Hausmittel gegen Inkontinenz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Von einer Harninkontinenz wird gesprochen, wenn sich die Blase ohne eigenen Einfluss plötzlich entleert. Schon bei Verlust eines Tropfens Urin wird medizinisch von Inkontinenz gesprochen, die sowohl vorübergehend als auch chronisch werden kann und häufig auf Harnwegsinfektionen, Abflussstörungen oder zu hohem Innendruck im Bauchraum basiert. Neben einem gezielten Training der Beckenboden-Muskulatur sind insbesondere Hausmittel wie Kürbiskerne oder Preiselbeeren geeignet, die Inkontinenz erfolgreich zu behandeln.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Inkontinenz?

Ein Tee aus Echter Goldrute hilft dabei Bakterien aus den Harnwegen auszuspülen.

Zu den klassischen Hausmitteln gegen Harninkontinenz gehören Kürbiskerne des Arzneikürbisses, die sich zur Behandlung von Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen eignen.

Nicht zu verwechseln mit den handelsüblichen Gemüsekürbissen verfügen die Kerne des Arzneikürbisses über eine besonders hohe Konzentration an Phytosterolen, die den urologischen Stoffwechselablauf positiv beeinflussen. Die Kürbiskerne unterstützen das Blasen- und Prostata-System in ihrer Funktion und lindern eine Blasenschwäche durch die Stärkung der Blasenmuskulatur. Empfohlen wird die tägliche Einnahme eines gehäuften Esslöffels Kürbiskerne, wobei die Therapie über einen längeren Zeitraum erfolgen sollte.

Über einen hohen Gehalt an Phytosterinen verfügt auch die Rinde des Gewürzsumach, der vielen als Frauenbusch bekannt ist. Die ursprünglich in Nordamerika angesiedelte Pflanze wird seit mehr als 120 Jahren für die Behandlung von Reizblasen, Harnwegsinfektionen und Harninkontinenz verwendet. Der Extrakt aus dem Gewürzsumach befindet sich häufig in Kombinationspräparaten mit dem Arzneikürbis, um auch eine entzündungshemmende Wirkung gegen Blasenentzündungen zu gewährleisten.

Auch als Tee erhältlich sind die wirksamen Bestandteile der Echten Goldrute. Der Goldruten-Tee hat eine harntreibende und keimtötende Wirkung inne, damit die Harnwege zur Ausschwemmung von Bakterien durchgespült werden. Echte Goldrute wirkt darüber hinaus entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd. Echte Goldrute wird häufig in Kombination mit Brennnessel, Schachtelhalm und Hopfen als Blasen-Nieren-Tee angeboten. Dieser Tee sollte mindestens ein Mal täglich und zur Prävention über mehrere Wochen getrunken werden.

Schnelle Hilfe

Eine den Alltag erleichternde Hilfe gegen Inkontinenz bietet ein spezielles Blasen-und Beckenbodentraining. Beim Blasentraining sollte in Abständen von etwa drei Stunden der Unterbauch vorsichtig mit der Hand gestrichen und leicht beklopft werden. Dadurch kann mit etwas Übung ein Reflex ausgelöst werden, der eine Blasen-Entleerung zur Folge hat. Dieses Training ist hilfreich, bevor das Haus verlassen werden muss und unterwegs keine Toilette verfügbar ist.

Darüber hinaus kann auch die Blase selbst gezielt trainiert werden. Zunächst sollte darauf geachtet werden, dass die Blase sich immer zu bestimmten Zeiten entleert. Empfohlen wird das Führen eines Tagebuches, in dem die jeweiligen Intervalle notiert werden, um dadurch Erfolge oder Misserfolge zu dokumentieren.

Die zwischen den Blasenentleerungen liegenden Intervalle werden dann Schritt für Schritt verlängert. Auch wenn der Drang zum Wasserlassen besteht, sollte für einen kurzen Moment "eingehalten" werden. Dadurch wird automatisch die Beckenbodenmuskulatur trainiert, was beim Wiedererlangen der Kontrolle über die Blasenfunktion hilft. Gezieltere Übungen für Blase und Beckenboden können in verschiedenen Kursen von Bildungsstätten erlernt werden.


Alternative Heilmittel

Die Beeren und Blätter der Preiselbeere gehören zu den bekanntesten alternativen Heilmitteln gegen Inkontinenz, Blasenentzündung und Blasenschwäche.

In den Preiselbeer-Blättern sind es die enthaltenen Gerbsäuren und das Arbutin, die gegen Harnwegsinfekte helfen. Eine ebenfalls wirksame Alternative sind Bärentraubenblätter mit der gleichen Wirkungsweise. Auch ein Tee aus Preiselbeer-Blättern verhindert die Ansiedlung von Bakterien in Blase und Nieren und sollte bis zu drei Mal täglich getrunken werden. Die Preiselbeeren hingegen können frisch, getrocknet, gekocht oder als Saft hilfreich sein.

Reich an den Vitaminen A, B und C sind Preiselbeeren für ihre adstringierende, antibakterielle sowie harntreibende Wirkung bekannt. Auch hier kommt mit der Cranberry eine wirksame Alternative in Betracht.

Generell sollte mit einer Harninkontinenz oder Harninfektion niemals die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt werden. Im Gegenteil sollte die Flüssigkeitszufuhr gesteigert werden, um vom Durchspüleffekt der Blase zu profitieren. Wegen Entzündungen schmerzhafte und verkrampfte Blasen können in einem Sitzbad mit Kamillenzusatz gelindert und entkrampft werden. Für ein Sitzbad werden dem Badewasser entweder frische Kamillen-Blüten oder Teebeutel zugefügt, wobei die Badetemperatur 38 Grad Celsius nicht überschreiten sollte.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Inkontinenz

Inkontinenz kann eine belastende Erkrankung sein, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt. Es gibt jedoch mehrere Heilpflanzen, die traditionell verwendet werden, um die Symptome von Inkontinenz zu lindern. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen:

Kürbiskerne: Kürbiskerne sind besonders bei Männern mit einer vergrößerten Prostata beliebt, da sie helfen können, die Blasenkontrolle zu verbessern. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Zink, was zur Stärkung der Muskeln der Blasenwand beitragen kann.

Brennnessel: Brennnessel wird oft zur Unterstützung der Blasenfunktion verwendet. Sie wirkt diuretisch und kann helfen, den Urinfluss zu regulieren und die Blase zu entlasten.

Gosha-jinki-gan: Eine traditionelle japanische Kräutermischung, die mehrere Kräuter enthält und in Studien gezeigt hat, dass sie die Häufigkeit des Harndrangs und der Inkontinenz verringern kann.

Buchu: Diese südafrikanische Pflanze wird traditionell zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und Blasenproblemen verwendet. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften können auch bei der Inkontinenzbehandlung hilfreich sein.

Kapuzinerkresse: Bekannt für ihre natürlichen antibiotischen Eigenschaften, kann sie helfen, Infektionen der Harnwege zu bekämpfen, die manchmal zu Inkontinenz führen.

Sägepalme: Besonders nützlich bei Männern mit Prostata-Problemen, kann Sägepalme helfen, die Symptome der überaktiven Blase zu reduzieren und die Kontrolle über die Blasenfunktion zu verbessern.

Goldrute: Traditionell zur Unterstützung der Nieren- und Blasengesundheit eingesetzt, wirkt sie als Diuretikum und kann helfen, Entzündungen im Harnsystem zu reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Einsatz von Heilpflanzen als Teil eines Behandlungsplans für Inkontinenz immer mit einem Arzt oder einem qualifizierten Gesundheitsberater abgesprochen werden sollte, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Jede Person reagiert unterschiedlich auf Kräutertherapien, und was für eine Person wirkt, ist möglicherweise nicht für eine andere geeignet.

7 wirksame Tipps bei Inkontinenz

Inkontinenz kann zwar herausfordernd sein, es gibt jedoch verschiedene wirksame Tipps und Hausmittel, die helfen können, die Symptome zu managen und die Lebensqualität zu verbessern. Hier sind sieben praktische Tipps:

Beckenbodentraining: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können helfen, die Kontrolle über die Blasenfunktion zu verbessern. Regelmäßige Kegel-Übungen sind hier besonders effektiv.

Blasentraining: Dabei lernt man, die Blase schrittweise daran zu gewöhnen, mehr Urin zu halten. Man setzt feste Zeiten für den Toilettengang, unabhängig vom Drang, und verlängert diese Intervalle allmählich.

Gewichtsmanagement: Übergewicht kann den Druck auf die Blase und den Beckenboden erhöhen. Gewichtsreduktion kann daher die Symptome der Inkontinenz reduzieren.

Vermeidung von Blasenreizstoffen: Koffein, Alkohol, künstliche Süßstoffe und scharfe Gewürze können die Blase reizen und Inkontinenzsymptome verschlimmern. Eine Ernährungsumstellung kann hilfreich sein.

Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Es ist wichtig, ausreichend zu trinken, aber das Timing ist entscheidend. Trinken Sie gleichmäßig über den Tag verteilt, um plötzlichen Harndrang zu vermeiden.

Doppeltes Wasserlassen: Manchmal bleibt nach dem Urinieren noch Resturin in der Blase. Durch erneutes Versuchen, kurz nach dem ersten Toilettengang, lässt sich die Blase vollständiger entleeren.

Achtsames Atmen und Stressmanagement: Stress kann Inkontinenzsymptome verstärken. Techniken wie tiefes Atmen, Meditation oder Yoga können helfen, den Körper zu entspannen und die Blasenkontrolle zu verbessern.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, Inkontinenz besser zu managen und sind eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Behandlungsformen. Wie immer ist es empfehlenswert, neue Strategien zur Symptomkontrolle mit einem Facharzt zu besprechen.

Quellen

  • "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
  • "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
  • "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag

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