Röntgen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Röntgen-Untersuchung oder Röntgendiagnostik wurde nach ihrem Erfinder, dem deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, benannt. Dieser entdeckte die Strahlen am 08. November 1895 in der bayerischen Stadt Würzburg. Während hier in Deutschland auch von Röntgen Strahlen die Rede ist, werden diese im Ausland als X-Strahlen (X-Ray) bezeichnet.
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Geschichte des Röntgen
Das Röntgen war das erste bildgebende Verfahren, bei dem Knochen dargestellt werden konnten. Im Laufe der Zeit wurden die Röntgen Geräte immer weiter verbessert, sodass die jetzige Strahlendosis, die bei einer Röntgen Untersuchung auf den menschlichen Körper einwirkt, sehr gering ist. Leider stehen aber in vielen Arztpraxen noch alte Apparate, die schon längst hätten ersetzt werden müssen. I
n speziellen Röntgen Praxen werden die Röntgen Geräte jeden Tag von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geprüft, bevor sie für die Erstellung der Aufnahmen eingesetzt werden können. Hier kommt auch immer die neueste Gerätetechnologie zum Einsatz. Dies ist derzeit das digitale Röntgen.
Anwendung
Röntgen-Bilder werden vor allem bei Erkältungskrankheiten wie zum Beispiel einer Bronchitis (Röntgen des Thorax) und Sinusitis (Röntgen der Nasennebenhöhlen), aber auch bei Verdacht auf Knochenbrüche angefertigt. Mammographieaufnahmen - das heißt Röntgen Aufnahmen der Brust - werden ebenfalls mit speziellen Röntgen Kameras erstellt. Mit dieser Untersuchung können schon kleinste Gewebeveränderungen festgestellt werden. Außerdem wird hier sichtbar, wieweit ein eventuelles Karzinom -also ein gut- oder bösartiger Tumor - schon gestreut hat.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, bei Röntgenuntersuchungen Kontrastmittel einzusetzen. Damit werden Organe darstellbar, die sonst durch die Röntgenstrahlen nicht erfasst würden. Eine Untersuchungsmethode mit Röntgen-Kontrastmitteln ist zum Beispiel die Magen-Darm-Passage (MDP). Hier werden Röntgen Aufnahmen in verschiedenen Zeitabständen nach der Einnahme des Kontrastmittels angefertigt. Durch diese sind zum Beispiel Veränderungen und Entzündungen an der Magenschleimwand, aber auch im Dünn- und Dickdarmbereich inklusive des Wurmfortsatzes sichtbar.
Auch bei der Phlebographie - das ist eine Untersuchung, die bei Verdacht auf Thrombose eingesetzt werden kann - wird die Röntgenuntersuchungstechnik in Kombination mit Kontrastmitteln eingesetzt. Das Kontrastmittel wird hier in eine spezielle Vene gespritzt, von der aus dann ein Weitertransport erfolgen soll. Kommt es irgendwo zu einer Engstellung der Venen, der Arterien oder der Aorta, kann das Kontrastmittel nicht unbehindert weiterfließen. Dies wird auf den speziellen Röntgenaufnahmen sichtbar. Liegt eine Thrombose - also ein Pfropf - vor, erfolgt eine sofortige Noteinweisung ins Krankenhaus, damit dieses Blutgerinnsel medikamentös oder mittels einer Operation aufgelöst werden kann.
Nebenwirkungen & Gefahren
Vor allem bei der Computertomographie, die ebenfalls mit Röntgenstrahlen arbeitet, sollte auf die Eintragung im Röntgenpass geachtet werden. Diese hat eine wesentlich höhere Strahlendosis als einzelne Röntgenuntersuchungen. Zum Beispiel hat eine Koronar-CT, das ist eine Computertomographie des Herzens, eine Strahlendosis von circa 14 Millisievert. Dies ist die 575-fache Dosis einer einzelnen Röntgen-Thorax-Untersuchung und entspricht in etwa 75 Prozent der jährlichen Strahlendosis, der ein Mitarbeiter in einem deutschen Atomkraftwerk ausgesetzt sein darf.
Achten Sie auch auf die Einhaltung der Röntgenrichtlinien durch die Mitarbeiter des Krankenhauses. Während die Röntgenkamera Bilder erstellt, darf sich kein Mitarbeiter im Untersuchungsraum aufhalten, es sei denn, er hat eine sogenannte Bleischürze an. Dies ist zum Beispiel bei Kontrastmitteluntersuchungen der Fall. Wenn eine Röntgenuntersuchung der Gliedmaßen oder des Thorax gemacht wird, sollten man auf einen Gonadenschutz bestehen. Dieser verhindert, dass Strahlen unbeabsichtigt in den Bauchraum oder Unterleib gelangen.
Wer dies alles berücksichtigt, braucht keine Angst vor der Strahlenbelastung bei der nächsten Röntgen Untersuchung zu haben.
Quellen
- Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006
- Möller, T.B., Reif, E.: Taschenatlas der Röntgenanatomie. Thieme, Stuttgart 2010
- Zink, C.: Schering Lexikon Radiologie. AWB Wissenschaftsverlag, Berlin 2005