Ursachen und Behandlung von Herzinfarkt und Angina pectoris

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Für die ungestörte Funktion des Herzens ist neben einem gesunden Klappenapparat und einer funktionstüchtigen Muskulatur auch die ungestörte Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nahrungsstoffen eine entscheidende Voraussetzung. Wird diese Versorgung des Herzmuskels gestört, wird auch die Funktion des Herzens beeinträchtigt. Für die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff und Nahrungsstoffen haben die Herz-Kranz-Gefäße eine große Bedeutung.

Allgemeines Wissen über Herzerkrankungen

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Die Arterien dieses Kreislaufgebietes gehen aus der Aorta ab und verzweigen sich an der Außenseite des Herzmuskels. Die arteriellen Blutgefäße sind funktionelle Endarterien, das heißt, sie haben unter physiologischen Bedingungen nur sehr wenig Verbindung untereinander. Kommt es nun zu einem Verschluss eines arteriellen Gefäßes, so wird in einem bestimmten Abschnitt des Herzmuskels die Versorgung mit Sauerstoff und Nahrungsstoffen unterbrochen.

Besteht diese Unterbrechung längere Zeit, so ist die Folge davon der Untergang des Herzmuskelgewebes in diesem Bezirk. Das Ausmaß der Funktionsbeeinträchtigung hängt von der Lage und Größe dieses Gebietes ab und kann eine Störung der Herzfunktion oder eine Einschränkung der Herzleistung nach sich ziehen. Wenn aber das Areal, das zugrunde geht, eine bestimmte Größe erreicht, kann das Herz auch seine Funktion nicht, mehr aufrechterhalten; die Herztätigkeit versagt also.

Dieser Zustand ist dann jedoch mit dem Leben nicht mehr vereinbar. Fällt ein kleinerer Teil der Herzmuskulatur infolge einer Durchblutungsstörung aus, kommt es zuerst zum Absterben der Muskulatur. Danach bildet sich eine Narbe. Diese Ereignisse, die mit einer Unterbrechung der Blutzirkulation in einem bestimmten Bereich der Herzmuskeln einhergehen und zum Untergang eines Teils der Herzmuskulatur führen, werden als Herzinfarkt bezeichnet.

Herzinfarkt & Angina pectoris

Der Herzinfarkt ist ein Krankheitsbild, das in seinen Erscheinungsformen sehr unterschiedlich verlaufen kann. In diesem Zusammenhang ist eine weitere Erkrankung zu erwähnen, die unter der Bezeichnung Angina pectoris bekannt ist. Es handelt sich dabei um flüchtige, vorübergehende Störungen der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels.

Solche Ereignisse können mit Schmerzen in der linken Brustseite einhergehen, die in die linke Schulter oder in den linken Arm ausstrahlen. Diese Beschwerden lassen sich nach psychischen oder körperlichen Belastungen beobachten, treten aber auch bei Ruhe auf. Bei der Angina pectoris wird jedoch die ausreichende Zirkulation in den Herz-Kranz-Gefäßen immer wiederhergestellt.

Diese Erkrankung ist aber ein Zeichen dafür, dass die normale Blutversorgung des Herzmuskels gefährdet ist. Da es sich beim Herzinfarkt um einen Krankheitsmechanismus handelt, bei dem zu Beginn die gleichen Verhältnisse wie bei der Angina pectoris vorliegen, können wir beim Herzinfarkt ähnliche Beschwerden wie bei einer Angina pectoris beobachten. Schmerzen in der linken Brustseite, die oft bis in den linken Arm ausstrahlen, sind also auch beim Herzinfarkt möglich, ohne dass sie ein typisches Merkmal für ihn zu sein brauchen. In manchen Fällen zeigen sie sich heftiger, in anderen wieder nehmen sie ein geringeres Ausmaß an als bei der Angina pectoris.

Heute wissen wir, daß ein Teil der Herzinfarkte (auf Grund neuester Beobachtungen bis zu 40 Prozent) ohne Schmerzen auftreten. Die Erkrankung kann dann nur mit Hilfe des Elektrokardiogramms (EKG) oder durch Blutuntersuchungen bei uncharakteristischen Beschwerden des Patienten diagnostiziert werden.

Obwohl der größere Teil der Erkrankungen nur zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Herzfunktion führt und im Hinblick auf den weiteren Verlauf nur eine mäßige oder stärker dauernde Einschränkung der Herzleistung bewirkt, ist der Herzinfarkt als ein ernstes Krankheitsbild anzusehen. Der Schmerz in der linken Brustseite wird von vielen Menschen als ein Alarmsignal einer ernsten Erkrankung gewertet, denn die meisten Menschen sind sich dessen bewusst, dass die ungestörte Funktion des Herzens für die Lebensvorgänge von entscheidender Bedeutung ist.


Behandlung & Vorbeugung von Herzerkrankungen

Oftmals liegt einem Herzinfarkt eine Verengung der Herzkranzgefäße zugrunde, die man als Arteriosklerose bezeichnet. Wird eine solche Engstelle durch ein Blutgerinnsel verstopft, werden alle darauf folgenden Herzmuskelareale nicht mehr mit Blut und Saueratoff versorgt. Der Herzmuskel stribt dann innerhalb weniger Stunden ab. Klicken, um zu vergrößern.

Das ist verständlich und vom medizinischen Standpunkt richtig. Welche Schlußfolgerungen sollen jedoch daraus gezogen werden? Wenn Schmerzen in der linken Brustseite auftreten, soll dieses Zeichen den Patienten veranlassen, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Der Arzt kann mit Hilfe moderner Untersuchungsverfahren feststellen, welche Veränderung am Herzen vorliegt, welche medizinischen Maßnahmen ergriffen werden müssen, und Ratschläge geben, wie sich der Patient weiterhin verhalten soll. Wie bereits erwähnt, bedeutet nicht jeder Schmerz in der linken Brustseite einen Herzinfarkt und damit eine ernste Gefährdung des Lebens. Jedoch darf diese Tatsache nicht zur Gleichgültigkeit führen.

Jede Herzerkrankung muss ärztlich beurteilt und behandelt werden. Nur so sind weitere Schäden zu vermeiden. Das ist eine unabdingbare Notwendigkeit und muß mit allem Nachdruck betont werden. Der Arzt hat heute die Möglichkeit, auch geringe Veränderungen bereits zu erkennen und Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

Dabei drängt sich uns auch die Frage auf: Gibt es Möglichkeiten, dem Herzinfarkt vorzubeugen? Wie bei vielen Erkrankungen kann man durch die Lebensgestaltung auch hier vorbeugend einwirken. Deshalb ist es nicht nur notwendig, für ausreichende Nachtruhe und sinnvolle Entspannung zu sorgen, sondern auch dafür, dass neben geistiger Tätigkeit auch die notwendige körperliche Belastung garantiert wird.

Das sicherste Mittel zur Prophylaxe des Herzinfarkts ist ein ausgiebiges und täglicher leichtes Sportprogramm, wie Joggen oder Schwimmen. Dabei ist aber nicht gemeint, dass nur die Bewegung an frischer Luft zur Entspannung führt, sondern, dass ein täglicher, ausgiebiger Sport auch einen Trainingszustand des Kreislaufsystems und des gesunden Herzens bewirkt, der eine optimale Funktion garantiert, wobei dann die Kräfte so ökonomisch wie möglich eingesetzt werden.

Aber auch bei bereits vorliegenden Störungen am Herzen hat eine sinnvolle körperliche Belastung wesentliche Bedeutung. Sie soll jedoch in Übereinstimmung mit dem behandelnden Arzt erfolgen, der die Größe der Belastung festlegen kann und in der Lage ist, zu beurteilen, wann die Leistungsgrenze erreicht ist. Um eine sinnvolle körperliche Belastung zu sichern, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Neben den regelmäßigen Spaziergängen für ältere Menschen ist auch der Ausdauersport zu erwähnen. Jedoch ist hier Sport gemeint, der allseitiges Training garantiert. Die Hinweise auf die körperliche Betätigung erscheinen uns deshalb besonders wichtig, weil darüber zum Teil noch falsche Vorstellungen bestehen.

Nicht körperliche Schonung hilft, Herz- und Kreisslaufschäden vorzubeugen, sondern sinnvolle körperliche Betätigung ist ein wirksames Mittel zur Verhütung von Herz- und Kreislauferkrankungen, wobei natürlich einseitige Überanstrengungen vermieden werden sollen. Neben der körperlichen Belastung ist eine ausreichende Nachtruhe bedeutungsvoll. Es kommt vor allem darauf an, dass sie wirklich zur Entspannung führt. Aus diesem Grunde ist es notwendig, sich vorher körperlich zu entspannen, beispielsweise durch einen kurzen Spaziergang.

Bekannt ist auch, dass sich psychische Belastungen ungünstig auf die Regulation der Herz- und Kreislauftätigkeit auswirken. Dabei ist es schwierig, generell zu fordern, dass psychische Belastungen vermieden werden sollen. Jedoch muss nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass unter dem Druck psychischer Belastungen und psychischer Überforderungen die sinnvolle Gesta¬tung des Tagesablaufs nicht untergehen darf. Da aber psychische Belastungen oft aus schlechtem zwischenmenschlichem Verhalten resultieren oder aus dem Gefühl, eine bestimmte Aufgabe nicht meistern zu können, sind auch Erziehung und Bildung wichtige Faktoren zur Infarktprophylaxe.

Es ist sinnvoll, häufig kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen und Überlastungen durch unvernünftig große Mahlzeiten zu vermeiden. Ein fester Rhythmus beider Nahrungsaufnahme ist für die Erhaltung des vegetativen Gleichgewichts und für die Sicherung physiologischer Reflexmechanismen wesentlich. Über die ärztlichen Maßnahmen zur Vorbeugung des Herzinfarkts soll hier nicht ausführlich gesprochen werden, es sei nur erwähnt, dass auf Grund von wissenschaftlichen Untersuchungen heute in bestimmten Fällen eine vorbeugende Behandlung mit gerinnungshemmenden Substanzen durchgeführt werden kann, durch die sich bei drohendem Herzinfarkt der Eintritt des akuten Krankheitsereignisses verhindern lässt.

Beim Herzinfarkt handelt es sich um ein Krankheitsbild, das unter sehr unterschiedlich empfundenen Erscheinungen verlaufen kann. Dabei treten zum Teil uncharakteristische Beschwerden auf, die vom Erkrankten oft nicht als eine Herzerkrankung angesehen werden; sie können ebenfalls starke Schmerzen in der linken Brustseite, verbunden mit einem Beklemmungsgefühl, hervorrufen. Da der Herzinfarkt eine Erkrankung ist, die sich zwar in vielen Fällen heilen lässt, aber auch einen ungünstigen Ausgang einschließen kann, ist es notwendig, durch Maßnahmen einer sinnvollen Lebensgestaltung Herz- und Kreislauferkrankungen vorzubeugen.

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