Wurzelpetersilie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Wurzelpetersilie ist eine alte Gemüsesorte, die nur im Winter erhältlich ist. Optisch stellt sie eine Synthese aus Möhre und Pastinake dar. Nachdem sie lange vor allem als Suppengrün genutzt wurde, feiert die würzig schmeckende Wurzel nun ihr Comeback als eigenständiges Gemüse.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Wurzelpetersilie wissen

Die Wurzelpetersilie ist ein äußerst gesundes Gemüse, das auch noch sehr gut bekömmlich ist. Besonders beachtlich ist der sehr hohe Vitamin C-Gehalt der Wurzelpetersilie.

Die Wurzelpetersilie, häufig auch Petersilienwurzel genannt, ist eine Unterart der beliebten Blattpetersilie, die weltweit in Form von Kräutern ihren Einsatz in der Küche findet. Die essbare Wurzel hat etwa die Form einer Möhre, ist häufig jedoch etwas unregelmäßiger geformt und insgesamt dicker.

Die Schale sowie auch der essbare Teil der Wurzel ist weiß bis gelblich-braun. Die Schale ist - ähnlich wie bei der Möhre - mit braunen, ringeligen Einkerbungen versehen. Botanisch gesehen zählt sie zur Familie der Doldenblütler. Die Pflanze ist zweijährig und frosthart.

Die Wurzelpetersilie ist eine sehr alte Gemüsesorte, die lange Zeit höchstens als Suppengewürz zum Einsatz kam und gerade ihr Comeback in den deutschen Küchen feiert. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, wo sie bereits den alten Römern als Nahrungsmittel diente. Heutzutage ist sie vor allem in Nordeuropa beliebt, wird jedoch auch weltweit kultiviert. Insbesondere ihre nahe Verwandte, die Blattpetersilie, wächst vielerorts auch wild.

Als Wintergemüse ist die Petersilienwurzel in der Regel nur von Oktober bis Februar frisch auf dem Markt zu bekommen. Dank ihres unkomplizierten Anbaus stammt sie auch im Supermarkt häufig von Bauern aus der Region. Neben dem Freilandanbau stammen einige Exemplare auch aus dem Gewächshaus. Die meisten Exemplare erreichen eine Länge von rund zwölf bis zwanzig Zentimetern. Die Wurzelpetersilie hat einen intensiven aber angenehmen, würzigen, leicht scharfen und zugleich dezent süßlichen Geschmack, der stark an die in Form von Kräutern verbreitete Petersilie sowie entfernt an den Knollensellerie erinnert.

Diesen Geschmack verleihen ihr ätherische Öle, welche die Petersilienwurzeln nebenbei sehr gut bekömmlich machen. Die milder schmeckende und etwas dickere, ansonsten aber sehr ähnlich aussehende Schwester der Wurzelpetersilie ist die etwas bekanntere Pastinake.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Wurzelpetersilie ist ein äußerst gesundes Gemüse, das auch noch sehr gut bekömmlich ist. Besonders beachtlich ist der sehr hohe Vitamin C-Gehalt der Wurzelpetersilie. Eine große Wurzel kann bereits bis zu vier Fünfteln des Tagesbedarfs eines Erwachsenen an diesem Vitamin decken. Mit dem hohen Vitamin C-Gehalt stärkt die Wurzelpetersilie bei regelmäßigem Verzehr das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Darüber hinaus enthält sie Vitamine der B-Gruppe, Eisen und Calcium.

Die enthaltenen ätherischen Öle unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern beeinflussen auch die Funktion der Nieren positiv, da sie im Körper leicht diuretisch wirken. Aus diesem Grund kann der Verzehr von Petersilienwurzeln bei leichten Beschwerden an den Nieren oder an der Blase sowie bei Wassersucht helfen. Die Wirkung der Wurzelpetersilie ist hierbei jedoch gering und somit allenfalls unterstützend und sollte lediglich als Ergänzung zu anderen Therapien gesehen werden.

Bei Blähungen können die ätherischen Öle der Wurzelpetersilie ebenfalls Abhilfe verschaffen. Auch bei Menstruationsbeschwerden soll die Petersilienwurzel laut traditioneller Heilkunde Linderung verschaffen können.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 Gramm rohe Wurzelpetersilie, was etwa einer durchschnittlichen Wurzel entspricht, enthalten im Durchschnitt:

Unverträglichkeiten & Allergien

Allergien und sonstige Unverträglichkeiten auf die Wurzelpetersilie treten nur äußerst selten auf. Nur in sehr seltenen Fällen treten beim direkten Kontakt mit der Wurzel allergischen Reaktionen der Haut oder der Schleimhäute auf, die in der Regel jedoch harmlos verlaufen. Insbesondere bei sehr hellhäutigen Personen kann es zu phototoxischen Reaktionen kommen, welche durch die enthaltenen Furanocumarine hervorgerufen werden.

Schwangere Frauen sollten wissen, dass der Verzehr sehr großer Mengen der Wurzelpetersilie wehenauslösend wirken kann. Zudem sollte die Wurzelpetersilie aufgrund ihrer leicht diuretischen Wirkung nicht bei Ödemen, die aus starken oder gar entzündlichen Nieren- oder Herzbeschwerden resultieren, verzehrt werden.


Einkaufs- & Küchentipps

Die Wurzelpetersilie ist meist nur im Winter auf dem Markt. Besonders auf dem Wochenmarkt oder im Biomarkt sind die weißen Wurzeln erhältlich. Auch größere Supermärkte mit gut sortierter Gemüseabteilung haben das Potenzial der Wurzelpetersilie längst für sich entdeckt und haben sie zur Hauptsaison standardmäßig im Sortiment.

Beim Kauf sollte optisch und haptisch darauf geachtet werden, dass die Wurzeln knackig und frisch wirken. Sollte sich noch das Grün an der Wurzel befinden, sollte auch dieses frisch wirken. Zu Hause sollten die Wurzeln dann in das Gemüsefach des Kühlschranks oder in den Keller gelegt werden, da sie bei höheren Temperaturen schnell an Frische verlieren und schwammig werden. Besonders gut halten sie sich, wenn sie zusätzlich in ein feuchtes Tuch gewickelt werden. So können sie etwa eine Woche lang ohne Qualitätsverlust gelagert werden.

Wenn die Wurzeln vor der Lagerung gründlich abgewaschen werden, halten sie sich noch länger. Sollten die Petersilienwurzeln dennoch schrumpelig werden, eignen sie sich, sofern sie keine faulen Stellen aufweisen, noch immer als Suppenzutat. Die Wurzelpetersilie wird grundsätzlich gerne als würzendes Gemüse für Suppen verwendet, sollte jedoch auch als eigenständiges Gemüse einmal probiert werden. Kleinere Wurzeln bedeuten zwar einen Mehraufwand in der Küche, das Aroma von kleineren Exemplaren ist jedoch auch besonders fein.

Zubereitungstipps

Zur Vorbereitung der Wurzelpetersilie eignet sich, genau wie bei anderem Wurzelgemüse wie der Möhre, ein Sparschäler. Wen die Schale nicht stört, kann diese alternativ auch gründlich abwaschen. Anschließend kann die Wurzelpetersilie genau wie Möhren als Gemüsebeilage gekocht, zu einer Suppe oder einem Püree verarbeitet oder glasiert werden.

Ihr Aroma harmoniert gut mit Fleisch wie Wild und Geflügel, mit Kartoffeln oder mit Maronen. Mit Butter oder auch mit süßlichen Aromen wie Honig oder mit dem Karamellisieren kann ein aufregendes Aroma aus der Wurzel herausgearbeitet werden. Auch als Cremesuppe haben Petersilienwurzeln zahlreiche Fans. Aufgrund ihres außergewöhnlichen, würzigen Geschmacks eignet sie sich gut für festliche Gerichte. Insbesondere zu Weihnachten hat die Petersilienwurzel Hochsaison.

In der Zubereitung ist die Wurzelpetersilie aufgrund ihrer kurzen Garzeit von höchstens fünfzehn Minuten sehr dankbar. Sie eignet sich jedoch nicht nur für gekochte Gerichte, sondern fein gestiftet auch für Rohkostsalate.

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