Diät und Ernährung bei Magen-Darm-Beschwerden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Diät für Magenkranke lässt sich in kein Schema pressen, denn letztlich geben die individuellen Essgewohnheiten, die selbst beobachteten Unverträglichkeiten, der Beruf und der Geldbeutel des Kranken den Ausschlag dafür, wie das Essen zusammengestellt sein muss. Besonderen Wert muss der Magen-Darm-Kranke auf die Qualität der Nahrungsmittel legen.

Inhaltsverzeichnis

Ernährung und Diät bei Magen-Darm-beschwerden

Eine recht häufig auftretende Magenerkrankung ist die akute Magenschleimhautentzündung (auch Gastritis oder Magenkatarrh).

Er soll nur frische und völlig einwandfreie Produkte zu sich nehmen. Erfahrungsgemäß werden blähende, zellulosereiche Gemüse sowie Hülsenfrüchte, erhitzte und minderwertige Fette schlecht vertragen. Auch Alkohol- und Nikotingenuss, eventuell auch Kaffee, wirken sich auf einen erkrankten Magen ungünstig aus.

Entscheidend für die Bekömmlichkeit einer Mahlzeit ist nicht nur die richtige küchentechnische Zubereitung. Auch das appetitliche Anrichten der Speisen sowie gründliches Kauen, Ruhe und Gemächlichkeit bei den Mahlzeiten sind für den Magenkranken wichtig. Er sollte der besseren Verträglichkeit wegen täglich statt drei umfangreichen Hauptmahlzeiten lieber fünf kleinere Mahlzeiten einnehmen.

Diät & Ernährung bei akuter Magenschleimhautentzündung

Eine recht häufig auftretende Magenerkrankung ist die akute Magenschleimhautentzündung (auch Gastritis oder Magenkatarrh). Die Beschwerden dieser Erkrankung, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Brechreiz, klingen in wenigen Tagen ab, wenn eine konsequente Diät eingehalten wird. Wer von uns hat nicht schon einmal an solchem verdorbenen Magen gelitten und dabei feststellen können, wie unangenehm diese Beschwerden sind?

Wie soll nun die dafür dienliche Kost zusammengestellt sein? Am besten beginnt man die Behandlung mit einem Fastentag, an dem der Kranke nur ungesüßten schwarzen Tee, Pfefferminztee oder Kamillentee zu sich nimmt. Eventuell können dazu einige trockene Zwiebäcke angeboten werden. Am zweiten Tag der Erkrankung kann man dann Schleimsuppen aus Reis oder Haferflocken, in Wasser gekocht, zugeben.

Zucker sollte man besser nicht verwenden. Wer auf den süßen Geschmack nicht verzichten kann, darf Süßstoff zum Abschmecken nehmen. Am nächsten Tag darf der Kranke dann etwas geriebenen Rohapfel oder Apfelreis und kleine Mengen Traubenzucker genießen. Bekommen dem Kranken diese Speisen gut, dann kann der Speiseplan weiter aufgebaut werden.

Zunächst kann man zur Vorbereitung von Suppen und Breien aus Vollkornmehlen, Schrotarten, Haferflocken und Naturreis Milch verwenden. Mittags kann man eine leicht verdauliche Mahlzeit aus Kartoffelbrei, gedünstetem und passiertem Gemüse (Spinat, Möhren, Blumenkohl, Schwarzwurzeln, Spargel, Kohlrabi) und gekochtem, mageren Kalb-, Rind- oder Hühnerfleisch anbieten.

Als Nachtisch wäre eine kleine Portion Apfelmus oder Apfelkompott geeignet. Altbackendes Weißbrot oder Knäckebrot, dünn mit Butter bestrichen, ein weichgekochtes Ei, magerer gekochter oder roher Schinken werden dem Kranken zu diesem Zeitpunkt schon gut bekommen. Schmelzkäse oder etwas Weißkäse (aber ohne Zwiebel und Schnittlauch abgeschmeckt) können ebenfalls gegessen werden. So wird die Diät allmählich weiter aufgebaut.

Mit dem Genuss schwerverdaulicher, fettreicher Speisen sowie erhitzter und gebräunter Fette muss der Betroffene noch über einen längeren Zeitraum zurückhaltend sein. Es ist ratsam, den Diätaufbau langsam zu vollziehen, da die Entzündung des Magens etwa 1 bis 2 Wochen länger anzudauern pflegt als die Beschwerden.

Ernährung & Diät bei chronischer Magenschleimhautentzündung

Eine viel längere Diätbehandlung erfordert die chronische Gastritis (chronische Magenschleimhautentzündung). Die Beschwerden bei dieser Erkrankung bestehen in schmerzhaftem Druckgefühl in der Magengegend, besonders nach der Nahrungsaufnahme. Der Kranke bemerkt deutlich, ob ihm eine Speise bekommt oder nicht.

Die Ursache für eine chronische Gastritis ist in vielen Fällen schlechtes Kauen und hastiges und gestresstes Essen. Auch unregelmäßiges Essen und der Wechsel zwischen heißen und kalten Speisen und Getränken zu einer Mahlzeit sowie der übermäßige Genuss von Reizmitteln wie Kaffee, Alkohol und starken Gewürzen können für das Entstehen dieser Erkrankung ausschlaggebend sein. Dabei verfolgt die Diät den Zweck, den Magen in seiner Verdauungsarbeit zu schonen.

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Diätplan

Nach Möglichkeit sollte nur süße, vollausgereifte Früchte verwendet werden. Empfehlen kann man Bananen.

Durch das Einnehmen von 5-6 kleinen Mahlzeiten täglich wird der erkrankte Magen wesentlich entlastet. Regelmäßigkeit im Essen, absolute Ruhe und Konzentration auf die Nahrungsaufnahme sowie langsames Speisen und gründliches Kauen sollte sich der Kranke zu Eigen machen. Sämtliche Genussmittel, alle fettgebackenen und gebratenen Speisen, sehr zellulosehaltiges Gemüse, Hülsenfrüchte, sehr saure Obstsorten, scharfe Gewürze und sehr süße Gerichte werden meist schlecht vertragen.

Wie könnte nun ein Tagesspeiseplan aussehen? Zum Frühstück kann der Kranke Milchsuppe oder einen Milchbrei zu sich nehmen. Als Bindemittel sollen Vollkornprodukte, z.B. Weizenschrot, Vollkornmehle oder Haferflocken, verwendet werden. Die noch recht weit verbreitete Meinung, dass ein Magenkranker nur Feinmehlerzeugnisse und Weißbrot essen muss, besteht keineswegs zu Recht.

Im Gegenteil, Vollkornprodukte sind wertvolle Vitaminspender und deshalb dem Körper weitaus dienlicher. Roggenmischbrot, Sojabrot, Grahambrot (stets 3 bis 4 Tage abgelagert) oder Knäckebrot, dünn mit Butter oder auch mit Honig bestrichen, ein weichgekochtes Ei, milder Schmelzkäse oder Weißkäse, sind für das Frühstück geeignet.

Als Getränke können dünner schwarzer Tee, Pfefferminztee oder andere Kräutertees sowie Kakao, mit wenig Zucker, gereicht werden.

Zum zweiten Frühstück kann Milch, Buttermilch, Sauermilch oder Joghurt empfohlen werden. Sauermilchprodukte werden im Allgemeinen sehr gut vertragen. Einige Scheiben der bereits genannten Brotsorten, dünn mit Butter bestrichen, etwas feine Leberwurst, ganz magerer gekochter oder roher Schinken, Schmelzkäse oder Weißkäse können die Mahlzeit vervollständigen.

Hauptmahlzeit nach der Diät

Die Mittagsmahlzeit sollte nach Möglichkeit mit einer kleinen Portion Frischkost eingeleitet werden. Sie kann entweder aus Obst, Gemüse oder auch frischem Kartoffelpresssaft zur besseren Bekömmlichkeit eventuell mit etwas Haferflockenschleim versetzt, bestehen.

Später sollte es der Kranke auch mit Salat aus gut zerkleinertem Gemüse versuchen. Als Hauptgerichte kommen Eintopfgerichte aus Möhren, Kohlrabi und grünen Bohnen, mit magerem Rindfleisch gekocht, in Frage, auch Brühnudeln und Brühreis mit magerem Rindfleisch in nicht starkkonzentrierter Brühe.

Sehr gern wird auch passierte Kartoffelsuppe (ohne Speck und Zwiebeln) mit Wiener Würstchen gegessen. Möhren, Spinat, Spargel, Schwarzwurzeln, zarte Kohlrabiknollen und Blumenkohl, gedünstet oder gedämpft, eignen sich als Gemüse. Bei der Zubereitung sollte man auf Mehlschwitzen verzichten und nach dem Garen lieber eine Messerspitze Butter untermischen.

Mit frischen Kräutern abschmecken. Dazu können Kartoffelbrei, Kartoffelschnee oder frische lockere Salzkartoffeln, Naturreis, Nudeln oder Makkaroni gegeben werden. Fleischgerichte aus magerem Kalb-, Rind- oder Hühnerfleisch sowie magere Fische bereichern den Diätplan. Für die Zubereitung kommen Kochen, Dünsten und zu einem späteren Zeitpunkt auch leichtes Schmoren oder Grillen in Betracht.

Diätsaucen & Desserts

Soßen dürfen nie aus gebräuntem Fett hergestellt werden. Der Magenkranke verträgt nur Soßen aus hellen Mehlschwitzen, die mit Kräutern, etwas Salz, Zitronensaft, evtl. Kapern oder Muskatnuss, Lorbeerblättern und Gewürzkorn abgeschmeckt werden können. Als Nachtisch reicht man Kompott aus Äpfeln, Birnen, Erdbeeren oder Heidelbeeren.

Nach Möglichkeit sollte nur süße, vollausgereifte Früchte verwendet werden, da erfahrungsgemäß alle sauren Obstsorten Beschwerden hervorrufen. Rohes Obst wird sehr unterschiedlich vertragen. Empfehlen kann man Bananen, geriebene Äpfel, weiche Essbirnen, Apfelsinen, Himbeeren und zerdrückte Erdbeeren. Grieß-, Vanille-, Schokoladen- oder Reisflammeri, sparsam gezuckert, ist als Nachtisch oder Zwischenmahlzeit gut geeignet.

Zur Nachmittagsmahlzeit können die bereits erwähnten Getränke sowie Vollkornzwieback oder Kekse verzehrt werden. Das Abendbrot kann ähnlich der Frühstücksmahlzeit zusammengestellt werden. Den Beginn sollte wieder etwas Salat machen. Zu den schon aufgeführten Brotbelagen kommen noch ganz frisches Schabefleisch, Teewurst und magerer kalter Kalbsbraten.

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