Horngurke

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Horngurke gehört zur Familie der einjährigen Kürbisgewächse und hat im südlichen Afrika ihren Ursprung, wird aber mittlerweile fast weltweit in semi-ariden, warmen Regionen kultiviert. Die einjährige Pflanze bringt mit Stacheln bewehrte, ellipsoide, ca. 10 bis 15 Zentimeter lange, goldgelbe Früchte hervor. Der Geschmack des grünlichen Fruchtfleisches erinnert ein wenig an Bananen, Zitronen und Passionsfrucht.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Horngurke wissen

Der Geschmack des grünlichen Fruchtfleisches der Horngurke erinnert ein wenig an Bananen, Zitronen und Passionsfrucht.

Die Horngurke (Cucumis metuliferus) ist in Europa unter der Handelsmarke Kiwano bekannt. Die Kletterpflanze mit einer Länge von bis zu 5 Metern, die zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) gehört, ist einjährig und einhäusig. Das heißt, dass jede Pflanze männliche und weibliche Blüten trägt.

Stängel und Blätter sind dicht mit Stacheln bewehrt, und die Schale der bis zu 15 cm langen und bis zu 700 Gramm schweren, ellipsoiden, goldgelben Früchte ist mit stacheligen Verdickungen besetzt. Das grüne Fruchtfleisch, das an das Innere einer Salatgurke erinnert besitzt einen exotischen Geschmack, der schwer zu beschreiben ist und ein wenig an Banane, Zitrone und Passionsfrucht erinnert. Nördlich des Äquators beginnt die Erntezeit im August. Reife Früchte, die zum direkten Verzehr geeignet sind, kann man an der orange-gelben Schale erkennen. Noch nicht ausgereifte Früchte, die an ihrer noch grünen Schale kenntlich sind, können problemlos bei Zimmertemperatur nachreifen.

Im Handel werden die Früchte etwa von Januar bis Juni angeboten. Ursprungsland der Horngurke ist Namibia. Dort ist sie wahrscheinlich seit mehr als 3.000 Jahren bekannt. Erstaunlicherweise findet sich die Frucht erst seit den 1980er Jahren im Handel. Wahrscheinlich gelangte die Horngurke auch durch Zufall nach Neuseeland, wo sie seit den 1920er Jahren kultiviert wurde und allmählich bekannt und beliebt wurde. Die Frucht wird mittlerweile in vielen semi-ariden Gebieten – auch nördlich des Äquators – angebaut. Die wichtigsten Exportländer für Europa und USA sind Israel und Neuseeland.

In Queensland, Australien, ist die Pflanze wieder ausgewildert und wird dort als invasiv eingeschätzt. Die Horngurke kann auch im heimischen Garten angebaut werden. Am besten eignet sich hier ein Standort an einer Südwand mit warmem Mikroklima. Anstelle Aussaat im Freien empfiehlt sich allerdings eine Anzucht im Haus. Die Pflänzchen können dann gegen Mitte Mai in den Garten ausgepflanzt werden, wo sie bald ab etwa 40 cm Höhe eine Rankhilfe benötigen.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Reifezeiten der Horngurken oder Kiwanos, die südlich oder nördlich des Äquators kultiviert werden, differieren jeweils um 6 Monate. Das führt dazu, dass die Früchte in Verbindung mit ihrer guten Lagerfähigkeit über mehrere Monate hinweg das ganze Jahr hindurch vom Handel frisch angeboten werden.

Das bedeutet, dass die Frucht mit ihrem exotischen, aber nicht sonderlich intensiven, Geschmack den Winterspeiseplan im Sinne des Wortes auffrischen kann. Ähnlich wie Gurken und Melonen ist der Wassergehalt der Horngurken sehr hoch bei gleichzeitig niedrigem Anteil an Kohlenhydraten und entsprechend niedrigem Kaloriengehalt. Mit 22 kcal pro 100 g Fruchtfleisch der Kiwano ist die Frucht auch für kalorienbewusste Personen gut geeignet. Der Wert der Kiwano besteht allerdings nicht nur aus Inhaltsstoffen, die sie nicht, sondern auch aus Inhaltsstoffen, die sie hat. Das sind vor allem Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen wie auch wertvolle Vitamine aus dem B-Komplex.

Der hohe Kaliumgehalt ist besonders erwähnenswert, weil er eine leicht diuretische Wirkung hat und zur Entwässerung beiträgt. Das Fruchtfleisch der Horngurken enthält so gut wie keine Faser- und Ballaststoffe, so dass es sehr leicht und gut verdaulich ist. Die dicke, mit hornartigen Fortsätzen besetzte Schale ist nicht zum Verzehr geeignet. Sie kann aber sehr dekorativ wirken, um daraus beispielsweise angerichtete Vor- oder Nachspeisen in Verbindung mit dem Fruchtfleisch der Kiwanos direkt aus der Schale zu löffeln.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 44 Fettgehalt 1,3 g
Cholesterin 0 mg Natrium 2 mg
Kalium 123 mg Kohlenhydrate 8 g
Ballaststoffe 48,2 g Magnesium 40 mg

Die Inhaltsstoffe der Horngurke sind in einigen Bereichen – ähnlich wie bei den verwandten Salatgurken - eher ein wenig unauffällig. Vor allem fällt der niedrige Gehalt an primären Inhaltsstoffen auf. Der Proteingehalt liegt bei 1,78 g je 100 g Fruchtfleisch und der Fettgehalt bei 1,3 g. Der Wert für Kohlenhydrate beträgt etwa 8 g je 100g.

Der niedrige Gehalt an primären Inhaltsstoffen erklärt den niedrigen Energiegehalt von 44 kcal je 100 g Fruchtfleisch. Auf dem Gebiet der sekundären Pflanzenstoffe sieht das Bild anders aus. Horngurken können mit besonders mit ihrem Gehalt an Mineralstoffen und einigen B-Vitaminen punkten. Auffällig ist besonders der hohe Kaliumgehalt mit 124 mg je 100 g Fruchtfleisch. Auch andere Mineralstoffe wie Magnesium (40 mg), Eisen (1,13 mg) und andere erreichen gesundheitsfördernde Konzentrationen.

Der Gehalt an Vitaminen aus dem B-Komplex erreicht ebenfalls gesundheitsfördernde Konzentrationen. Besonders erwähnenswert ist Niacin (Vitamin B3), das in einer Konzentration von 0,565 mg je 100 g vorliegt. Weitere wichtige Stoffe sind Folsäure, Pantothensäure, Betakarotin, Vitamin A und Thiamin.

Unverträglichkeiten & Allergien

Direkte Unverträglichkeiten oder Allergien auf den Genuss von Horngurken sind kaum bekannt. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten, die gegenüber anderen Früchten oder Gemüse der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) bestehen, mit großer Wahrscheinlichkeit auch nach dem Genuss von Fruchtfleisch der Horngurke auftreten werden.

Die häufigsten Symptome in den seltenen Fällen einer Unverträglichkeit oder Allergie gegenüber Kiwanofruchtfleisch sind Gesichtsröte, Gesichtsschwellungen oder Asthmaanfälle nach dem Verzehr der Früchte. Auch leichtere Symptome wie Niesanfälle und leichte Hautveränderungen. In extrem seltenen Fällen kann es zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock kommen.


Einkaufs- & Küchentipps

August bis Dezember ist die günstigste Zeit für den Einkauf frischer Horngurken, die in Südeuropa oder in Israel geerntet wurden. Kiwanos, die auf der Südhalbkugel angebaut wurden, werden meist von Januar bis Juni angeboten. Eine reife Frucht ist an der goldgelben Schale zu erkennen, obwohl das Fruchtfleisch auch bei der reifen Frucht die grüne Farbe behält.

Die dicke Schale sollte unverletzt sein und keine Dellen aufweisen. Falls die Schale der angebotenen Früchte noch gänzlich oder teilweise grün und kein sofortiger Verzehr geplant ist, können die Horngurken bei Zimmertemperatur gut nachreifen. Auf keinen Fall sollten die Früchte im Kühlschrank gelagert werden, weil sie dann sehr schnell ihre Aromen verlieren und eine matschige Konsistenz annehmen. Bei einer Temperatur von 9 bis 11 Grad bleibt die Kiwano über mehrere Monate frisch und ist gut lagerfähig.

Zubereitungstipps

Eine sehr einfache und beliebte Art der Zubereitung besteht darin, die Kiwano längs mit dem Messer zu halbieren und das Fruchtfleisch einfach auszulöffeln. Die reichlich vorhandenen weißlichen Kerne können mit verspeist werden. Alternativ kann das Fruchtfleisch auch durch ein Sieb passiert werden, um die Kerne zu separieren.

Die Halbschalen können später z. B. als dekorative Gefäße für Vor- oder Nachspeisen Verwendung finden. Das pürierte Fruchtfleisch wird unter Zugabe von Zucker und Limettensaft auch gerne als Grundlage für die Zubereitung erfrischender Drinks genutzt. Als Zutat für Salate und zum Dekorieren von kalten Platten ist die Horngurke ebenso geeignet.

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