Hausmittel gegen Herzrasen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Herzrasen kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen sind da Stress, Hektik, psychische Störungen, die sich somatisch auswirken und zum anderen Koffein- und Nikotinkonsum sowie der Konsum von aufputschenden Drogen. Die Behandlungen von Herzrasen sind vielfältig und reichen von klassischer über alternative Medizin bis hin zu einfachen Hausmitteln.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Herzrasen?

Stress und Hektik sind bei Herzrasen auf jeden Fall zu vermeiden. Ausgedehnte Spaziergänge in der Natur versorgen den Körper mit ausreichendem Sauerstoff

Herzrasen, in Fachkreisen Tachykardie genannt, wird in der Medizin nach Alter des Patienten, hauptsächlicher Ursache und nach Ausprägung der Krankheit verschieden behandelt.

Bei starken Tachykardien, welche unter anderem Ohnmacht verursachen können, wird eine Defibrillation durchgeführt. Die so auf das Herz gebrachten Stromstöße bringen selbiges wieder in einen gesunden Rhythmus. Bei weniger stark ausgeprägtem Herzrasen werden Medikamente zur Stabilisierung des Herzschlags verabreicht. Mit diesen soll die ausreichende Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut gewährleistet werden.

Mit einem Verfahren, das Katheterablation genannt wird, können zudem Bereiche des Herzens, die für den zu schnellen Herzschlag verantwortlich sind, durch elektrischen Strom ausgeschaltet werden. Die Katheterablation wird meist erst dann angewendet, wenn Medikamente keine oder nur zu schwache Wirkungen zeigen. Sowohl die Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus vermittels Medikamenten als auch die elektrische Variante werden unter dem Fachbegriff Kardioversion zusammengefasst.

Seltener werden beide Verfahren parallel zueinander angewendet. Das letzte Mittel der klassischen Medizin, welches bei Herzrasen eingesetzt wird, wenn andere Medikamente und die elektrische Kardioversion nicht helfen, ist ein Medikament namens Amiodaron. Dieses ist zwar in Hinsicht auf Herzerkrankungen zuverlässiger und wirksamer als verwandte Medikamente und ruft selbst weniger häufig eine Tachykardie hervor, es sind aber viele Nebenwirkungen bekannt.

Diese wirken sich unter anderem negativ auf Organe wie die Lunge, die Schilddrüse, das Auge, den Magen und den Darm aus. Zudem kann es die Haut schädigen und die Vitamin A-Aufnahme hemmen. Eine Behandlung mit Amiodaron muss daher stets unter strenger ärztlicher Aufsicht, wenn nicht sogar in einem Krankenhaus erfolgen.

Schnelle Hilfe

Wurde die Tachykardie noch nicht vom Hausarzt oder einem Kardiologen diagnostiziert, so bedarf es je nach Schwere der Erkrankung zunächst einer Beobachtung durch den Betroffenen selbst. Lassen die Symptome auch nach längerer Zeit nicht nach, so sollte ein Arzt konsultiert werden.

Doch vorerst kann der Betroffene sich mit einfachen Mitteln und Verhaltensweisen selbst helfen. So kann beispielsweise schon die Reduzierung des Koffein-Konsums oder ein gänzlicher Verzicht auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke eine signifikante Verbesserung des Herzrhythmus hervorrufen. Raucher sollten bei Herzrasen ebenfalls ihr Laster einschränken oder aufgeben, denn neben Koffein ist auch Nikotin ein Stoff, der eine Tachykardie begünstigen und verschlimmern kann.

Herzrasen tritt meist bei Stress und Angstsituationen auf. Ein Elektrokardiogramm (EKG) kann Herzrasen, Extrasystolen und Herzrhythmusstörungen grafisch darstellen.

Wer Kokain zu sich nimmt, sollte unter anderem aufgrund des Tachykardie-Risikos den Konsum einstellen. Zudem wirkt sich Kokain negativ auf den gesamten Organismus und die Wahrnehmung aus. Auch THC-haltige Drogen wie Marihuana sollten bei einer Tachykardie weniger oder gar nicht mehr konsumiert werden. Neben der Aufnahme von gesundheitsschädlichen Stoffen sollte aber auch eine gesundheitsschädliche Lebensweise überdacht und gegebenenfalls abgelegt werden.

So sind Stress und Hektik auf jeden Fall zu vermeiden und der Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Dies kann durch ausgedehnte Spaziergänge in der Natur – falls diese nicht erreichbar: in einem Park – geschehen. All diese Schnellmaßnahmen, die eine aufkommende Tachykardie hemmen oder verhindern können, wirken auch prophylaktisch.


Alternative Heilmittel

Ist man von Herzrasen betroffen und lässt diese sich nicht durch die Umstellung von Ernährung und Lebensweise beseitigen oder sind diese nicht möglich, so gibt es auch diverse Hausmittel und andere alternative Behandlungsmethoden.

So sind zum Beispiel die Blätter des roten Fingerhutes und das Kraut des Frühlings-Adonis herzstärkend und wirken verlangsamend auf den Herzschlag. Jedoch sollte die Verwendung dieser Pflanzen, die in Wäldern der gemäßigten Zone wachsen, unter ärztlicher oder naturheilkundlicher Überwachung erfolgen, da sie giftig sind.

Sicherheitshalber sollten pflanzliche Medikamente, die auf den vorbenannten Pflanzen aufbauen, genutzt werden, da sie optimal dosiert sind. Weitere Pflanzen, die positiv auf das Herz wirken sind zudem Maiglöckchen, Oleander und andere Digitalis-ähnliche Pflanzen.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Herzrasen

Für die Linderung von Herzrasen oder Tachykardie können bestimmte Heilpflanzen eine beruhigende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben:

Baldrian: Bekannt für seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, kann Baldrian helfen, Stress und Angst zu reduzieren, was Herzrasen verringern kann.

Weißdorn: Diese Pflanze wird traditionell zur Unterstützung des Herzens verwendet. Weißdornextrakte können die Durchblutung verbessern und das Herz stärken.

Melisse: Melisse wirkt entspannend und beruhigend, wodurch sie bei nervösen Herzbeschwerden wie Herzrasen helfen kann.

Lavendel: Lavendel hat beruhigende Eigenschaften und kann bei innerer Unruhe und nervösen Herzbeschwerden unterstützend wirken.

Passionsblume: Diese Pflanze ist für ihre beruhigende Wirkung bekannt und kann dabei helfen, nervöse Spannungen abzubauen, die Herzrasen verursachen können.

Rosmarin: Rosmarin wird traditionell verwendet, um die Durchblutung zu verbessern und das Herz-Kreislauf-System zu stärken.

Zitronenstrauch: Mit ihrer entspannenden Wirkung kann der Zitronenstrauch Stress reduzieren und so dazu beitragen, Herzrasen zu lindern.

Vor der Einnahme von Heilpflanzen sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen zu berücksichtigen.

7 wirksame Tipps bei Herzrasen

Hier sind sieben Tipps und Hausmittel, die bei Herzrasen helfen können:

Tiefe Atemübungen: Langsame, tiefe Atemzüge können den Herzschlag beruhigen. Setzen Sie sich hin, atmen Sie tief ein, halten Sie kurz die Luft an und atmen Sie dann langsam aus.

Kühlen Sie Ihr Gesicht: Das Eintauchen des Gesichts in kaltes Wasser oder das Auflegen eines kalten Tuchs kann den Vagusnerv stimulieren und den Herzschlag beruhigen.

Valsalva-Manöver: Versuchen Sie, bei geschlossenem Mund und Nase auszuatmen, um den Druck im Brustkorb zu erhöhen. Dies kann den Herzrhythmus normalisieren.

Vermeiden Sie Koffein und Alkohol: Diese Substanzen können das Herz-Kreislauf-System stimulieren und Herzrasen verschlimmern.

Entspannungstechniken: Methoden wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress zu reduzieren und den Herzschlag zu normalisieren.

Hydratation: Dehydration kann Herzrasen verursachen. Viel Wasser trinken kann helfen, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

Ernährung anpassen: Eine ausgewogene Ernährung mit weniger Salz, Zucker und ungesunden Fetten kann den Herzrhythmus stabilisieren.

Bei anhaltendem oder schwerwiegendem Herzrasen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche zugrunde liegende Ursachen abzuklären.

Quellen

  • "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
  • "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
  • "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag

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