Hausmittel gegen Inkontinenz
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Von einer Harninkontinenz wird gesprochen, wenn sich die Blase ohne eigenen Einfluss plötzlich entleert. Schon bei Verlust eines Tropfens Urin wird medizinisch von Inkontinenz gesprochen, die sowohl vorübergehend als auch chronisch werden kann und häufig auf Harnwegsinfektionen, Abflussstörungen oder zu hohem Innendruck im Bauchraum basiert. Neben einem gezielten Training der Beckenboden-Muskulatur sind insbesondere Hausmittel wie Kürbiskerne oder Preiselbeeren geeignet, die Inkontinenz erfolgreich zu behandeln.
Was hilft gegen Inkontinenz?
Zu den klassischen Hausmitteln gegen Harninkontinenz gehören Kürbiskerne des Arzneikürbisses, die sich zur Behandlung von Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen eignen.
Nicht zu verwechseln mit den handelsüblichen Gemüsekürbissen verfügen die Kerne des Arzneikürbisses über eine besonders hohe Konzentration an Phytosterolen, die den urologischen Stoffwechselablauf positiv beeinflussen. Die Kürbiskerne unterstützen das Blasen- und Prostata-System in ihrer Funktion und lindern eine Blasenschwäche durch die Stärkung der Blasenmuskulatur. Empfohlen wird die tägliche Einnahme eines gehäuften Esslöffels Kürbiskerne, wobei die Therapie über einen längeren Zeitraum erfolgen sollte.
Über einen hohen Gehalt an Phytosterinen verfügt auch die Rinde des Gewürzsumach, der vielen als Frauenbusch bekannt ist. Die ursprünglich in Nordamerika angesiedelte Pflanze wird seit mehr als 120 Jahren für die Behandlung von Reizblasen, Harnwegsinfektionen und Harninkontinenz verwendet. Der Extrakt aus dem Gewürzsumach befindet sich häufig in Kombinationspräparaten mit dem Arzneikürbis, um auch eine entzündungshemmende Wirkung gegen Blasenentzündungen zu gewährleisten.
Auch als Tee erhältlich sind die wirksamen Bestandteile der Echten Goldrute. Der Goldruten-Tee hat eine harntreibende und keimtötende Wirkung inne, damit die Harnwege zur Ausschwemmung von Bakterien durchgespült werden. Echte Goldrute wirkt darüber hinaus entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd. Echte Goldrute wird häufig in Kombination mit Brennnessel, Schachtelhalm und Hopfen als Blasen-Nieren-Tee angeboten. Dieser Tee sollte mindestens ein Mal täglich und zur Prävention über mehrere Wochen getrunken werden.
Schnelle Hilfe
Darüber hinaus kann auch die Blase selbst gezielt trainiert werden. Zunächst sollte darauf geachtet werden, dass die Blase sich immer zu bestimmten Zeiten entleert. Empfohlen wird das Führen eines Tagebuches, in dem die jeweiligen Intervalle notiert werden, um dadurch Erfolge oder Misserfolge zu dokumentieren.
Die zwischen den Blasenentleerungen liegenden Intervalle werden dann Schritt für Schritt verlängert. Auch wenn der Drang zum Wasserlassen besteht, sollte für einen kurzen Moment "eingehalten" werden. Dadurch wird automatisch die Beckenbodenmuskulatur trainiert, was beim Wiedererlangen der Kontrolle über die Blasenfunktion hilft. Gezieltere Übungen für Blase und Beckenboden können in verschiedenen Kursen von Bildungsstätten erlernt werden.
Alternative Heilmittel
In den Preiselbeer-Blättern sind es die enthaltenen Gerbsäuren und das Arbutin, die gegen Harnwegsinfekte helfen. Eine ebenfalls wirksame Alternative sind Bärentraubenblätter mit der gleichen Wirkungsweise. Auch ein Tee aus Preiselbeer-Blättern verhindert die Ansiedlung von Bakterien in Blase und Nieren und sollte bis zu drei Mal täglich getrunken werden. Die Preiselbeeren hingegen können frisch, getrocknet, gekocht oder als Saft hilfreich sein.
Reich an den Vitaminen A, B und C sind Preiselbeeren für ihre adstringierende, antibakterielle sowie harntreibende Wirkung bekannt. Auch hier kommt mit der Cranberry eine wirksame Alternative in Betracht.
Generell sollte mit einer Harninkontinenz oder Harninfektion niemals die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt werden. Im Gegenteil sollte die Flüssigkeitszufuhr gesteigert werden, um vom Durchspüleffekt der Blase zu profitieren. Wegen Entzündungen schmerzhafte und verkrampfte Blasen können in einem Sitzbad mit Kamillenzusatz gelindert und entkrampft werden. Für ein Sitzbad werden dem Badewasser entweder frische Kamillen-Blüten oder Teebeutel zugefügt, wobei die Badetemperatur 38 Grad Celsius nicht überschreiten sollte.