Enthaarungscreme

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Glatte Haut, die frei von jeglichen Haaren ist, kann auf unterschiedlichste Weise erreicht werden. Neben dem Rasieren oder Epilieren ist auch eine Haarentfernung durch eine spezielle Creme, die Enthaarungscreme, möglich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Enthaarungscreme?

Die Creme kann grundsätzlich auf jeder zu enthaarenden Hautpartie angewendet werden und ist geeignet für die Haarentfernung auf Beinen, Armen, Rücken und so gut wie allen anderen Körperpartien.

Enthaarungscreme ist ein Produkt, das je nach Ausführung eine unterschiedliche Konsistenz hat, die der von Salbe oder Rasierschaum ähnlich sein kann.

Die Creme kann grundsätzlich auf jeder zu enthaarenden Hautpartie angewendet werden und ist geeignet für die Haarentfernung auf Beinen, Armen, Rücken und so gut wie allen anderen Körperpartien. Dort wird sie einfach aufgetragen, nach einer Einwirkzeit, die je nach Produkt unterschiedlich lang sein kann, entfernt und hinterlässt enthaarte Haut.

Jedoch ist besonders auf empfindlicher Haut einige Vorsicht nötig, da Enthaarungscreme mit sehr aggressiven Stoffen arbeitet, die nicht von jedem Anwender problemlos vertragen werden. Besonders Allergiker oder Personen, bei denen bereits Vorerkrankungen der Haut bekannt sind, sollten Enthaarungscremes äußerst umsichtig gebrauchen und sich zunächst von einem Apotheker oder sogar Hautarzt beraten lassen.

Geschichte & Entwicklung

Die Geschichte der Enthaarungscremes ist eng mit der Entwicklung von Kosmetika und Körperpflegepraktiken verbunden. Bereits in der Antike gab es Methoden zur Haarentfernung, allerdings wurden chemische Enthaarungscremes erst im 20. Jahrhundert populär.

Die ersten dokumentierten Methoden zur Haarentfernung reichen zurück bis zu den alten Ägyptern, Griechen und Römern, die Wachs, Pinzetten und andere mechanische Mittel verwendeten. Die chemische Enthaarung, wie wir sie heute kennen, begann jedoch erst mit der Entwicklung der modernen Chemie.

Im frühen 20. Jahrhundert wurden die ersten kommerziellen Enthaarungscremes entwickelt. Diese Produkte nutzten chemische Reaktionen, um Haare aufzulösen. Der Hauptwirkstoff in vielen frühen Formeln war Thioglykolsäure, ein Wirkstoff, der die Disulfidbindungen in Keratin (dem Protein, aus dem Haare bestehen) bricht, wodurch die Haare gelöst werden.

In den 1940er Jahren wurden diese Produkte als eine bequeme Alternative zum Rasieren oder Wachsen populär, insbesondere bei Frauen, da glatte, haarlose Haut immer mehr als ästhetisches Ideal galt. In dieser Zeit begann auch die breite Werbung für diese Produkte, die die schnelle und schmerzfreie Anwendung betonte.

Im Laufe der Jahre wurden die Formulierungen weiter verbessert, um Hautirritationen zu reduzieren und die Effektivität zu erhöhen. Moderne Enthaarungscremes enthalten oft zusätzliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder andere Feuchtigkeitsspender, die die Haut pflegen und beruhigen. Darüber hinaus gibt es heute Produkte, die speziell für unterschiedliche Hauttypen und Körperbereiche entwickelt wurden, um die individuellen Bedürfnisse der Nutzer besser zu erfüllen.

Medizinische & kosmetische Anwendung & Wirkung

Im Gegensatz zum Rasieren oder Epilieren werden die Haare von Enthaarungscreme weder abgeschnitten noch ausgerissen. Vielmehr wird der über der Haut liegende Teil des Haares vollständig zersetzt bzw. aufgelöst.

Dies geschieht durch Zersetzung des Keratins, das "Grundgerüst" des Haares, welches für dessen Stabilität verantwortlich ist. Der Wirkstoff, der während der Einwirkzeit für die Zersetzung der Haare sorgt, ist Thioglykolsäure, ein aggressiver chemischer Stoff. Obwohl Enthaarungscreme das Haar bis unter die Haut auflöst, wird die Haarwurzel nicht zerstört, sondern bleibt intakt. Daher hält die Wirkung je nach Stärke des Haarwuchses nur etwa 7 bis 12 Tage an.

Die Anwendung von Enthaarungscreme ist einfach und unkompliziert. Die Hautpartie, die enthaart werden soll, wird gleichmäßig mit der Creme bedeckt. Je nach Art der Enthaarungscreme muss nun 10 bis 15 Minuten gewartet werden, damit die Inhaltsstoffe wirken können. Anschließend wird die Enthaarungscreme zusammen mit den Resten der aufgelösten Haare abgeduscht oder mit einem Spachtel entfernt, der oftmals der Packung beiliegt.

Die lange Einwirkzeit entfällt bei speziellen Enthaarungscremes, die für den Gebrauch unter der Dusche bestimmt sind. Hierbei ist oft nur eine sehr kurze Einwirkzeit von 2 bis 3 Minuten erforderlich - die Creme kann dann sofort wieder abgespült werden.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Enthaarungscremes

Handelsübliche Enthaarungscremes sind in jeder Drogerie erhältlich und oft speziell auf eine einzelne Hautpartie ausgerichtet. Es gibt Enthaarungscremes für Arme, Beine, den Intimbereich, das Gesicht usw. Abgesehen von der Packungsgröße und unterschiedlichen Duftstoffen unterscheiden sich diese jedoch nicht wesentlich.

Spezielle Enthaarungscremes für Allergiker oder Personen mit empfindlicher Haut sind in Apotheken zu finden. Der hauptsächliche Wirkstoff Thioglykolsäure ist jedoch auch in jedem dieser hautschonenderen Produkte enthalten, da ohne ihn keine Auflösung der Haare stattfindet. Jedoch verzichten Enthaarungscremes aus der Apotheke oftmals auf zusätzliche Chemikalien, wie Wasserstoffperoxid, welche in Drogerieprodukten zu finden sind.

Dennoch bleiben auch Enthaarungscremes, die als hautschonend angepriesen werden, ein Chemieprodukt. Zwar gibt es auf pflanzlichen Wirkstoffen basierende Enthaarungscremes - jedoch sind diese darauf ausgelegt, durch eine regelmäßige Anwendung über mehrere Wochen den Haarwuchs zu verringern oder die Haarstruktur zu schwächen. Die komplette Auflösung von Haaren durch ausschließliche Verwendung von pflanzlichen oder homöopathischen Stoffen ist nicht möglich.


Risiken & Nebenwirkungen

Vor dem Gebrauch von Enthaarungscreme empfiehlt jeder Hersteller einen Verträglichkeitstest, der sicherstellen soll, dass keine Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe vorliegt.

Trotzdem werden nicht alle Risiken durch solch einen Verträglichkeitstest ausgeschlossen. Bei dauerhafter Verwendung von Enthaarungscreme können Spätfolgen auftreten. Auf Dauer wird die betroffene Haut anfälliger für Allergien und Juckreiz. Besonders in Bereichen mit empfindlicher Haut, wie dem Gesicht oder im Intimbereich, ist Enthaarungscreme mit äußerster Vorsicht zu verwenden.

Die Anwendung ist abzubrechen, sobald Irritationen auftauchen. Neben der unmittelbaren Reizung der zu enthaarenden Haut kann es durch das Auftreten von stechenden Dämpfen bei der Anwendung von Enthaarungscreme auch zu Schleimhautirritationen oder gereizten Augen kommen.

Anwendung & Sicherheit

Die Anwendung von Enthaarungscreme ist relativ einfach, erfordert aber Vorsicht, um Hautirritationen und allergische Reaktionen zu vermeiden. Hier ist eine Anleitung zur korrekten Anwendung und Informationen zur Sicherheit und Qualitätskontrolle:

Anwendung von Enthaarungscreme:

Hauttest durchführen: Vor der erstmaligen Anwendung sollte ein Hauttest durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine allergischen Reaktionen auftreten. Dazu eine kleine Menge der Creme auf einen Teil der Haut auftragen, der behandelt werden soll, und für die empfohlene Zeit einwirken lassen.

Creme auftragen: Die Creme gleichmäßig auf die zu enthaarende Stelle auftragen, sodass alle Haare vollständig bedeckt sind, ohne sie einzureiben.

Einwirkzeit beachten: Die Creme gemäß den Anweisungen auf der Verpackung einwirken lassen. Die Zeit variiert je nach Produkttyp und Haardichte.

Creme entfernen: Mit einem Spatel oder einem feuchten Tuch die Creme in Richtung des Haarwuchses entfernen.

Haut reinigen: Nach dem Entfernen der Creme die Haut gründlich mit Wasser abspülen und trocknen.

Sicherheit und Qualitätskontrolle:

Sicherheit: Es ist wichtig, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen, um Verbrennungen, Reizungen oder allergische Reaktionen zu vermeiden. Nicht auf verletzter oder gereizter Haut anwenden und Kontakt mit den Augen vermeiden.

Qualitätskontrolle: Hersteller von Enthaarungscremes müssen strenge regulatorische Standards erfüllen, die die Zusammensetzung, Etikettierung und Sicherheit der Produkte gewährleisten. Dies umfasst die Prüfung auf chemische Stabilität und Hautverträglichkeit sowie die Einhaltung der Richtlinien für kosmetische Produkte.

Überwachung nach der Markteinführung: Hersteller sind verpflichtet, alle Nebenwirkungen oder Beschwerden zu dokumentieren und ggf. erforderliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Zusammengefasst ist die Verwendung von Enthaarungscreme sicher, wenn sie gemäß den Anweisungen erfolgt und Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Die Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Produkte den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen entsprechen und die Hautgesundheit der Verbraucher nicht gefährden.

Alternativen

Neben Enthaarungscremes gibt es verschiedene alternative Methoden zur Haarentfernung, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Hier ein Überblick über einige gängige Alternativen:

Rasieren: Die wohl schnellste und einfachste Methode der Haarentfernung. Rasierer schneiden die Haare dicht an der Hautoberfläche ab. Der Vorteil liegt in der Schnelligkeit und Einfachheit, allerdings ist das Ergebnis weniger dauerhaft als bei anderen Methoden und es kann zu eingewachsenen Haaren oder Rasurbrand kommen.

Wachsen: Diese Methode entfernt Haare samt der Wurzel, was zu einer längeren haarfreien Zeit führt (typischerweise drei bis sechs Wochen). Wachsen kann jedoch schmerzhaft sein und ist oft weniger geeignet für empfindliche Haut oder empfindliche Körperbereiche.

Epilieren: Ähnlich wie Wachsen entfernt ein Epiliergerät die Haare an der Wurzel. Diese Methode kann ebenfalls schmerzhaft sein, bietet jedoch langanhaltende Ergebnisse und ist kosteneffektiv, da das Gerät wiederverwendbar ist.

Laser-Haarentfernung: Diese Methode verwendet Laserlicht, um Haarfollikel dauerhaft zu zerstören. Sie ist eine der teuersten Optionen, kann aber dauerhafte Ergebnisse liefern. Die Behandlung muss jedoch von Fachpersonal durchgeführt werden und ist nicht bei allen Haar- und Hauttypen wirksam.

Elektrolyse: Bei der Elektrolyse wird ein dünner Draht in den Haarfollikel eingeführt und Strom angewendet, um das Haarwachstum dauerhaft zu stoppen. Dies ist eine zeitaufwendige Methode, bietet jedoch dauerhafte Ergebnisse und ist bei allen Haartypen wirksam.

Im Vergleich zu diesen Methoden sind Enthaarungscremes schmerzfrei und einfach anzuwenden, können aber Hautirritationen verursachen und bieten nur kurzfristige Ergebnisse. Sie sind ideal für Personen, die eine schnelle, schmerzlose Option suchen und keine langfristige Haarentfernung benötigen. Jede Methode hat ihre spezifischen Einsatzbereiche und sollte basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ausgewählt werden.

Forschung & Zukunft

Die Forschung zu Enthaarungscremes konzentriert sich zunehmend darauf, die Effizienz, Sicherheit und Hautverträglichkeit der Produkte zu verbessern. Aktuelle Trends und innovative Ansätze in diesem Bereich umfassen:

Entwicklung hautschonender Formulierungen: Forscher arbeiten daran, Enthaarungscremes zu entwickeln, die effektiv Haare entfernen, aber weniger irritierend für die Haut sind. Dies beinhaltet den Einsatz von natürlichen und hypoallergenen Inhaltsstoffen, die die Haut pflegen und Feuchtigkeit spenden, während sie die Haare auflösen.

Zielgerichtete Enthaarung: Neue Formulierungen zielen darauf ab, spezifischer auf die Proteinstrukturen der Haare einzuwirken, ohne die umliegende Haut zu beeinträchtigen. Dies erhöht die Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung von Hautreizungen.

Langzeiteffekte: Es gibt Bemühungen, Cremes zu entwickeln, die das Nachwachsen der Haare verlangsamen. Solche Produkte enthalten Wirkstoffe, die auf die Haarfollikel einwirken, um das Haarwachstum über längere Zeiträume zu reduzieren.

Verbesserung der Anwendungserfahrung: Forschung wird auch betrieben, um die Textur und den Geruch von Enthaarungscremes zu verbessern, um die Anwendung angenehmer zu gestalten. Angenehmere Düfte und eine weniger klebrige oder ölige Textur können die Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessern.

Öko-freundliche und ethische Produkte: Im Einklang mit einem wachsenden Bewusstsein für Umwelt- und Gesundheitsbelange werden auch biologisch abbaubare und vegan-freundliche Enthaarungscremes entwickelt, die frei von schädlichen Chemikalien sind.

Diese Trends zeigen, dass das Ziel der Forschung nicht nur die Verbesserung der Wirksamkeit von Enthaarungscremes ist, sondern auch die Sicherstellung, dass diese Produkte sicher und angenehm für die Verbraucher sind und gleichzeitig geringere Auswirkungen auf die Umwelt haben.

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