Seniorenpflege zu Hause
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. Dezember 2022Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Seniorenpflege: Pflege zu Hause statt im Altersheim.
Senioren zu Hause zu pflegen ist eine aufwändige Arbeit. Wird sie von einer geschulten Betreuungsperson übernommen, hat dies viele Vorteile für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen. Der Pflegebedarf der Senioren ist dabei individuell mit einem Pflegedienst sowie den behandelnden Ärzten abzustimmen und erfordert einen Organisationsplan.
Unterschiede zwischen häuslicher und stationärer Pflege
Mit der Entscheidung zur häuslichen Pflege erfolgt der Verzicht auf eine stationäre Betreuung in einem Alters- oder Pflegeheim. Zu Hause müssen Angehörige die Versorgung ihrer Angehörigen übernehmen, können sich aber temporär externe Unterstützung dazu holen, zum Beispiel von einer geschulten Betreuungsperson, welche die Senioren stundenweise, ganztags oder 24 Stunden am Tag betreut.
In einer Seniorenresidenz oder im Altersheim verfügen Senioren über soziale Kontakte in ihrem Wohnumfeld. Zu Hause ist das nicht möglich. Deshalb müssen Angehörige darauf achten, dass die zu pflegende Person immer wieder aktiv im Aussenbereich an Freizeitaktivitäten teilnimmt, um soziale Kontakte in der Altersklasse zu pflegen.
Spezielle Seniorentreffs in der Gemeinde dienen einem geselligen Austausch unter den Senioren mit ähnlichen Interessen. Der soziale Kontakt zu anderen verringert das schnelle Fortschreiten von Krankheiten wie Demenz oder Parkinson. Die angestellte Betreuungsperson hilft den Senioren dabei, ihr Sozialleben zu pflegen, und begleitet sie auf Spaziergängen oder Besuchen.
Der Umzug in ein Seniorenheim kann für alle Betroffenen stressig und überfordernd sein. Nicht nur deswegen wünschen sich viele Senioren eine individuelle Seniorenbetreuung, sodass sie ihre letzten Lebensabschnitte im gewohnten und geliebten Zuhause verbringen können.
Seniorenpflege zu Hause - dafür benötigt es eine begleitete Betreuung
Seniorenbetreuungsfachkräfte unterstützen Angehörige mit wertvollen Massnahmen aufgrund ihrer Expertise. Fachfremde Angehörige können fast nie dieselbe Pflege gewährleisten wie Fachkräfte, selbst wenn sie bereits jahrelange Erfahrungen nachweisen können. Mögliche Vorteile einer externen Pflegefachkraft sind:
1. Seniorenbetreuer beschäftigen sich mit zu betreuenden Senioren. Sie gehen auf die Interessen des Seniors ein und begleiten ihn beispielsweise bei einem Spaziergang oder Opernbesuch. Immer, wenn Angehörige keine Zeit haben, weil sie ihre Familie versorgen müssen, können externe Betreuungskräfte die anstehenden Aktivitäten begleiten.
2. Neben der Pflege fallen verschiedene Aufgaben im Haushalt an. Wäsche waschen, Bügeln, Reinigung der gesamten Wohnfläche und Müllentsorgung sind Grundaufgaben eines jeden Haushalts.
3. Ämtergänge sind sehr zeitaufwendig und fallen zu den üblichen Geschäftszeiten an Werktagen an. In dieser Zeit arbeiten viele Angehörige und müssen Urlaub nehmen, um unaufschiebbare Termine wahrzunehmen. Seniorenbegleiter hingegen übernehmen die Aufgabe beruflich und geraten in keinen Zeitkonflikt.
Welche Aufgaben Angehörige einer Fachkraft übertragen möchten, entscheiden sie nach ihrem Zeit- und Aufgabenplan. Wichtig für einen reibungslosen Ablauf ist die präzise Abstimmung mit der begleitenden Fachkraft.
Kosten für die heimische Seniorenbetreuung
Mit der häuslichen Pflege möchten Angehörige oder die Senioren selbst Kosten einsparen. Ob das gelingt, hängt von der familiären Organisation und den benötigten Pflegeprodukten ab. Auch ist die Frage nach einer zusätzlichen externen Pflegekraft zu klären, die weitere Kosten verursacht. Bei der Kostenplanung für die häusliche Pflege müssen die Angehörigen folgende Punkte berücksichtigen:
- Kostensenkung ist nur möglich, wenn die Familienangehörigen die 24-Stunden-Pflege selbst übernehmen und auf keine zusätzliche externe Hilfe angewiesen sind.
- Pflegebetten und weiteres Zubehör werden auch gebraucht zum Kauf angeboten, das garantiert weiteres Sparpotenzial.
- Pflegeprodukte, die nicht von der Krankenkasse erstattet werden, sollten zu gleichen Anteilen von den Angehörigen finanziert werden, um die finanzielle Belastung gleichmässiger zu verteilen.
Die Ermittlung des Pflegegrades kann unter Umständen Monate dauern. In dieser Zeit müssen oftmals Angehörige für die Kosten aufkommen. Zu berücksichtigen gilt auch das Vermögen des zu versorgenden Seniors.
Angehörige von Pflegebedürftigen sollten ausserdem prüfen, was die Krankenkasse oder Zusatzversicherung übernimmt. In Betracht zu ziehen sind zusätzlich Unfallversicherungen, die eintreten, wenn der Pflegebedarf durch einen Unfall verursacht wurde.
Angebote mobiler Pflegedienste vergleichen
Wer sich nur aufs Sparen in der Pflege konzentriert, spart womöglich am falschen Ende. Zum Vergleich, ob die selbstständig durchgeführte häusliche Pflege ohne angestellten Pflegedienst günstiger ist, sind Angebote der Dienstleister heranzuziehen. Bei der Kostenkalkulation dürfen Angehörige die physische und mentale Belastung während der Pflegezeit nicht unterschätzen. Erfahrungsberichte dazu gibt es online, ausserdem beraten behandelnde Hausärzte hinsichtlich des Pflegeaufwands.
Mobile Pflegedienste müssen nicht täglich eingebunden werden. Es reicht, wenn eine Pflegefachkraft nach Bedarf einen Teil der Pflege oder Betreuung übernimmt. Die Alternative zu einem Pflegedienst ist, eine Pflegekraft direkt zu beauftragen. Die Fachkraft wird stunden- oder tageweise eingesetzt. Ausgebildete Pflegefachkräfte können auch nur während der Urlaubszeit mit der Pflege und Betreuung beauftragt werden.
Allerdings ist der erstmalige Kontakt zwischen der zu pflegenden Person und der Pflegefachkraft vor Urlaubsbeginn herzustellen. Besonders ältere Senioren fühlen sich in der alleinigen Gegenwart von fremden Personen häufig unsicher. Um ihnen die Unsicherheit zu nehmen, sollten Angehörige mindestens das erste Treffen begleiten.
Darum wünschen sich viele Senioren häusliche Pflege
Zwischen Familienangehörigen besteht in den meisten Fällen ein vertrautes "Band", dass dem zu pflegenden Senior Sicherheit gewährt. Der Umzug in ein Altenheim ist für viele mit dem nahestehenden Tod verbunden.
Es gilt als der letzte Schritt im Leben und diesen möchten viele Senioren nicht unbegleitet gehen. Sie bleiben lieber zu Hause und nehmen eher eine weniger professionelle Pflege in Kauf, als dass sie das Sterben anderer Heimbewohner ertragen.
Das Leben in seinem bisherigen sozialen Umfeld ermutigt und stärkt Senioren. Wer noch selbstständig einen Teil seines Alltags erledigen kann, wird eine höhere Lebensqualität in seinem gewohnten Umfeld erfahren als in einer Seniorenresidenz.
Eltern ziehen Kinder gross, Kinder pflegen ihre Eltern
Mit der Geburt ihres Kindes verpflichten sich werdende Eltern zur Fürsorge ihres Kindes, bis es zur selbstständigen Lebensführung in der Lage ist. Kinder tragen danach gegenüber ihren Eltern die Verantwortung, wenn sie pflegebedürftig sind. Die häusliche Pflege ist mit vielen Aufgaben verbunden, wo Fachkräfte aktiv im Sinne des zu Pflegenden und seinen Angehörigen Unterstützungen leisten.
Quellen
- Alzheimer Europe (Hrsg.): Handbuch der Betreuung und Pflege von Alzheimer-Patienten. Thieme, Stuttgart 2005
- Andreae, S., Weniger, J., von Hayek, D.: Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege. Thieme, Stuttgart 2015
- I care Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015