Apotheke

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Machen eine akute Krankheit oder die Krankheitsvorbeugung die Einnahme von Medikamenten erforderlich, beziehen Personen diese Arzneimittel über Apotheken. In Deutschland gibt es sowohl Präsenzapotheken als auch Versandapotheken, die verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente verkaufen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Apotheken?

Unter den Begriff Apotheke fallen jene Orte, an denen Arzneimittel und andere Medizinprodukte an Kunden verkauft werden. Ebenso übernehmen Apotheken die Prüfung von Arzneien und stellen diese in kleinem Umfang selbst her. Da die Hauptaufgabe dieser Einrichtungen die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist, dürfen nur staatlich geprüfte Apotheker sie betreiben.

Zum klassischen Personal gehören außerdem Apothekerassistenten, PTA, Pharmazieingenieure und in einigen Einrichtungen Auszubildende. Die Ursprünge der Apotheke sind in der Region Damaskus zu finden, wo im 8. und 9. Jahrhundert einige Gewürzhändler zusätzlich Heilmittel in ihr Sortiment aufnahmen und eng mit heilkundlichen Mönchen zusammenarbeiteten. In Europa kam es erst im 13. Jahrhundert zur Trennung vom Beruf des Arztes und des Apothekers. In der Folge entwickelten sich Apotheken in der Form, wie sie heute in vielen Städten anzutreffen sind.

Die gesetzlichen Vorgaben für die Eröffnung und den Betrieb einer Apotheke sind in verschiedenen Bereichen geregelt. Dazu gehören das Arzneimittelgesetz und die Apothekenbetriebsordnung. Diese gelten sowohl für Präsenzapotheken in Städten als auch für Versandapotheken in Deutschland.

Lokale und stationäre Apotheken vor Ort

Lokale Apotheken oder Präsenzsapotheken bezeichnen Einrichtungen mit Kundenverkehr, wo vor Ort Medikamente zum Verkauf angeboten werden. Der Einkauf erfolgt hierbei direkt vor Ort, was in den meisten Städten Deutschlands möglich ist. Lediglich in kleinem Gemeinden ist nicht immer eine eigene Apotheke zu finden.

Kennzeichen der Apotheken

Um Apothekerbetriebe für Kunden direkt erkennbar zu machen, nutzen diese in ganz Deutschland ein einheitliches Logo. Der Buchstabe A befindet sich bei diesem Logo in Rot auf einem weißen Hintergrund. In den Buchstaben sind zusätzlich ein Arzneikelch und die Äskulapschlange eingearbeitet. Der Entwurf dieses bis heute verwendeten Logos geht auf Fritz Rupprecht Mathieu zurück und stammt aus dem Jahr 1951.

Er wurde zunächst nur in Westdeutschland als einheitliches Kennzeichen verwendet. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands übernahmen schließlich auch alle Einrichtungen in Ostdeutschland das markante Symbol. Es ist bei lokalen Apotheken üblicherweise gut sichtbar am Eingang als Werbetafel oder Schild angebracht.

Gesetzliche Regelungen für Apotheken

Die gesetzlichen Vorgaben für lokale Apotheken sind in der Apothekenbetriebsordnung geregelt. Hinzu kommt das verbindliche Arzneimittelgesetz. Diese geben unter anderem vor, dass ein staatlich geprüfter Apotheker vor Ort anwesend sein muss. Lediglich für vier Wochen im Jahr bei Urlaub oder Krankheit darf sich dieser von Fachpersonal vertreten lassen. Ist ein längerer Vertretungszeitraum erforderlich, muss die Vertretung durch einen ebenfalls staatlich geprüften Apotheker übernommen werden.

Vor- und Nachteile zu Versandapotheken im Internet

Im Vergleich zur Versandapotheke ist bei lokalen Einrichtungen die Beratung der Kunden häufig umfangreicher. Aufgabe der Apotheker und ihrer Angestellten ist die Aufklärung der Kunden über Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Zudem sollen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten erkannt und mitgeteilt werden. Vor allem im Bereich der nicht verschreibungspflichtigen Mittel ist eine persönliche und umfangreiche Beratung beim Kauf häufig sinnvoll, da keine Einnahmeverordnung durch einen Arzt erfolgte.

Vorteilhaft ist zudem, dass häufig benötigte Arzneien in der Regel vorrätig sind und bei akuter Krankheit sofort gekauft und eingenommen werden können. Nicht vorrätige Präparate werden von vielen Apotheken innerhalb eines Tages bestellt und kostenlos an den Käufer ausgeliefert. Die Wartezeiten belaufen sich meistens auf maximal einen Werktag. Neben dem reinen Arzneimittelverkauf bieten viele Apotheken zusätzliche Serviceleistungen an. Diese sind teilweise unentgeltlich oder nur mit geringen Kosten verbunden. Klassische Serviceleistungen sind die Messung von Blutdruck und Blutzuckerspiegel, Beratungen zu Reiseapotheke und Impfungen, so wie der Verleih von medizinischen Hilfsmitteln.

Nachteil beim Kauf in lokalen Einrichtungen im Vergleich zum Onlinekauf in einer Versandapotheke sind die Kosten für Arzneimittel. Bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ist online eine Preisersparnis von bis zu 60 Prozent möglich. Außerdem ist der Einkauf nur innerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Außerhalb dieser gibt es einen Apothekennotdienst in großen Städten und Landkreisen, der in akuten Notfällen die Arzneimittelversorgung außerhalb der üblichen Geschäftszeiten sicherstellt.

Versandapotheken im Internet

Versandapotheken wickeln die Versorgung mit Arzneimitteln ausschließlich auf dem Postweg ab und nehmen Bestellungen online, telefonisch oder teilweise per Fax entgegen. In Onlineshops bieten sie sowohl verschreibungspflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente und weitere Artikel rund um die Themen Gesundheit, Fitness und Wellness an und stellen diese auf dem Versandweg an Kunden zu.

Gesetzliche Regelungen für Versandapotheken

In der Apothekenbetriebsordnung und dem Arzneimittelgesetz ist geregelt, dass auch Versandapotheken ihren Kunden eine umfangreiche Beratung beim Kauf anbieten müssen. Diese erfolgt in der Regel per Email, Chat oder telefonisch. Innerhalb Deutschlands dürfen Versandapotheken nur dann betrieben werden, wenn ebenfalls eine lokale Apotheke vorhanden ist. Anders verhält es sich, wenn der Sitz der Versandapotheke im europäischen Ausland liegt.

Vor- und Nachteile von Versandapotheken

Ein auffälliger Vorteil der Versandapotheken sind die Preise für Medikamente. Gerade bei nicht verschreibungspflichtigen Präparaten kommt es häufig zu einer deutlichen Ersparnis beim Onlinekauf. Im Fall von verschreibungspflichtigen Arzneien geben einige Versandapotheken aus dem Ausland Boni beim Einlösen von Rezepten, wodurch eine Einsparung bei der Zuzahlung möglich ist. In jedem Fall muss jedoch das Originalrezept übermittelt werden. Einige Anbieter übernehmen hierzu die Portokosten oder verrechnen diese mit dem Einkaufswert.

Vorteilhaft ist zudem die Diskretion beim Einkauf. Anders als in lokalen Apotheken besteht hier kein persönlicher Kontakt zwischen Apotheker und Kunde. Außerdem ist der Einkauf von Medikamenten in Versandapotheken rund um die Uhr möglich. Statt eine niedergelassene Apotheke im Ort aufzusuchen, erfolgt der Einkauf online vom heimischen PC aus und die Artikel werden direkt nach Hause geliefert. Das kann für Personen mit Mobilitätseinschränkung oder einem sehr ländlichen Wohnort von Vorteil sein.

Nachteilig im Vergleich zur lokalen Apotheke sind jedoch die Versandzeiten. Je nach Art des Medikaments können mehrere Werktage vergehen, bis die Warensendung beim Kunden eintrifft. Im Falle einer akuten Erkrankung ist dieses Zeitfenster häufig zu lang. Bei planbaren Medikamenteneinkäufen für einen regelmäßigen Bedarf stellt die Versandzeit jedoch kein Problem dar. Geringer fällt in vielen Fällen auch die Beratung aus. Sie muss nach gesetzlichen Vorgaben zwar angeboten werden, wird jedoch von vielen Kunden nicht in Anspruch genommen.

Die Aufklärung über Neben- und Wechselwirkungen ist daher nicht in jedem Fall gegeben. Außerdem bieten nicht alle Versandapotheken bei der Zuzahlung zu verschreibungspflichtigen Medikamenten eine direkte Abrechnung mit der Krankenkasse an. In einigen Fällen müssen Kunden diese Abrechnung selbst vornehmen und zunächst in Vorleistung gehen.


Darauf sollten Sie bei der Wahl Ihrer Apotheke vor Ort oder Versandapotheke achten!

Bei der Wahl einer Apotheke spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. Im Fall einer Versandapotheke ist es für Verbraucher ratsam, auf den Standort der Hauptniederlassung zu achten. Innerhalb Europas gelten weitestgehend einheitliche Regelungen im Hinblick auf Käuferschutz, Sicherheit und Arzneimittelverordnung.

Präparate aus dem entfernteren Ausland sind unter Umständen in Deutschland nicht zugelassen, da Prüfungen fehlen. Solche Präparate passieren auf dem Versandweg in der Regel den Zoll und werden im Zuge des Verbraucherschutzes in vielen Fällen nicht an den Käufer ausgeliefert. Daher ist die Bestellung nur in Versandapotheken aus Deutschland und anderen EU-Ländern sinnvoll.

Zudem lohnt sich ein Blick auf Prüfsiegel beim Onlineshopping. Sie geben zum Beispiel Auskunft für den Datenschutz der Kunden und die Verschlüsselung relevanter Bestelldaten. Hilfreich kann es zudem sein, sich an Bewertungen früherer Kunden zu orientieren. Das gilt sowohl für Versand- als auch für Präsenzapotheken.

Wer dringend ein Medikament benötigt oder eine intensive Beratung wünscht, ist in der lokalen Apotheke vor Ort bestens aufgehoben. Beim regelmäßigen und planbaren Kauf von Arzneien bieten Onlineapotheken häufig eine lukrative Preisersparnis.

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