Brille

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele Menschen müssen eine Brille tragen. Eine angeborene Sehschwäche, fortschreitendes Alter oder intensive Arbeit am Computer sind die meisten Gründe, eine Brille tragen zu müssen. War die Sehhilfe früher ein notwendiges Übel, setzt eine moderne Brille heute durchaus markante Akzente im Gesicht des Trägers.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Brille?

Lesebrillen werde meist zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit verwendet. Jedoch verwenden auch immer mehr junge Menschen Lesebrillen.

Eine Brille gleicht die Sehschwäche ihres Trägers durch geschliffene Gläser aus und erleichtert ihm das Sehen ganz erheblich. Die Gläser werden entweder auf eine Kurzsichtigkeit oder auf eine Weitsichtigkeit angepasst.

Unter welcher Einschränkung der zukünftige Brillenträger leidet, stellt der Optiker in einem Sehtest fest, nimmt die Werte auf und bestellt die Gläser, die eben diese Sehschwäche ausgleichen und wieder Freude beim Lesen oder im Kino bereiten. In vielen Fällen muss der Optiker sogar Weitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit gleichzeitig feststellen.

Sind die geschliffenen Gläser beim Optiker eingetroffen, arbeitet er sie in das vorher ausgewählte Brillengestell ein und informiert seinen Kunden, dass die neue Brille abholbereit ist und angepasst werden kann.

Geschichte

Die Geschichte der Brille reicht bis ins Mittelalter zurück. Die frühesten Hinweise auf Sehhilfen stammen aus dem antiken Rom, wo der Philosoph Seneca berichtete, dass man durch Glas Kugeln Dinge vergrößern konnte. Im 13. Jahrhundert wurden in Italien die ersten Brillen entwickelt. Mönche und Gelehrte in Klöstern nutzten sie, um ihre Arbeit zu erleichtern, insbesondere das Lesen. Diese frühen Brillen bestanden aus konvexen Linsen und waren hauptsächlich zur Korrektur der Weitsichtigkeit gedacht.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts, mit der Erfindung des Buchdrucks, wuchs die Nachfrage nach Brillen, da immer mehr Menschen Zugang zu Büchern hatten. Um 1600 wurden in den Niederlanden die ersten Brillen für Kurzsichtigkeit mit konkaven Linsen entwickelt. Fortschritte in der Glasherstellung und Optik im 17. und 18. Jahrhundert, insbesondere durch Wissenschaftler wie Isaac Newton, führten zu präziseren Linsen und verbesserten Designs.

Im 19. Jahrhundert, mit der industriellen Revolution, wurden Brillen erschwinglicher und weiter verbreitet. Gleichzeitig entwickelte sich die Optometrie als wissenschaftliches Feld. Moderne Brillen, wie sie heute bekannt sind, entstanden im 20. Jahrhundert, mit leichteren Materialien und individuell angepassten Gläsern für verschiedene Sehprobleme, einschließlich der Gleitsichtbrillen.

Vorteile & Nutzen

Brillen bieten gegenüber vergleichbaren Sehhilfen wie Kontaktlinsen oder Augenlaserkorrekturen eine Reihe von Vorteilen. Einer der größten Vorteile ist die Nicht-Invasivität. Brillen erfordern keinen direkten Kontakt mit den Augen, was das Risiko von Infektionen oder Irritationen, wie sie bei Kontaktlinsen auftreten können, eliminiert. Sie sind einfach zu handhaben und erfordern keine spezielle Pflege, außer gelegentlichem Reinigen der Gläser.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität. Brillen lassen sich leicht abnehmen und wieder aufsetzen, was besonders in Situationen nützlich ist, in denen das Tragen von Sehhilfen störend sein könnte, wie beim Schwimmen oder Schlafen. Zudem bieten Brillen einen zusätzlichen Schutz für die Augen vor äußeren Einflüssen wie Staub, Wind oder UV-Strahlung, insbesondere wenn sie mit speziellen Filtergläsern ausgestattet sind.

Brillen sind auch langfristig eine kostengünstigere Option als Kontaktlinsen oder Augenoperationen. Während Kontaktlinsen regelmäßig erneuert werden müssen und Augenlaserkorrekturen hohe Anfangskosten haben, ist eine Brille in der Regel eine einmalige Anschaffung, die jahrelang genutzt werden kann, besonders wenn nur die Gläser bei Bedarf ausgetauscht werden.

Darüber hinaus sind Brillen modische Accessoires, die den persönlichen Stil unterstreichen können, was sie für viele Menschen zu einer beliebten Wahl macht.

Formen, Arten & Typen

Eine Brille soll nicht nur die schwächelnde Sehkraft ausgleichen, sondern muss auch zum ganzen Typ des Trägers passen. Eine Vielzahl von Gestellen mit Metallfassung oder aus Kunststoff steht zur Auswahl, sodass die Entscheidung schwer fallen kann.

Schließlich wird eine Brille nicht jeden Tag gekauft, soll möglichst ein paar Jahre oder bis zur Veränderung der Sehkraft halten und obendrein auch noch gut aussehen. Eine reine Lesebrille muss nicht ständig getragen werden. Hier reicht je nach Wunsch des Brillenträgers vielleicht sogar eine Brille zum sogenannten Nulltarif. Das Gestell ist kostenlos, nur die Gläser müssen bezahlt werden.

Wer allerdings ständig eine Brille tragen muss, um überhaupt etwas zu sehen, legt wahrscheinlich mehr Wert auf eine Brille, deren höherer Preis sich in einer besonderen Form und einem besseren Tragekomfort widerspiegelt. Marken- oder gar Designerbrillen reißen schon ein größeres Loch in die Haushaltskasse als das Gestell zum Nulltarif.

Wer zusätzlich Sonnenlicht nur schlecht vertragen kann, ist mit einer Sonnenbrille mit geschliffenen Gläsern gut bedient.

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Aber nicht die Form oder die Farbe des Gestells ist ausschlaggebend, sondern vielmehr die geschliffenen Gläser einer Brille. Jemand, der "nur" unter einer Art der Sehschwäche leidet, findet Abhilfe mit Einstärkengläsern.

Zusätzlich muss die Entscheidung getroffen werden, ob es bei einfachen Basisgläsern bleiben soll oder ob kostenpflichtige Erleichterungen gewünscht sind. In Frage kommen Entspiegelungen oder eine leichte Tönung der Gläser. Wer viel Auto fährt und dabei eine Brille trägt, erreicht mit entspiegelten und leicht getönten Gläsern durchaus einen positiven Effekt.

Auch Menschen, die hauptsächlich am Computer arbeiten, empfinden es als Erleichterung, wenn Licht in den Gläsern nicht reflektiert wird. Wer seine Brille hingegen nur zum Lesen benutzt, ist auf entspiegelte Gläser nicht unbedingt angewiesen. Gleitsichtbrillen sind der perfekte Ausgleich für kombinierte Sehschwächen aus Kurz- und Weitsichtigkeit. Die Symptome sind völlig entgegengesetzt, sodass eigentlich zwei Brillen notwendig wären.

War die Sehhilfe früher ein notwendiges Übel, setzt eine moderne Brille heute durchaus markante Akzente im Gesicht des Trägers.

Gleitsichtbrillen sparen eine Brille ein, da die Gläser in dem oberen Bereich für die Weitsicht, in dem unteren Bereich für die Nähe geschliffen sind. Der Übergang ist fließend und wird kaum wahrgenommen. Noch ausgereifter im Schliff ist die Arbeitsplatzbrille, die für eine fehlerfreie Sicht auf den Monitor des Computers gedacht ist. Zusätzlich zum Nahbereich ist hier ein Bereich eingeschliffen, der genau auf die Entfernung zum Monitor ausgelegt ist. In der Regel ist das eine Armlänge.

Viele Leute kommen jedoch mit einer Gleitsichtbrille nicht klar, brauchen aber auf Lesen und gut in die Ferne gucken mit nur einer Brille nicht verzichten. Bei diesen Modellen ist im unteren Teil ein Bereich eingeschliffen, der für die Nähe gedacht ist. Ein fließender Sehübergang findet bei dieser Brille nicht statt.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Eine Brille zum Ausgleich einer Sehschwäche ist für den Betroffenen eine große Erleichterung. Neben der besseren Sehkraft verschwinden in vielen Fällen auch die unerklärlichen Kopfschmerzen, die von einer Überanstrengung des Sehnervs kommen.

Die sichere Teilnahme im Straßenverkehr, das fehlerfreie Bedienen von Maschinen und ein augenschonendes Arbeiten am PC sind Gründe, über einen Sehtest und eine Brille nachzudenken. Eine Brille, die bereits bei ersten Anzeichen einer Sehschwäche getragen wird, trägt maßgeblich dazu bei, das Augenlicht bis ins hohe Alter zu erhalten.

Brillenträger sollten dennoch regelmäßig zum Sehtest gehen; die einmal festgestellte Stärke der benötigten Gläser muss nicht immer vorhalten. Die Sehstärke der Augen kann sich mit fortschreitender Zeit leider auch wieder verschlechtern. Wer seine alte Brille liebt und keine neue möchte, lässt sich die stärkeren Gläser dann einfach in das alte Gestell einfassen.

Anwendung & Sicherheit

Die Anwendung von Brillen ist einfach und besteht im Aufsetzen der Brille, sodass die Gläser korrekt vor den Augen positioniert sind. Brillen werden verwendet, um Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Astigmatismus zu korrigieren. Die Gläser sind individuell auf die Sehstärke des Trägers abgestimmt und sorgen dafür, dass das Licht richtig auf die Netzhaut fokussiert wird, um scharfes Sehen zu ermöglichen.

In Bezug auf die Sicherheit sind Brillen grundsätzlich sehr unproblematisch. Sie stellen kein Infektionsrisiko dar, da sie nicht in direkten Kontakt mit den Augen kommen, im Gegensatz zu Kontaktlinsen. Zudem bieten sie einen gewissen Schutz vor äußeren Einflüssen wie Schmutz, Staub und UV-Strahlung. Für Menschen, die in gefährlichen Arbeitsumgebungen tätig sind, gibt es spezielle Sicherheitsbrillen, die vor mechanischen oder chemischen Gefahren schützen.

Die Qualitätskontrolle bei der Brillenherstellung ist streng geregelt. Brillengläser und -gestelle müssen hohen Standards entsprechen, die in verschiedenen Normen festgelegt sind. Moderne Fertigungstechniken und computergestützte Messungen sorgen für präzise geschliffene Gläser, die genau den Anforderungen der Verschreibung entsprechen. Vor dem Verkauf werden Brillen auf Passgenauigkeit, Materialqualität und optische Präzision geprüft, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Trägers entsprechen und eine optimale Sehkorrektur gewährleisten.

Alternativen

Alternativen zur Brille gibt es mehrere, die je nach Bedarf und individuellen Voraussetzungen eingesetzt werden können. Eine gängige Alternative sind Kontaktlinsen, die direkt auf dem Auge getragen werden und das Sehfeld uneingeschränkt lassen. Kontaktlinsen sind besonders praktisch für sportliche Aktivitäten oder kosmetische Zwecke, da sie unsichtbar sind und das Tragen einer Brille überflüssig machen. Sie erfordern jedoch eine sorgfältige Pflege, um Infektionen und Reizungen zu vermeiden.

Eine weitere Alternative ist die Augenlaserkorrektur (Refraktive Chirurgie), wie die LASIK-Methode. Diese Verfahren korrigieren Sehfehler dauerhaft, indem sie die Hornhaut des Auges so formen, dass das Licht korrekt auf die Netzhaut fokussiert wird. LASIK ist besonders für Menschen geeignet, die keine Brillen oder Kontaktlinsen tragen möchten, jedoch ist sie nicht für jeden Patienten geeignet und birgt gewisse Risiken, wie trockene Augen oder Sehprobleme in der Nacht.

Für Menschen, die weder Brillen noch Kontaktlinsen nutzen können oder wollen, gibt es auch die Möglichkeit von intraokularen Linsenimplantaten. Diese künstlichen Linsen werden operativ in das Auge eingesetzt und korrigieren Sehfehler dauerhaft. Diese Methode wird häufig bei starker Fehlsichtigkeit angewendet oder wenn eine Augenlaserkorrektur nicht infrage kommt.

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