Erste Monate der Schwangerschaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die ersten Wochen und Monate der Schwangerschaft bringen für die Frau meist die stärksten Belastungen. Vor allem bei der ersten Schwangerschaft sind oft die umwälzenden Veränderungen im weiblichen Körper so stark, dass sie für die Frauen nur sehr schwer zu ertragen sind. Darum sollen für die ersten Monate einige Ratschläge gegeben werden.

Inhaltsverzeichnis

Anzeichen Schwangerschaft

Die Körperbewegung soll während der Schwangerschaft in keiner Weise geändert werden. Frauen, die an starke Körperbewegungen gewöhnt sind, können diese ruhig am Anfang ihrer Schwangerschaft fortsetzen.

Meist ist das Fehlen der monatlichen Blutung für die Frau das erste Anzeichen der beginnenden Schwangerschaft. Manchmal machen sich aber die körperlichen Umwandlungen schon wenige Tage vor dem Ausbleiben der Regel bemerkbar. Zu den typischen frühzeitigen Anzeichen der Schwangerschaft gehören oft in den Morgenstunden auftretende Übelkeit, Bewusstlosigkeit (Ohnmacht) und Erbrechen. Schon bei solchen Störungen kann sich die Frau ihren Zustand durch einfache Mittel erleichtern.

Das Erbrechen bei beginnender Schwangerschaft ist physiologisch, d.h. es ist naturgegeben und erfordert keine ärztliche Behandlung. Die Neigung zum Brechen wird oft durch starke Gerüche verstärkt. Küchendunst, der Geruch gebratenen Fleisches, aber auch Zigarettengeruch sind der Schwangeren oftmals außerordentlich zuwider und erzeugen dadurch den Brechreiz.

Lebensgewohnheiten bei Schwangerschaft ändern

In dieser Beziehung kann durch geringfügige Änderung im Ablauf der Hausarbeit Abhilfe geschaffen werden. Wenn auch die Zubereitung des Essens leider immer noch oftmals zum Tätigkeitsbereich der Frau gehört, so findet sich doch in vielen Fällen ein Weg, indem sich beide Partner den neuen Verhältnissen anpassen, und der Mann bemüht ist, die Unbequemlichkeiten seiner Frau zu lindern. Für die Schwangere selbst sind kalte, wenig riechende Speisen (Pudding, kalter Grießbrei, Gemüse- und Kartoffelsalate, etc.) in dieser Zeit zu empfehlen.

Die Schwangere vermeide außerdem, in den ersten Monaten auf einmal größere Mengen zu essen, sondern nehme öfter kleinere Mahlzeiten ein. Das lässt sich sogar für die meisten berufstätigen Frauen bei etwas gutem Willen durchführen. Die Neigung zum Erbrechen schwindet, wenn die Schwangere es ermöglichen kann, nach der Hauptmahlzeit einige Zeit liegend zu ruhen.

Die Ohnmachtsanfälle, die in den ersten Monaten der Schwangerschaft, allerdings nicht sehr häufig, auftreten, werden durch nervöse Reize, die von der Gebärmutter ausgehen, und durch Änderungen des Blutkreislaufes verursacht. Abhilfe kann nur durch körperliche Ruhe geschaffen werden. Mit Medikamenten ist diesen Störungen wenig beizukommen. Wichtig ist, dass sich die Schwangere bereits bei dem Gefühl der herannahenden Bewusstlosigkeit hinsetzt oder hinlegt.

Insbesondere bei berufstätigen Frauen in der Industrie und im Verkehr können solche Ohnmachtsanfällen leicht zu einem Unfall führen und dürfen daher nicht bedeutungslos angesehen werden. Aus diesem Grund hat der Arzt die Berechtigung, die betreffende schwangere Frau vorübergehend krank zu schreiben. Mit einiger Schonung bessert sich die Neigung zur Bewusstlosigkeit oft in wenigen Tagen.

Hygiene & Körperpflege während der Schwangerschaft

Zur Vermeidung von Gefahren muss die schwangere Frau besonderen Wert auf ihre Körperpflege legen. Der wichtigste Grundsatz ist: peinlichste Sauberkeit. Soweit es durchgeführt werden kann, soll die Schwangere mindestens einmal in der Woche ein Vollbad nehmen und täglich duschen. Bei der täglichen Körperreinigung ist besonders Aufmerksamkeit auf die Pflege der Brust und der Brustwarzen zu verwenden.

Bereits in den ersten Monaten beginnt bei vielen Frauen die Brust kleinste Mengen (Tröpfchen) von Milch abzusondern, die als eine leicht klebrige, opaleszierende Flüssigkeit erscheint, die schnell eintrocknet und auf den Brustwarzen Krusten bildet. Dadurch werden die Brustwarzen leicht wund, ihre Ausführungsgänge verstopfen sich, und die Leistungsfähigkeit der Brustwarze kann auf diese Weise so leiden, dass es im Wochenbett zu Komplikationen kommt.

Es empfiehlt sich, tagsüber Unterwäsche aus gröberem Gewebe zu tragen, die saugfähig ist und aus der Brust abgehende Flüssigkeitstropfen sofort aufnimmt. Das Einreiben der Brustwarze und der Brust mit natürlichem Hautöl ohne Parfüm ist empfehlenswert, um die Haut zu festigen und dabei elastisch zu halten.

Infolge der stärkeren Durchblutung und dem Wachstum der Unterleibsorgane nimmt oft die normale Feuchtigkeit der Scheide (Vagina) schon in den ersten Monaten der Schwangerschaft zu, und ein milchiger Ausfluss stellt sich ein. Da es sich um physiologische Veränderungen handelt, ist ärztliche Behandlung hingegen kaum möglich, sondern es kann nur geraten werden, den Ausfluss durch häufiges Waschen mit klarem laufwarmen Wasser zu beseitigen. Spülungen der Scheide sind nicht zu empfehlen, können sogar gefährlich sein.

Die Einlagen (Tampons) in die Scheide, die manchmal empfohlen werden, verhüten nur die Verschmutzung der Unterwäsche, beseitigen aber natürlich nicht den Ausfluss, der ja durch die Schwangerschaft verursacht wird.

Die Körperbewegung soll während der Schwangerschaft in keiner Weise geändert werden. Frauen, die an starke Körperbewegungen gewöhnt sind, können diese ruhig am Anfang ihrer Schwangerschaft fortsetzen. Reichliche Bewegung, vor allen Dingen an der frischen Luft, ist sogar für alle Schwangeren empfehlenswert. Zu vermeiden sind starke Erschütterungen, insbesondere Motorradfahren, wegen der Gefahr einer Fehlgeburt. In der warmen Jahreszeit ist Schwangeren das Schwimmen und der Aufenthalt in sonnigen Luftbädern anzuraten.

Ernährung & Sex während der Schwangerschaft

Für die Ernährung sind besondere Vorschriften in der ersten Hälfte der Schwangerschaft nicht erforderlich. Die Frau kann während dieser Zeit essen, wonach ihr Appetit verlangt. Da in den ersten Monaten eine Neigung zu Verstopfungen vorhanden ist, erweist sich obst- und gemüsereiche Kost als zweckmäßig. Dagegen soll die Schwangere nicht übermäßig viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Wenn auch die Flüssigkeitszufuhr zunächst noch keine Gefahr bedeutet, so kann eine Gewöhnung an vieles Trinken später in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft sehr quälend werden. Es genügt, wenn die Schwangere an reiner Flüssigkeit etwa 1 Liter täglich zu sich nimmt.

Mit der Frage, ob die Ausübung des Geschlechtsverkehrs nach bereits eingetretener Empfängnis eine Gefahr bedeutet, wenden sich viele Schwangere an den Arzt. Eine ausgesprochene Gefahr des Geschlechtsverkehrs in den ersten Monaten der Schwangerschaft besteht wohl nicht. Jedoch kann in besonders gearteten Fällen (Verlagerung der Gebärmutter, Neigung zu Fehlgeburten) der sexuelle Kontakt zu Störungen Anlass geben und muss dann unter allen Umständen untersagt werden.

Selbstverständlich ist jeder Schwangeren zu empfehlen, in den ersten Wochen oder Monaten der Schwangerschaft die Schwangerschaftsberatung beim Frauenarzt aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen. Dieser Arzt oder diese Ärztin wird dann bereits im Entstehen befindliche Erkrankungen und Komplikationen rechtzeitig erkennen und bekämpfen können.

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