Potenzmittel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Potenzmittel sind seit dem Altertum üblich. Wenn die männliche Potenz nachliess, behalf man sich viele Jahrhunderte lang mit (angeblich) die Potenz steigernden Lebensmitteln und Aphrodisiaka, die aus Wurzelextrakten und Kräutern hergestellt wurden. Heutzutage kennt man moderne Potenzmittel, die sich Spanischen Pfeffers, bestimmter Aminosäuren oder synthetischer Einflussnehmer bedienen. Die modernsten Potenzmittel sind die so genannten PDE-5-Hemmer. Sie revolutionierten die bis dato angebotenen Potenzmittel. Das berühmteste synthetische Potenzmittel dieser Klasse ist wohl Viagra.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Potenzmittel?

Mit dem Begriff "Potenzmittel" beschreibt man alle Maßnahmen, die der Steigerung der Potenz dienen.

Die Definition eines Potenzmittels spezifiziert nicht, welcher Art das Potenzmittel ist. Mit dem Begriff "Potenzmittel" beschreibt man alle Maßnahmen, die der Steigerung der Potenz dienen. Es kann sich um mechanische Potenzmittel - beispielsweise äußerlich anwendbare oder implantierte Penispumpen-, um pflanzliche oder natürliche Potenzpräparate, um homöopathische oder pharmazeutische Potenzmittel und Salben handeln.

Unabhängig von ihrer Klassifizierung als Potenzmittel können den einzelnen Präparaten unterschiedlichen Wirkungsweisen- und -intensitäten zugeschrieben werden. Manches, was sich als Potenzmittel ausgibt, beruht mehr auf Wunderglauben.

Unterscheiden muss man zwischen Aphrodisiaka und Potenzmitteln. Ob man die Potenz mit Nahrungsmitteln steigern kann, ist strittig. Als echte Potenzmittel kann man Nahrungsmittel wohl nicht bezeichnen.

Medizinische Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Die medizinische Anwendung und Wirkung der Potenzmittel ist unterschiedlich. Sie beruht aber meist darauf, dass dem Körper bestimmte Stoffe zugeführt werden, die die Durchblutung im Beckenraum steigern sollen.

Die direkteste Art, ein Potenzmittel anzuwenden, wäre das Bestreichen des Penis mit einer durchblutungsfördernden Creme. Dies wählt man aber aus guten Gründen nicht, denn auch die Sexualpartnerin wäre durch dieses Potenzmittel mit Wirkungen konfrontiert. Die Penispumpe ist ein mechanisches Potenzmittel für den Mann, das mittels einer Vakuumpumpe die Durchblutung im Penis anregt. Weniger direkt sind alle Potenzmittel, die oral eingenommen werden.

Ernährungstechnische Maßnahmen, die als Potenzmittel gelten, sind eher als Aphrodisiaka einzuschätzen. Jedoch kann man mit spanischem Pfeffer oder Aminosäuren wie Arginin nachweisbare Verbesserungen der Potenz erzielen. Die Anwendungen der oral einnehmbaren Potenzmittel aus der modernen PDE-5-Hemmer-Klasse wirken über eine synthetische Zutat, die die Durchblutung im Beckenraum für eine gewisse Zeit stark steigert.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Potenzmittel

Man findet heutzutage ganz verschiedene Einnahmeformen und Typen von Potenzmitteln.

Die meisten Präparate, die aus natürlichen Zutaten wie Kräuterextrakten, durchblutungsfördernden Gewürzen und Aminosäuren bestehen, werden aus verschiedenen Zutaten zusammengestellt. Ihre Wirkung als Potenzmittel tritt erst nach einer gewissen Zeit der Einnahme ein. Solche Potenzmittel wirken meist erst nach einer Übergangszeit von sechs Wochen. Die wirksamsten Potenzmittel sind daher heutzutage meist die verschreibungspflichtigen synthetischen Präparate, die man als PDE-5-Hemmer bezeichnet.

Neben Viagra sind dies Levitra, Cialis bzw. die Ausgangsstoffe dafür: Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil. Die hochwirksamen Phosphodiesterase-5 Potenzmittel hemmen ein bestimmtes Enzym. Sie erweitern außerdem die Blutgefäße. Ursprünglich waren solche Potenzmittel als Medikament gegen Angina pectoris-Beschwerden konzipiert worden. Die verschreibungspflichtigen Potenzmittel dieser Klasse haben teils starke Nebenwirkungen. Sie werden unter anderen Präparatbezeichnungen auch bei Angina pectoris eingesetzt.

Berühmt geworden sind die oben genannten Inhaltsstoffe jedoch als wirksamstes Potenzmittel der Medizingeschichte. Dagegen steht aber, dass diese Potenzmittel oft Kontraindikationen bei bestimmten Erkrankungen haben. Entweder muss man dann auf mechanische Potenzmittel ausweichen, die nur direkt vor dem Geschlechtsverkehr angewendet werden können, oder mechanische Potenzmittel mit natürlichen, naturheilkundlichen oder homöopathischen Potenzmitteln kombinieren.


Risiken & Nebenwirkungen

Zum Thema Risiken und Nebenwirkungen ist zu sagen, dass die meisten homöopathischen, natürlichen und naturheilkundlichen Potenzmittel kaum Nebenwirkungen haben. Potenzmittel auf Argininbasis können bei chronisch rezidivierendem Herpes durch einen Arginin-Überschuss akute Herpesausbrüche begünstigen.

Manche Präparate bleiben bei betroffenen Patienten gänzlich wirkungslos, haben also auch keine Nebenwirkungen. Bei den PDE-5-Hemmern sind dagegen teils starke Nebenwirkungen und mehrere Kontraindikationen zu verzeichnen. Bei den Nachfolgepräparaten von Viagra hat man darauf Rücksicht genommen. Diese Potenzmittel wurden in der Wirkung etwas abgeschwächt und sind verträglicher.

Trotzdem ist eine ärztliche Untersuchung vor der Einnahme synthetischer Potenzmittel der PDE5-Klasse anzuraten. Es kam bereis zu Todesfällen nach Überdosierung synthetischer Potenzmittel oder der Nichtbeachtung von ausschließenden Grunderkrankungen.

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