Schwangerschaftsanzeichen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. März 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schwangerschaftsanzeichen – von der ersten Woche bis zur fortgeschrittenen Schwangerschaft.

Die Schwangerschaftsanzeichen fallen genauso vielseitig aus wie der Schwangerschaftsverlauf selbst. Während manche Frauen kaum unter Symptomen leiden, wissen andere bereits nach der Empfängnis, dass sie schwanger sind. Zwar sind die Anzeichen keine Garantie, jedoch können sie ein Hinweis sein und für das Kaufen eines Schwangerschaftstests sprechen.

Inhaltsverzeichnis

Typische Erstanzeichen einer Schwangerschaft

Von der fünften bis zur sechsten Schwangerschaftswoche können Symptome wie Übelkeit, Brechreiz und Müdigkeit auftreten. Einige sehr frühe Anzeichen einer Schwangerschaft können auch Schwindel, Kreislaufprobleme und Veränderungen in den Sinnen sein.
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Grundsätzlich können so gut wie alle Erstanzeichen für sowie gegen eine Schwangerschaft sprechen. Da Symptome auch einen anderen Ursprung wie etwa eine Erkältung haben können, kann eine Schwangerschaft nur mit einem Test zuverlässig bestätigt werden. Trotzdessen können alle auftretenden Empfindungen ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Zu wissen, welche Anzeichen es gibt, kann den Verlauf der Schwangerschaft durch eine frühere Vorbereitung vereinfachen.

Die Anzeichen einer Schwangerschaft sind auf die Veränderung des Hormonhaushalts zurückzuführen. Insbesondere das Schwangerschaftshormon Beta-hCG sowie erhöhte Progesteron- und Östrogenspiegel können im Körper einer Frau für viel Verwirrung sorgen. Symptome wie Müdigkeit, schmerzende Brüste, Übelkeit, Blähungen und Völlegefühle gelten als frühe Schwangerschaftsanzeichen. Die Symptome und ihre Intensität variieren dabei von Frau zu Frau.

Neben den bereits erwähnten Anzeichen gibt es noch viele weitere, die in den ersten Wochen einer Schwangerschaft auftreten können. So können auch leichte Blutungen und ungewöhnliche Ausflüsse für eine Schwangerschaft sprechen. Ein Ziehen im Unterleib muss ebenso nicht nur für das Kommen der Periode sprechen. Insofern die Periode nicht auftritt, kann es sein, dass der Unterleibsschmerz eine Schwangerschaft andeutet. Weitere Erstanzeichen können Heißhunger oder allgemein veränderte Essgewohnheiten sowie ein häufiger Harndrang sein.

Achtung: Das Ausbleiben der Periode muss kein Schwangerschaftsanzeichen sein!

Für viele Frauen ist das Ausbleiben der Periode das aussagekräftigste Anzeichen einer Schwangerschaft. Gerade wenn der Zyklus üblicherweise regelmäßig Auftritt kann das Ausbleiben ein offensichtliches Erkennungsmerkmal für eine Schwangerschaft sein. Dennoch ist das Ausbleiben kein sicheres Schwangerschaftsanzeichen. Bei dem Ausbleiben der Periode empfiehlt es sich vorerst einen Test zu machen oder einen Arzt aufzusuchen. Denn das Auslassen der Periode kann ebenso von Stress, Hormonschwankungen, Krankheiten oder Veränderungen der Ernährung beeinflusst sein.

Anzeichen einer fortgeschrittenen Schwangerschaft

Änderungen in Farbe, Konsistenz oder Geruch des Ausflusses sollten immer als Warnhinweis gewertet werden.
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Bis Schwangerschaftsanzeichen auftreten, können mehrere Tage, Wochen bis Monate vergehen. Besonders Frauen, welche ihren Zyklus nicht im Blick haben, können schnell von einer Schwangerschaft überrascht werden. Insbesondere dann, wenn sie keine Erstsymptome haben oder diese ignorieren. Nachdem die ersten Schwangerschaftswochen vergangen sind, stellt sich der Körper immer mehr auf die Umstellung ein. Fortgeschrittene Anzeichen lassen sich somit besonders schnell erkennen. Zu den häufigsten Anzeichen, die meist bei jeder Frau auftreten, gehören folgende:

Veränderung der Gesichtsfarbe:

Die Veränderung der Gesichtshaut tritt in den meisten Schwangerschaften vor dem ersten Schwangerschaftsdrittel sowie im späteren Verlauf der Schwangerschaft im dritten Trimester auf. Zu den Gesichtsveränderungen gehört neben Hautunreinheiten eine vorübergehende Zunahme der Pigmentierung. Durch die Veränderung des Hormonhaushalts produziert der Körper in der Schwangerschaft größere Mengen des Melanozyten-stimulierenden Hormons (MSH). Das Hormon regt überwiegend die Gesichtshautzellen zur Bildung des Pigments Melanin an, wodurch die Gesichtsfarbe sich ändert.

Veränderungen des Intimbereichs:

Hormonelle Veränderungen verursachen zudem Veränderungen der Vaginal- und Vulva-Schleimhaut. Diese wirkt in der Schwangerschaft feuchter, da das Östrogen im Körper tendenziell zunimmt. Während der Schwangerschaft erhöht sich zudem der Blutfluss zur Vagina. Durch die erhöhte Feuchtigkeit entsteht mehr Ausfluss während der Schwangerschaft. Außerdem vergrößert sich die Gebärmutter und das Halsgewebe wird deutlich weicher.

Veränderungen der Brust:

Neben der Haut verändert sich auch die Brust im Verlauf einer fortgeschrittenen Schwangerschaft. Währenddessen die Erstsymptome an der Brust lediglich das Wohlbefinden der Brust beeinflussen, wirken sich fortgeschrittene Anzeichen auf das Aussehen der Brust aus. So werden die Brüste bei einigen Frauen nicht nur empfindlicher, sondern deutlich größer.

Des Weiteren können sich auch die Brustwarzen verändern. Die Veränderung tritt bei den meisten Frauen im zweiten Trimester auf und verändert die Farbe der Brustwarzen. Auch die Haut um die Brustwarze verändert sich in eine dunklere Farbe. Zudem ist es nicht unüblich, dass sich die Hubbel und Noppen um den Brustwarzenhof deutlicher zeigen.

Linea Nigra: Die Linea Nigra, aus dem Lateinischen übersetzt „schwarze Linie“, ist eine senkrecht strichförmige Verfärbung der medianen Bauchhaut. Durch die Produktion des melanozyten-stimulierenden Hormons kann diese Verfärbung entstehen. Linea Nigra tritt etwa ab der 16. Schwangerschaftswoche auf, wenn der Bauch bereits gewölbt ist. Als fortgeschrittenes Schwangerschaftsanzeichen ist die Linea Nigra ein Teil der vielen Hautveränderung in der Schwangerschaft und tritt bei etwa 90 Prozent aller Schwangeren auf.

Schwangerschaftsverlauf: Das Abklingen der Symptome

Mit einer ausgewogenen und vielfältigen Ernährung kann die Nährstoffversorgung und ein ausgeglichener Hormonhaushalt auch während der Schwangerschaft sichergestellt werden.
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Keine Schwangerschaftsanzeichen sowie das Abklingen der Anzeichen ist kein Grund zur Sorge. Ist ein Test positiv, so ist die Schwangerschaft weiterhin im Gange ihrer Entfaltung. Das Abklingen der Symptome ist nichts Unübliches. Da sich der Körper ab einem gewissen Zeitpunkt an die neuen Umstände gewöhnt hat, sind Erstanzeichen nicht beständig.

Der Hormonhaushalt fügt sich somit den neuen Hormonmengen und -produktionen. Treten Symptome erneut auf, so ist dies ebenso kein Grund zur Sorge. Zwar empfiehlt es sich immer zum Frauenarzt zu gehen, um Symptomen auf den Grund zu gehen, jedoch können sich Anzeichen in der gesamten Schwangerschaft bemerkbar machen.

Des Weiteren gibt es auch Schwangerschaftsanzeichen, die erst nach der Geburt verschwinden. Das Abklingen der Symptome bezieht sich überwiegend auf die Übelkeit, den Heißhunger und die Unterleibsschmerzen. Dennoch können die genannten Symptome geburtsübergreifend sein. Zu den geburtsübergreifenden Anzeichen gehören unter anderem die Linea Negra sowie die Veränderungen im Gesicht und an der Brust.

Weitere Anzeichen, welche nach der Geburt beständig bleiben können, sind der veränderte Harndrang sowie die Blähungen. Die Veränderung des Intimbereiches tritt stattdessen weiter fort. Anstatt abzuklingen, muss sich der Intimbereich neu zurückbilden, wodurch bei vielen Schwangeren ein Schmerz im Bereich sowie Scheidentrockenheit auftritt.

Der Schwangerschaftstest für Klarheit

Um sich zu vergewissern, dass auch tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegt, wird oft das Vorhandensein des schwangerschaftserhaltenden Hormons hCG im Urin geprüft.

Schwangerschaftsanzeichen sind kein eindeutiger Beweis für eine Schwangerschaft. Aus diesem Grund sollten Frauen bei einem Verdacht einen Schwangerschaftstest machen. Ein positiver Test ist das sicherste Anzeichen einer Schwangerschaft. Bei einem Test gibt es jedoch ebenso verschiedene Dinge zu beachten. Denn ein negativer Test bedeutet nicht sofort, dass eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann. Zwischen dem Test und der Befruchtung sollte mindestens eine Woche liegen. Im Idealfall holt man sich einen Test ab dem ersten Ausbleiben der Periode.

Ist ein Test trotz späterer Schwangerschaft negativ, so liegt dies meistens an der Nachweisgrenze des Schwangerschaftshormons. Das Hormon benötigt etwas Zeit, um in den Urin überzugehen. Dadurch kann ein Schwangerschaftstest vorläufig negativ ausfallen. Wiederholt man den Test nach einer Woche, so kann das Ergebnis bereits ins Positive verändert sein.

Klarere Ergebnisse als ein einfacher Schwangerschaftstest bietet ein Bluttest. Ein Bluttest wird von vielen Frauenärzten angeboten. Mithilfe einer analysierten Blutprobe, die im Labor auf das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) getestet wird, kann eine Schwangerschaft eindeutig bestätigt oder ausgeschlossen werden.

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