Lifter

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Lifter, meistens auch Personen- oder Patientenlifter genannt, sind Hebehilfen, die in der Medizin und der Versorgung von Menschen mit Behinderungen verwendet werden. Lifter kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn eine Behinderung oder körperliche Einschränkung dazu führt, dass der Patient stark in seiner Mobilität eingeschränkt ist.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Lifter?

Manche Lifter helfen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Menschen beispielsweise dabei, alleine und problemlos in die Badewanne oder Dusche zu gelangen, während andere ihnen beim „Treppensteigen“ helfen (Treppenlift).

Als Lifter werden heute meistens elektrische oder handbetriebene Hebehilfen bezeichnet, die dazu verwendet werden, um Menschen mit körperlichen Behinderungen und damit verbundenen Einschränkungen in der Beweglichkeit zu heben oder zu transportieren.

Die ersten Hebehilfen, mit denen verletzte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten oder Menschen mit körperlichen Behinderungen bewegt und gehoben wurden und die mit heutigen vergleichbar sind, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Doch schon zuvor machten sich Krankenhäuser, Betriebe in der Patientenpflege oder pflegende Angehörige Dinge wie die Hebelwirkung zu nutzen, um körperlich eingeschränkte Patienten zu heben und zu transportieren.

Anfangs kamen die ersten offiziellen Hebehilfen jedoch überwiegend in Krankenhäusern zum Einsatz. Auch aus diesem Grund wurde die Hebehilfe damals noch Krankenhebe genannt. Und: In den meisten Fällen wurde sie damals mit reiner Muskelkraft betrieben. Die Hebehilfe verringerte den Bedarf an Muskelkraft durch die Art Konstruktion jedoch. Lifter, wie wir sie heute kennen, mit denen sich Nutzer den Alltag erleichtern, gab es damals nur sehr selten bis gar nicht.

Heute sind die meisten Lifter mit elektrisch oder hydraulisch betriebenen Hubmechaniken ausgestattet, die das Anheben und oft auch das Transportieren der Patienten übernehmen - etwa durch einen Schwenkarm. Das ist nicht nur für die Patienten sicherer, sondern auch körperlich schonender für die Menschen, die Menschen mit Behinderungen betreuen und versorgen. Durch Lifter sollen beim Pflegepersonal und bei pflegenden Angehörigen unter anderem Rückenschäden und Überlastungen vermieden werden.

Formen, Arten & Typen

Moderne Hebehilfen gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Arten und Typen: etwa mit einem Sitz, einer Liege, mit Gurten oder einem Tuch. Der Grund hierfür ist in erster Linie, dass die Anforderungen und Einsatzarten von Liftern grundverschieden ausfallen können. Zum einen kommt es darauf an, wie schwer der Patient, der gehoben oder transportiert werden solle, in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist. Dann kommen Dinge wie die körperliche Verfassung, das Gewicht und auch mögliche körperliche Verletzungen des Patienten dazu. All diese Aspekte müssen bei der Wahl der richtigen Hebehilfe beachtet werden.

Manche Lifter helfen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Menschen beispielsweise dabei, alleine und problemlos in die Badewanne oder Dusche zu gelangen, während andere ihnen beim „Treppensteigen“ helfen (Treppenlift). Wieder andere Lifter richten sich speziell an Menschen, die Patienten mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen betreuen und versorgen. Mittels richtigem Liftermodell ist es heute also auch möglich, einen komplett unbeweglichen Patienten ganz ohne dessen Mithilfe anzuheben und von einem Ort an den einen anderen zu bringen.

Aufbau & Funktionsweise

Moderne Lifter bestehen heute zum einen aus der Hebefläche, in der sich der Patient während der Nutzung befindet (Sitz, Liege, Gurt-System, Tuch) und zum anderen aus einer elektrisch oder manuell betriebene Hubmechanik, die, je nach der Art des Lifters und dessen Einsatzbereich, an verschiedenen Stellen untergebracht ist (unter der Hebefläche, über oder neben dieser). Modelle mit denen ein horizontaler Transfer durchgeführt werden soll, haben zudem meistens einen Schwenkarm, ein Fahrwerk oder aber Laufschienen.

Die Steuerung der Hubmechanik erfolgt meistens über einen Handschalter, der durch ein flexibles Spiralkabel mit der Steuereinheit des Lifers verbunden ist. Dadurch ist eine problemlose und individuelle Nutzung des Lifers auch im Bewegungsablauf möglich. Seitwärtsbewegungen erfolgen hingegen auch bei modernen Liftern noch überwiegend durch ein Schwenken von Hand. Bei komplett handbetriebenen Geräten erfolgt der Hub beim Lifter hingegen über eine moderne Hydraulik, die mittels einem Pumphebel oder einem Kurbelgetriebe genutzt werden kann.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Hebehilfen verfolgen auch heute noch den Zweck, Menschen mit körperlichen Behinderungen und körperlichen Einschränkungen leichter und für den Patienten schonender und sicherer heben und transportieren zu können. Hinzu kommt jedoch, dass die Versorgung und Pflege von Patienten mit körperlichen Behinderungen so für die betreuenden Personen leichter und weniger belastend ist. Denn durch die Nutzung des richtigen Lifters werden beim Heben oder beim Transport nicht nur die Knochen, die Muskeln und die Gelenke des Patienten geschont – sondern auch die der betreuenden und versorgenden Person.

Darüber hinaus haben reine Hebehilfen und auch andere weitverbreitete Arten von Liftern (etwa der Treppenlift oder der Badewannen- und Duschlift), heute im Alltag von Menschen mit Behinderungen eine entscheidende Rolle eingenommen. Sie machen es Betroffenen nicht selten möglich wenigstens ein halbwegs selbstständiges Leben zu führen und helfen ihnen dabei kleine Hürden des Alltags zu meistern. Diese Arten von Liftern werden mittlerweile auch von Senioren genutzt, die sich auch im Alter einen Teil ihrer Mobilität und somit ihrer Lebensqualität erhalten wollen.

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