Bitteres Schaumkraut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Bitteres Schaumkraut

Das bittere Schaumkraut, auch als falsche Brunnenkresse bekannt. Es handelt sich dabei um ein Wildkraut mit vielfältiger Anwendung und Wirkung. Auch als Heilpflanze wird es auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt.

Vorkommen & Anbau des bitteren Schaumkrauts

Das bittere Schaumkraut zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist ein mehrjähriges Gewächs.

Das bittere Schaumkraut zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist ein mehrjähriges Gewächs. Die Pflanze ist zwischen zehn und sechzig Zentimeter hoch und hat einen kantigen, holzigen Stängel. Die Blätter treiben aus der Wurzel und bilden sich in der Nähe des Bodens. Die Stängel, die auch über den Winter hindurch wachsen können, sind auch mit Blättern bewachsen, die sich meistens auf kleineren Stängeln ansiedeln. Die Fiederblätter bilden keine Rosetten und besitzen eine abgerundete Spitze am Ende.

Die Blüten, die zwischen April und Juli blühen, sind weiß und traubenförmig angeordnet. Die vier weißen Blütenblätter haben in der Mitte rötliche Staubgefäße. Die Samen des bitteren Schaumkrautes entwickeln sich aus den Schoten der abgeblühten Blütenblätter. Gesammelt werden die Teile der Pflanze das ganze Jahr über. Vorwiegend werden jedoch die Blätter des bitteren Schaumkrautes verwendet.

Heimisch ist das bittere Schaumkraut in Mitteleuropa und Asien. Es wächst hauptsächlich im feuchten Milieu. Gräben und leicht im Schatten liegende Bachbetten bieten einen kühlen, lehmartigen und nährstoffreichen Boden. In montaner Umgebung ist ein vermehrtes Vorkommen und vor allem im Bayerischen Wald ist die falsche Brunnenkresse zu finden.

Wirkung & Anwendung

Die Anwendung des bitteren Schaumkrautes ist in der Pflanzenheilkunde eher selten. Bei Verwendung als Naturheilmittel wird es vorwiegend bei Frühjahrsmüdigkeit und bei Stoffwechselschwäche eingesetzt. Es regt den Organismus an und hat eine harntreibende Wirkung. Der hohe Anteil an Vitamin C reguliert einen Mangel an diesem Vitamin. Aus diesem Grund wurde es schon früher zur Behandlung von Skorbut (Vitaminmangelerkrankung) eingenommen.

Weitere Inhaltsstoffe im bitteren Schaumkraut sind Senföl und Bitterstoffe. Um die Verdauung und den Stoffwechsel anzuregen, wird getrocknetes Schaumkraut als Tee getrunken. Die getrockneten Blätter werden mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von bis zu fünfzehn Minuten wird der Tee abgeseiht und getrunken. Diese Anwendung ist sehr selten und nicht gängig.

Die Blätter des bitteren Schaumkrautes können zur Behandlung von Rheuma als Tinktur verarbeitet werden. Hierbei werden die Blätter mit Alkohol übergossen und ziehen in einem verschlossenen Gefäß für zwei Wochen. Ab und zu soll das Gefäß geschüttelt werden. Nach der Ziehzeit wird die Tinktur gefiltert und in dunkle Fläschchen abgefüllt, um die Tinktur vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Durch das enthaltene Senföl ist es bei Infekten und Entzündungen sehr wirksam, vorausgesetzt es werden die frisch geernteten Blätter verwendet.

Bei Frühjahrskuren kommt das bittere Schaumkraut ebenfalls zum Einsatz. Die anregende Wirkung beschleunigt den Stoffwechsel und hilft bei der Entschlackung. Die Hauptverwendung des bitteren Schaumkrautes liegt in der Wildküche und ist vergleichbar mit der Anwendung der echten Brunnenkresse. Die leicht bitter schmeckenden Blätter sind angenehm würzig und leicht scharf. Frisch gesammelt kommen sie in Kombination mit anderen Wildkräutern als Salat auf den Tisch.

Werden die Blätter fein geschnitten, können sie mit Quark vermischt und als Aufstrich gegessen werden. In Broten wird das Schaumkraut als Gewürz beigemengt. Die Verwendung der Blätter sollte sparsam erfolgen, da zu viele auf einmal einen zu bitteren Geschmack verursachen. Durch den bitteren Beigeschmack ist das bittere Schaumkraut auch häufig unter dem Namen Bitterkresse bekannt. Ein Bitterstoff, der vorwiegend zum Geschmack beiträgt, wurde noch nicht näher unter die Lupe genommen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

In der Heilmedizin ist das bittere Schaumkraut wenig verbreitet. Die Ähnlichkeit mit der Brunnenkresse ist sehr hoch. Sammler sollten aus diesem Grund über ausreichendes Wissen verfügen und die Anwendung nicht gänzlich mit der der Brunnenkresse gleichsetzen. Dennoch enthalten viele Tees das bittere Schaumkraut in geringer Form. Auch Pflegeprodukte in der Kosmetik enthalten einen Anteil an Schaumkraut.

In Kombination mit Brunnenkresse findet es sich in Haarpflegeprodukten und Kuren. Durch den hohen Gehalt an Vitamin C ist es vor allem in Tees enthalten, die vorbeugend wirken. Wird das bittere Schaumkraut in zu hoher Dosis eingenommen, kann es in seltenen Fällen zu leichten Magen- und Darm-Beschwerden kommen. Eine Einnahme bei Kindern unter vier Jahren ist nicht empfohlen.

Durch die Reizung der Magenschleimhaut und der Nieren sollte das bittere Schaumkraut auch nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden. Die Wirkung kann zu Blutungen und im schlimmsten Fall zu einem Abgang führen. Durch die Wehen anregende Wirkung kann eine Frühgeburt eintreten. Sollten Blätter der Pflanze gesammelt werden, ist darauf zu achten, dass diese an sauberen Bachläufen und Gräbern geerntet werden. Auf das Pflücken der Wildpflanze sollte an Bächen, die in der Nähe einer Schafweide liegen, verzichtet werden. Hier besteht die Gefahr, bei der Einnahme ein Leberegel in den Organismus aufzunehmen.

Der Verzehr sollte frisch erfolgen, denn nach längerer Lagerung verliert sie an Vitamin C und verwelkt sehr schnell. Gekauft werden kann das bittere Schaumkraut meist in getrockneter Form oder als Bestandteil von Gewürzen. Die Pflanze und die Blätter selbst werden selten zum Verkauf angeboten, da der Transport sehr aufwendig ist. Bei einer Behandlung mit bitterem Schaumkraut sollten eine ausreichende Information vorliegen und diese mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.


Das könnte Sie auch interessieren