Mückenschutzmittel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mückenstiche können den Betroffenen nicht nur durch Juckreiz quälen, die Tiere übertragen auch Krankheiten, von denen manche nicht ungefährlich sind. Malaria und Dengue-Fieber sind zwei von wenigen möglichen Erkrankungen, die aufzeigen, wie wichtig es ist, sich vor Mückenstichen zu schützen. Mückenschutzmittel verschaffen hierbei Abhilfe. Es ist einfacher, Stiche vorzubeugen, als eventuell eintretende Krankheiten im Nachhinein zu behandeln.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Mückenschutzmittel?

Mückenschutzmittel wirken meistens nicht nur gegen Mücken, sie schützen ebenfalls vor anderen stechenden Insekten, die potenzielle Krankheitsüberträger sind.

Auf dem freiverkäuflichen Markt existieren verschiedene Formen von Mückenschutzmitteln, die letztendlich alle darauf abzielen, Menschen vor Stichen und somit vor übertragbaren Erregern zu bewahren.

Mückenschutzmittel wirken meistens nicht nur gegen Mücken, sie schützen ebenfalls vor anderen stechenden Insekten, die potenzielle Krankheitsüberträger sind. Ihr Ziel ist es, die Gefahrquellen zu vertreiben oder abzutöten. Dies geschieht je nach dem ausgewählten Mittel auf unterschiedlichenen Ebenen.

Alle Mückenschutzmittel sind darauf bedacht, Stiche vorzubeugen, statt sie nach ihrer Entstehung zu behandeln. Sie weisen unterschiedlichste Inhaltsstoffe auf, die sowohl chemisch als auch natürlichen Ursprungs sein können.

Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Besonders wichtig ist die medizinische Verwendung von Mückenschutzmitteln bei Aufenthalten in Regionen, welche nahe am Äquator liegen. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit bieten Mücken ein optimales Klima. Dadurch sind die Populationen in solchen Ländern oft stärker vertreten und verbreiten gefährliche Tropenkrankheiten.

Die Mückenschutzmittel unterscheiden sich je nach Form in ihrer Anwendung. So können Mosquitonetze über dem Bett Mücken physisch am Zustechen hindern. Durch das Tragen von heller Kleidung werden die Insekten schneller erkannt und können manuell beseitigt werden. Nützlich sind ebenfalls lange Ärmel und Hosenbeine, welche weniger Angriffsfläche bieten und die Haut somit vor übermäßigen Stichen schützen.

Die meisten Mückenschutzmittel bestehen jedoch aus flüssigen Tinkturen, Sprays und Salben, welche sich auf die freiliegenden Körperflächen auftragen lassen. Dabei sollte auf eine lückenlose Verteilung geachtet werden. Besteht die Kleidung aus dünnen Stoffen, ist es empfehlenswert, das Mittel auch auf nicht frei einsehbare Körperpartien zu geben. In ihrer Wirkung ähneln die meisten Mückenschutzmittel sich.

Sie beinhalten zum größten Teil einen Geruchsstoff, der die Insekten vertreibt, wodurch es gar nicht erst zu einem Körperkontakt kommt. Die Effizienz beruht darauf, die Mücken abzuschrecken, bevor sie die Haut berühren und zustechen können. Das Mückenschutzmittel wird durch Körper- und Außentemperatur erwärmt, wodurch es verdampft und es die Wahrnehmung der Mücke angreift. Dies macht es ihr unmöglich, den angestrebten Wirt zu orten.

Neben Schutzmittel für den Körper existieren Raumsprays, welche die individuelle Umgebung von Mücken befreien. Auch ihre Wirkung führt auf Inhaltsstoffe zurück, die auf Mücken wegen ihres Geruchs abstoßend wirken. Es wird zwischen Insektiziden und Repellentien unterschieden. Während Repellentien die Sinne des Insektes beinflussen und es so am Zustechen hindern, töten Insektizide es ab.

Die meisten auf der Haut auftragbaren Schutzmittel sind Repellentien. Dadurch, dass sie die Mücke vertreiben, aber nicht umbringen, ist die Resistenzbildung auf Seiten des Insektes geringer. Durch diesen Vorgang entsteht eine längere Wirksamkeit des Mittels. Es muss nicht an die veränderten Populationen angepasst werden.

Pflanzliche, natürliche & chemische Mückenschutzmittel

Mückenschutzmittel lassen sich in unterschiedliche Gruppen aufteilen, gestaffelt nach ihren Inhaltsstoffen.

Unter pflanzliche Schutzmittel fallen Teebaumöl und ätherische Öle wie Citronella und Citriodiol®. Hier werden pflanzliche Elemente aus Knoblauch, Thymian, Basilikum, Lavendel, Pfefferminze oder Nelken verwendet. Ein weiteres natürliches Mückenschutzmittel sind gesättigte Fettsäuren wie zum Beispiel Kokosfett.

Diese Substanzen werden genauso auf die Haut aufgetragen wie chemisch-pharmazeutische, welche oft in verschiedenen Dosierungen DEET enthalten. Andere Wirkstoffe sind Icaridin, Ethyl-Butylacetylaminopropionate und DMP. Abhängig von der beinhalteten Menge des Wirkstoffes muss das Schutzmittel häufiger oder seltener verwendet werden, um Mückenstiche effizient zu vermeiden.

Homöopathisch werden Stiche z.B. durch die Einnahme von Staphisagria D 3 vorgebeugt. Dieses wird aufgelöst in Wasser oral dem Körper beigeführt. Die Wiederholung der Einnahme muss dabei der Intensität der Bedrohung durch Mücken angepasst werden.


Risiken & Nebenwirkungen

Mückenschutzmittel können Risiken und Nebenwirkungen bergen, die besonders bei dem Einsatz von chemischen Abwehrmitteln vermehrt auftreten. Es kann zu Hautirritationen, Juckreiz, Rötungen und Brennen kommen.

Ebenfalls reizend können sie auf die Hornhaut und auf Schleimhäute wirken, die besonders empfindlich sind. Bei DEET besteht zudem die Gefahr, Sensibilitätsstörungen wie ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln wahrzunehmen. Krampfanfälle und Hirnschädigungen sind in sehr seltenen Fällen ebenfalls möglich. Diese lassen sich darauf zurückführen, dass DEET durch die Haut in den Blutkreislauf gelangen kann.

Aber auch pflanzliche Mückenschutzmittel können sich negativ auf den Körper auswirken. Ätherische Öle können zu Hautreizungen führen und bestehende Allergien fördern, was besonders bei verstärkter Sonneneinstrahlung der Fall ist. Sie sind jedoch nicht toxisch und somit meist besser verträglich.

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