Onkologe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tumorerkrankungen gehören zu den schwierigsten Disziplinen der Medizin. Mit seinen einschlägigen Fachkenntnissen befasst sich der Onkologe mit allen möglichen Krebsarten, um den besonderen Anforderungen der Betroffenen Rechnung tragen zu können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Onkologe?

Mit seinen einschlägigen Fachkenntnissen befasst sich der Onkologe mit allen möglichen Krebsarten, um den besonderen Anforderungen der Betroffenen Rechnung tragen zu können.

Tumore können überall am menschlichen Körper auftauchen. Aufgrund der Komplexität der Erkrankungen würde es Mediziner aller Fachrichtungen schlechthin überfordern, von ihnen zusätzlich Kenntnisse über Tumorerkrankungen zu verlangen.

Aus diesem Grund wurde die Fachrichtung des Onkologen geschaffen, dessen Kompetenzbereich alle Krebsarten umfasst, unabhängig davon, wo sie am Körper auftauchen. Um die Befähigung zum Onkologen zu erwerben, müssen Mediziner zuvörderst das obligatorische Medizinstudium mit einer Regelstudienzeit von sechs Jahren und drei Monaten erfolgreich absolvieren. Daran schließt das Schwerpunktstudium zum Facharzt für innere Medizin an, die grundsätzlich weitere fünf Jahre beansprucht.

Da der Onkologe sich nicht auf die üblichen Tätigkeitsfelder der inneren Medizin, sondern schwerpunktmäßig auf Tumorerkrankungen spezialisieren möchte, strukturiert sich sein weiteres Studium zum Facharzt für innere Medizin anders.

Nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich gesehen erstreckt sich die Weiterbildung zum Facharzt für innere Medizin mit Schwerpunkt auf Onkologie um ein weiteres Jahr auf insgesamt sechs Jahren. Nach erfolgreichem Bestehen der Endprüfungen darf sich der Prüfling schließlich Facharzt für Onkologie oder kurz Onkologe nennen.

Behandlungen

Der Onkologe bemüht sich hauptsächlich darum, dass sich erst gar kein Tumor bildet. Im Zentrum dieses Ziels steht die Herauskristallisierung von Risikogruppen. Es ist nachgewiesen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen ein wesentlich höheres Risiko haben, in naher Zukunft möglicherweise Tumore zu entwickeln.

Genau hieran knüpft der Onkologe an. Durch seinen Versuch, Risikogruppen zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, kann die Zahl der Krebserkrankungen um ein großes Stück reduziert werden. Bei der Forschung nach möglichen Risikokriterien ist die Forschungseinrichtung "Deutsche Krebsforschungszentrum" mit Hauptsitz in Heidelberg von zentraler Bedeutung. Hier laufen nicht nur die praktischen Erkenntnisse einzelner Onkologen in Deutschland zusammen, sondern auch neue Erkenntnisse aus anderen Ländern, mit denen das Deutsche Krebsforschungszentrum kooperiert.

So fortschrittlich die derzeitige Forschung auch sein mag, gibt es bis dato nur wenige Mechanismen, Krebsbildungen erfolgreich vorzubeugen. Beispielsweise gibt es mit dem Gebärmutterhalskrebs bis heute nur eine einzige Krebsart, deren Entstehung durch ein von Menschen entwickeltes Vakzin vorgebeugt werden kann. In den meisten anderen Fällen beschränkt der Onkologe sich darauf, bereits bestehende Tumore zu behandeln, wofür ihm eine Vielzahl an unterschiedlichen Geräten zu Verfügung steht.

Diagnose- & Untersuchungsmethoden

Je nachdem, wie weit die Tumorbildung fortgeschritten ist, wählt der Onkologe den konkreten Behandlungsablauf. In konventioneller Hinsicht kommt die klassische chirurgische Entfernung des Tumors infrage, wobei der Onkologe an dieser Stelle mit einschlägig erfahrenen Chirurgen zusammenarbeitet, vor allen Dingen in solchen Fällen, in denen die Tumorentfernung sich als besonders kompliziert erweist.

In Fällen, in denen der Krebs noch nicht weit fortgeschritten ist und noch eine überschaubare Größe hat, entscheidet sich der Onkologe nicht selten für die sogenannte Strahlentherapie. Wie der Name es schon andeutet, wird der Tumor hier nicht operiert, sondern mithilfe von Strahlen vernichtet. Um den erwünschten Erfolg zu erreichen, werden Gamma-, Röntgen- sowie Elektronenstrahlen angewendet, die unter dem Begriff der ionisierenden Strahlen subsumiert werden.

Bei der Strahlentherapie nutzt der Onkologe den Umstand aus, dass Tumoren in der Regel deutlich strahlenempfindlicher sind, als das übrige, gesunde Gewebe. Auch hier nimmt der Onkologe die Arbeit nicht etwa selbstständig und alleine vor, sondern stets in Kooperation mit anderen Fachärzten und sogar mit Medizinphysikern.

Als weitere Behandlungsmöglichkeit durch den Onkologen kommt die Verabreichung von Medikamenten in Betracht, wie beispielsweise Zytostatika, die die weitere Zellteilung und damit Ausbreitung des Tumors verhindern.


Worauf sollte der Patient achten?

Die Frage, welcher Onkologe der passende ist, lässt sich wie bei allen medizinischen Fragen nicht pauschal sagen. Entscheidend sollte dabei nicht nur auf die fachliche Kompetenz des Onkologen sein, sondern auch die zwischenmenschliche Ebene.

Gerade bei schweren Erkrankungen von Krebskranken ist eine besondere Herangehensweise unabdingbar. Ferner ist die Vernetzung des Onkologen wichtig. Da er in den meisten Bereichen nur in Zusammenarbeit mit anderen Ärzten optimale Ergebnisse erzielen kann, sollten Patienten auf die Vernetzung ihres behandelnden Arztes achten, beispielsweise in welchen Verbänden er Mitglied ist und ob die Krankenhäuser, mit denen er kooperiert, einen ebenso guten Ruf wie er selbst haben.

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