Terlusollogie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Behandlungen Terlusollogie
Die Lehre der Terlusollogie ist eine Typenlehre des Violinisten Wilk und der Ärztin Hagana, die von zwei Atem- und Konstiutionstypen ausgeht. Mit typgerechter Bewegung, Atmung und Ernährung sollen Anwender ihre persönliche Konstitution verbessern können. Bislang sind die Zusammenhänge der Terlusollogie wissenschaftlich nicht erwiesen.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist die Terlusollogie?
Die Terlussologie ist ein Konzept der Alternativmedizin. Es geht auf die Typenlehre von Violinist Erich Wilk aus dem 20. Jahrhundert zurück. Die deutschen Ärzten Charlotte und Christian Hagena entwickelten auf Basis dieser Lehre eine Atemtyplehre, die vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet ist.
Das Konzept wird auch Atemtypenlehre nach Wilk oder solar/lunar-Konzept genannt. Das Wort „Terlusollogie“ ist eine registrierte Marke und entspricht einem Kunstwort, das sich auch den lateinischen Wörtern terra, luna und sol, sowie dem griechischen Wort λόγος zusammensetzt. Damit ist die Terlussologie eine Lehre von den Wechselbeziehungen der Erde, der Sonne und des Mondes. Auf Basis dieser wechselseitigen Beziehungen entwickelten C. und C. Hagena verschiedene Atemtypen, die die Konstitution des Menschen beeinflussen.
Funktion, Wirkung & Ziele
Auf der Basis der solaren und lunaren Einflüsse entwickelte Wilk zwei unterschiedliche Atemtypen, die C. und C. Hagena als Grundlage zweier Konstitutionstypen dienen. Der lunare Einatemtyp wird in Wilks Lehre vom solaren Ausatemtyp unterschieden. Der Tag der Geburt entscheidet darüber, zu welchem Atemtyp ein Mensch zu rechnen ist. Bei der ersten selbstständigen Atmung überwiegt entweder der lunare oder der solare Typ. Dieser Zusammenhang prägt den Menschen aus Sicht der Terlusollogie ein Leben lang. Für den lunaren Anteil bestimmt die Terlusollogie Werte zwischen einem Prozent bei Neumond und 100 Prozent bei Vollmond. Der solare Anteil liegt der Lehre nach zwischen einem Prozent am 21. Dezember und 100 Prozent am 21. Juni. Winter- und Sommeranfang prägen damit neben den Mondphasen das Grundkonzept.
Die beiden Atemtypen unterscheiden sich vor allem in der Art der Atmung. Sie nutzen den Brust- und Bauchraum unterschiedlich für die Atmung und betonen auch die Atemphasen der Ein- und Ausatmung in unterschiedlichem Maß. Als kausale Folge der unterschiedlichen Atmungsarten entwickeln sich zwei verschiedene Konstitutionstypen. Sie unterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich ihrer Körperhaltung, aber auch durch ihre Art der Bewegung und Ernährung. Eine dauerhafte Abweichung von den atemtypischen Merkmalen soll die Leistungsfähigkeit der Typen vermindern und zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung führen. Die Terlussologie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sich auf alle Lebensbereiche bezieht.
Das Ziel der Lehre ist die Ermittlung des eigenen Atemtypen und die Ausrichtung danach. Für den lunaren Typen hält die Lehre einen sportlichen Hintergrund für förderlich. Lunare Typen bleiben in Bewegung und werden vor allem abends munter. Sie stehen selten ruhig und ihre Körperhaltung wirkt diffus. Herausforderungen und harte Wege liegen ihnen. Der dazu gegensätzliche, solare Typ strahlt Ruhe aus und ist ein statischer Typ. Er ist ein Morgenmensch und geht früh zu Bett. Er liebt das Mittelmeerklima und die dortige Küche. Neben diesen Unterschieden herrschen zwischen den beiden Typen vor allem aus gesundheitlicher Sicht Unterschiede.
Solare müssen sich um ihren Flüssigkeitshaushalt zum Beispiel keine Sorgen machen, sind in bewegungsarmen Tätigkeiten am besten aufgehoben und profitieren von klimatischen Extremen. Lunare brauchen im Winter keinen Schal. Sie sollen sich vor Nikotin hüten, während Nikotin für Solare weniger schädlich ist. Mit Alkoholika verhält es sich gegenteilig. Sowohl im Bereich der Ernährung, als auch in allen anderen Bereichen des Lebens soll eine typgerechtes Verhalten die Konstitution verbessern. Das Kernstück der terlusollogischen Praxis ist die Arbeit mit den Wechselwirkungen zwischen Atmung, Haltung und Bewegung. Eine Serie von zwölf Körperübungen pro Atemtyp bildet die Grundlage und regt die Atem-Hilfs-Muskulatur an.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Auch in asiatischen Techniken ist die Terlusollogie vertreten. Der wissenschaftliche Hintergrund der Lehre ist bislang allerdings dünn. Wissenschaftliche Publikationen zur Terlusollogie gibt es im Grunde gar nicht. Die Entwickler berufen sich weitestgehend auf eigene Anwendungserfahrungen. Der Sänger, Trainer und Sprecher Frederik Beyer befragte für seine Diplomarbeit etwa 500 Probanden zu den Annahmen der Terlusollogie. Die von ihm untersuchten Annahmen beurteilte er nach der Befragung als schlichtweg falsch. Diese Ergebnisse ließen ihn die Lehre als Pseudowissenschaft bezeichnen.
Obgleich die angeblich positiven Effekte der Terlusollogie also nicht als erwiesen gelten können, findet die Lehre von vielen Fachbereichen noch immer Zuspruch. Zumindest negative Folgen oder Risiken scheinen mit der typgerechten Atmung, Bewegung und Ernährung im Rahmen der Terlusollogie nicht in Zusammenhang zu stehen. Nichtsdestotrotz nennen gerade wissenschaftliche Autoren die Typenlehre heute häufig eine esoterische Spinnerei, der es an jeglichen Beweisen fehlt. Vor allem die moderne Medizin schreckt deshalb vor der Anwendung im großen Rahmen zurück.
Quellen
- Hagena, C.,: Grundlagen der Terlusollogie: Praktische Anwendung eines bipolaren Konstitutionsmodells. Haug, Stuttgart 2013
- Hagena, C.,: Terlusollogie: Atmen nach Mond und Sonne. Trias, Stuttgart 2013
- Seidler-Winkler, B.: Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: Terlusollogie und Stimme. Pfau Verlag, Friedberg 2010