Stutenmilch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 20. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Stutenmilch (Milch der weiblichen Pferde) dient den Fohlen in den ersten Monaten als natürliche Nahrung, doch sie wird gelegentlich ebenso als Nahrungsmittel für Menschen angeboten.

Die Stutenmilch ist im Allgemeinen der Muttermilch am ähnlichsten. Sie enthält viel Milchzucker, Eisen, Vitamin C, Vitalstoffe sowie ungesättigte, essentielle Fettsäuren. Die Stutenmilch bietet dem Kleinkind dank dieser Nährstoffzusammensetzung einen hohen Schutz vor Infektionen und eine Stärkung der Abwehrkräfte.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Stutenmilch wissen

Die Stutenmilch (Milch der weiblichen Pferde) dient den Fohlen in den ersten Monaten als natürliche Nahrung, doch sie wird gelegentlich ebenso als Nahrungsmittel für Menschen angeboten.

Die Chinesen und Ägypter schätzten bereits vor 3000 Jahren die heilsame Wirkung der Stutenmilch. In Russland gibt es schon seit der Zarenzeit viele Stutenmilchsanatorien und die Stutenmilch wird noch heute aus großen Gestüten im Kaukasus jeden Tag in den Kreml gebracht.

Weit bekannt ist auch die Schönheit der anmutigen Cleopatra, die sie durch die Bäder in Stutenmilch erreicht hat. Im 19. Jahrhundert setzten sich einige russische Mediziner mit diesem Phänomen auseinander. Dies führte in Samara zur Gründung eines Stutenmilchsanatoriums. Die Wirkung der Stutenmilch wurde mittlerweile ebenfalls von der westlichen Medizin erkannt. In Deutschland gibt es zum Beispiel in Graal-Müritz eine REHA-Klinik, in der die Stutenmilchkuren gezielt eingesetzt werden. Anfänglich war die Stutenmilch als Therapie gegen Erkrankungen der Verdauungsorgane und Lunge gedacht, doch während des zweiten Weltkrieges wurden in den russischen Hospitälern ebenso Verwundete mit der Stutenmilch behandelt, denn damit konnte eine schnellere Heilung erzielt werden.

Auch heute noch wird die Wirksamkeit der Stutenmilch wissenschaftlich untersucht. Stuten besitzen kein Vorratseuter, sodass für die Gewinnung der Stutenmilch ein Fohlen erforderlich ist. Durch dieses wird der Saugreflex ausgelöst und das Fohlen muss zuvor genug Milch getrunken haben. Bei einem Melkvorgang werden circa zwei Liter gewonnen. Damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, darf die Stutenmilch nicht pasteurisiert werden. Sie wird nach dem Melken heruntergekühlt, verpackt und schockgefroren. Anschließend ist sie etwa sechs Monate haltbar. Im aufwändigen Gefriertrocknungsverfahren kann danach durch Wasserentzug ein Granulat hergestellt werden. Da die Stuten lediglich Milch geben können, wenn sie ein Fohlen besitzen, ist die Stutenmilch sehr viel teurer als Kuhmilch.

Bedeutung für die Gesundheit

Bis zum Anfang des Jahrhunderts gehörte die Stutenmilch in Deutschland zu den wenigen Heilmitteln gegen die Tuberkulose. Sogar unheilbare chronische Erkrankungen des Darms und der Leber soll sie lindern. Allergiker vertragen die leicht verdauliche Stutenmilch besser als Kuhmilch.

Sie hilft auch bei Darmproblemen und sogar bei Morbus Crohn wirkt sie lindernd, da die Stutenmilch die Milchsäuregärung im Darm aktiviert. Die Anzahl der Bifidus-Bakterien steigt an und die Verdauungsdrüsen werden angeregt. Der Konsum der Stutenmilch bringt den Patienten als Ergänzung zur medizinischen Therapie eine deutliche Linderung der Beschwerden. Die Stutenmilch verbessert jedoch nicht nur Störungen der Magen-Darm-Funktion sowie der Darmflora, sondern hilft auch bei Keuchhusten, Rheuma, Arteriosklerose sowie Osteoporose. Das Fettsäurespektrum ähnlich dem der Muttermilch. Die Milch enthält reichlich langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe.

Die Stutenmilch wirkt auch antibakteriell und stärkt das Immunsystem. Das enthaltene Vitamin D wird insbesondere für den Einbau von Kalzium in die Knochen benötigt. Allgemeine Verschleißerscheinungen oder Erschöpfungszustände sollen durch das Trinken der Stutenmilch ebenfalls deutlich verbessert werden. Zudem können mit der Milch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte positive Wirkungen erreicht werden. Schon seit etwa 150 Jahren schwören Heilpraktiker und Naturmediziner auf die Behandlung dieser Erkrankungen mit der Stutenmilch.

Ein wichtiger Teil der Wirkung der Stutenmilch soll dabei auf der Optimierung der körpereigenen Abwehrkräfte beruhen, da eine Erkrankung der Haut ebenso eine verschlechterte Abwehrreaktion sowie häufig ein überschießendes, autoagressives Immunsystem bedeutet. Menschen mit einem schwachen Immunsystem können daher versuchen, mit einer regelmäßig getrunkenen Stutenmilch die Abwehrkräfte zu stärken. Die Anwendung auf der Haut sowie als Getränk hat eine positive Wirkung auf verschiedene Hauterkrankungen. Daher wird die Stutenmilch gern in der pflegenden Kosmetik eingesetzt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

In der Stutenmilch sind alle Nährstoffe enthalten, welche der Mensch zum Leben benötigt: Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Diese Nährstoffe versorgen den Körper mit Energie. In 100 Gramm Stutenmilch sind knapp 50 Kalorien (kcal) enthalten. Trotz des geringen Fettanteils ist die Stutenmilch reich an ungesättigten Fettsäuren, durch die der Herzmuskel, das Muskelgewebe, die Magen- und Darmschleimhäute, die hormonproduzierenden Drüsen sowie das zentrale Nervensystem positiv beeinflusst werden.

Zu den wertvollen Vitaminen, die in der Stutenmilch enthalten sind, gehören die Vitamine A, B1, B2, B6, B12, viel Vitamin C, D und E. Die Stutenmilch trägt daher zur gesunden Ernährung bei. Dank ihrer Nähr- und Wirkstoffe sowie ihrer ausgewogenen Zusammensetzung ist sie für den gesamten Körper eine Kraftquelle. Die Milch stärkt das Immunsystem und regeneriert den Stoffwechsel.

Unverträglichkeiten & Allergien

Stutenmilch enthält wenige Bestandteile, die zur allergischen Reaktion oder einer Unverträglichkeit führen. Daher kommen kaum Allergien gegen die Milch vor. Für Babys ist sie jedoch nicht geeignet, da zu wenig Fett enthalten ist und die Milch damit zu wenig Energie zum guten Gedeihen liefert.


Einkaufs- & Küchentipps

Die Stutenmilch ist bei -18°C aufzubewahren, wobei die Haltbarkeit der tiefgefrorenen Milch mindestens sechs Monate beträgt.

Im Kühlschrank aufgetaute Stutenmilch kann noch einige Stunden nach dem auftauen bei einer kühlen Lagerung getrunken werden. Im Warmwasserbad aufgetaute Stutenmilch sollte schnell verzehrt und Reste der Stutenmilch nicht erneut aufgewärmt werden, da sich die Inhaltsstoffe verringern und die gewünschten Wirkungen der Milch nicht mehr erzielt werden. In der Mikrowelle darf die Stutenmilch grundsätzlich nicht aufgetaut oder erwärmt werden.

Zubereitungstipps

Eine gute Alternative zur frischen Stutenmilch ist die gefriergetrocknete Variante, die durch ein Gefriertrocknungsverfahren gewonnen wird. Dadurch werden die empfindlichen Inhaltsstoffe der Stutenmilch geschützt. Das angenehm süß schmeckende Pulver wird einfach in Wasser aufgelöst. Es ist daher leicht anzuwenden und auch für unterwegs sehr gut geeignet. Eine Trinkkur erstreckt sich über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen, wobei täglich mindestens 1/4 Liter Stutenmilch morgens oder abends getrunken wird.

Stellt sich innerhalb der ersten zwei Wochen eine neue Magen- und Darmsituation ein, zum Beispiel Durchfall, kann dies als positiv angesehen werden. Auch die Stutenmilch-Kapseln sind eine ideale Ergänzung zur Trinkkur. Dies ist vor allem unterwegs perfekt, wenn keine Möglichkeit besteht, die gefrorene Stutenmilch mitzunehmen, aufzubewahren und aufzutauen. Die Kapseln sind auch für Menschen sehr gut geeignet, die über wenig Zeit verfügen, denen die Anwendung der gefrorenen Milch oder das Anrühren des Pulvers zu umständlich ist.

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