Füllmaterialien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Durch eine Zahnfüllung können defekte Teile eines Zahns wieder repariert und hergestellt werden. Dafür sind unterschiedliche Füllmaterialien vorhanden, die sich durch verschiedene Eigenschaften unterscheiden: etwa dadurch, wie schnell sie aushärten, wie robust sie sind und wie natürlich sie aussehen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Füllmaterialien?

Die bekanntesten Füllmaterialien sind Amalgam, Metall, Keramik und Kunststoff. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Robustheit, durch ihre Haltbarkeit, durch ihre Natürlichkeit und durch die Zeit, die sie zum Aushärten benötigen.

Wenn ein Zahn durch Karies, durch einen Bruch oder durch andere Einflüsse beschädigt wird, kann dieser dank der modernen Zahnmedizin oft durch eine Füllung repariert werden. Mithilfe von Zahnfüllungen können beispielsweise Löcher aufgefüllt oder abgebrochene Zahnteile nachkonstruiert oder ausgebessert werden.

Dafür wird ein geeignetes Füllmaterial benötigt. In der Zahnmedizin gibt es heute eine Vielzahl davon: Die bekanntesten sind Amalgam, Metall, Keramik und Kunststoff (auch Komposit genannt). Auch diese sind in verschiedenen Zusammensetzungen vertreten.

Füllmaterialien unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Robustheit, durch ihre Haltbarkeit, durch ihre Natürlichkeit und durch die Zeit, die sie zum Aushärten benötigen. Eine Vielzahl von Materialien härtet heute beispielsweise binnen weniger Sekunden mittels einem speziellen UV-Licht aus. Andere trocknen binnen Stunden natürlich an und härten aus.

Formen, Arten & Typen

Die meisten Füllmaterialien für die Zähne werden heute mit speziellen Molekülen versehen oder enthalten diese. Die Moleküle sorgen dafür, dass das Material aushärtet, wenn sie mit einer speziellen UV-Lampe bestrahlt werden. Dadurch fallen lange Wartezeiten nach dem Füllen eines Zahnes weg.

Allerdings gibt es auch heute noch Füllungen, die auf natürlichem Wege aushärten – beispielsweise zementartige Füllungen, die häufig als provisorisches Füllmaterial verwendet werden. Beispiele hierfür sind Füllungen aus Glasionomerzement oder Kompomer (eine Zement-Kunststoff-Mischung). Diese Materialien sind meistens nicht so robust oder langlebig wie ein auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegtes Material. Dadurch lässt es sich jedoch auch schneller und für die Zahnsubstanz schonender wieder abtragen oder entfernen.

Bei Füllungen am Zahn wird heute allerdings auch zwischen plastischen und starren Füllungen bzw. Inlays unterschieden. Füllungen aus Zahnmaterialien wie Kunststoff und Amalgam gehören zu den plastischen Füllungen, da sie sich formen lassen. Füllungen aus einem Metall- oder Keramikguss gehören zu den Inlays. Erstere werden direkt im Mundraum in den Zahn eingefüllt. Inlays werden außerhalb des Mundes angefertigt und als Guss auf oder in den Zahn eingelassen.

Aufbau & Funktionsweise

Die verschiedenen Füllmaterialien bestehen meistens aus speziell auf die Zahnmedizin angepassten Zusammensetzungen, die einerseits darauf abzielen das Füllmaterial so robust wie möglich zu machen, schließlich soll es den Zahn, der mit diesem repariert wurde, möglichst lange erhalten. Auf der anderen Seite müssen die Materialmischungen für den Körper und auch den Zahn so unschädlich wie möglich sein. Zudem werden heute Faktoren wie ein natürliches Aussehen berücksichtigt, auch wenn dies eher ästhetische Gründe hat.

Bei der Wahl der geeigneten Zahnfüllung wird jedoch nach wie vor danach geschaut, welches Füllmaterial für den vorliegenden Schaden am besten geeignet ist, denn nicht immer lassen sich Schäden mit jedem Material beheben. Vor allem bei sehr großen auszufüllenden Flächen kann es sein, dass Kunststofffüllungen nicht den gewünschten Halt versprechen. Deshalb werden großflächige Füllungen im Backenzahnbereich meistens mit Amalgam empfohlen. In anderen Fällen kann hingegen eine Amalgamfüllung eine schlechtere Wahl sein – meistens dadurch, dass sie unschön auffällt. Das kann unter anderem im Frontzahnbereich der Fall sein.

Je nach Füllart muss der Zahn auf den Einsatz der Füllung vorbereitet werden. Dafür müssen beschädigte Stellen entfernt werden (mittels Bohrer). Bei Kunststofffüllungen muss der Zahn zudem abgeätzt werden, damit eine haltbare und sichere Verbindung entstehen kann. Dann wird in der Regel das Füllmaterial eingefüllt und ausgehärtet. Starre Inlays werden hingegen außerhalb des Mundes angefertigt und eingesetzt.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Zahnfüllungen dienen dazu, dass sie einen Zahn möglichst lange und möglichst zuverlässig füllen und reparieren. Welchen Nutzen sie dabei aus gesundheitlicher und medizinischer Sicht haben, hängt immer auch von der Zusammensetzung des Füllmaterials und dem vorliegenden Schaden am Zahn ab. Generell verhelfen sie den Patienten dazu, ihre Zähne wieder möglichst kräftig und schmerzfrei einsetzten zu können.

Die Zusammensetzung der Füllmaterialien wird durch die medizinischen Anforderungen am Zahn bestimmt und dient dementsprechend unterschiedlichem medizinischem und/oder ästhetischem Nutzen.

Amalgam besteht beispielsweise aus einer Mischung aus Quecksilber und Metallen: Zink, Silber, Kupfer und Zinn. Dadurch, dass auch Quecksilber enthalten ist, sind Amalgamfüllungen heute oft aus gesundheitlichen Gründen umstritten. Kunststofffüllungen bestehen hingegen aus Kunststoff und zahlreichen chemischen Stoffen. Diese Stoffe dienen dem Aushärten, dem Verbinden und der Flexibilität des Materials. Dadurch sind Kompositfüllungen im Vergleich mit Amalgam nicht nur natürlicher, sondern oft auch länger haltbar. Jedoch bieten sie auf großen Flächen nicht immer den gewünschten Halt – auch wenn es heute verbesserte Techniken gibt, etwa die, die Füllung zu schichten.

Metallgussfüllungen bestehen aus Materialien wie Titan, Keramik, Kunststoff und aus Gold. Vor allem eine Titan- und Goldlegierung besticht durch eine hohe Abriebfeste. Zum Teil lassen sich mit Goldlegierungen zudem auch sogenannte Goldhämmerfüllungen erstellen, bei denen das Gold schichtweise in den Zahn eingehämmert wird. Keramikinlays bestehen heute aus einer Keramikmischung und sind wohl die optisch natürlichste Art, um Zähne zu füllen. Auch hier ist die Abriebfestigkeit sehr hoch. Bisher lässt sich Keramik als Füllmaterial allerdings nicht problemlos formen und direkt in den Zahn einfügen.

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