Der Mundschutz im Detail
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Oktober 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ein Mundschutz wird über Mund und Nase so getragen, dass, je nach Ausstattung, schädliche Partikel bzw. Gase weder ein- noch ausgeatmet werden können. So kann ein Mundschutz beispielsweise dazu dienen, bei entsprechend belasteter Arbeitsumgebung vor giftigen Stäuben zu schützen. Im Bereich der Gesundheitsfürsorge und Pflege stellt ein Mundschutz eine Sicherheitsvorrichtung für Patienten sowie medizinisches Personal dar, die sowohl beim Einatmen wie beim Ausatmen eine bidirektionale Schutzwirkung ausübt.
Warum im Fachhandel kaufen?
Mundschutz gibt es mit unterschiedlichen Wirkungsgraden und dementsprechend in verschiedenen Ausstattungen. Seit dem Beginn der Coronapandemie beispielsweise ist auch in der Öffentlichkeit vorgeschrieben, wer wann wo welche Art von “Maske” tragen muss. Im Bereich der Arbeitssicherheit gibt es für entsprechend gefährdete Arbeitsplätze Vorschriften hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eines Mundschutzes. Wer einen Mundschutz kaufen will, muss also genau wissen, wo bzw. wozu dieser benötigt wird.
Verantwortungsbewusste Einkäufer ordern, wenn sie sich absolut darauf verlassen können, dass die technischen Angaben zu den Masken korrekt sind, auf deren Schutzwirkung sich die Träger und die Menschen in deren Umgebung verlassen können müssen: im Fachhandel. Ein günstiger Einkaufspreis rechtfertigt keinen leichtfertigen Umgang mit der Gesundheit und dem Leben derer, die auf die normgerechte Funktion ihres Mundschutzes angewiesen sind.
Der Mundschutz ist ein genormtes Medizinprodukt
Spätestens seit Beginn der Coronapandemie ist sogar in der breiten Bevölkerung bekannt, dass es unterschiedliche Qualitäten beim Mundschutz gibt.
Behelfsmaske
Die schlechteste Schutzwirkung in jeder Hinsicht übt eine Behelfsmaske aus. Ist nichts anderes verfügbar, kann man sich einfach ein Stück Stoff über Mund und Nase binden; kleine Partikel, vor allem Krankheitskeime, können jedoch durch das vergleichsweise grobe Gewebe hindurch gelangen.
Alltagsmaske
Die zunächst während der Coronapandemie empfohlenen Alltagsmasken aus Stoff haben nur eine gering höhere Wirkung als Behelfsmasken. Regelmäßiges Waschen sorgt dafür, dass sie nicht übermäßig verkeimen. Mit den Haltebändern lässt sich der Sitz individuell anpassen und dauerhaft fixieren, sodass Atemluft seitlich nicht gut daran vorbei strömen kann.
Weder die Behelfsmasken noch solche Alltagsmasken aus einfachem Baumwollstoff zählen als medizinische Produkte. Sie dürfen als solche weder beworben noch verkauft werden.
Medizinischer Mund-Nasen-Schutz
Der medizinische Mund-Nasen-Schutz – abgekürzt MNS – wird unter verschiedenen Namen geführt: Man bezeichnet ihn außerdem als OP-Maske, chirurgische Maske, medizinische Gesichtsmaske oder auch Hygienemaske. Vor allen Dingen Tröpfcheninfektionen sollen im öffentlichen Leben durch das Tragen einer solchen Maske eingedämmt werden.
Bei der medizinischen MNS handelt es sich um ein genormtes Medizinprodukt. Das Gewebe besteht aus drei unterschiedlichen Lagen, deren mittlere die entscheidende Filterwirkung ausübt: Sie soll beim Ausatmen Tröpfchen abfangen, damit es nicht zu einer Krankheitsübertragung kommt (Emissionsschutz); allerdings besitzt der medizinische Mund-Nasen-Schutz auch Eigenschaften, die den Träger davor bewahren, pathogene Partikel einzuatmen (Immissionsschutz).
Damit diese Form der Maske ihre volle Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, dass sie eine gute Passform besitzt. Bindebänder oder Gummizüge an den vier Ecken werden im Nacken bzw. am Hinterkopf oder an den Ohren so befestigt, dass die Maske gut mit dem Gesicht abschließt.
Ein biegsamer Metallbügel im Bereich des Nasenrückens sorgt zusätzlich für ein dichtes Anliegen. Eine fehlerhafte Fixierung im Bereich des Metallbügels und der Bänder beeinträchtigt die Schutzwirkung der medizinischen Mund-Nasen-Maske.
Die derzeit zur Erfüllung der Coronaauflagen notwendige Kennziffer für eine ausreichend genormte medizinische Mund-Nasen-Maske lautet: DIN EN 14683:2019-10; außerdem muss das Produkt eine CE-Kennzeichnung besitzen.
Eine medizinische Mund-Nasen-Maske ist ein Wegwerfprodukt.
FFP-Masken
Eine recht hohe Schutzwirkung entfaltet die sogenannte FFP-Maske. (Die Abkürzung FFP leitet sich ab aus dem Englischen: filtering face piece.) Meistens wird sie ohne sogenanntes Ausatemventil getragen. Es handelt sich um eine Halbmaske, die oben auf dem Nasenrücken wiederum mit einer biegsamen Metallklemme eng anliegend fixiert wird. Das Filtervlies umschließt Nase, Mund und endet im Bereich des Kinns.
Gummibänder sollen für einen engen Abschluss zwischen der Kante der Maske und der Gesichtshaut sorgen, sodass möglichst wenig Luft an der Schutzmaske vorbei strömt. Man nennt die Luft, die an der Maske beim Ein- und Ausatmen vorbeiströmt insgesamt Leckage: je höher die Schutzwirkung der Maske, desto höher ihre Klasse und desto geringer die Leckage.
- FFP-1-Masken haben eine Gesamtleckage von bis zu 25 % und eignen sich lediglich für Arbeitsplätze mit Staubbelastung ohne direkt gesundheitsgefährdende Stäube.
- FFP-2-Masken haben eine Gesamtleckage von höchstens 11 %; damit entfalten sie eine 95-prozentige Schutzwirkung beispielsweise für gesundheitsschädliche Partikel in der Atemluft.
- FFP-3-Masken haben eine Gesamtleckage von höchstens 5 %. Sie bieten mindestens eine 99-prozentigen Schutz vor Viren, Pilzen und Bakterien sowie giftigen Stäuben.
Die besondere Schutzwirkung des FFP-Masken-Typs entfaltet sich dadurch, dass auf insgesamt vier verschiedenen physikalischen Wegen besonders kleine Partikel und winzige Flüssigkeitstropfen (die sog. Aerosole) im Filtervlies gebunden werden können. Die Filterwirkung lässt allerdings mit zunehmender Nutzungsdauer der Maske nach. Die Durchfeuchtung durch die Atemluft trägt ebenfalls zu einem Nachlassen der Schutzwirkungen bei. Daher müssen unbedingt die Herstellerhinweise beachtet werden, wie lang bzw. oft eine solche FFP-Maske höchstens getragen werden darf.
Die FFP-Masken müssen der EN 149:2001+A1:2009 genügen und eine CE-Kennzeichnung besitzen.
Die meisten FFP-Masken sind als Wegwerfprodukt konzipiert. Allerdings gibt es Forschungsprojekte, die untersuchen, wie man die hochwertigen und nicht ganz billigen Masken mehrfach verwenden kann. Beispielsweise lässt sich die Zahl an infektiösen Coronaviren auf der Maske auf ein weniger riskantes Maß senken, indem man sie sieben Tage lang liegen lässt und in dieser Zeit nicht benutzt.
Eine auch für Laien praktikable Desinfektionsmethode besteht darin, solche Masken in einem Gefrierbeutel 10 Minuten in einem kochenden Wasserbad zu behandeln. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass eine Desinfektion von Einwegmasken mithilfe von UV Bestrahlung nicht möglich ist. Behandlungen in der Waschmaschine, der Spülmaschine oder in der Mikrowelle schädigen die Masken und setzen die Filterwirkung herab.
Inzwischen wurden, um die Verwendung von Einwegmasken zu umgehen bzw. die Müllmengen zu reduzieren, auch waschbare FFP-Masken entwickelt. Laut Herstellerangaben sind diese bis zu 30 mal waschbar, ohne ihre Schutzwirkung einzubüßen. Allerdings können Verunreinigungen wie von Hautpflegemitteln oder Make-up problematisch sein; außerdem wirkt eine feuchte Maske nicht mehr optimal, sodass ein ununterbrochenes Tragen über mehrere Stunden nicht empfohlen werden kann.
Fazit
Wer aus Gründen des Arbeitsschutzes oder zur Einhaltung der Vorschriften rund um die Coronapandemie Menschen mit Mundschutz versorgt, muss dabei auf die richtigen DIN-Normen und CE-Kennzeichnungen je nach Verwendungszweck achten. Warnungen und Rückrufe in der jüngeren Vergangenheit im Hinblick auf unsichere Atemschutzmasken, die gefälschte oder falsche DIN-Normen bzw. CE-Kennzeichnungen aufwiesen, lassen es ratsam erscheinen, sich beim Kauf ausschließlich an Fachhändler bzw. Hersteller mit einem guten Ruf zu wenden.