Lifter

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Lifter, meistens auch Personen- oder Patientenlifter genannt, sind Hebehilfen, die in der Medizin und der Versorgung von Menschen mit Behinderungen verwendet werden. Lifter kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn eine Behinderung oder körperliche Einschränkung dazu führt, dass der Patient stark in seiner Mobilität eingeschränkt ist.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Lifter?

Manche Lifter helfen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Menschen beispielsweise dabei, alleine und problemlos in die Badewanne oder Dusche zu gelangen, während andere ihnen beim „Treppensteigen“ helfen (Treppenlift).

Als Lifter werden heute meistens elektrische oder handbetriebene Hebehilfen bezeichnet, die dazu verwendet werden, um Menschen mit körperlichen Behinderungen und damit verbundenen Einschränkungen in der Beweglichkeit zu heben oder zu transportieren.

Die ersten Hebehilfen, mit denen verletzte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten oder Menschen mit körperlichen Behinderungen bewegt und gehoben wurden und die mit heutigen vergleichbar sind, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Doch schon zuvor machten sich Krankenhäuser, Betriebe in der Patientenpflege oder pflegende Angehörige Dinge wie die Hebelwirkung zu nutzen, um körperlich eingeschränkte Patienten zu heben und zu transportieren.

Anfangs kamen die ersten offiziellen Hebehilfen jedoch überwiegend in Krankenhäusern zum Einsatz. Auch aus diesem Grund wurde die Hebehilfe damals noch Krankenhebe genannt. Und: In den meisten Fällen wurde sie damals mit reiner Muskelkraft betrieben. Die Hebehilfe verringerte den Bedarf an Muskelkraft durch die Art Konstruktion jedoch. Lifter, wie wir sie heute kennen, mit denen sich Nutzer den Alltag erleichtern, gab es damals nur sehr selten bis gar nicht.

Heute sind die meisten Lifter mit elektrisch oder hydraulisch betriebenen Hubmechaniken ausgestattet, die das Anheben und oft auch das Transportieren der Patienten übernehmen - etwa durch einen Schwenkarm. Das ist nicht nur für die Patienten sicherer, sondern auch körperlich schonender für die Menschen, die Menschen mit Behinderungen betreuen und versorgen. Durch Lifter sollen beim Pflegepersonal und bei pflegenden Angehörigen unter anderem Rückenschäden und Überlastungen vermieden werden.

Geschichte

Die Geschichte des Lifters, auch Patientenlifter genannt, begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als der Bedarf an sicheren und effizienten Methoden für den Transfer von Menschen mit eingeschränkter Mobilität wuchs. Vor der Entwicklung dieser Geräte waren Pflegekräfte oft gezwungen, Patienten manuell zu heben, was sowohl für die Pflegenden als auch für die Patienten erhebliche Risiken barg, wie Rückenschäden und Verletzungen.

In den 1950er und 1960er Jahren entstanden die ersten mechanischen Lifter, die manuell bedient wurden. Diese Geräte nutzten einfache Hebelmechanismen und Gurte, um das Heben zu erleichtern. Die frühe Entwicklung konzentrierte sich darauf, das Risiko von Pflegeverletzungen zu verringern und den Transfer von Patienten sicherer zu gestalten.

Mit dem technologischen Fortschritt in den 1970er Jahren wurden hydraulische Lifter entwickelt, die durch Pumpmechanismen den Hebevorgang erleichterten. Dies stellte einen bedeutenden Fortschritt in der Pflege dar, da diese Geräte weniger körperliche Anstrengung erforderten.

In den 1980er Jahren führten Innovationen zu elektrischen Liftern, die den Hebevorgang weiter automatisierten und den Komfort für Patienten und Pflegekräfte erhöhten. Moderne Lifter sind heute mobil, elektrisch betrieben und mit fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Sie bieten eine erhebliche Erleichterung in der häuslichen Pflege sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Vorteile & Nutzen

Lifter bieten zahlreiche Vorteile gegenüber vergleichbaren Produkten in der Pflege von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Einer der größten Vorteile ist die erhebliche Reduzierung der körperlichen Belastung für Pflegekräfte. Im Gegensatz zu manuellen Hebemethoden oder einfachen Transferhilfen ermöglichen Lifter ein sicheres und kraftsparendes Heben und Bewegen von Patienten. Dies verringert das Risiko von Rückenverletzungen und anderen körperlichen Schäden bei den Pflegenden erheblich.

Für Patienten bieten Lifter ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort. Moderne Lifter sind mit gepolsterten Gurten und anpassbaren Hebevorrichtungen ausgestattet, die den Patienten während des Transfers stabil und sicher halten. Dies minimiert das Risiko von Stürzen oder unbeabsichtigten Bewegungen, die bei manuellen Methoden häufiger auftreten können.

Darüber hinaus bieten elektrische Lifter eine hohe Bedienungsfreundlichkeit. Sie ermöglichen es, Patienten sanft und präzise zu heben und zu senken, was im Vergleich zu rein mechanischen Hilfsmitteln eine schnellere und effizientere Handhabung erlaubt. Diese Flexibilität macht Lifter sowohl in der häuslichen Pflege als auch in professionellen Pflegeeinrichtungen unverzichtbar, da sie sowohl für den Patientenkomfort als auch für die Arbeitsentlastung der Pflegekräfte entscheidend sind.

Formen, Arten & Typen

Moderne Hebehilfen gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Arten und Typen: etwa mit einem Sitz, einer Liege, mit Gurten oder einem Tuch. Der Grund hierfür ist in erster Linie, dass die Anforderungen und Einsatzarten von Liftern grundverschieden ausfallen können. Zum einen kommt es darauf an, wie schwer der Patient, der gehoben oder transportiert werden solle, in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist. Dann kommen Dinge wie die körperliche Verfassung, das Gewicht und auch mögliche körperliche Verletzungen des Patienten dazu. All diese Aspekte müssen bei der Wahl der richtigen Hebehilfe beachtet werden.

Manche Lifter helfen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Menschen beispielsweise dabei, alleine und problemlos in die Badewanne oder Dusche zu gelangen, während andere ihnen beim „Treppensteigen“ helfen (Treppenlift). Wieder andere Lifter richten sich speziell an Menschen, die Patienten mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen betreuen und versorgen. Mittels richtigem Liftermodell ist es heute also auch möglich, einen komplett unbeweglichen Patienten ganz ohne dessen Mithilfe anzuheben und von einem Ort an den einen anderen zu bringen.

Aufbau & Funktionsweise

Moderne Lifter bestehen heute zum einen aus der Hebefläche, in der sich der Patient während der Nutzung befindet (Sitz, Liege, Gurt-System, Tuch) und zum anderen aus einer elektrisch oder manuell betriebene Hubmechanik, die, je nach der Art des Lifters und dessen Einsatzbereich, an verschiedenen Stellen untergebracht ist (unter der Hebefläche, über oder neben dieser). Modelle mit denen ein horizontaler Transfer durchgeführt werden soll, haben zudem meistens einen Schwenkarm, ein Fahrwerk oder aber Laufschienen.

Die Steuerung der Hubmechanik erfolgt meistens über einen Handschalter, der durch ein flexibles Spiralkabel mit der Steuereinheit des Lifers verbunden ist. Dadurch ist eine problemlose und individuelle Nutzung des Lifers auch im Bewegungsablauf möglich. Seitwärtsbewegungen erfolgen hingegen auch bei modernen Liftern noch überwiegend durch ein Schwenken von Hand. Bei komplett handbetriebenen Geräten erfolgt der Hub beim Lifter hingegen über eine moderne Hydraulik, die mittels einem Pumphebel oder einem Kurbelgetriebe genutzt werden kann.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Hebehilfen verfolgen auch heute noch den Zweck, Menschen mit körperlichen Behinderungen und körperlichen Einschränkungen leichter und für den Patienten schonender und sicherer heben und transportieren zu können. Hinzu kommt jedoch, dass die Versorgung und Pflege von Patienten mit körperlichen Behinderungen so für die betreuenden Personen leichter und weniger belastend ist. Denn durch die Nutzung des richtigen Lifters werden beim Heben oder beim Transport nicht nur die Knochen, die Muskeln und die Gelenke des Patienten geschont – sondern auch die der betreuenden und versorgenden Person.

Darüber hinaus haben reine Hebehilfen und auch andere weitverbreitete Arten von Liftern (etwa der Treppenlift oder der Badewannen- und Duschlift), heute im Alltag von Menschen mit Behinderungen eine entscheidende Rolle eingenommen. Sie machen es Betroffenen nicht selten möglich wenigstens ein halbwegs selbstständiges Leben zu führen und helfen ihnen dabei kleine Hürden des Alltags zu meistern. Diese Arten von Liftern werden mittlerweile auch von Senioren genutzt, die sich auch im Alter einen Teil ihrer Mobilität und somit ihrer Lebensqualität erhalten wollen.

Anwendung & Sicherheit

Die Anwendung eines Patientenlifters erfolgt in mehreren Schritten, die auf die Sicherheit des Patienten und die Entlastung der Pflegekräfte ausgelegt sind. Zunächst wird der Patient in eine spezielle Hebeschlinge gelegt, die unter dem Körper platziert und sicher befestigt wird. Diese Schlinge wird dann an den Haken oder Halterungen des Lifters angebracht. Mithilfe eines elektrischen oder hydraulischen Systems wird der Patient sanft angehoben und kann so sicher von einem Ort zum anderen bewegt werden, sei es vom Bett in den Rollstuhl oder ins Bad.

Sicherheit steht bei der Anwendung im Vordergrund. Es ist wichtig, dass die Schlinge korrekt platziert und alle Befestigungen ordnungsgemäß gesichert sind, um ein Verrutschen oder Fallen zu verhindern. Moderne Lifter sind zudem mit Sicherheitsfunktionen wie Not-Aus-Schaltern und Überlastsicherungen ausgestattet, um die Sicherheit in allen Situationen zu gewährleisten. Regelmäßige Schulungen für das Pflegepersonal sorgen dafür, dass der Lifter korrekt und sicher bedient wird.

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Liftern ist streng reguliert. Hersteller müssen sich an internationale Normen wie ISO 10535 halten, die sicherstellen, dass die Geräte robust, stabil und sicher sind. Regelmäßige Prüfungen der Materialien und Belastungstests garantieren, dass die Lifter den hohen Anforderungen im Pflegealltag standhalten.

Alternativen

Zu Patientenliftern gibt es mehrere alternative Verfahren, die je nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten und den Gegebenheiten des Pflegeumfelds genutzt werden können. Eine häufige Alternative sind Rutschbretter, die es dem Patienten ermöglichen, sich selbstständig oder mit Hilfe einer Pflegekraft von einer Oberfläche zur anderen zu bewegen, beispielsweise vom Bett in den Rollstuhl. Rutschbretter erfordern jedoch eine gewisse Mobilität und Kooperationsfähigkeit des Patienten.

Eine weitere Option sind Transferhilfen, wie Drehscheiben oder Gleitmatten, die den Transfer erleichtern, indem sie den Reibungswiderstand beim Bewegen des Patienten verringern. Diese Hilfsmittel sind nützlich bei kurzen Transfers, insbesondere wenn der Einsatz eines Lifters aufgrund von Platzmangel oder anderen Einschränkungen nicht möglich ist.

Für Patienten, die in der Lage sind, sich teilweise selbst zu bewegen, können Steh- und Gehtrainer eine wirksame Alternative sein. Diese Geräte unterstützen den Patienten beim Aufstehen und bieten Stabilität beim Gehen.

In Fällen, in denen eine technische Unterstützung nicht möglich ist, kann auch das Manuelle Heben durch speziell geschulte Pflegekräfte eine Option sein. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Technik und oft das Tragen von Rückenschonern, um das Verletzungsrisiko für die Pflegekräfte zu minimieren. Gehgestelle oder Rollstühle bieten weitere Alternativen, um die Mobilität zu unterstützen, wenn der Transfer über längere Distanzen erfolgen muss.

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