Antitussiva

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Antitussiva werden eingesetzt um Erkrankungen mit reizendem Husten zu behandeln. Sie sorgen für einen Stillung des Hustens, umgangssprachlich werden Antitussiva deshalb auch als Hustenstiller bezeichnet. Husten ist ein häufiges Symptom bei Erkältungen oder grippalen Infekten und kann den Patienten sehr belasten.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Antitussiva?

In den meisten Fällen sind Antitussiva in so genannten Hustensäften enthalten. Sie sind in der Regel ein gutes Mittel gegen trockenen Reizhusten.

Antitussiva sind in der Regel ein gutes Mittel gegen trockenen Reizhusten. Ein solcher Husten kann mit vielen Erkrankungen auftreten, häufig sind es solche Infekte, die eine Grippe oder Erkältung auslösen. Der Husten ist dabei ein Symptom der Krankheit.

Besonders sehr trockener Reizhusten, bei dem keinerlei Schleim abtransportiert wird, belastet den Betroffenen häufig sehr im Alltag. Vor allem in der Nacht, wenn der Husten dem Patienten den Schlaf raubt, sind Antitussiva ein gutes Mittel der Wahl. Sie unterdrücken den Hustenreiz zuverlässig und der Patient kann zur Ruhe kommen. Auch wenn der Reizhusten Schmerzen bereitet, sollte der Einsatz eines Antitussiva in Erwägung gezogen werden.

Antitussiva sind in vielen verschiedenen Formen und Typen erhältlich, neben pharmazeutischen Mitteln existieren auch zahlreiche pflanzliche und homöopathische Wirkstoffe.

Medizinische Anwendung & Wirkung & Gebrauch

In den meisten Fällen sind Antitussiva in so genannten Hustensäften enthalten. Leidet der Patient an Husten, der sehr reizend und auch trocken sein kann, verschafft ein Hustensaft mit Antitussiva eine erhebliche Linderung.

Aber auch in Form von Tabletten oder Tropfen sind Antitussiva erhältlich. Antitussiva entfalten ihre Wirkung im zentralen Nervensystem, wo sie im Stammhirn das Zentrum für den Hustenreiz lähmen. Daneben haben sie auch einen beruhigenden Effekt.

Viele Antitussiva sollten allerdings nicht länger als einige Tage angewandt werden, da die Suchtgefahr bei diesen bestimmten Wirkstoffen enorm erhöht ist. Es gibt allerdings auch Antitussiva, bei denen kein Suchtrisiko besteht. Der Beipackzettel sollte aus diesem Grund immer aufmerksam gelesen und alle Anweisungen darin strikt befolgt werden.

Grundsätzlich sollten Antitussiva nur Anwendung finden, wenn es sich um unproduktiven Husten handelt. So wird Husten bezeichnet, der sehr reizend ist, durch den aber keinerlei Schleim abtransportiert wird, so genannter trockener Husten oder trockener Reizhusten. Meistens führt solcher Husten auch zu Schmerzen im Bereich der Bronchien. Bei anderen Hustenarten wirken Antitussiva kontraproduktiv, da der Schleim durch den unterdrückten Hustenreiz nicht abtransportiert wird, was zu einer vermehrten Verschleimung der Lungen und Bronchien führt.

Auch sollten schleimlösende Mittel nicht in Kombination mit Antitussiva eingenommen werden. Denn der dabei gelöste Schleim wird nicht abtransportiert.

Pflanzliche, natürliche, homöopathische & pharmazeutische Antitussiva

Antitussiva sind in der Regel als Säfte erhältlich, es gibt jedoch auch Tropfen oder Tabletten mit denselben Wirkstoffen. Bei Kindern werden eigentlich immer Säfte angewandt, weil diese am einfachsten anzuwenden sind. Tropfen können entweder oral eingenommen werden, oder werden einem Inhalationsgerät als Zusatz beigegeben.

Es sind chemische und pharmazeutische Antitussiva erhältlich, wie z.B. Codein, Clobutinol, Pentoxyverin, Dextromethorphan, Oxeladin, Pipazetat oder Theobromin. Daneben existiert eine Reihe von pflanzlichen Mitteln, die ebenfalls hustenstillende Eigenschaften haben. Hierbei ist vor allem Spitzwegerich zu nennen, aber auch Thymian, Huflattich und isländisches Moos.

Diese Pflanzen besitzen alle einen großen Anteil an Pflanzenschleim, der sich beruhigend im Rachen verteilt und somit den Hustenreiz stillt. Aber auch homöopathische Mittel erzielen bei manchen Menschen eine gute Wirkung. Vor allem bei kleineren Kindern können diese unbedenklicher angewandt werden als die chemischen und pharmazeutischen Antitussiva.

Um das richtige homöopathische Mittel zu finden, sollte man sich von einem Arzt mit Zusatzausbildung, einem Homöopathen oder in der Apotheke von geschultem Fachpersonal beraten lassen. Eine Selbstmedikation, egal mit welcher Art von Mittel, ist in der Regel immer mit Risiken verbunden.


Risiken & Nebenwirkungen

Die Einnahme von Antitussiva kann verschiedene Nebenwirkungen auslösen und auch mit Risiken behaftet sein. Sollte es sich bei dem Präparat um ein sedierendes Antitussiva handeln, sollte von der Bedienung von Maschinen und der Teilnahme am Straßenverkehr abgesehen werden. Durch die sedierende Wirkung wird auch die Reaktionszeit erheblich geschwächt, was das Unfallrisiko steigert.

Liegt beim Patienten eine chronische Lungenerkrankung vor, dürfen bestimmte Antitussiva nicht eingenommen werden. Im schlimmsten Fall droht sonst eine Atemlähmung. Einer dieser Wirkstoffe ist z.B. Codein, der ohnehin nur bei sehr schweren Hustenerkrankungen eingesetzt werden sollte. Daneben besteht bei manchen Antitussiva ein erhöhtes Suchtrisiko. Manche Wirkstoffe, die den Antitussiva angehören, sollten deshalb nur über einen sehr begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Andernfalls kann es zu Suchterscheinungen kommen.

Die meisten pflanzlichen und homöopathischen Antitussiva haben dagegen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Trotzdem sollte grundsätzlich bei allen Medikamenten immer der Beipackzettel strengste Berücksichtigung finden.

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