Orthopädische Sitzschale

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Orthopädische Sitzschalen werden unter anderem für rollstuhlähnliche Unterbauten oder Rollstühle verwendet. Sie sind in Standardausführungen, aber auch als Maßanfertigungen erhältlich, denn das oberste Ziel einer orthopädischen Sitzschale ist ein möglichst unterstützender, bequemer und sicherer Sitz und Halt für den Patienten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine orthopädische Sitzschale?

Sitzschalen dienen übergreifend dazu, den Sitz oder den Halt einer Person in Rollstühlen und Ähnlichem zu sichern und so bequem wie möglich zu machen.

Sitzschalen dienen übergreifend dazu, den Sitz oder den Halt einer Person in Rollstühlen und Ähnlichem zu sichern und so bequem wie möglich zu machen. Zwei bekannte Versionen der Sitzschale aus dem Alltag sind die Sitz- oder auch Liegefläche, die bei Kinderwagen oder Kindersitzen für den Pkw zu finden ist.

Auch diese dienen in erster Linie dazu, dass das Kind, das im Kinderwagen oder Fahrzeug untergebracht wurde, so sicher und dennoch auch so komfortabel wie möglich in diesem sitzt. Auch die Sitz- und Liegeschalen, die in eher alltäglichen Dingen wie Kinderwagen zu finden sind, sind grundlegend nach orthopädischen Maßstäben gefertigt. Dennoch unterscheiden sie sich häufig mehr als nur minimal von tatsächlichen orthopädischen Sitzschalen.

In Rollstühlen und Co. kommt nämlich oft die Problematik dazu, dass der Mensch meistens über mehrere Stunden hinweg oder auch dauerhaft in diesem sitzt oder liegt. Damit sich dies nicht negativ auf die Körperhaltung, die Knochen, Gelenke, Muskeln und weiteres auswirkt, wird der Sitzschale einiges abverlangt. Aus diesem Grund werden Sitzschalen in solchen Fällen stets orthopädisch und in Maßarbeit durch einen Profi angefertigt.

Orthopädische Sitzschalen die standardisiert sind, gibt es nur selten und wenn, dann für eingeschränkte Einsatzbereiche. Etwa dann, wenn ein Rollstuhl nur gelegentlich oder über eine begrenzte Zeit benötigt wird. Dies kann zum Beispiel nach einer Verletzung und während der Heilungsphase der Fall sein.

Formen, Arten & Typen

Die meisten orthopädischen Sitzschalen werden nach Maß gefertigt. Aus diesem Grund gibt es bestimmte Formen, Typen und Arten nur bedingt, da sich alle Anfertigungen voneinander unterscheiden. Darüber hinaus setzt das Fertigen einer orthopädischen Sitzschale Erfahrung und Fachwissen voraus, das Experten vorweisen, die oft mit Ärzten und Sanitätshäusern zusammenarbeiten. Denn eine Sitzschale soll in jedem noch so individuellen medizinischen Fall dafür sorgen, dass der Patient stets so mobil wie möglich ist. Dafür wird die Sitzschale stets so genau wie möglich an den Körper des Patienten, an dessen gesundheitlichen Zustand und an den Einsatzbedarf angepasst.

Übergreifend wird allerdings zwischen Sitz- und Liegeschalen unterschieden, deren Merkmale jedoch in vielen Fällen zugunsten des Patienten zu einer Sitz-Liegeschale oder anderen Ausführungen verbunden werden können. Darüber hinaus gibt es Sitzschalen, die fest an ein bestimmtes Untergestell angepasst werden. Ebenso gibt es aber auch Modelle, die auf mehreren Gestellen angebracht werden oder durch integrierte Rollen sogar eigenständig über den Boden geschoben werden können.

Sitzschalen unterscheiden sich auch durch ihre Materialien und ihren Aufbau. Verwendet werden können verschiedene Weichschaum- und Polsterarten, die mit unterschiedlichen Materialien überzogen werden. Diese können zum Beispiel je nach Einsatzgebiet besonders nachgiebig, wasserabweisend oder eher fest sein. Zudem können die Materialien auch darüber entscheiden, ob die Sitzschale später wasserfest oder für spezielle Outdoor-Aktivitäten geeignet ist.

Aufbau & Funktionsweise

Die Sitzschale besteht in der Regel auch bei einer orthopädischen Bauweise aus einem Grundgerüst, das je nach Ausführung der Schale, Größe und Gewicht beispielsweise aus gehärtetem Kunststoff besteht. Dieses wird normalerweise durch einen Vakuumabdruck des Patienten mithilfe der modernen Weichschaumtechnik ausgepolstert. Dadurch kann die Schale in ihren stützenden oder unterstützenden Eigenschaften sehr genau an die körperlichen und gesundheitlichen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

Nahezu jede orthopädische Sitzschale wird jedoch stets auch so angefertigt, dass sie in ihrer Form vollständig an den Körper angepasst ist, sodass das Körpergewicht nicht auf eine oder bestimmte, sondern stattdessen auf eine möglichst große Fläche verteils wird. Dadurch sollen unter anderem Druckspitzen, aber auch Haltungsschäden vermieden werden.

Darüber hinaus kann die Sitzschale durch ihre Form und Beschaffenheit aber auch die Selbstständigkeit des Patienten unterstützen – etwa, indem sie ihm ein selbstständiges Ein- und Aussteigen aus dem Rollstuhl erleichtert. Des Weiteren können Sitzschalen in mehreren Teilen gefertigt werden, sodass sie beispielsweise mit anderen Teilen erweitert und so jederzeit problemlos an andere Bedürfnisse oder Untergestelle angepasst werden können.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Das oberste Ziel einer geeigneten orthopädischen Sitzschale ist es, dass der Patient trotz körperlicher Einschränkungen dennoch so mobil wie möglich bleibt und zwar so komfortabel wie möglich. Druckstellen, Haltungsschäden und eine übermäßige Belastung von Knochen, Muskeln und Gelenken, durch das lange oder gar dauerhafte Sitzen und Liegen, soll durch eine orthopädische Sitzschale vermieden werden.

Eine orthopädische Sitzschale muss allerdings darüber hinaus viele Aspekte vereinen: unter anderem das richtige Maß an Sicherheit, an Komfort, an Ergonomie und an Mobilität. Deshalb sollten sowohl Sitz- als auch Liegeschalen kippstabil, wendig und in der Höhe verstellbar sein. So erleichtern sie dem körperlich eingeschränkten Menschen den Alltag und helfen ihm und seinen Angehörigen diesen bestmöglich und risikoarm zu bestreiten.

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