Wann brauche ich ein Zahnimplantat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. April 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein schönes Lächeln kann entzücken und bezaubernd sein. Denn wir zeigen beim Lächeln unsere Zähne, besonders wenn wir frei und ungeniert lachen. In diesem Moment nehmen die Zähne eine wichtige Rolle in der Wirkung auf unser Gegenüber ein. Wie auch bei so vielen anderen Dingen finden wir meistens das schön, das eine Symmetrie und eine Harmonie aufweist, wie eine geschlossene Zahnreihe mit einem weißen (oder hellen) Farbverlauf, die auch im Kontext der Gesichtszüge stehen.

Inhaltsverzeichnis

Was tun bei Zahnausfall?

Ein Implantat kann eine sinnvolle Option sein, wenn ein Zahn verloren gegangen ist und ersetzt werden muss. Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingepflanzt werden und eine stabile Basis für den Aufbau eines neuen Zahns bieten.

Fehlende Zähne hingegen nehmen nicht nur Einfluss auf das Aussehen und ein schönes Lächeln, sondern sie wirken sich auch unmittelbar auf die Zahngesundheit aus. Denn im Bereich des fehlenden Zahnes (fehlenden Zähne) kann sich der Kieferknochen auf Grund fehlender Belastung schnell abbauen und das Zusammenspiel zum Kauen, Sprechen und Lächeln ist gestört.

Die Lösung ist ein moderner Zahnersatz, denn er ist darauf ausgelegt, viele Jahre im Mund zu verbleiben und bei entsprechender Pflege lange Zeit zu funktionieren. Implantate als Zahnersatz sind daher in den meisten Fällen die Wunschlösung. Dann kommt die Implantologie zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine im zahnärztlichen Fachbereich durchgeführte Behandlung zum dauerhaften Einbringen künstlicher Zähne in den Kiefer.

Hierfür wird ein Zahnimplantat (chirurgisch „gepflanzter“ festsitzender Zahnersatz,) benutzt, der einem natürlichen Zahn gleicht und der mit einer kleinen Schraube, die als künstliche Zahnwurzel fungiert, fest im Kiefer verankert wird.

Implantate sind immer dann ratsam, wenn

  • ein Zahn oder mehrere Zähne fehlen
  • die hinteren Zähne nicht mehr stabil genug sind
  • fehlende Zähne die anderen gesunden Zähne beeinträchtigen

Wie eine Zahnimplantat-Behandlung erfolgt

Das dübelförmige Implantat hat die Funktion, in das lebende Gewebe des Kiefernknochens einwachsen zu können und anschließend einer Zahnkrone festen Halt im Mund zu geben.

Die komplette Behandlung verläuft in mehreren Schritten:

Die Beratung und die Anamnese - Es gilt die Fragen zu klären, warum eine Implantation benötigt wird und ob weitere Krankheitsbefunde wie beispielsweise Karies (oder Zahnfleischentzündung) vorliegen, die vor einem Implantat-Eingriff behandelt werden müssen. In der Regel werden dafür Röntgenaufnahmen gemacht, die Aufschluss darüber geben, ob vor dem Einsatz eines Implantats ein Aufbau der Knochensubstanz notwendig ist.

Check der Knochen - Sollte der Kiefer über eine stabile und starke Struktur der Knochen verfügen, kann das Implantat direkt eingesetzt werden. Vor der Implantation wird der Kieferknochen freigelegt, und zwar unter örtlicher Betäubung.

Einsatz des Implantats - Das Einsetzen dauert normalerweise maximal 90 Minuten. Der Zahnarzt fräst mit einem speziellen dünnen Bohrer ein Loch in den Kieferknochen, sodass das Implantat auch sicher fixiert werden kann. Die genaue Positionierung des Implantates ist heutzutage mit digitaler Technik möglich. Sobald das Implantat in den Knochen geschraubt wurde, kann der Zahnarzt das Zahnfleisch über die künstliche Wurzel wieder zunähen.

Heilungsprozess - Für das Abheilen ist ein wenig Geduld gefragt, denn es kann bis zu drei Monate dauern, bis ein Implantat im Unterkiefer belastbar ist. Aufgrund geringerer Knochendickte kann es im Oberkiefer oftmals ein wenig länger dauern. Nach dem Heilungsprozess wird das Aufbauelement in das Implantat eingefügt und mit einer Krone befestigt.

Vorteile Zahnimplantate

  • es besteht eine Kaufunktion wie bei eigenen Zähnen
  • fester als ein Prothesenhalt
  • der Knochen bleibt durch Implantate (Knochenschwundprophylaxe) erhalten
  • die gesunden Zähne bleiben geschont
  • eigene Zähne werden durch zusätzliche Abstützung (Pfeilervermehrung) entlastet
  • sie können verloren gegangene Zähne 1:1 ersetzen, die sich optisch nicht von den eigenen unterscheiden

Aus welchem Material die Implantate entstehen

Zu Beginn verspürt der Betroffene leichte Schmerzen, wenn er sein Zahnfleisch am Implantatrand berührt. Mitunter kann sich das Zahnfleisch in der Implantatsnähe rötlich verfärben beziehungsweise geben Patienten auch an, dass das Implantat Schmerzen verursacht.
© Alexandr Mitiuc – stock.adobe.com

Für die Herstellung von Implantaten gibt es zwei Materialien: Keramik und Titan. In den meisten Fällen wird Titan verwendet, da es korrosionsbeständig und sehr belastbar ist.

Im Heilungsprozess verbindet sich das Material direkt mit dem Kieferknochen, wodurch es wie körpereigenes Gewebe angenommen wird. Zwar hat sich das Titaniumplantat erfolgreich durchgesetzt, es kann aber in bestimmten Fällen vorkommen, dass Keramik-Implantate die besseren Ergebnisse liefern.

Das ist beispielsweise der Fall, wenn Schneidezähne durch ein Zahnimplantat ersetzt werden müssen oder jemand nur sehr dünnes Zahnfleisch hat. Die Keramik-Implantate sind komplett aus weißer Vollkeramik gefertigt und ähneln daher den natürlichen Zähnen und sie sind außerdem eine metallfreie und hochwertige Alternative.

Wenn fehlende Zähne nicht ersetzt werden

Zahnimplantate bieten eine natürlichere Funktion als andere Optionen wie z.B. Prothesen. Implantate sind in der Lage, die gleiche Kaukraft wie natürliche Zähne zu leisten und können somit das Sprechen und Kauen erleichtern.

Fehlende Zähne können schwerwiegende gesundheitliche Probleme und Komplikationen verursachen. Wer seinen Zahnarzt zeitnah nach einem Zahnverlust aufsucht und sich über die Möglichkeiten des Zahnersatzes beraten lässt, kann seine Mund-, Kiefer- und Knochengesundheit langfristig auf hohem Niveau erhalten.

Vor einigen Jahren noch waren meist Brücken die Lösung für fehlende Zähne. Aber sie haben den schwerwiegenden Nachteil, dass die gesunden benachbarten Zähne irreparabel beschädigt werden. Denn diese müssen abgeschliffen werden, damit sie die Brücken halten können. Darunter leidet aber die intakte Zahnsubstanz.

Werden fehlende Zähne nicht ersetzt, dann droht unter anderem ...

... an der Zahnlücke ein Kieferknochenverlust. Denn der Kieferknochen fungiert ähnlich wie die Muskulatur des Körpers und um den Muskeltonus zu erhalten oder auszubauen, muss der Muskel durch Bewegung trainiert werden. So ist es auch mit dem Kieferknochen. Die Knochenmasse des Kiefers bleibt dann erhalten, wenn sie durch das Kauen und Beißen immer wieder stimuliert wird. Fehlt ein Zahn, wird der Kieferbereich jenen Zahns nicht mehr die gleiche Stimulation bekommen und er wird sich zurückbilden.

... werden die Nachbarzähne falsch ausgerichtet. Fehlt in einer Zahnreihe plötzlich ein Zahn, wollen sich die anderen genau in diese Lücke schieben. Die Nachbarzähne werden nicht mehr gestützt, deren Wurzel zerstört wird.

... eine Veränderung der Gesichtsstruktur. Unsere Gesichtsstruktur ist stark abhängig von der Zahnstruktur. Fehlt über einen längeren Zeitraum im Kiefer ein Zahn im Kiefer, können die Gesichtsmuskeln erschlaffen und eine Veränderung des Gesichtsausdrucks verursachen.

Wer die Kosten für Zahnimplantate übernimmt

Das Problem am Zahnersatz für unser Gesundheitssystem ist die Häufigkeit dieser Diagnose gepaart mit den fast immer hohen Kosten der Behandlung. Doch diese lassen sich mit einer guten Zahnzusatzversicherung abfedern.

Ob und wie viel ein Patient für eine Implantat-Behandlung zahlen muss, ist vor allem abhängig vom jeweiligen Versicherungsstatus.

Wenn sich ein gesetzlich versicherter Patient für das Implantieren eines oder mehrerer Zähne entscheidet, bekommt er von seiner Krankenkasse einen festen Zuschuss. Dieser ist genauso hoch wie für andere Behandlungsmethoden. Ein vollständig geführtes Bonusheft kann allerdings diesen Zuschuss um bis zu 30 Prozent erhöhen.

  • Üblich ist auch, dass die Krankenkassen außerdem Geringverdiener im Rahmen von Härtefallregelungen unterstützen, und zwar nach Prüfung der jeweiligen Finanz- und Lebenssituation.

Wer die Kosten für eine Implantation bei Privatversicherten übernimmt, ist in jedem individuellen Versichertenvertrag speziell geregelt. Die Patienten bekommen im Vorfeld vom Zahnarzt einen Behandlungs- und Kostenplan, der der Versicherung vorgelegt werden sollte.

Ob gesetzlich oder privat - für alle, die über eine Zahnzusatzversicherung verfügen (inklusive Implantate), werden die hochwertigen Implantate auf jeden Fall erschwinglich.

Möglich sind - über die Versicherung hinaus - auch weitere Möglichkeiten für Patienten, die Kosten zu senken: Das kann durch das Aufsuchen eines Implantologen, die in mehr als 12.000 Praxen in Deutschland arbeiten oder durch die Wahl eines günstigeren Implantat-Systems.

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