Fiebersenkende Mittel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Da Fieber eine begleitende Erscheinung für eine Vielzahl von Erkrankungen ist, bedarf es fiebersenkender Mittel im Allgemeinen nicht, solange das Fieber keine Unannehmlichkeiten verursacht. Um den Organismus im Heilungsprozess bei anhaltenden fiebrigen Zuständen zu entlasten und akute Zustände zu vermeiden, können fiebersenkende Mittel eingesetzt werden.

Was sind fiebersenkende Mittel

Zur Entscheidung zum Einsatz fiebersenkender Mittel ist zuvor auf zuverlässige Art die Körpertemperatur zu ermitteln.

Fiebersenkende Medikamente hemmen die Synthese von Prostaglandin-E2 im Gehirn, wodurch sich die Hautgefäße erweitern. Dadurch wird vom Körper in erhöhtem Maße Wärme abgegeben und mehr Schweiß abgesondert – es tritt ein Kühlungsprozess ein.

Fieber an sich ist ein Zeichen für funktionierende Körperprozesse, die sich bei der Bekämpfung von Infektionen abspielen. Eine frühzeitige Unterbindung kann sich kontraproduktiv auswirken und wirkt nicht krankheitsverkürzend. So spielt die Einschätzung, ob ein krankhafter Zustand mit fiebersenkenden Mitteln begleitet werden muss, eine wichtige Rolle.

Bei Kleinkindern und Säuglingen kann bereits eine leicht erhöhte Temperatur auf eine schwere Krankheit hinweisen. Für Erwachsene ist Fieber ist in der Regel bis zu 39 – 40 Grad nicht gefährlich. Hier ist es eher von Bedeutung, in welcher Fieberphase die fiebersenkenden Mittel zum Einsatz kommen, da bei zunächst eintretendem Schüttelfrost ein zusätzlicher Wärmeverlust vermieden werden sollte.

Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Fieber ist ein komplexer Körpervorgang zwischen Immunsystem und Nervensystem zur Regeneration infektionsbedingter Ursachen, der nur in angeratenen Fällen unterbrochen werden sollte.

Zur Entscheidung zum Einsatz fiebersenkender Mittel ist zuvor auf zuverlässige Art die Körpertemperatur zu ermitteln. Die mit Gefahren versehenen Quecksilberthermometer sind inzwischen durch preiswert erhältliche Thermometer mit Digitalanzeigen ersetzt worden. Bei der Verwendung sollte genau auf die Anweisungen zur Interpretation der Pieptöne geachtet werden.

Kleinkindern sollte die Temperatur rektal gemessen werden. Dazu wird das Thermometer dem sicher auf dem Bauch liegenden Kind vorsichtig in den Anus eingeführt. Bei einer anhaltenden Temperaturerhöhung ab 38 Grad ist der Einsatz fiebersenkender Mittel empfohlen. Erkrankten Kindern zwischen 2-17 Jahren und Erwachsenen wird die Temperatur abgelesen, indem das Thermometer unter die Zunge gelegt wird.

Erst ab 39 Grad sollten hier fiebersenkende Mittel verwendet werden. Zwingend angeraten ist eine ärztliche Konsultation, wenn verbunden mit dem Fieber starke Kopfschmerzen, ungewöhnlicher Hautausschlag oder Lichtempfindlichkeit, ein steifer Nacken, geistige Verwirrung, schweres Erbrechen, Atemnot oder Bauchschmerzen auftreten. Von einer Messung im Ohr ist aufgrund der erhöhten Fehleranfälligkeit infolge falscher Handhabung eher abzuraten.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische fiebersenkende Mittel

Fiebersenkende Medikamente werden als Antipyretika bezeichnet und basieren auf den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Metamizol. Acetaminophen (Tylenol), Aspirin und Ibuprofen (Motrin, Advil) gehören zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten. Sie greifen direkt in das Nervensystem ein und haben neben einer fiebersenkenden zumeist auch eine schmerzstillende Wirkung. Aufgrund ihrer Wirkweise wird von einer Regulierung des Temperatursollwertes gesprochen.

Die Naturheilkunde präferiert Fieber und warnt vor einer Überbetonung der Notwendigkeit fiebersenkender Mittel. Sie empfiehlt die Stärkung des Körpers durch Ruhe und Diät, was ganz natürlich zu einer Fiebersenkung führen wird. Hausmittel basieren oft auf der Anwendung von Wasser und der angestrebten Ableitung von Wärme. Dazu werden feuchtwarme Tücher auf die Stirn gelegt oder um die Waden gewickelt. Bequeme Kleidung verhindert zusätzliche Wärme. Kühlung von innen kann auch durch kühle Speisen erzeugt werden, dringend erforderlich ist ausreichendes Trinken, um Dehydrierung entgegenzuwirken.

Da Fieber krankheitsbedingt wirkt, ist die Auswahl eines geeigneten homöopathischen Mittels auf die Krankheit abzustimmen, um die Ursache zu bekämpfen. In vielen Fällen wird Aconitum D30 oder Belladonna D30 verwendet. Von der Methode, Fieber durch Überhitzung zu senken, ist ohne ärztliche Begleitung eher abzuraten.


== Risiken & Nebenwirkungen ==#

Aspirin sollte bei Kindern oder Jugendlichen nicht als fiebersenkendes Mittel angewendet werden. Es wird im Falle des Einsatzes während einer viralen Krankheit (besonders Windpocken und Influenza) mit dem Reye-Syndrom in Verbindung gebracht, einer gefährlichen Krankheit, die anhaltendes Erbrechen, Verwirrung sowie Koma und Leberversagen verursachen kann. Ein weit verbreitetes Missverständnis ist der Einsatz von kaltem Wasser, was die Kerntemperatur zu stark absenken kann und den geschwächten Organismus zusätzlich belastet.

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