Der erste Besuch beim Kinderzahnarzt
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. November 2022Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Wann soll mein Kind das erste Mal zum Zahnarzt? - Das müssen Eltern wissen:
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig - und zwar nicht nur für Erwachsene, sondern auch schon für die Allerkleinsten. Viele Eltern sind jedoch verunsichert und fragen sich: Wann soll ich mit meinem Kind das erste Mal bei einem Zahnarzt vorstellig werden?
Der beste Zeitpunkt für den ersten Zahnarztbesuch
Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, also in der Regel im Alter von sechs Monaten, sollten Eltern einen ersten Kontrolltermin beim Zahnarzt vereinbaren. Denn: Milchzahnkaries zählt laut Bundesärztekammer zu den häufigsten Erkrankungen bei Kleinkindern.
Rund zehn bis 15 Prozent der Dreijährigen sind betroffen, in sozial schwachen Regionen sogar bis zu 40 Prozent. Dabei kann frühkindliches Karies durch frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen effektiv verhindert werden, was im Zuge einer Studie des Universitätsklinikums Jena eindrucksvoll bewiesen wurde.
Dabei trat bei den Kindern, die zwei- bis dreimal jährlich zahnärztlich untersucht wurden, keine Karies auf. Rund ein Viertel der Kinder, bei denen auf Kontrolluntersuchungen verzichtet wurde, wiesen im Alter von drei Jahren bereits erste Anzeichen von Karies auf.
Die häufigsten Ursachen für frühkindliche Karies
Das Risiko für frühkindliche Karies ist schon allein deshalb so groß, weil die Milchzähne einen deutlich weicheren Schmelz haben als die bleibenden Zähne. Dazu kommt, dass Kinder oftmals süße Getränke aus Nuckelflaschen oder Obstbrei aus sogenannten Quetschies trinken.
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden - die Zähne müssen dann jedoch noch häufiger und gewissenhafter geputzt werden. Eine weitere Ursache für Karies im Kleinkindalter ist eine unzureichende Pflege der Milchzähne.
Leider sind viele Eltern sich nicht bewusst, dass die Milchzähne ebenso sorgfältig geputzt werden müssen wie die zweiten Zähne. Sind die Milchzähne erst einmal von Karies befallen, steigt das Risiko, dass auch die bleibenden Zähne anfälliger für Karies sind.
Den richtigen Zahnarzt für mein Kind auswählen: Tipps
Zwar behandeln viele Erwachsenenzahnärzte auch Kinder - dennoch spricht vieles dafür, einen Kinderzahnarzt aufzusuchen. Kinderzahnärzte haben jede Menge Erfahrungen mit kleinen Patienten, auch mit Babys, die im Alter von sechs Monaten das erste Mal vorgestellt werden. Sie bleiben jederzeit ruhig und entspannt und kennen so manchen Trick, damit die Untersuchung für alle Beteiligten so stressfrei wie möglich abläuft.
Und das ist ausgesprochen wichtig, denn das Kind soll so früh wie möglich die Erfahrung machen, dass ein Besuch beim Zahnarzt nichts ist, vor dem es sich fürchten muss. So werden die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen zu etwas Alltäglichem, das ganz selbstverständlich wahrgenommen wird.
Noch ein weiterer Grund spricht für den Besuch einer Zahnarztpraxis, die auf Kinder spezialisiert ist. Hier ist die Einrichtung oftmals auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten, das heißt: Der gefürchtete Zahnarztstuhl steht nicht unbedingt im Zentrum des Geschehens, es gibt kindgerechte Filme und Cartoons und die Instrumente liegen nicht offen herum, damit sie die Kleinen nicht beunruhigen. Auch eine kleine Belohnung nach Abschluss der Untersuchung darf natürlich nicht fehlen.
Was passiert beim ersten Zahnarzttermin?
Beim ersten Zahnarztbesuch untersucht der Zahnarzt die bereits vorhandenen Zähne und das Zahnfleisch. Ansonsten nimmt die Beratung einen wichtigen Stellenwert ein: Eltern können Fragen stellen, die ihnen unter den Nägeln brennen, und erhalten wertvolle Tipps rund um die Themen Kinderzahnpflege und zahnfreundliche Ernährung.
Auch das Putzen kann direkt vor Ort unter Anleitung geübt werden, um zu Hause einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Des Weiteren wird beim ersten Zahnarztbesuch geklärt, in welchen Abständen weitere Untersuchungen folgen sollten und ob beziehungsweise wann eine Fluoridierung zur Zahnschmelzhärtung angeraten ist.
Wie kann ich mich und mein Kind auf den ersten Zahnarztbesuch vorbereiten?
Wenn der erste Zahnarztbesuch ansteht, kann dieser auf einfache Weise spielerisch vorbereitet werden - beispielsweise, indem Eltern und Kind sich gegenseitig in den weit geöffneten Mund gucken, die Zähne zählen oder Bilderbücher zum Thema ansehen. Auf Äußerungen wie "Es tut ganz bestimmt nicht weh" oder "Das ist gar nicht schlimm" sollten Eltern hingegen verzichten. Je selbstverständlicher mit dem Thema umgegangen wird, desto besser.
Das erste Mal mit dem Kind beim Zahnarzt: So verhalten Eltern sich richtig!
Grundsätzlich sollten Eltern ausreichend Zeit für den ersten Zahnarzttermin einplanen und sich im Zweifel etwas früher auf den Weg machen, damit alle entspannt in der Praxis ankommen. Vor Ort sollten sie zwar an der Seite ihrer Sprösslinge bleiben und ihnen Sicherheit geben, gleichzeitig jedoch den Experten das Feld überlassen.
Die Zahnärzte und Mitarbeiter in einer Zahnarztpraxis für Kinder sind im Umgang mit Babys und Kleinkindern geschult und wissen, wie sie für einen angstfreien Ablauf sorgen können. Eltern sollten also zurückhaltend sein, insbesondere dann, wenn sie selbst unruhig oder gar ängstlich sind. Sofern das Kind bereits sprechen kann, darf es Fragen selbstständig beantworten, um ein Vertrauensverhältnis zum Kinderzahnarzt aufzubauen.
In schwierigen Situationen, etwa dann, wenn das Kind den Mund nicht öffnen möchte, gilt es, Ruhe zu bewahren und keinen Zwang auszuüben - schließlich soll das Kind die Praxis mit einem guten Gefühl verlassen und beim nächsten anstehenden Kontrolltermin bereitwillig wiederkommen.
Der erste Termin ist geschafft! Wie geht es jetzt weiter?
Kinder haben ab dem sechsten Lebensmonat und bis zum sechsten Lebensjahr Anspruch auf insgesamt sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen. Ist der erste Termin geschafft, sollten Eltern direkt den nächsten Vorsorgetermin vereinbaren. So wird der zahnärztliche Check-up zur Routine und Zahnprobleme wie frühkindliches Karies treten gar nicht erst auf.