Altenpflege

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Altenpflege ist ein wichtiger Bestandteil der heutigen Gesellschaft. Insbesondere ältere Menschen bedürfen einer aufwendigeren Pflege, die zu Hause durch Verwandte nicht immer möglich ist. Alterskrankheiten wie Demenz oder Alzheimer benötigen eine medizinische Versorgung.

Familienangehörige sind mit den Auswirkungen solcher Bedingungen häufig stark überfordert, zumal diese Krankheiten auch sehr unangenehme Begleitumstände mit sich bringen, die über die körperliche Pflege hinaus auch das Betreuen einer geistigen notwendig machen. Vergesslichkeit, Beschimpfungen, Flucht in eigene Jugenderinnerungen, die für wirklich gehalten werden, sind nur einige der wenigen Beispiele, die wiederum dazu führen, dass der betroffene alte Mensch sich häufig Gefahren aussetzt und darum umso mehr einer pflegerisch-medizinischen Aufsicht bedarf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Altenpflege?

Die Altenpflege kümmert sich um hilfsbedürftige Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen können. Sie werden nicht nur gepflegt und ärztlich versorgt, sondern auch mit sinnvollen Beschäftigungen konfrontiert.

Die Altenpflege kümmert sich um hilfsbedürftige Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen können. Sie werden nicht nur gepflegt und ärztlich versorgt, sondern auch mit sinnvollen Beschäftigungen konfrontiert, die nicht nur den Geist, sondern auch den Körper stärken.

Eine Altenpflege findet häufig in Pflegeheimen, in ambulanten Altenbetreuungsdiensten, in gerontopsychiatrischen und geriatrischen Abteilungen im Krankenhaus, in Hospizen und Rehabilitationskliniken statt. Daneben gibt es Altenpfleger, die in Privathäusern eine persönliche Betreuung ermöglichen, um die Familie zu entlasten, ohne dem alten Menschen seine häusliche und gewohnte Umgebung zu entziehen.

Die Altenpflege dient also in erster Linie dazu, stabile Lebensbedingungen für alte Menschen zu gewährleisten. Dabei soll der ältere Mensch, auch wenn er nach und nach seine sozialen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten allmählich einbüßt, nicht einfach nur gepflegt und abgetan werden, sondern das Ziel der Altenbetreuung besteht häufig auch darin, die Selbstpflege des älteren oder in anderer Form für den Alltag eingeschränkten Menschen aufrechtzuerhalten und dementsprechend zu fördern. Dabei wird nicht nur der Betroffene selbst gefragt und stabilisiert, sondern auch Familienangehörige mit einbezogen.

Behandlungen & Therapien

Die Pflege selbst ist eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe und bedarf nicht nur der Menschenliebe, sondern auch viel Geduld, Engagement und Geschicklichkeit. Gerade der Umgang mit alten Menschen, die häufig nicht mehr zufrieden sind und das oftmals auch noch ohne ersichtlichen Grund, verlangt dem Altenpfleger einiges an Charakterstärke ab.

Dazu ist seine Arbeit immer auch ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht eines Menschen, der gewohnt war, sein Leben selbst zu regeln und zu organisieren, gelebt, gearbeitet, eine Familie gegründet hat, was in einer solchen Situation der Pflegenotwendigkeit zu Unzufriedenheit und Frust, Weigerung und Beschimpfungen führen kann.

Manche alten Menschen neigen auch, ohne zuvor im Leben jemals davon betroffen gewesen zu sein, zu plötzlichen Gewaltausbrüchen, gegen die der Altenpfleger gewappnet sein muss. Die körperliche Pflege ist umso schwieriger, wenn der Mensch versucht, die Maßnahmen aus Scham oder Unverständnis zu boykottieren. Kommen bestimmte Krankheitsbilder hinzu, die, wie z. B. die Demenz, einen Verlust der Gehirntätigkeit nach sich ziehen, wird die Pflege eine noch größere Herausforderung, gerade auch darum, weil der Betroffene, der einer Versorgung bedarf, nicht weiß, was er tut und dazu auch noch eine fremde Person ist, die nicht automatisch Sympathie bewirkt, wie es bei betroffenen Familienmitgliedern viel eher der Fall wäre.

Die Altenpflege als Beruf hat sich im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Gerade aufgrund des medizinischen Fortschritts ist die Anteilnahme für ältere Leute gestiegen. Professionelle Versorgung, zur Verfügung stehende Medikamente und technische Alltagshilfen, dazu einer aufwendigere Umsetzung verschiedener Neuerungen und Pflegekonzepte erfordern bei einem Altenpfleger demzufolge auch eine höhere Qualifizierung und Ausbildung.

Diese dauert in der Regel drei Jahre. Daneben erfolgt aber auch der Einsatz an vorübergehend beschäftigten Mitarbeitern, z. B. Menschen, die ihren Zivildienst leisten. Kritisch wurden immer wieder auftretende Missstände in Pflegeheimen und Einrichtungen betrachtet, die nicht nur bedenkliche Vernachlässigungen mit sich brachten, sondern auch Gewaltanwendung durch Pflegepersonal, das für diese Aufgabe ungeeignet war. Selbst diverse Schutzmaßnahmen konnten dem nicht immer abhelfen.

Ebenfalls ist der Mangel an Pflegekräften ein andauerndes Problem im Bereich der Altenpflege. Er wird immer noch als eine niedrige Beschäftigung angesehen, auch ist die Versorgung pflegebedürftiger und älterer Menschen eine große Belastung für die eigene Psyche. Nicht selten bringt diese Arbeit starke Frustration mit sich, was wiederum zu körperlichen und seelischen Problemen des Pflegers führen kann. Dennoch steigt der Bedarf an Alterspflegekräften weiter.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Innerhalb Deutschlands unterscheiden sich verschiedene Pflegestufen, die wiederum nicht nur die Höhe einer finanziellen Unterstützung bestimmen, sondern auch den Grad der notwendigen Pflege. Eine niedrige Pflegestufe ermöglicht die Versorgung durch Angehörige. Eine höhere kann einen privaten Pflegedienst erfordern oder einen Aufenthalt in einem Krankenhaus oder Altersheim. Die Altenpflege wird dabei durch Leistungen der Pflegeversicherung finanziert.

Die professionelle Altenpflege teilt sich zudem auch noch einmal in eine teilstationäre und stationäre Versorgung. Bei der ersten Variante gibt es Tages- bzw. Nachtpflegeinrichtungen, wenn u. a. eine Zeit überbrückt werden muss, in der sich Angehörige der Pflege des Betroffenen zu Hause nicht widmen können. Ebenso gibt es eine stundenweise Betreuung, wobei nicht nur ältere Menschen, sondern auch kranke oder behinderte Personen gepflegt werden.

Die zweite Variante findet häufig als Komplettversorgung in Pflege- oder Altersheimen statt. Diese stehen meistens in engem Kontakt zu Krankenhäusern oder haben eine hauseigene ärztliche Versorgung. Auch werden mittlerweile Konzepte zur Sterbebegleitung entworfen, die in stationären Pflegeeinrichtungen stattfinden kann.

Quellen

  • Alzheimer Europe (Hrsg.): Handbuch der Betreuung und Pflege von Alzheimer-Patienten. Thieme, Stuttgart 2005
  • Andreae, S., Weniger, J., von Hayek, D.: Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege. Thieme, Stuttgart 2015
  • I care Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015

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