestandteile der Sojamilch gerinnen.

Dazu werden Stoffe wie Zitronensäure, Magnesiumchlorid und Gips verwendet, die im Nachhinein wieder abgeschöpft werden. Das quarkähnliche Produkt wird nach dem Gerinnen der Eiweiße entwässert und zu Blöcken gepresst. Die Herstellungsschritte sind ähnlich zur Produktion von Käse aus Milch. Je nach Herstellungsart und der Konsistenz des Endproduktes werden verschiedene Sorten von Tofu unterschieden. Neben frischem Tofu aus Tofublöcken ist vor allem der Seidentofu sehr beliebt. Diese Sorte hat den höchsten Wassergehalt und erinnert von der Konsistenz an Vanillepudding.

Zudem gibt es festen asiatischen Tofu, festen westlichen Tofu mit sehr geringer Feuchtigkeit, bearbeiteten Tofu, geräucherten Tofu, eingelegten Tofu und gefrorenen Tofu. Tofu ist ein bedeutendes Produkt für die Lebensmittelindustrie. Er wird nicht nur als Fleischersatz von Vegetariern und Veganern verwendet, sondern ist fester Bestandteil in diversen Lebensmitteln in Form von Sojaprotein.

Bedeutung für die Gesundheit

Tofu ist besonders für vegan und vegetarisch lebende Menschen ernährungsphysiologisch wertvoll. Tofu enthält viel Eisen. Da Veganer und Vegetarier keine oder nur wenig tierische Produkte konsumieren, müssen sie dieses Spurenelement anderweitig beziehen.

Tofu ist hierfür eine gesunde Quelle. Zudem enthält das Produkt aus Sojabohnen hohe Mengen an Proteinen. Pflanzliche Proteine sind für den Körper besser verwertbar als Eiweiße aus tierischen Lebensmitteln. Tofu liefert die lebenswichtige Proteinen in Form aller essenziellen Aminosäuren. Zudem kann der Verzehr von Sojaprotein den LDL-Cholesterinspiegel senken. Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein signifikanter Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Der regelmäßige Konsum von Tofu kann somit zur Prävention solcher Krankheiten beitragen. Tofu enthält von Natur aus kein Cholesterin, keine Laktose und kein Gluten. Daher ist er besonders gut geeignet für Menschen, die auf ihren Cholesterinspiegel achten müssen.

Zudem können Menschen die an Zöliakie leiden, also kein Gluten zu sich nehmen dürfen, Tofu verzehren. Auch für Personen die unter einer Laktose- Unverträglichkeit leiden ist er ein geeignetes Lebensmittel. Tofu liefert neben Protein und Eisen viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders in Kombination mit Produkten die viel Vitamin C liefern, wie Kohl und Zitrone, ist Tofu sehr wertvoll. Mit Hilfe des Vitamins werden Mikronährstoffe wie Eisen für den Körper besser verwertbar. Zudem ist Tofu ein ziemlich fettarmes Produkt. Dieser Umstand macht es als diätetisches Lebensmittel geeignet. Eine fettarme Ernährung beugt Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose vor.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 76 Fettgehalt 4,8 g
Cholesterin 0 mg Natrium 7 mg
Kalium 121 mg Kohlenhydrate 1,9 g
Ballaststoffe 0,3 g Eiweiß 8 g

100 Gramm Tofu haben einen Brennwert von 76 Kilokalorien und sind somit recht kalorienarm. 100 Gramm bestehen zu etwa 72 Gramm aus Wasser, 4,8 Gramm aus Fett, 8 Gramm aus Eiweiß, 1,9 Gramm aus Kohlenhydraten und 0,3 Gramm aus Ballaststoffen. Tofu enthält Vitamin A, Beta-Carotin, Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, Vitamin E und Folsäure.

Zudem liefert das Produkt aus Sojaprotein die Mineralstoffe Kalzium, Chlor, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Tofu liefert außerdem wichtige Spurenelemente wie Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Jod und Fluor. Die Inhaltsstoffe des Tofus unterscheiden sich leicht je nach Sorte. Tofusorten mit höherem Feuchtigkeitsgehalt, wie etwa der Seidentofu, liefern weniger Protein als feste Tofusorten.

Unverträglichkeiten & Allergien

Unverträglichkeiten und Allergien äußern sich durch eine überempfindliche Reaktion des menschlichen Körpers gegen ein bestimmtes Allergen. Tofu besteht aus Soja. Dieses gehört zu den zwölf Hauptallergenen. Eine Unverträglichkeit gegenüber Soja ist durch unterschiedliche Reaktionen gekennzeichnet.

Unter anderem können Erbrechen, Durchfall, ein geschwollener Mundraum, Atemprobleme und Hautausschläge auftreten. Je nach Schweregrad der Allergie sind die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine Unverträglichkeit gegenüber Soja sollte von einem Arzt diagnostiziert werden. Bei einer vorliegenden Allergie sollten Produkte aus Soja ausgespart werden. Neben Tofu zählen dazu Sojamilch, Sojajogurt, Tempeh, Miso, Natto, Yuba, Sojamehl, Edamame und Fleischersatzprodukte.

Zudem ist es häufig, dass bei einer Sojaallergie auch eine Unverträglichkeit gegenüber Sojalecithin besteht. Dieser Stoff ist in vielen Produkten wie Schokolade, Margarine, Keksen, Brot, Backwaren und Fertiggerichten enthalten.


Einkaufs- & Küchentipps

Tofu ist im Kühlregal von Supermärkten und Reformhäusern erhältlich. Zudem kann das Produkt in asiatischen Lebensmittelgeschäften erworben werden. Tofu, wie auch andere eiweißreiche Produkte, sind eher leicht verderblich. Gewürzter, geräucherter und frischer Tofu aus dem Kühlregal hält sich ungeöffnet jedoch immerhin ein Jahr lang.

Dazu sollte er im Kühlschrank gelagert werden. Nach dem Öffnen ist er etwa zwei bis drei Tage haltbar. Er sollte dazu gut verschlossen oder mit einer Folie umwickelt aufbewahrt werden. Frischer Tofu kann nach dem Öffnen der Packung auch in einem Behältnis mit Wasser gefüllt eingelegt werden. Wenn das Wasser täglich gewechselt wird, ist das Sojaprodukt noch etwa eine Woche lang genießbar. Der Frischegrad von Tofu lässt sich relativ leicht durch eine sensorische Riechprobe feststellen. Da Tofu geruchsneutral ist, sollte Tofu der bereits einen unangenehmen Geruch angenommen hat, nicht mehr verzehrt werden. Tofu lässt sich auch Einfrieren. Unbedingt empfehlenswert ist dies jedoch nicht, da er nach dem Auftauen sehr leicht bröckelt und von sehr weicher Konsistenz ist.

Zubereitungstipps

Tofu ist von Natur aus sehr geschmacksneutral. Deswegen ist er auch universell einsetzbar. Tofu kann süß oder deftig zubereitet werden. Er nimmt den Geschmack von kräftigen Lebensmitteln wie Knoblauch, Sojasauce, Curry und Kokosmilch gut auf und ergänzt viele Gerichte. Tofu kann als kalte Beilage, gebraten, frittiert, gekocht oder gegrillt serviert werden.

Besonders feste Tofuarten eignen sich gut als Fleischersatz in diversen Gerichten. Zudem passt er gut als Füllung, eignet sich für Aufläufe, Eintöpfe und Bratlinge. Weichere Tofusorten wie der Seidentofu sind für die Zubereitung von Nachspeisen, Saucen oder Suppen gut geeignet. Die Textur von Tofu lässt sich durch Pürieren oder Kochen verändern.

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