Mückenschutzmittel

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2025Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mückenstiche können den Betroffenen nicht nur durch Juckreiz quälen, die Tiere übertragen auch Krankheiten, von denen manche nicht ungefährlich sind. Malaria und Dengue-Fieber sind zwei von wenigen möglichen Erkrankungen, die aufzeigen, wie wichtig es ist, sich vor Mückenstichen zu schützen. Mückenschutzmittel verschaffen hierbei Abhilfe. Es ist einfacher, Stiche vorzubeugen, als eventuell eintretende Krankheiten im Nachhinein zu behandeln.
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Was sind Mückenschutzmittel?
Auf dem freiverkäuflichen Markt existieren verschiedene Formen von Mückenschutzmitteln, die letztendlich alle darauf abzielen, Menschen vor Stichen und somit vor übertragbaren Erregern zu bewahren.
Mückenschutzmittel wirken meistens nicht nur gegen Mücken, sie schützen ebenfalls vor anderen stechenden Insekten, die potenzielle Krankheitsüberträger sind. Ihr Ziel ist es, die Gefahrquellen zu vertreiben oder abzutöten. Dies geschieht je nach dem ausgewählten Mittel auf unterschiedlichenen Ebenen.
Alle Mückenschutzmittel sind darauf bedacht, Stiche vorzubeugen, statt sie nach ihrer Entstehung zu behandeln. Sie weisen unterschiedlichste Inhaltsstoffe auf, die sowohl chemisch als auch natürlichen Ursprungs sein können.
Geschichte
Die Geschichte der Mückenschutzmittel reicht mehrere Jahrtausende zurück. Schon in der Antike nutzten Menschen natürliche Mittel wie Rauch, duftende Pflanzen und Öle, um sich vor Mückenstichen zu schützen. In Ägypten und Griechenland wurden etwa Zitronengras, Nelken oder Lavendel als Abwehrmittel verwendet.
Im 19. Jahrhundert erkannten Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Mücken und Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber, was die Suche nach effektiveren Schutzmethoden intensivierte. Erste synthetische Repellents wurden Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, darunter Benzylbenzoat und Dimethylphthalat.
Ein bedeutender Fortschritt kam im Jahr 1946, als das US-Militär DEET (Diethyltoluamid) entwickelte, das sich bis heute als eines der wirksamsten Insektenschutzmittel erwiesen hat. Später folgten weitere chemische Substanzen wie Icaridin, das in den 1980er Jahren entwickelt wurde und ebenfalls zuverlässigen Schutz bietet.
Parallel dazu wurde die Forschung an natürlichen Alternativen intensiviert. Pflanzliche Wirkstoffe wie Eukalyptus-Extrakte, Citronella und Geraniol gewannen an Bedeutung. Moderne Mückenschutzmittel kombinieren oft verschiedene Wirkstoffe oder setzen auf hautfreundlichere Formulierungen, um eine möglichst lange Schutzwirkung mit guter Verträglichkeit zu gewährleisten.
Vorteile & Nutzen
Mückenschutzmittel bieten gegenüber anderen Methoden wie Moskitonetzen, UV-Fallen oder ätherischen Ölen mehrere Vorteile. Der größte Vorteil ist die direkte und flexible Anwendung. Während Netze oder elektronische Fallen stationär sind, können Repellents direkt auf die Haut oder Kleidung aufgetragen werden und bieten sofortigen Schutz, egal wo man sich befindet.
Ein weiterer Vorteil ist die breite Wirksamkeit. Hochwertige Mückenschutzmittel mit Wirkstoffen wie DEET, Icaridin oder PMD (Eukalyptus-Extrakt) schützen nicht nur vor gewöhnlichen Mücken, sondern auch vor Krankheitsüberträgern wie Malaria- oder Dengue-Fieber-Mücken. Im Vergleich zu ätherischen Ölen haben synthetische Repellents zudem eine längere Schutzdauer von mehreren Stunden.
Mückenschutzmittel sind auch einfach in der Anwendung. Sie können als Spray, Lotion oder Gel aufgetragen werden und ziehen schnell in die Haut ein, ohne starke Gerüche oder Rückstände zu hinterlassen.
Gegenüber UV-Fallen oder Duftkerzen haben Repellents den Vorteil, dass sie nicht nur Mücken anziehen und töten, sondern sie von vornherein fernhalten. Zudem gibt es spezielle Formulierungen für empfindliche Haut oder Kinder, die sanfter wirken und dennoch effektiven Schutz bieten.
Anwendung, Wirkung & Gebrauch
Besonders wichtig ist die medizinische Verwendung von Mückenschutzmitteln bei Aufenthalten in Regionen, welche nahe am Äquator liegen. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit bieten Mücken ein optimales Klima. Dadurch sind die Populationen in solchen Ländern oft stärker vertreten und verbreiten gefährliche Tropenkrankheiten.
Die Mückenschutzmittel unterscheiden sich je nach Form in ihrer Anwendung. So können Mosquitonetze über dem Bett Mücken physisch am Zustechen hindern. Durch das Tragen von heller Kleidung werden die Insekten schneller erkannt und können manuell beseitigt werden. Nützlich sind ebenfalls lange Ärmel und Hosenbeine, welche weniger Angriffsfläche bieten und die Haut somit vor übermäßigen Stichen schützen.
Die meisten Mückenschutzmittel bestehen jedoch aus flüssigen Tinkturen, Sprays und Salben, welche sich auf die freiliegenden Körperflächen auftragen lassen. Dabei sollte auf eine lückenlose Verteilung geachtet werden. Besteht die Kleidung aus dünnen Stoffen, ist es empfehlenswert, das Mittel auch auf nicht frei einsehbare Körperpartien zu geben. In ihrer Wirkung ähneln die meisten Mückenschutzmittel sich.
Sie beinhalten zum größten Teil einen Geruchsstoff, der die Insekten vertreibt, wodurch es gar nicht erst zu einem Körperkontakt kommt. Die Effizienz beruht darauf, die Mücken abzuschrecken, bevor sie die Haut berühren und zustechen können. Das Mückenschutzmittel wird durch Körper- und Außentemperatur erwärmt, wodurch es verdampft und es die Wahrnehmung der Mücke angreift. Dies macht es ihr unmöglich, den angestrebten Wirt zu orten.
Neben Schutzmittel für den Körper existieren Raumsprays, welche die individuelle Umgebung von Mücken befreien. Auch ihre Wirkung führt auf Inhaltsstoffe zurück, die auf Mücken wegen ihres Geruchs abstoßend wirken. Es wird zwischen Insektiziden und Repellentien unterschieden. Während Repellentien die Sinne des Insektes beinflussen und es so am Zustechen hindern, töten Insektizide es ab.
Die meisten auf der Haut auftragbaren Schutzmittel sind Repellentien. Dadurch, dass sie die Mücke vertreiben, aber nicht umbringen, ist die Resistenzbildung auf Seiten des Insektes geringer. Durch diesen Vorgang entsteht eine längere Wirksamkeit des Mittels. Es muss nicht an die veränderten Populationen angepasst werden.
Pflanzliche, natürliche & chemische Mückenschutzmittel
Mückenschutzmittel lassen sich in unterschiedliche Gruppen aufteilen, gestaffelt nach ihren Inhaltsstoffen.
Unter pflanzliche Schutzmittel fallen Teebaumöl und ätherische Öle wie Citronella und Citriodiol®. Hier werden pflanzliche Elemente aus Knoblauch, Thymian, Basilikum, Lavendel, Pfefferminze oder Nelken verwendet. Ein weiteres natürliches Mückenschutzmittel sind gesättigte Fettsäuren wie zum Beispiel Kokosfett.
Diese Substanzen werden genauso auf die Haut aufgetragen wie chemisch-pharmazeutische, welche oft in verschiedenen Dosierungen DEET enthalten. Andere Wirkstoffe sind Icaridin, Ethyl-Butylacetylaminopropionate und DMP. Abhängig von der beinhalteten Menge des Wirkstoffes muss das Schutzmittel häufiger oder seltener verwendet werden, um Mückenstiche effizient zu vermeiden.
Homöopathisch werden Stiche z.B. durch die Einnahme von Staphisagria D 3 vorgebeugt. Dieses wird aufgelöst in Wasser oral dem Körper beigeführt. Die Wiederholung der Einnahme muss dabei der Intensität der Bedrohung durch Mücken angepasst werden.
Risiken & Nebenwirkungen
Mückenschutzmittel können Risiken und Nebenwirkungen bergen, die besonders bei dem Einsatz von chemischen Abwehrmitteln vermehrt auftreten. Es kann zu Hautirritationen, Juckreiz, Rötungen und Brennen kommen.
Ebenfalls reizend können sie auf die Hornhaut und auf Schleimhäute wirken, die besonders empfindlich sind. Bei DEET besteht zudem die Gefahr, Sensibilitätsstörungen wie ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln wahrzunehmen. Krampfanfälle und Hirnschädigungen sind in sehr seltenen Fällen ebenfalls möglich. Diese lassen sich darauf zurückführen, dass DEET durch die Haut in den Blutkreislauf gelangen kann.
Aber auch pflanzliche Mückenschutzmittel können sich negativ auf den Körper auswirken. Ätherische Öle können zu Hautreizungen führen und bestehende Allergien fördern, was besonders bei verstärkter Sonneneinstrahlung der Fall ist. Sie sind jedoch nicht toxisch und somit meist besser verträglich.
Anwendung & Sicherheit
Mückenschutzmittel sollten gleichmäßig auf unbedeckte Hautstellen aufgetragen werden, um einen lückenlosen Schutz zu gewährleisten. Bei Sprays wird ein feiner Nebel auf die Haut gesprüht und anschließend verteilt. Lotionen und Gels sollten in einer dünnen Schicht eingerieben werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt Körperstellen wie Handgelenken, Knöcheln und Nacken, da Mücken diese Bereiche bevorzugt ansteuern.
Bei der Kombination mit Sonnencreme wird empfohlen, zuerst die Sonnencreme aufzutragen, kurz zu warten und dann das Mückenschutzmittel. Die Wirkung hält je nach Wirkstoff zwischen 4 und 12 Stunden an.
Sicherheit der Anwendung
Die meisten Mückenschutzmittel sind bei sachgemäßer Anwendung sicher. Produkte mit DEET oder Icaridin sollten nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute gelangen. Für Kinder und Schwangere gibt es spezielle Formulierungen mit geringeren Konzentrationen oder alternativen Wirkstoffen wie PMD (Eukalyptus-Extrakt).
Qualitätskontrolle bei der Herstellung
Mückenschutzmittel unterliegen strengen Regulierungen und Tests. In vielen Ländern müssen sie eine Zulassung durch Gesundheitsbehörden (z. B. EPA, BfR, WHO) erhalten. Die Wirksamkeit wird durch Labortests mit lebenden Mücken überprüft. Zudem werden Hautverträglichkeit, Stabilität der Formulierung und mögliche Nebenwirkungen kontrolliert, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Alternativen
Wenn der Gebrauch von Mückenschutzmitteln nicht möglich oder unerwünscht ist, gibt es verschiedene alternative Methoden, um sich vor Mücken zu schützen.
Physische Barrieren
Moskitonetze: Besonders in tropischen Regionen bewährt, bieten engmaschige Netze über Betten oder Fenstern einen zuverlässigen Schutz.
Lange, helle Kleidung: Leichte, aber langärmelige Kleidung aus dicht gewebten Stoffen reduziert die Angriffsfläche für Mücken.
Ventilatoren: Mücken sind schwache Flieger – ein Ventilator mit mittlerer bis hoher Geschwindigkeit kann sie effektiv vertreiben.
Natürliche Abschreckungsmethoden
Pflanzen mit repellierender Wirkung: Zitronengras, Lavendel, Basilikum und Katzenminze enthalten ätherische Öle, die Mücken vertreiben.
Duftkerzen und Räucherstäbchen: Citronella-Kerzen oder Räucherstäbchen mit Eukalyptus oder Neem-Öl können Mücken auf Distanz halten.
Technologische Alternativen
Ultraschallgeräte: Einige Geräte senden hochfrequente Töne aus, die Mücken abschrecken sollen – ihre Wirksamkeit ist jedoch umstritten.
UV-Licht-Fallen: Diese Geräte ziehen Mücken an und fangen oder töten sie mit elektrischem Strom.
Umweltmaßnahmen
Stehende Gewässer vermeiden: Mücken legen ihre Eier in Wasser ab. Das Entfernen von Wasseransammlungen in Blumentöpfen oder Regentonnen kann die Population reduzieren.
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