Mundschutz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Mundschutz dient in der Medizin zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern. Diese treten mit teils dem Atemstrom aus und können sich durch eine solche Hygienemaske nicht verbreiten. Auch eine Ansteckung durch das Einatmen von Außenluft kann mit einer solchen Maske verhindert werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Mundschutz?

Der Mundschutz dient in der Medizin zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern.

Der Mundschutz ist ein Hilfsmittel in der Medizin. Er wird auch als OP-Maske, chirurgische Maske, medizinischer Mundschutz oder Mund-Nasen-Schutz bezeichnet. Normalerweise wird der Schutz vor Mund und Nase getragen und am Hinterkopf gebunden. Dabei wird er über den Ohren fixiert. Weniger abdichtende Masken werden hinter den Ohren befestigt. So etwa die der Zahnärzte.

Krankheitserreger, die mit Sekrettröpfchen aus der Atmung in die Umwelt gelangen, können sich so nicht verbreiten. Auch das Einatmen von Tröpfchen aus der Umgebung wird verhindert.

Der Einsatz erfolgt vor allem in Krankenhäusern zum Schutz von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal im OP- und Intensivbereich, aber auch auf Frühgeborenenstationen. Auch Privatpersonen können sich mit einem Mundschutz besser vor Infektionen schützen, etwa in großen Menschenansammlungen oder bei Kontakt mit erkrankten Personen.

Formen, Arten & Typen

Ein medizinischer Mundschutz ist meist als OP-Halbmaske ausgebildet und sollte dem europäischen Standard DIN EN 149 entsprechen. Es gibt flüssigkeitsresistente Modelle und Varianten mit Gesichtsschutz. Modellierbare Nasenbügel für einen besseren Sitz sind ebenfalls verbreitet.

Zentral für die Schutzwirkung ist der Durchlassgrad des Filtermaterials gegen Partikel, welche die Größe von Viren und Bakterien besitzen. Dabei muss sowohl in der Ein- als auch in der Ausatemrichtung eine schützende Wirkung vorhanden sein. Schutzmasken werden in die drei Schutzkategorien FFP1, FFP2 und FFP3 eingeteilt. Die Abkürzung FFP steht dabei für die "partikelfiltrierende Halbmaske" (englisch filtering face Piece). Einfache Mundschutze etwa aus Papier gehören nicht in die Schutzkategorien.

Je nach Ausführung und Klassifizierung schützen die Masken vor dem Einatmen von Partikeln sowie öligen oder wässrigen Aerosolen. Die Schutzklasse FFP1 garantiert einen Schutz vor nicht toxischen Stäuben und Aerosolen mit einer Wirksamkeit von mindestens 80 Prozent. In die Kategorie FFP2 gehört ein Mundschutz, wenn er eine Schutzwirkung von mindestens 94 Prozent gegenüber Nebel, Stäuben, Rauchen, flüssigen und festen Partikeln aufweist. Die höchste Schutzkategorie FFP3 schützt vor Pilzen, Bakterien und Viren und filtert diese aus der Atemluft. Die Schutzwirkung muss für diese Kategorie bei 99 Prozent liegen.

Für Brillenträger gibt es spezielle Ausführungen des medizinischen Mundschutzes, da die Standardmodelle mit ihren Nasenbügeln häufig nicht mit der Brille zusammenpassen. Dies führt dann wiederum zu einer herabgesetzten Schutzwirkung. Für Kinder sind die herkömmlichen Mundschutzmodelle oft zu groß, weshalb es für sie ebenfalls spezielle Kindermodelle zu kaufen gibt. Diese sind kleiner und schließen dementsprechend den Bereich um Mund und Nase besser ab, so dass an den Seiten keine Leckagen auftreten. So kann keine Luft ein- oder austreten und die Schutzwirkung herabsetzen. Die Kindermasken sind zudem oft mit bunten Motiven bedruckt.

Aufbau & Funktionsweise

Die FFP-Masken bestehen aus mindestens drei Lagen von Filtermaterial. Dabei handelt es sich um Vliesstoff und elektrostatisches Material, welches feine Partikel durch elektrostatische Kräfte bindet. Trotzdem lässt dieses Material das Aus- und Einatmen während des Tragens zu. Die Masken der Kategorien FFP2 und FFP3 gibt es auch mit einem Ausatemventil aus Kunststoff. Dieses sorgt für ein leichteres Ausatmen und verhindert das Anstauen von Wärme ohne dass Sekrettropfen in die Umgebungsluft gelangen. Die Masken sind so konstruiert, dass sie ihre Schutzfunktion ungefähr acht Stunden lang garantieren, was den meisten Arbeitstagen entspricht.

Für Allergiker sind die verschiedenen Typen des Mundschutzes auch ohne Latex oder Glasfaser im Vliesstoff erhältlich. Diese tragen dann zusätzlich die Bezeichnung "hypoallergen". Manche Modelle gibt es auch in verschiedenen Farben oder bedruckt mit Motiven, etwa die Varianten für Kinder.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Im medizinischen Bereich gibt es durch das Robert-Koch-Institut und den Ausschuss für biologische Arbeitsstoffe mittlerweile genaue Richtlinien, welcher Mundschutz in welcher medizinischen Situation zu tragen ist. Bei einer Virusinfektion wie einer Grippe (Influenza) mit hoher Verbreitungsgefahr sollten in der ambulanten Versorgung und Pflege vom medizinischen Personal Schutzmasken der Klasse FFP2 getragen werden. Auch für die Patienten wird das Tragen eines Mundschutzes empfohlen, wenn die Umstände es zulassen. Dies gilt ebenso für Tätigkeiten im Patientenzimmer und für Tätigkeiten, bei denen Hustenstöße auftreten können. Beim Husten ist der Austritt von Krankheitserregern mit Sekrettröpfchen besonders stark (Tröpfcheninfektion).

FFP1 Masken und OP-Masken sind kein wirksamer Schutz vor einer Infektion mit Krankheitserregern, welche durch die Luft übertragen werden. Dennoch sind sie bei medizinischen Arbeiten eine wirkungsvolle Hygienemaßnahme. Der Einsatz von Hygienemasken im medizinischen Bereich hat in den letzten Jahren durch die zunehmende Verbreitung multiresistenter Keime noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen.

Auch beim Auftreten neuer Krankheitserreger wie etwa dem SARS-Virus oder neuer Typen des Grippevirus sind medizinische Mundschutze elementar, um Infektionen und Ausbreitung der Keime zu verhindern. Dabei ist die richtige Anwendung für den Schutz sehr wichtig. Bei nicht passenden Mundschutzen treten häufig Leckagen auf, durch die Luft ungefiltert ein- oder austreten kann. Die Schutzwirkung ist dann nicht mehr gegeben. Auch müssen sich die Mundschutze richtig befestigen lassen und dürfen auch bei Bewegung nicht verrutschen. Beim längeren Tragen eines Mundschutzes sollte dieser regelmäßig gewechselt werden. Eine Tragezeit von etwa acht Stunden gilt hier als Richtwert.

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