Vaginalcreme

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Vaginalcremes werden bei Frauen im Initmbereich angewendet. Es gibt unterschiedliche Bereiche in denen sie Verwendung finden: vaginale Enztündung (bakterielle Vaginose), Pilzinfektion (Mykose) der weiblichen Geschlechtsorgane, Scheidentrockenheit oder zur Vorbeugung entzündlicher Erkrankungen oder Infektionen im Intimbereich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Vaginalcreme?

Die Vaginalcreme kann zur Bekämpfung unterschiedlicher Beschwerden im weiblichen Intimbereich eingesetzt werden. Je nach ihrem Wirkungsbereich tötet sie ungewünschte Pilze und /oder Bakterien ab und/oder unterstützt das natürliche Scheidenmilieu.

Sie kann sowohl vaginal angewendet, als auch auf die äußeren Geschlechtsorgane aufgetragen werden. Vaginalcremes eignen sich besonders für Patientinnen mit Scheidentrockenheit, da diese besser von den Schleimhäuten aufgenommen werden und für diese ebenfalls fördernd wirken können.

Medizinische Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Die Vaginalcreme kann zur Bekämpfung unterschiedlicher Beschwerden im weiblichen Intimbereich eingesetzt werden.

Meist wird die Creme mittels eines Applikators tief in die Scheide eingeführt und dort entleert. Sollten die äußeren Geschlechtsorgane, wie beispielsweise Vulva und Schamlippen, ebenfalls betroffen sein, wird die Vaginalcreme mit dem Finger auf die äußeren Bereiche aufgetragen.

Dies ist oftmals bei Pilzinfektionen der Fall. Die betroffene Patientin bemerkt die Infektion durch starkes Jucken und/oder Brennen. Diese Pilzinfektionen sind heute meist schnell und problemlos mit den so genannten Antimykotika zu behandeln, da sie Wachstum und Vermehrung der Pilze (meist Hefepilze) verhindern. In der Regel wird die Creme an ca. 3 aufeinander folgenden Tagen abends, vor dem Schlafengehen, mit einem Applikator tief in die Scheide eingeführt und bei Bedarf auf die äußeren Geschlechtsorgane aufgetragen.

Die bakterielle Vaginose wird von Bakterien ausgelöst, welche oft von Natur aus in der Scheide angesiedelt sind. Durch ein Ungleichgewicht kann es zu einer zu starken Vermehrung kommen. Die Symptome äußern sich hier vor allem darin, dass Frauen über Jucken, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und übel riechenden, fischigen Ausfluss berichten (dieser ist meist nach dem Geschlechtsverkehr besonders stark ausgeprägt).

Mit einer antibiotischen Vaginalcreme (oft auch in Kombination mit oralen Präparaten), welche in der Regel zwischen 5-10 aufeinander folgenden Tagen mit einem Applikator in die Scheide eingeführt wird, ist die bakterielle Vaginose meist problemlos in den Griff zu bekommen. Der Wirkstoff des Antibiotikums tötet die Bakterien, welche für die Entzündung verantwortlich sind.

Desweiteren gibt es auch Vaginalcremes, welche Scheidentrockenheit entgegenwirken oder vorbeugend gegen entzündliche Erkrankungen oder Infektionen wirken. Diese unterscheiden sich in ihrer Anwendung stark. Auf der einen Seite gibt es Vaginalcremes, die man täglich einführt, auf der anderen Seite gibt es Arten, welche man nur alle paar Tage oder bei Bedarf (z.B. vor dem Geschlechtsverkehr) einführt.

Diese Vaginalcremes unterstützen die Schleimhäute des Intimbereichs mit Feuchtigkeit und Fetten, wodurch diese wieder geschmeidiger werden und/oder den natürlichen ph-Wert der Scheide unterstützen und für eine positive Vermehrung der gutartigen Milchsäurebakterien sorgen.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Vaginalcreme

Vaginalcremes gegen Pilzinfektionen beinhalten meist Stoffe wie Clotrimazol, Econazol, Nystatin oder Fenticonazol, so genannte Antimykotika.

Diese chemischen Stoffe verhindern die Vermehrung und Ausbreitung der Pilzzellen, bis diese schließlich absterben. Bei einer bakteriellen Vaginose ist die Gabe von Antibiotika meist nicht zu verhindern. Hier gibt es unterschiedlich starke Arten, welche je nach Bakterium und Grad der Entzündung vom behandelnden Arzt ausgewählt werden. Scheidentrockenheit kann mit hormonhaltigen (Östrogen) Cremes behandelt werden, da diese oftmals in den Wechseljahren auftritt, aufgrund der Veränderung des Hormonhausaltes.

Es gibt allerdings auch Cremes, welche keine Hormone enthalten, sondern rein durch Fette und Feuchtigkeit ihre Wirkung erzielen. Vor allem zur Vorbeugung von Entzündungen und Infektionen gibt es Vaginalcremes, welche auf rein pflanzlicher Basis beruhen und somit schonend zur empfindlichen Schleimhaut des Intimbereichs sind. Es gibt darüber hinaus auch rein pflanzliche Cremes (z.B. aus Kräutern des Himalaya), welche eine entzündungshemmende, antibakterielle und antimykotische Wirkung in einem versprechen.


Risiken & Nebenwirkungen

Die Risiken und Nebenwirkungen von Vaginalcremes sind recht unterschiedlich, je nach Art der Creme. Vaginalcremes gegen Pilzinfektionen bergen vordergründig das Risiko lokaler Hautreizungen, wohingegen Cremes die Antibiotika enthalten auch Auswirkungen auf den Magen-Darmtrakt oder andere Bereiche haben können.

Besonders häufig entsteht nach der lokalen Antibiotikatherapie eine Pilzinfektion, welche dann anschließend sofort behandelt wird und unproblematisch verläuft.

Im Allgemeinen sind allergische Reaktionen bei Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen denkbar. In der Schwangerschaft sollte jede Behandlung im Intimbereich mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, da sonst Gefahren für das Baby entstehen können.

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